Angst vor Veränderungen

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Angst vor Veränderungen

Beitragvon Finn21 » Do. 17.10.2013, 21:52

Hallo, mein Name ist Finn und ich bin 21 Jahre alt.
Ich bin neu hier im Forum, da ich mich ein bisschen austauschen wollte und begrüße erstmal alle ganz herzlich.
Nun zu mir und meinen Ängsten. Ich verändere mich immer mehr, ich ziehe mich immer weiter zurück, werde immer antriebsloser, sodass ich in meiner Wohnung kaum noch was hinbekomme, Müll rausbringen, sich frisch machen, überhaupt noch etwas zu machen fällt mir schwer. Ich habe immer weniger lust auf Irgentwas, und habe gleichzeitig nicht den Willen für Arbeiten zu lernen, ich verschiebe alles und bekomme dann Panik, bekomme Gedanken daran mich selber zu verletzen und bin auch insgesamt nicht so richtig glücklich. Ich bin extra nach Kiel gezogen um einen Neuanfang zu machen doch es funktioniert nicht. Ich habe wieder Antidepressiva verschrieben bekommen und nehme sie auch, doch sie helfen nicht wirklich, ich habe trotzdem Versagensängste und verschiebe trotzdem alles und schaffe garnichts. Ausserdem habe ich gleichzeitig Angst und wünsche mir auch das ich schwer krank bin, um daraus mit neuer Kraft wiederaufzustehen. In den letzten 2 Jahren sind mein Vater und mein Onkel an Morbus Pick gestorben und es ist Vererblich und kann auch schon früh ausbrechen was eine weitere Angst ist, die Angst meine jetzige Zeit zu verschwenden, denn wenn es so wäre blieben mir nur noch mehrere Jahre. Die Angst ensteht durch die Veränderungen die ich selber bemerke. Wie es mir geht weiss niemand, da ich schon lange nichtmehr über mich selber viel preisgebe, ich bin gut darin sowas zu verbergen und gut im lügen. Ich erzähle meiner Mutter nicht, dass ich wieder Antidepressiva nehme, da sie immer ihren freunden alles erzählt und ich nicht will das jemand das weiss. Ich benutze schon seit Jahren meinen Magen als ausreden wenn jemand fragt warum ich fehle, der macht mir aber auch zu schaffen was zusätzlich dazu kommt. Ich habe nun schon so viel erlebt und so viel verdrängt, dass ich nicht weiss, wie schwer es mitlerweile um mich steht. Ich habe auch schon oft an Selbstmord gedacht oder daran mir was zu brechen und habe auch schon versuche unternommen. Selbstmord steht eigentlich nicht zur debatte, da ich das niemanden antuhen möchte. Ich bin selber aber auch schon vom tod abgestumpft. Tränen habe ich bei den letzten Beerdigungen keine vergossen, ich kann nur mal bei filmen ein bisschen meine gefühle rauslassen. Ich könnte noch ewig so weiter schreiben doch naja um es auf einen punkt zu bringen, was haltet ihr davon, was sollte ich tun, sollte ich einen psychater benutzen, ihm alles erzählen, würde er überhaupt was bewirken können ? Sollte ich mich so richtig in behandlung geben ? Die erfahrung die ich durch den wenigen besuchen die ich gemacht habe als ich meinen vater im der geschlossenen besucht habe waren niederschmetternt. wir konnten ihn alle nichtmehr besuchen, es war einfach zu schwer für uns, ich habe denke ich soviel verdrängtes zu verarbeiten, doch vllt macht es mich noch kaputter. Wenn ich wirklich krank sein sollte könnte mich das kaputt machen. Doch ich bin ja nun auch kein Sonnenschein...

Ich freue mich auf eure Meinungen und entschuldige mich für das Wirrwarr aus Text.
Finn21
 

Re: Angst vor Veränderungen

Beitragvon EwigeMutter » Do. 17.10.2013, 22:23

Lieber Finn,

zuerst einmal möchte ich Dir sagen,dass ich großes Mitgefühl für Dich empfinde....ich denke,es ist sehr belastend,wenn gleich zwei enge Verwandte an dieser schrecklichen Krankheit verstorben sind und Du sozusagen mit einem Damokles-Schwert über Dir leben musst.Was Du mit Deinem Vater erleben musstest,war sicherlich traumatisch.
Ich denke,das diese enorme Belastung für viele Deiner Probleme verantwortlich ist und das Du dringend professionelle Hilfe benötigst.Du bist anscheinend sehr niedergeschlagen und zweifelst an Dir selbst.....dabei finde ich es erstaunlich ,dass Du so lange ohne Therapie mit dieser Bürde leben konntest.
Diese Krankheit muss ja nicht bei Dir ausbrechen ,aber mir scheint,Du wartest regelrecht darauf und suchst an Dir selbst nach Anzeichen.
Das ist aber der falsche Weg!
Bitte spreche mit Deinem Arzt und erzähle ihm von Deinen Ängsten und dem Drang Dich zu verletzen....er kann Dich an einen Therapeuten überweisen.Ich fürchte nur Antidepressiva zu nehmen,reicht hier nicht aus....der Grund für Deine Probleme muss erst ausgelotet und abgeklärt werden.
Ich glaube,das man Dir bei einer Therapie helfen kann,diese schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten.
Außerdem bin ich der Meinung,Du solltest Dich Deiner Mutter anvertauen.Sag ihr,das Du nicht möchtest,das sie mit anderen darüber redet.Sie wird Dir vielleicht auch eine Stütze sein !
EwigeMutter
 

Re: Angst vor Veränderungen

Beitragvon Finn21 » Do. 17.10.2013, 23:12

Vielen lieben Dank für deine Antwort EwigeMutter.

Ich danke dir für deine Einfühlsamen und ehrlichen Worte, doch weiss ich nicht, ob ich das auch kann, ich glaube da haben sich Schutzmechanismen gebildet, die es mir nicht zulassen, alles preiszugeben und den Schritt zu wagen, die Anonymität hilft es diese zu umgehen, doch ob ich vor einem Arzt so ehrlich sein kann, daran zweifel ich doch sehr. Ehrlich bin ich höchstens bei gleichgesinnten und ich kann mir nicht vorstellen meine probleme mit jemanden zu bereden, der sehr viel Älter ist als ich. Natürlich sind die Erfolge und Erfahrungen bei einem versierten Psychologen besser, doch naja...

Was wären noch weitere Optionen ?
Finn21
 

Re: Angst vor Veränderungen

Beitragvon GLaDOS » Fr. 18.10.2013, 15:01

Hi Finn :)

Ich wusste zuerst nicht was Morbus Pick ist, aber dank Google - unser Freund und Helfer - bin ich dahingehend etwas schlauer.

Ewige Mutter hat es schon auf den Punkt gebracht, was du tun kannst, um etwas Aufschwung in dein Leben zu bekommen. Vielleicht kann dir auch eine anonyme Psychologische-Helpline, oder Beratungsstelle etwas Klarheit bringen. Einfach um dir Wege aufzuzeigen, und dich in deiner Entscheidung festigen.

Dieses Versteckspiel macht schon mürbe, hast du einen guten Freund dem du dich anvertrauen kannst. Manchmal hilft es schon jemanden anderen einzuweihen, wo du, du selbst sein kannst.

Alles liebe...
GLaDOS
 

Re: Angst vor Veränderungen

Beitragvon schwarzer Igel » Fr. 18.10.2013, 15:25

Hallo Finn.
Erst mal das ist ein sehr schöner Name und Selterner Name.

Tut mir tut das leit das du Leute verlochen hast.kann mir sehr gut vorstellen wie es dir geht. stimd wie die anderen sahen rede mit ein über deine Ängste und ferlust. sonst wirt es bloß schlimmer .
Schwarzer Igel
schwarzer Igel
 


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