Vaterkomplex, Zwangsgedanken, Eifersucht

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Vaterkomplex, Zwangsgedanken, Eifersucht

Beitragvon Cheesy » Mo. 29.07.2013, 17:40

Hallo Leute,

schreibe hier meinen ersten Beitrag und hoffe auf Hilfe oder Gleichgesinnte zu treffen.
Seit Februar läuft alles schief. War im Februar mit meinem jetzigen Freund 5 Monate zusammen und zu diesem Zeitpunkt verschwandt die Verliebtheitsphase (nicht weiter tragisch - soll ja vorkommen). War trotz dessen ziemlich perplex deswegen und mein Freund war dann natürlich auch nit super drauf, denn bei ihm war die Verliebtheitsphase noch nicht abgeschlossen.

Eines Tages holte mich dann der Freund meiner Mutter (Andreas, 45 J.) mit dem Auto von der Schule ab. Meine Gedanken schweiften herum (tu gerne Tagträumen) und mir kam der sinnlose Gedanke, dass ich mir den Freund meiner Mutter nackt vorstellte. Das versetzte mich in solch eine Panik, dass ich seit Februar daran denke mit ihm Sex zu haben, mit ihm etwas zu unternehmen usw. Ich finde ihn im Übrigen NICHT attraktiv. Diese Gedanken kommen von alleine, machen mir Angst, Sorgen und frage mich ob ich mich jetzt verliebt habe. Immer wenn dann diese Gedanken gekommen sind habe ich den Freund meiner Mama in Gedanken niedergestochen. Auch das hat mir wahnsinnig Angst gemacht. Es passierte aber immer wieder. Zuerst die Sexgedanken und darauf die Messerstecherei in meinem Kopf. Dazu kam noch, dass ich wieder an meinen Ex-Freund denken musste, mit dem ich nicht sonderlich freundlich umgang. War extrem eifersüchtig und beschimpfte ihn. Er nahm mir allerdings viel Freiraum und ich konnte nicht mit einem Kollegen reden ohne, dass ich danach Anschiss bekam. Ich hatte trotzdem Angst, dass ich mich wieder in meinen Ex-Freund verliebe oder in eine andere Person. Es kam soweit, dass ich kein männliches Wesen auf der Straße mehr anschauen konnte, weil ich extreme Panik hatte mich in einen zu verlieben. (Es klingt alles so bescheuert) Die Sexgedanken und Messerstechereien in meinem Kopf übertrugen sich dann auch auf beliebige Personen, auch auf Personen die ich eigentlich liebe. War immer total geschockt von meinen Gedanken und hatte extreme Schuldgefühle.

Ich muss unbedingt sagen, dass mein Freund der größte Schatz allerzeiten ist! Kann mir keinen besseren vorstellen. Hatten letzten Sommer eine Sexbeziehung bis wir uns entschlossen eine erstere Beziehung einzugehen. Ich finde ihn attraktiv, lustig, verständnisvoll...Er ist einfach ein Traum von einem Mann und steht immer an meiner Seite. Oft haben wir uns stundenlang in die Augen gesehen und konnten unser Glück miteinander kaum fassen. Aber seit dem Februar wird alles schlimmer.

War von März bis Ende Juni bei einer Therapeutin. Nahm auch eine halbe Tablette Sertralin 50mg am Morgen. Hatte immer das Gefühl meine Therapeutin versteht mich nicht ganz. Ich konnte nie erklären, was mir wirklich auf dem Herzen lag. Ich wohnte dann auch einige Zeit bei meinem Papa, um dem Freund meiner Mutter auszuweichen. Jetzt wohne ich aber seit ca. 2 Monaten wieder daheim bei meiner Mutter und ihrem Freund. Die Situation ist ein wenig abgeklungen.

Habe jetzt wieder extreme Suizidgedanken. Überlege die ganze Zeit, wie ich mich am besten umbringen könnte und die Idee mich von einem Zug überrollen zu lassen, erscheint mir jetzt als am wenigsten schmerzhaft und lang. Auch extreme Eifersucht plagt mich. Mein Freund hat ziemlich viele weibliche Kollegen und ist auch sehr offen und kommunikativ, weshalb er sich leicht und gut mit Leuten unterhalten kann. Zudem sieht er richtig gut aus und ich sage ihm auch immer, dass ich zu schlecht für ihn bin. Er behauptet dann darauf, dass er doch nur mich wolle und ich mir keine Sorgen machen muss. Finde meinen Charakter und Körper scheußlich (obwohl ich Normalgewicht habe, 173cm ca. 64kg). Diese Eifersucht erinnert mich an meinem Exfreund, bei dem ich auch extreme Eifersucht hatte.


Nun noch ein bisschen Vorgeschichte:

Meine Eltern ließen sich scheiden als ich 6 Jahre alt war. Habe noch genau, dass Bild im Kopf als mein Vater von der Arbeit nach Hause kam und ein anderer Mann aus unserer Dusche kam, den meine Mutter später heiratete. Meine Mutter ich und meine zwei jüngeren Geschwister zogen zu meinem Opa. Der neue Mann von meiner Mama war grässlich. Fett und sexistisch. Oft habe ich mitbekommen wie meine Mama und er Sex hatten. Das war alles in einer Zeitspanne als ich ca. 10 -12 Jahre alt war. Er schlug mir auch öfter auf den Arsch und behaupetet ich würde später so eine Sexbombe wie meine Mutter werden. Mit seiner Tochter (also meiner Stiefschwester) verstand ich mich immer gut. Meine Mama schob aber eine extreme Eifersucht auf seine Tochter und daraufhin ließen sie sich auch scheiden.

Meinen Papa sah ich jedes zweite Wochenende mit meinen Geschwistern. Er spielte überhaupt keine Rolle in meiner Erziehung. Ich sehe jedoch zu meinem Papa auf. Für mich ist er ein Idol. Er war früher Spitzenläufer, studierte in Wien und hat es in seinem Leben zu etwas gebracht. Wenn ich ihn sehe habe ich das Gefühl ihn stolz machen zu müssen.

Und als ich dann 13 wurde lernte meine Mama Andreas kennen. Ihren jetztigen Freund bei dem ich diese gässlichen Gedanken habe. Es war anfangs auch schwer mit der neuen Situation klar zukommen aber es hat sich eingependelt.

Seit ich 15 Jahre alt bin habe ich mehrmals unterm Jahr Depressionen. Jetzt bin ich 19. Momentan weiß ich einfach nicht mehr weiter. Was habe ich bloß? Ich bin depressiv und habe keine Lebensfreude. Habe ich das vererbt bekommen? (Mein Papa ist melancholisch und seine Eltern haben sich beide umgebracht) Habe ich einen Vaterkomplex und denke deshalb an Sex mit dem Freund meiner Mutter (obwohl ich das gar nicht will!!!) Zwangsgedanken, extreme Eifersucht und Selbstmordgedanken. Habe auch kein Vertrauen mehr in Therapeutin. Kann es nicht meiner Mutter und keinen Freunden und komischerweise auch nicht meinem Freund erzählen aus Angst er verlässt mich. Zum anderen spiele ich mit dem Gedanken Schluss zu machen, weil das alle nach Ende der Verliebtheitsphase begonnen hat. Ich denke also auch, dass ich beziehungsgestört bin. Habe meiner Mutter in Gedanken auch die Schuld gegeben, dass ich bis zu meinem 15. Lebensjahr so schüchtern und verklemmt war und deshalb keine Freunde hatte und mich immer schwer mit Kontaktsuche tat. Mir ist immer beigebracht worden nicht stolz auf sich oder zuversichtlich über eine Sache zu sein. Bin sehr selbstkritisch und selbstmitleidig. Ich hasse mich.

WAS SOLL ICH TUN?

(Danke fürs Lesen, war eine sehr sehr lange Geschichte, ich hoffe jemand hat sie sich durchgelesen)
Cheesy
 

Re: Vaterkomplex, Zwangsgedanken, Eifersucht

Beitragvon Vanilla » Mi. 31.07.2013, 08:22

Hallo Cheesy, habe alles durchgelesen + lasse es erst mal sacken.
Sacken lassen nicht wegen dir, sondern weil ich etwas Probs habe mit der Konzentration.
Will dir nur schon mal eine Rueckmeldung geben.
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

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Re: Vaterkomplex, Zwangsgedanken, Eifersucht

Beitragvon Cheesy » Fr. 09.08.2013, 19:32

Eine Antwort würde mir wirklich helfen :-(
Cheesy
 

Re: Vaterkomplex, Zwangsgedanken, Eifersucht

Beitragvon GLaDOS » Sa. 10.08.2013, 13:29

Ich denke nicht das du Beziehungsunfähig bist, du bist noch jung, da fehlt einem manchmal die Erfahrung.

Das die Phase des verliebt sein verschwindet ist normal, und geht in die nächste Phase über, das Zusammenraufen. Die rosarote Wolke wird verlassen und nun beginnt ihr den gemeinsamen Alltag zu erkunden. Bei vielen Paaren löst der Beginn dieser Phase die erste Krise aus. Manchmal muss man seine eigenen Vorstellungen zurückstecken und Kompromissbereit sein.

Deine Eifersucht ist natürlich auch nicht zu unterschätzen. Versuche ihm zu vertrauen, Rede mit ihm in Ruhe darüber, und findet zusammen einen Weg das du dir keine Sorgen mehr zu machen brauchst, dass er dich betrügt. Was könnte dir helfen ihm zu vertrauen? Eifersucht kann eine Beziehung zerstören.

Wegen deiner Suizidgedanken würde ich dir dringen zu einem Psychiater raten. Lass dir helfen! Eine schlechte Erfahrung bei einem Therapeuten, bedeutet nicht das alle die dir helfen wollen nicht vertrauenswürdig sind.

Sei mutig, und suche dir Hilfe, wenn dein Freund dich wirklich liebt, bleibt er bei dir, und ist dir eine Stütze.

Lieben Gruß...GLaDOS :)
GLaDOS
 

Re: Vaterkomplex, Zwangsgedanken, Eifersucht

Beitragvon Amon » Sa. 10.08.2013, 22:19

Da kann ich nur die Worte von Glados unterstützen.
Amon
 

Re: Vaterkomplex, Zwangsgedanken, Eifersucht

Beitragvon Cheesy » Mo. 19.08.2013, 17:33

Danke für die Antwort. Habe mit meinem Freund schon vor einiger Zeit über die Eifersucht und auch über die Zwangsgedanken (im äußerst Groben) geredet und er ist total verständnisvoll.

Ich weiß nur nicht was ich tun soll zwecks Zwangsgedanken mit dem Freund von meiner Mama und der ständigen Angst mich in jemand anderen verlieben zu können. Woher weiß ich ob es wirklich Zwangsgedanken sind? Wie kann ich unterscheiden was mein Kopf und was mein Herz sagt?
Cheesy
 


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