Berg an Zuständen

[lieselotte]

Weißt du was passieren würde wenn du keine Kontrolle mehr haben würdest?
Hast du das schon mal probiert? Wenn das der Fall war dann ist es sicher nicht positiv ausgegangen, denn dazu versuchst du viel zu krampfhaft diese zu behalten.

Ich habe Höhenangst und wollte deswegen schon springen. Aus einem Steiger aus einer Höhe, die für mich nicht mehr tragbar war. Nur möglichst schnell runter. Auch wenn das meinen Tod bedeutet hätte.

So wie schon in einem anderen Thread geschrieben wurde. Du setzt dich sogar noch zusätzlichen Streß aus, indem du einen Kampf mit der Nahrungsaufnahme führst. Das klingt alles gar nicht schön und vor allem nicht gesund.

Ich habe in vielerlei Hinsicht ein verschobenes Körpergefühl und einen ausgeprägten Masochismus. Da ist die Geschichte mit dem Essen nur ein kleiner Teil davon.
Wobei mich der moderne Sprech um möglichst gesund enorm nervt. Ich war schon als kleines Kind komplett vermurkst und habe mein ganzes Leben zwischen Wunsch, Bedürfnis und Wirklichkeit gelitten. Ob ich das Theater dann gesund oder nicht übersteh, das macht für mich keinen Unterschied. Ich habe immer nur versucht irgendwie zu überleben.

aber du kannst all den Trotz und deine Agression auch umwandeln und diese dafür verwenden dich durch diese - so wichtige - Phase deines Lebens zu beißen.

Diese Phase ist mein komplettes Leben.
Zu meiner Therapeutin hab ich gesagt und glaube auch tatsächlich daran, dass ich den Erfolg nicht mehr erleben werde. Zu viel ist schon zu lange zerstört. Das lässt sich nicht mehr richten.

Ich finde dich unheimlich sympathisch und witzig - musste ich dir mal sagen. Wenn du nur ein Minimum an Leichtigkeit dir gegenüber zulassen könntest...verliere nicht die Hoffnung! Auch wenn es oft sehr schwer scheint...

Danke Dir vielmals

[GLaDOS]

Hmhm...das du selber nicht mehr an den Erfolg glaubst find ich nur realistisch, aber ich denke du könntest durchaus Teilerfolge erziehlen. Auch wenn diese winzig klein erscheinen, sind sie dennoch nicht unbedeutend.

So wie du dein Leben beschreibst wäre es wahrscheinlich gar nicht sinnvoll da groß was zu ändern, dass wäre ja fast so als würde man dir das gehen neu beibringen wollen. Man kann möglicherweise etwas daran feilen, und hie und da etwas verschieben .

Was wäre dein Ziel für die Zukunft? Irgendwas muss es da doch geben.

[lieselotte]

Was wäre dein Ziel für die Zukunft? Irgendwas muss es da doch geben.

Schmerzfreiheit wünsche ich mir. Auch das hab ich schon vor Jahren gesagt, ohne Schmerzen werd ich erst sein, wenn ich tot bin.
Das hat jetzt nichts mit Suizid zu tun. Es ist nur meine Überzeugung. Erst dann werde ich meine Ruhe haben. Schlimm genug.

[GLaDOS]

Klingt sehr traurig du hast aber zumindest noch einen Wunsch. Solange man noch Wünsche und Träume hat lebt man und hat noch nicht vollständig aufgegeben daran zu glauben.

Viel Erfolg noch für deine Rechtsstreitigkeiten...

Viele liebe Grüße.
GLaDOS

[lieselotte]

Klingt sehr traurig du hast aber zumindest noch einen Wunsch. Solange man noch Wünsche und Träume hat lebt man und hat noch nicht vollständig aufgegeben daran zu glauben.

Viel Erfolg noch für deine Rechtsstreitigkeiten...

Vielen Dank

Oh, ich hab noch ein paar Wünsche, der 1. ist aber eben jener welcher. Ohne ein permanentes Leidensgefühl kommt das Leben ganz simpel nicht ständig als Bedrohung daher.
Ich hätte meine Mutter vor Jahren schon erschiessen sollen. Teufelsaustreibung. Das soll helfen

Ok, das war böse......................

[GLaDOS]

Ich hätte meine Mutter vor Jahren schon erschiessen sollen. Teufelsaustreibung. Das soll helfen

Ich würde jetzt gerne diesen Smilie benutzen, aber entscheide mich doch für diesen ...also ob das zu böse ist kann ich nicht beurteilen *hust*

Ich schätze wir haben die selbe Art von Humor ein paar Smilies zuviel aber fand die gerade passen.

[lieselotte]

...also ob das zu böse ist kann ich nicht beurteilen *hust*

Ich schätze wir haben die selbe Art von Humor ein paar Smilies zuviel aber fand die gerade passen.

Der ist schon ok.

Ich hab einen bitterbösen Humor. Daran haben sich schon einige verschluckt. Nein, ich mag die kleinen Kerlchen. Die sind besser als jeder wortreiche Erklärungsversuch

[lieselotte]

Ok.
Es geht bei mir noch um die Übergabe meiner alten Wohnung. Mit der Hausverwaltung bin ich im Krieg, das hab ich ja geschrieben. Per Email hab ich gestern die Info rausgeschickt, dass die Wohnung leer ist und hab seitdem wieder Durchfall. Sprich, mein vegetatives Nervensystem stellt sich mal wieder auf den Kopf. Auch wenn ich versuche dieses Stressmoment zu mildern, meine Nerven lassen sich nicht veräppeln und auch nicht beruhigen.
Also hab ich wieder Blähungen und beinahe Schmerzen und damit auch die Befürchtung, dass mich eine Kolik niederstreckt.
Trotz meiner ständigen Befürchtungen, ich würde bei dem Theater mit fliegenden Fahnen untergehen, muss ich doch zugeben, ich bin nicht untergegangen. Wer Angst und Ohnmacht kennt, der kann das vielleicht nachvollziehen. Furcht vor dem Untergang, weil man sich mit denen da oben anlegt. Das hat bei mir teilweise das Gefühl von elementarer Bedrohung ausgelöst. Genau das zehrt und lässt einen manchmal tatsächlich alt aussehen
Obwohl ich grade eine Phase habe, in der ich einfach marschiere und recht beherrscht bin, bleibt trotzdem die innere Angst, ich könnte eins auf die Fresse kriegen. Was das gesunde Hirn so nimmt und nur deswegen nicht glauben muss, es würde demnächst exekutiert. Aber genau das krieg ich nicht aus meinem Schädel. Manchmal ist da die pure Panik.
Die körperlichen Reaktionen können da recht vielseitig sein. Es ist doch alles Käse

[GLaDOS]

Auch wenn ich versuche dieses Stressmoment zu mildern, meine Nerven lassen sich nicht veräppeln und auch nicht beruhigen.

Das ist als würde man versuchen es mit Make-up zu kaschieren, man sieht es zwar nicht, aber man weiß es ist immer noch da. In der letzten Zeit schlägt mir Streß auch ziemlich auf den Magen, was echt nervig ist -.-

Würden nicht Kohletabletten oder so helfen? Oder nimmst du eh irgendwas? Denn wenn du tagelang damit rumkämpfst ist das auch nicht gesund, eben wenn du schon einer Kolik sprichst

Obwohl ich grade eine Phase habe, in der ich einfach marschiere und recht beherrscht bin, bleibt trotzdem die innere Angst, ich könnte eins auf die Fresse kriegen.

Da sprichst du mir gerade aus der Seele

Ich versuche immer jegliche "Bedrohung" zu ignorieren, ist zwar oft nicht gut denn ich muss mich ja damit befassen, aber ich denke das alles zu seiner Zeit passieren muss. Deswegen gönne ich mir den Luxus es so wie die "Drei Affen" zu handhaben „nichts (Böses) sehen, nichts (Böses) hören, nichts (Böses) sagen“.
Mittlerweile klappt das sogar ganz gut...ob das wiederum so gut ist wage ich allerdingst zu bezweifeln. So entwickelt jeder seine eigene Taktik mit Panik, Ängsten, Bedrohungen umzugehen.

Hast du immer schon so reagiert wenn dir irgendetwas über den Kopf zu wachsen droht?

[lieselotte]

Würden nicht Kohletabletten oder so helfen? Oder nimmst du eh irgendwas? Denn wenn du tagelang damit rumkämpfst ist das auch nicht gesund, eben wenn du schon einer Kolik sprichst

Mein Magen gibt Ruhe. Der Stressmesser ist mittlerweile mein Darm. Auch der. Es kommt noch der Juckreiz dazu. Die Koliken sind rein psychisch. Ich kann da nix drehen. Medikamente nehme ich nicht.

Ich versuche immer jegliche "Bedrohung" zu ignorieren, ist zwar oft nicht gut denn ich muss mich ja damit befassen, aber ich denke das alles zu seiner Zeit passieren muss. Deswegen gönne ich mir den Luxus es so wie die "Drei Affen" zu handhaben „nichts (Böses) sehen, nichts (Böses) hören, nichts (Böses) sagen“.
Mittlerweile klappt das sogar ganz gut...ob das wiederum so gut ist wage ich allerdingst zu bezweifeln. So entwickelt jeder seine eigene Taktik mit Panik, Ängsten, Bedrohungen umzugehen.

Die Verdrängung klappt natürlich immer nur temporär. Ein Muss ist ein Muss, auch wenn man so tut, als ob man es wegdenken könnte.
Ich bin mir dem Bösen in der Welt sehr bewusst und es tut mir weh. Da versuche ich einen Mittelweg zwischen Bewusstsein und nicht dran einzugehen zu finden. Was nicht einfach ist.

Hast du immer schon so reagiert wenn dir irgendetwas über den Kopf zu wachsen droht?

Meine mich liebende Frau Mama hat seinerzeit auch Handlungen sanktioniert. Also nicht nur Fehlhandlungen. Soll heissen, es hat jederzeit ohne ersichtlichen Grund scheppern können. Mit der Konditionierung steht man dann angeschmiert da. Man tut irgendwas, stösst auf Kritik/Widerwillen/Unverständnis und rechnet augenblicklich mit der eigenen Exekution. Widerstand, Erklärungen, Rechtfertigungen, all das hab ich mir damals sparen können und rechne auch heute noch damit, dass man mich einfach im Viereck prügelt. Was so natürlich nicht gehen kann. Die Empfindung ist aber immer die gleiche. Und dann geh ich halt in Deckung und/oder werd panisch.

[AthenaTW]

Hallo Lieselotte,

ganz so krass war mein Leben zum Glück nicht bisher, aber ich kann dich gut verstehen (und teile auch deinen schwarzen Humor...). Ich gebe auch zu, dass ich alle deine Beiträge in der kompletten Community nicht gelesen habe bisher.

Eine Frage wirft sich mir auf: Was ist aus deiner Schwester geworden? Wie hat sie es verkraftet und kannst du in ihr vielleicht eine Verbündete finden? Ich denke, sie ist die einzige Person (bis auf deine "lieben" Eltern), die dich wirklich verstehen könnte.

Also ganz ehrlich, ich muss mich jetzt mal über deine Mutter auslassen - da platzt mir echt der Kopf bei sowas! Spätestens heute müsste sie sich in Grund und Boden schämen - ist ja größtenteils wohl ihr Werk! Und dass man nicht nur Kindheiten durch Gewalt, Erniedrigung etc. kaputt macht, ist nicht erst seit gestern bekannt, das sollte die Menschheit vor Hunderten von Jahren auch schon mitbekommen haben bzw. ist es in der Tierwelt ja auch nicht Gang und Gebe. Wenn ich dann das deutsche Rechtssystem anschaue, in dem man solchen Eltern nicht mal Jahre später, wenn man von der Reife her dazu in der Lage wäre, eins auf die Nuss geben darf, dann könnt ich k#tzen...

Ich habe echt riesigen Respekt vor dir, dass du kämpft - auch ohne (so kommt es mir vor) zu wissen, wozu eigentlich.

Liebe Grüße
Athena

[lieselotte]

Eine Frage wirft sich mir auf: Was ist aus deiner Schwester geworden? Wie hat sie es verkraftet und kannst du in ihr vielleicht eine Verbündete finden? Ich denke, sie ist die einzige Person (bis auf deine "lieben" Eltern), die dich wirklich verstehen könnte.

Hallo Athena,
danke Dir für Deinen Zuspruch.
Ich habe 2 jüngere Schwestern und einen kleinen Bruder. Kontakt zueinander hat man nicht und man hasst sich dabei gegenseitig wie die Pest.
Meine jüngere Schwester hat ähnlich gelitten wie ich. Sie hat sich im Alter von 18 wortlos verabschiedet. Meine kleine Schwester hat keine Prügel gekriegt und mein Bruder als männlicher Mensch sowieso einen ganz anderen Rahmen an Duldung gehabt.
Es hat in der Familie nie eine Verbundenheit gegeben. Damit waren auch nie die Geschwister verbunden. Ist meine Mutter zum Rachefeldzug angerauscht, alle haben sich augenblicklich in Sicherheit gebracht. Nicht zueinander. Voneinander weg.
Der eigene Arsch ist schliesslich wichtiger. So haben halt alle versucht zu überleben.
Meine Mutter hat identisch unter ihrer Mutter gelitten und den Fehler gemacht, genau das nicht bei den eigenen Kindern zu ändern. Sie war schliesslich gefordert und gestresst.
Mein Vater hat mit einer Flasche Bier in der Hand zugeschaut. Der war von der ganzen Sache Familie immer komplett überfordert und hat sich lieber vor dem Fernseher zugeschüttet.
Sei mir nicht böse, aber ich kann mich nicht immer wieder von vorne empören. Es ist passiert, ich habe das erlebt und ich habe deswegen ein grobes Missverständnis zu meiner eigenen Person und den ganzen Rattenschwanz an Zuständen. Trotzdem renne ich nicht aufgebracht durch die Gegend und proklamiere Schuldige. Die Zeit ist lange vorbei.
Ich versuche meine psychischen Schmerzen zu lindern. Mehr bleibt mir nicht.
Warum ich kämpfe, genau das weiss ich auch nicht. Ich hab das schon mit 14 nicht mehr gewusst.

[GLaDOS]

Du weißt zwar nicht warum du kämpfst, aber du tust es. Eigentlich ist es auch egal - warum. Braucht man für alles immer einen Grund? Ich denke nicht. Vieles passiert doch aus der eigenen Überzeugung heraus.
Für mich kommt aufgeben im generellen auch nicht in frage - irgendwie muss es ja schliesslich weitergehen.

Ich versuche meine psychischen Schmerzen zu lindern. Mehr bleibt mir nicht.

Und ich find's toll das du das tust. Du lässt nichts unversucht und rappelst dich immer wieder auf, klar ein paar Schrammen bleiben, aber irgenwann tut es nicht mehr weh.

Du trägst zwar einen Berg an Zuständen mit dir rum, aber du schaffst es irgendwie ihn zu tragen und wirst nicht darunter vergraben.

[lieselotte]

Und ich find's toll das du das tust. Du lässt nichts unversucht und rappelst dich immer wieder auf, klar ein paar Schrammen bleiben, aber irgenwann tut es nicht mehr weh.

Du trägst zwar einen Berg an Zuständen mit dir rum, aber du schaffst es irgendwie ihn zu tragen und wirst nicht darunter vergraben.

Vorneweg, ich bin hochgradig angefressen und in mörderischer Verfassung.
Meine Therapeutin hat sich gönnerhaft gegeben und mir eine ausgefallene Stunde nicht berechnet. Beruflich bedingt war ich nicht in der Lage die 48 Stunden für eine Absage einzuhalten. Höhere Gewalt. Trotzdem, so geht das nicht
Ich hab das Geld gezückt und mich verabschiedet.
Da war es wieder, dieses Gefühl brav sein zu müssen und mit Konsequenzen zu leben. Mah, ich bin innerlich durch die Decke. Was soll ich tun? Mir fällt ein LKW auf den Kopf und soll trotzdem zahlen? Meine Beherrschung ist mittlerweise wirklich formidabel. Ich hab mich sogar noch mit Etikette echauffiert und keinen niedergebrüllt. Sie würde ja mit sich reden lassen. So redet man aber mit mir nicht

Weil es grad es so lustig in meinem Hirn zugeht, es wird nicht mehr schmerzen wenn der Deckel zugenagelt ist und ich endlich drunter vergraben bin.
Da rede ich mir den Mund fusslig und erlebe genau an der Stelle, zu der ich dan ganzen Mist hintrage, genau das was ich abstellen und begreifen will. Das war eine Art von mütterlicher Dominanz und anschliessendem verordneten Hausarrest, da bin ich ausgezuckt. Innerlich. Da war soviel eisige Wut und Renitenz, ich habs selber kaum geglaubt.

An der Uni gibts noch mehr Therapeuten, ich werd dort einen neuen beantragen. Noch ist der Qualm nicht verzogen. Ansprechen würd ich mich im Moment nicht. Das kann böse ausgehen

[GLaDOS]

Wie geht's dir den? Noch immer stinkesauer?

Die Uni wo du bist ist das die im 3.?