Viele psychische Probleme

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Viele psychische Probleme

Beitragvon Carolain » Di. 24.01.2012, 05:00

Hallo.
Ich wollte mich zwar zuerst in jedem Thema beteiligen wo ich Probleme habe, aber da es so viele sind und mich dann vielleicht niemand so recht verstehen würde, schreibe ich so kurz wie es geht meine Geschichte.

Mit 10 Jahren verlor ich meinen ältesten Bruder. Er war 21 Jahre, und hatte einen schrecklichen Arbeitsunfall. Meine Mutter gab mir damals die Schuld, (wenn das jemand nicht versteht, kann er gerne fragen) und die folgen ergaben sich erst etwas später. Monate lang habe ich darauf gewartet das er wieder nach hause kommt und das alles nur ein Scherz war. Aber als ich merkte das dem nicht so ist, wurde mir erst bewusst, was mir da gesagt wurde. Irgendwann fing ich mit dem Ritzen an, wo es mir hinterher immer viel besser ging. Es hört sich vielleicht verrückt an, aber ich mochte es, wenn ich geblutet habe. Heute habe ich nur schreckliche Narben. Ich fiel in eine tiefe Depression, die ich auch heute noch habe. Habe mich von den ganzen Menschen abgegrenzt, habe einen Hass gegen sie aufgebaut. Wurde immer schnell aggressiv, (aber nicht geschlagen) auch meinen damaligen Freunden gegenüber. Dachte natürlich auch an Selbstmord. Baute irgendwann große Ängste gegenüber Krankheiten auf. Hatte Schlafstörungen, die ich auch heute noch habe. Meine Interessen an meinen Hobbies habe ich auch verloren. Das sind so im groben meine Probleme. Ich bin bis heute noch nicht darüber hinweggekommen das mein Bruder tot ist, und ich bin jetzt bald 20 Jahre alt. Das geht jetzt schon 10 Jahre so. Nie war jemand für mich da, hat mich verstanden oder ernst genommen.

Vielleicht ist ja jemand hier, der mich versteht, oder weiß, wie ich mich fühle. Wäre auch super wenn jemand Lust hätte, mit mir zu reden.
Ich hoffe natürlich, das dieser Text hier im richtigen Thema steht, ansonsten tut es mir leid.

Freue mich über eure Antworten.
Carolain
 

Re: Viele psychische Probleme

Beitragvon Stern* » Di. 24.01.2012, 08:26

Huhu Carolain

Ich kann verstehen was das für ein schock gewesen sein muss.
Die folgen solcher einschneidenden erlebnissen und so wie du es schilderst ohne das eine unterstützung von den eltern gegeben ist, können sehr gravierend sein.
Mir stellt sich die Frage ob du in Therapeutischer Behandlung bist?!
Und wie deine lebensumstände mittlerweile sind?! Lebst du noch bei den eltern?
Konntest du den mit deinen eltern mal darüber sprechen was sie dir da an vorwürfen gemacht haben und was es mit dir gemacht hat, was du für gefühle hattest und was es in dir auslöste?

Ich wünsche dir einen guten Tag und ich hoffe, das du dich hier bald wohl fühlst und ankommst :)

Liebe Grüße Stern
Stern*
 

Re: Viele psychische Probleme

Beitragvon Carolain » Di. 24.01.2012, 17:44

@Stern
Ich war vor ein paar Jahren mal in einer Behandlung. Habe es dann aber glaube ich nach ein paar Wochen aufgegeben, weil ich mir selbst noch nicht eingestanden hatte das ich wirklich "krank" bin und eigentlich Hilfe brauche. Konnte mir auch noch nicht das Gerede anhören das mein Bruder nie wieder kommen wird. War deswegen noch so sehr verletzlich. Jetzt würde ich gerne in Therapie gehen, aber die Wartezeiten sind jetzt eben so lange bei unseren Therapeuten. Und dann habe ich noch das Problem, wenn ich wieder arbeiten gehe, wie ich das dann in den Griff kriegen soll? Ja ich lebe noch bei meinen Eltern. Wollte schon mit 18 Jahren ausziehen, wurden dann aber leider arbeitslos. Also ich sag mal so, meine Eltern haben schon gemerkt das etwas nicht mit mir stimmt. Und ich hatte damals immer solche Ängste das mein Herz stehen bleibt und das ich sterbe. Aber sie haben mich, so hatte ich das Gefühl, nie ernst genommen und meinten immer, ich würde mir das nur einreden. Ich habe so kein Verhältnis mehr zu meinen Eltern. Würde ihnen gerne mal an den Kopf knallen was mit mir die Jahre über los war und was ich fühle, aber davor habe ich große Angst und Hemmungen. Obwohl mir das gut tun würde, denke ich.

Danke :) Wünsche dir auch einen guten Tag. Das hoffe ich auch.
Carolain
 

Re: Viele psychische Probleme

Beitragvon Stern* » Mi. 25.01.2012, 13:55

Huhu Carolain

Also bei mir ging das recht schnell mit dem thera.
Das is sicherlich nicht der normale fall trotzdem würde ich das in angriff nehmen, du musst das so sehen, wenn du jetzt schaust dann hast du in ein paar wochen den thermien.
Wenn du jetzt ein paar wochen wartest dann musst du noch länger warten bis du den ersten termien bekommst.

Ich denke nicht das es im moment sinnvoll ist deinen eltern um die ohren zu hauen was du denkst, ich denke das es sinnvoller wäre das zu tun wenn du deinen eigenen raum hast in form einer eigenen wohnung.
So das du dich danach zurückziehen kannst und du dann auch zur ruhe kommen kannst und deinen eltern nicht sofort wieder über den weg laufen musst sondern selbst entscheiden kannst wann du sie danach wieder sehen magst.

Liebe Grüße Stern
Stern*
 

Re: Viele psychische Probleme

Beitragvon Carolain » Mi. 25.01.2012, 18:22

Habe mich ja bei Therapeuten gemeldet. Die erste die mir wirklich gleich symphatisch war, hat eine Wartezeit von 9-12 Monaten. Und bei unseren anderen sieht es auch nicht wirklich besser aus. Hier bei uns in der Stadt haben wir nicht all zu viele Therapeuten. Und das mit meinen Eltern belastet mich schon sehr. Da würde bei mir nämlich der große Knall entstehen. Weil da so viele Emotionen hoch kommen würden und all das. Aber das mit der eigenen Wohnung wäre mir auch am liebsten. Nur leider dauert das noch etwas bis ich eine haben werde :( Habe auch Angst davor, das meine Eltern mich dann wieder nicht verstehen oder ernst nehmen...
Carolain
 

Re: Viele psychische Probleme

Beitragvon Stern* » Sa. 28.01.2012, 12:24

HUhu carolain

Ich kann schon verstehen dsa dass nicht so einfach ist mit den thera.
Leider is das heute sehr schwierig einen thera zu finden mit dem man klar kommt und der schnelle termiene hat.
Bei mir ging das schneller, aber ich glaube das lag auch daran das wir so dermassen durcheinander gewirbelt waren und damals auch ziemlich heftig fertig mit der welt *mal so sage.

Das mit deinen eltern kann ich schon verstehen, ich glaube bei uns war das auch so.
Mit meinen eltern das war einfach nur der horror und wie oft hötte ich denne echt mal gerne einfach vor den latz geknallt was los is.
Aber ich denke einfach solange man dann nicht den raum hat sich zurückzuzoehen is es wichtig, das man schaut was einem selbst gut tut und sich selbst schützt das man sich nicht in situationen bringt in dennen man nachher noch unglücklicher ist.
Ich weiß das ist schwer und ich weiß auch das man sich sehr zusammenreisen muss, aber wie wäre es den wenn du das alles aufschreibst was du deinen eltern gern sagen würdest?
Bitte achte gut auf dich.

Herzliche Grüße Stern
Stern*
 

Re: Viele psychische Probleme

Beitragvon Carolain » Sa. 28.01.2012, 22:24

Hallo Stern*
Ich mache mir über Therapien da immer so meine Gedanken. Ob es wirklich etwas bringt? Ich meine, die Leute dort reden doch auch nur mit dir, hören dir zu und sagen dir wie du es besser machen kannst. Warum denken die Leute immer, das es einem danach besser geht? Jeder Mensch muss sich doch selbst heraus helfen. Therapeuten können dir Tipps geben, aber selbst umsetzen musst du sie ja doch alleine. Deswegen weiß ich nicht, ob Therapie wirklich so das wahre ist. Vielleicht hast du schon Erfahrungen gemacht? Und wie finde ich heraus was mir selbst gut tut und mich schützt? Mit meinen Depressionen habe ich so ziemlich an allem die Hoffnung verloren. Und meine Lustlosigkeit wird auch immer größer. An meinen Hobbies habe ich auch keine Freude mehr, und sie werden total Vernachlässigt. Das mit dem aufschreiben habe ich mir auch schon gedacht. Aber ich habe große Angst davor, wie sie reagieren. Ob sie mich ernst nehmen, geschweige denn mich verstehen werden. Für mich ist es gerade bei meinen Eltern nicht so einfach über diese Dinge zu reden. Danke, das werde ich tun =)
Carolain
 

Re: Viele psychische Probleme

Beitragvon Stern* » So. 29.01.2012, 21:18

huhu Carolain

Ich kann diese gedanken verstehen, ich weiß das sie bei einer von uns auch so waren.
Wir machen schon ne weile therapie und es hilft sehr.
Gerade weil man da, wege gezeigt bekommt auf die man selbst nicht unbedingt kommt, weil man da, nochmal andere sichtweisen gezeigt bekommt und man dann schauen kann welcher weg für einen stimmig ist.
Ich denke schon das du merkst was dir gut tut oder auch nicht, das ist ein lernprozess :)
Auch wenn du mal einen weg gehst der nicht so optimal is, muss er nicht gleich falsch sein.
Ausserdem hast du ja deinen therapeuten an deiner seite der diesen weg mit dir mitgeht und dir hilft wenn es irgendwo nicht weitergehen kann.
Du hast recht, laufen muss man alleine, aber der therapeut nimmt einen für einen stück des weges an die Hand und hilft einem manche dinge klarer zu sehen und besser einschätzen zu können.
So ist jedenfalls meine erfahrung :)

Ich will dich hiermit nicht bekehren, sicherlich nicht, ich denke das msus jeder für sich selbst entscheiden ob er eine therapie will oder nicht, das kann kein anderer für einen machen.
Dennoch wollte ich dir meine sichtweise in der richtung einfach mitteilen für einen kleinen einblick in diese Richtung.

Ich wünsche dir alles gute
Herzliche Grüße Stern
Stern*
 

Re: Viele psychische Probleme

Beitragvon Atisha » Di. 31.01.2012, 01:26

Hallo Carolain,
also ich denke wenn der Mensch in psychischen Problemen steckt, so richtig drinnen und nicht mehr weiter weiß und kommt, dann braucht er Helfer die ihm Inputs geben und mentale Stärke. Das ist ganz komisch, aber alle Erfahrung sagt das, man schäfft es nicht allein. Heutzutage sind es zumeist die äußeren Helfer, wie der Therapeut oder auch ein Buch oder nur mal das Wort eines Anderen. Irgendwie wirkt es Wunder, es bringt einen in ganz andere Gedankengänge und trägt andere Erfahrungen nahe. In früheren Zeiten schienen die Menschen mehr mit inneren Helfern zu tun zu haben. Aber irgendwie ist uns das fast verloren gegangen. Aber als ich sehr krank war und ich alles probierte, da betete ich auch und es kam dort ein innerer Helfer der mir meine Probleme abnahm, mir wieder Zuversicht und Hoffnung gab.
Man kann natürlich sehr viel alleine hinbekommen, den Weg gehe auch ich, aber du musst dir auch wirklich ehrlich sagen, das du eine Veränderung willst. Deine Ablehnung eines Therapeuten kann auch blos die innere Ablehnung jedweder Veränderung deiner Zustände sein.
Atisha
 


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