Zu Härte erzogen

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Zu Härte erzogen

Beitragvon Roni » Do. 04.02.2010, 02:01

Pickel
Habe da wieder eine Entdeckung an mir gemacht:

Zwei Informationen, die direkt nichts miteinander zu tun haben brachten mich auf eine Entdeckung. Ich las ein Buch über Nachkriegskinder, will diese verkorkste Generation meiner Mutter verstehen, und fand darin einen Hinweis auf die ultimative Erziehungsfachfrau aus dieser Zeit: Johanna Haarer (vor und nach 45 gabs von ihr die ultimativen Erziehungsmethoden per Ratgeber).
Auf meiner Materialsuche zum Thema Schizophrenie fand ich Utu's Homepage. Utu schildert auf seiner Seite, er drückt mit aller Gewalt aufkommende Pickel aus und er hat heraus bekommen, dass er dies so macht weil seine Mutter dies bei ihm so gemacht hat.
Mir fiel sofort auf, ich drücke auch aufkommende Picke mit aller Gewalt auf, soweit, dass Blut kommt und dann eine ganze Weile eine Wund an Stelle des Pickels auf der Haut ist. Jetzt überlege ich und kann in meinen Erinnerungen nur verschwommen entdecken, dass mir meine Mutter schmerzhaft meine Pickel ausgedrückt hat, so verschwommen, dass es auch sein könnte, dass ich mir dies einfach nur einbilde.
Doch plötzlich, eine andere Erinnerung, vollkommen aus dem Gedächtnis verbannt, habe ich eine andere typische Situation vor Augen. Meine Mutter, wie sie mir die Ohren sauber macht!
Ich wurde dazu mit Armen und Beinen eingeklemmt, bewegungsunfähig gemacht. Dann wurde an meine Haaren gezogen, so dass der Kopf zur Seite neigt. Dann wurde ein mit Watte umwickeltes Streichholz tief in mein Ohr gesteckt und es schmerzte unendlich. Ich schrie, hielt aber nun freiwillig still, hatte Angst mir würde dieses Streichholz noch fiel tiefer rein gesteckt werden und es könnte dabei etwas kaputt gehen. Ich hörte auf mit schreien und weinte nur noch. Irgendwann hab ich nicht mehr geweint.
Natürlich machte ich mir nie freiwillig die Ohren unter schmerzen sauber, doch niemals mit Wattestäbchen! Ich hasste Watte. Kann dieses knorksige Geräusch zum Teufel komm raus nicht ab. Ja, ich hasse Watte. Dieses knorksige Geräusch im Ohr, ich kann es immer hören, es erinnerte mich immer an etwas und ich wusste nicht mehr an was.
Dieses Ohrensaubermachen gehörte zum allgemeinen Baderitual und mir fällt das Baden ein. Abgetrocknete wurde ich mit aller Gewallt. Ich hasste dieses Baden weil es mit Abtrocknen und Ohren sauber machen endete, dazu Geschrei und abundzu gab es eins auf den Kopf, nie mit der Hand!
Jetzt machte ich eine weitere Feststellung die mich mein Leben begleitete. Sehr oft, wenn ich mich nach dem Duschen abtrocknete, habe ich leichte Blutergüsse auf der Haut. Überall und recht großflächig. Ich dachte immer, meine Haut ist empfindlicher als üblich. Jetzt muss ich drauf achten, habe den Verdacht, dass ich mich derber als gut ist abtrockne. Nach meinem Umzug ist mir nur ein kleiner Rasierspiegel zur Verfügung. Der Badeschrank ist noch nicht aufgehangen und der große Spiegel ist beim Umzug zerbrochen. Eben habe ich geduscht, bin angezogen und mag nicht in den Spiegel schauen, hab leider auch nicht drauf geachtet wie ich mich abtrockne.
Diese Erinnerungen kommen alle aus der Vorschulzeit, denn mit sieben Jahren kam ich in ein Kinderheim. Immerhin war ich nun ausreichend für die Perversionen die dort abgingen reichlich abgehärtet. Wieso ich dahin kam wusste ich nicht so genau, doch wurde mir dies immer angedroht. Das einzige was mir einleuchtete, was, dass mit mir etwas nicht in Ordnung sein muss. Viel später bekam ich heraus, dass ich dort hin wegen Verwahrlosung kam, doch dafür schämte ich mich noch unendlich mehr, weil das ja so aussieht, dass ich schlechte Eltern habe. Ich wollte immer gute Eltern wie alle anderen!

Diese Erziehungsratgeber der jeweiligen Zeit sind sehr aufschlussreich, besser als jedes Geschichtsbuch (fast immer tatsachenverdreht), sie geben ein komplettes Bild der jeweiligen Gesellschaft wieder.. Die Zeit ist abgedeckt durch Johanna Haarers Bücher ab 1934, gibt’s noch zu kaufen auf amazon und co. Es gibt Ausgaben vor und nach 45, bis in die 60er hinein.

Dann kam ein neues Standardbuch, richtig fortschrittlich, so fortschrittlich, dass es noch heute aufgelegt wird weg geht wie warme Semmeln: Dreikurs/Soltz: "Kinder fordern uns heraus". Je nach Ausgabejahr könnt ihr nachlesen wie ihr erzogen wurdet. Die aktuelle Ausgabe ist recht gut kommentiert unter http://www.geschichteinchronologie.ch/p ... error.html

Ganz aktuell mal was ganz anderes, so zum ausprobieren an (den eigenen!) Kindern: Bernhard Bueb. Muss schon selber ordentlich Schaden angerichtet haben und verkauft den Unsinn auch noch als Buch.

Und das Buch über die Kriegskinder: Sabine Bode: Die vergessene Generation: Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen (weniger Geschichten, mehr psychologische Betrachtung)

Vielleicht könnt ihr ähnliche Entdeckungen machen, das komplette Verstehen macht das Auflösen, so meine Erkenntnis.


Allen Mut wünscht
Roni
Roni
 

Re: Zu Härte erzogen

Beitragvon senta » Do. 04.02.2010, 16:39

Sorry, aber Du suchst Dir auch immer wieder Lektüre, die Dich in Deiner negativen Einstellung bestärken, die Dir immer wieder negative Beispiele liefern.
Da kann man sich allein echt "reintherapieren"
senta
 

Re: Zu Härte erzogen

Beitragvon Solveigh25 » Fr. 05.02.2010, 09:21

Senta, ich finde das Urteil etwas hart! Ich verstehe sehr gut, dass man die Ursachen seiner Geschichte kennen will! Und da hilft so ein Buch häufig, dass einem selber Erkenntnisse kommen. Bei jedem schlimmen Detail aus der Kindheit, das ich plötzlich verstehe, werde ich z.B. auch traurig, aber ich verstehe jetzt, wieso es mir heute so geht, wie es mir geht! Erst wenn ich das weiß, kann ich besser weiterleben, weil mich nicht irgendwelche obskuren Gefühle einfach so überrennen, sondern weil ich weiß, woher das Ganze kommt und dass ich heute nicht mehr Opfer zu sein brauche. Natürlich ist so Lektüre auch schlimm, aber sie kann die Augen öffnen und ist notwendig. Therapie ist kein Spaziergang!
Solveigh25
 

Re: Zu Härte erzogen

Beitragvon senta » Sa. 06.02.2010, 13:33

Alles in Maßen
senta
 

Re: Zu Härte erzogen

Beitragvon Roni » Sa. 06.02.2010, 20:19

@solveigh, dank dir, habe es nicht als Urteil verstanden, doch es ist schön zu lesen, dass jemand etwas verstanden hat.

Hallo senta,

ich muss zur Lektüre greifen, wenn es irgend geht zur Sekundärliteratur, weil mir niemand etwas sagt, und wenn doch, so sehr subjektiv. Ob etwas positiv oder negativ ist ist mir vollkommen egal, ich will wissen und zwar nach Möglichkeit alles. Und weißt du was ich schön finde? Ich finde es schön zu wissen, dass ich weiß, dass kein Mensch wissen kann wie weit ich gehen darf. Für mich ist es schön, dass mich so ein dummer Spruch wie „Alles in Maßen“ nie mehr treffen kann. Auch nicht wenn jemand subjektiv glaubt meinen zu müssen ich hätte eine negative Einstellung.

Du bist doch so alt wie ich. Dann wird dir folgender Text vielleicht bekannt vorkommen:

Süßes Kind
der Zeit, du siehst die Grenze,
die Grenze, die gezogen wurde zwischen
Gut und Böse
Sieh den blinden Mann
der auf die Welt schießt
Fliegende Kugeln
wild werdend
Wenn du böse warst
und ich wette du warst
Und wenn du noch nicht getroffen wurdest
Von dem fliegenden Blei
Schließt du am besten deine Augen
Senkst du am besten deinen Kopf
und wartest auf den Querschläger.

Das sind Deep Purple mit Child in Time. Habe es schon Ewigkeiten nicht mehr gehört, war mal eines meiner Lieblingslieder, doch jetzt verstehe ich es erst wirklich. Habe es heute morgen ausgegraben, ein paar mal gehört ... und ich musste weinen.

Ja, die Menschen schießen weil sie blind sind. Doch ich werde nicht die Augen verschließen und auch nicht den Kopf senken. Ich werde die Augen öffnen, aufstehen und wünsche wenigstens einem Menschen die Augen zu öffnen, der da nicht weiß auf wen er da schießt, damit es irgend wann einmal aufhören kann, auch wenn ich nicht mehr bin.

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In dem Kinderheim war die Atmosphäre wir in einer HJ-Erziehungseinrichtung. Im Film „Der Unhold“ mit John Malkowitsch erkannte ich es wieder. Der Heimleiter wurde zwei Jahre später als ehemaliger SS-Offizier wiedererkannt und war von einem zum andern Tag weg. Dann änderte sich einiges, doch das Grundprinzip blieb erhalten, das da lautete: Erniedrigen und Brechen. Ich wollte in eine richtigen Familie sein. Viel später musste ich lernen, dass es den Kinder in den meisten Familien nicht besser erging, heute noch ergeht, mit subtileren Mitteln freilich, machen es die Eltern, weil sie die Augen verschlossen haben, sie können ein elfjähriges Kind nicht mehr hören.

Im Kinderheim war ich kaum ein paar Tage, da wurde ich von zwei größeren Jungs, so 9.-10. Klasse an die Hand Genommen. Sie brachten mich in den Heizkeller. Dort war ein junge mit gespreizten armen hängend mit freiem Oberkörper an den Heizungsrohren gefesselt. Die Jungs reichten mir einen Knüppel und gaben mir zu verstehen, ich solle den jungen damit schlagen. Ich schlug auf seinen rücken. Sie meinten, weiter, stärker und ich schlug weiter. Sein Rücken wurde rot und er schrieb. Keine Ahnung, ich hab vielleicht 50 mal zugeschlagen. Ich habe es getan, ich war abgerichtet, habe gelernt zu gehorchen, hätte alles getan, habe gelernt auszuhalten, hart zu sein, habe gelernt zum Täter zu werden. Und jetzt muss ich da noch einmal rein, es wird ein kleiner tot werden, doch ich muss, weiss ich zwar, dass ich unschuldig war, doch ich weiß es nicht komplett und ganz und wirklich. Habe noch viele solcher Geschichten.

Liebe Grüße
Roni
Roni
 

Re: Zu Härte erzogen

Beitragvon Roni » Di. 09.02.2010, 00:33

na ich getraue mich jetz nicht mehr in den spiegel zu schauen. so beim nachdenken, fiel mir auf, diese blutergüsse hatte ich nicht immer, kann sein dass dies nur bei besonderen emotionen war, da einen zusammenhang zu erkennen oder auch nur danach zu suchen bin ich nicht auf die idee gekommen.

und dass jetzt keiner erschrickt, dieser art von geschichte musste ich nur einmal erleben. ist auch ein wenig trocken beschrieben, das kommt einfach daher, weil ich soetwas weit von mir schiebe, sind eben besch**sene geschichten.

nach dem ich das geschrieben hatte hab ich viel bücher gewälzt, weil ich mal was gelesen hatte das gut passt und habs gefunden:

Der Naphta in Thomas Manns Zauberberg sagte:
"alle wahrhaft erzieherischen verbände haben von jeher gewußt, um was es sich in wahrheit bei aller pädagogik immer nur handeln kann: nämlich um den absoluten befehl, die eiserne bindung, um disziplin, opfer, verleumdung des ich, vergewaltigung der persönlichkeit. zuletzt bedeutet es ein liebloses mißverstehen der jugend, zu glauben, sie finde ihre lust in der freiheit. ihre tiefste lust ist der gehorsam."

Naphta ist ein misatroph, daher die harten worte, doch der kern ist wahr, obwohl aus dem jahre 1924. aus dieser spule wieder heraus zu kommen braucht es mehr als ein paar jahre pubertät. fiel mir noch so ein.

na ich werde das mal in naher zeit vervollständigen, bin schon selber gespannt.
Roni
 

Re: Zu Härte erzogen

Beitragvon Roni » So. 14.02.2010, 21:02

Schnelles Essen
Viele viel Jahre lang wurde ich mit Missachtung gestraft dafür, weil ich essen innerhalb von 2 Minuten hinter gespachtelt konnte, besser, ich konnte nicht anders. Auch ein großes kochend heißes Mittagessen, kein Problem, zwei Minuten und es war wech. Bin das schon seit einer weile los, esse also seit langem genüsslich, doch nun hab ich heraus gefunden woher ich das habe. Es gibt tatsächlich für alles eine Grund.

Nach der Prügelvorschulzeit und dem HJ-Kinderheim war ich 5 Jahre Zuhause, was auch nicht besser war, um dann in ein Jugendhaus zu kommen, habe eine menge Mist gebaut um da hin zu kommen.
Es war das Jugendhaus „Frohe Zukunft“ in halle. Umgangssprachlich hieß es Kinder-KZ. Eine wahrhaft treffende Bezeichnung, dazu dieser sarkastische Name. Zum Essen wurde im Stechschritt marschiert, alles, jede Bewegung, jede Handlung unterlag strengsten Regeln. Im Speisesaal waren dann so 150 Jugendliche, alle stramm am Tisch und auf einen Befehl mussten sich alle auf ihren Stahlrohrhocker setzten. Das entstehende Geräusch durfte so etwa eine Zehntel Sekunde betragen. Klappte das nicht oder zog auch nur einer eine Zehntel Sekunde nach, mussten alle wieder aufstehen und das ganze ging von vorn los. Auf, ab, auf, ab, das konnte fast die ganze Essenszeit so gehen doch die war limitiert und wenn die Zeit zuende war konnten wir los rennen und unser Essen abgeben, auch mal ohne was zu Essen. Ganz davon abgesehen, dass das Essen eigentlich kein Essen, eher Abfall war. Habe in einem Forum von Ehemaligen gelesen die ebenso solche Schnellesser wurden.

So lernt man schnell essen. Ich habe mich später oft dafür sch**ße gefühlt, weil ich doch so unzivilisiert bin, habe schnellen essen für vollkommen normal gehalten, wusste nicht mehr, dass ich es gelernt hatte. Fühle mich unnormal, kritikwürdig, makelhaft, vielleicht stimmt was grundsätzlich nicht mit mir, Fehler im Kopf, die Gene, die Herkunft, irgend eine besch**sene intellektuelle Erklärung.

Ja, das Jugendhaus war die Spitze der ganzen Ka**e. Absolut menschenverachtend. Das kann sich heute keiner mehr vorstellen. Ich war inzwischen ordentlich abgehärtet, doch bezweifle ich auch, wenn irgend etwas in meinem bisherigen Leben normal gewesen wäre, dass ich dort gelandet wäre. Andere, weichere Jungen hat es dort um vieles schwerer erwischt.

Es gibt einen fetten 300seitigen Untersuchungsbericht über das Jugendhaus. Dieser existiert wegen der Machenschaften der Stasi. Doch was dort an systematischen Massenverbrechen gegen junge Menschen passierte erscheint in diesem Bericht eher nebenher, so in den Zeugenaussagen von ehemaligen Insassen, eine wirkliche Auseinandersetzung fehl. Ich kann mir auch denken warum. Weil mit den jungen Leuten in der ehem. BRD nicht viel besser umgegangen wurde. Ähnlich wie in den Kinderheimen war so manches Kind im Osten deutlich besser dran.

Wer mal einen Blick in den Untersuchungsbericht werfen möchte, hier der Link zum Untersuchunsbericht, die Zeugenaussagen der Jungen stimmen, leider.:
http://www.sachsen-anhalt.de/LPSA/filea ... chbt21.zip

Aber vorsicht, stehen keine schönen Sachen drinne.
Roni
 

Re: Zu Härte erzogen

Beitragvon planb » So. 14.02.2010, 21:10

Harte Kindheit.
planb
 

Re: Zu Härte erzogen

Beitragvon ich G » So. 14.02.2010, 21:11

Hi roni !
hört sich auch nicht gut an deine kindheit , habe auch
so etwas ähnliches mitgemacht .
darf ich fragen wo und wann das im heim war ?

lg gerhard
ich G
 

Re: Zu Härte erzogen

Beitragvon Roni » So. 14.02.2010, 23:23

hallo gerhard,
die o.g. geschichte im heim war 1971, ich war sieben. bei der nächsten aktion habe ich mich geweigert. kurz darauf wurde ich verprügelt. hatte mir nichts ausgemacht, war verprügelt werden gewohnt, doch dass ich dabei festgehalten wurde war das schlimmste. das war besch**sen. lief ein paar wochen herum wie falschgeld. im heim war ein junge ein richtiger aggro. der ging auch mal auf die erzieher los. vor dem hatten di meisten respekt. das schaute ich ir ab. einen von denen, die mich verprügelt hatten hab ich dann ordentlich verprügelt, der war um einiges größer, doch ich verspürte keinen widerstand, der tat mir gleich leid, doch ich musste witer reinhauen um den selben respekt zu bekommen wie der aggrojunge, damit die mich nie wieder so verprügeln. es hat funktioniert. festgehalten hat mich nie wieder jemand. doch, die bullen mit ihren scheiß knebelketten im jugendhaus, da war nix gegen zu machen.

eben fällt mir eben nochwas ein. im jugendhaus gabs auf jeder station eine psychologen. unserer wurde nato genannt. das war ein schwein, hatte seinen uniformhut auch noch wie die der ss gebogen.
Roni
 

Re: Zu Härte erzogen

Beitragvon ich G » So. 14.02.2010, 23:38

Hi roni !
geteiltes leid ist albes leid , war das in der ehmaligen ddr !?

wie hast du deine aggresionen in dem griff bekommen ?

lg gerhard
ich G
 

Re: Zu Härte erzogen

Beitragvon Roni » Di. 16.02.2010, 00:21

Hallo Gerhard,

ja, geteiltes leid, ist so eine sache. hab inzwischen mitbekommen, so min. 90% aller in der zivilisierten welt wurden zum großen teil um ihre kindheit betrogen. zuerst kommt das stumm machen und dann das benutzen, das zauberwort heist erziehung.

ja, das war in der ddr, hat aber mit dem system nichts zu tun, definitiv. heute habe ich mal kurz geschaut wie der jugendknast heute ist, definiv keinen deut besser und die verantwortlichen schauen weg und untersuchungskommisionen sind blind. die kinderheime in westen waren noch schlimmer als im osten, da hatte die kirche die hand drauf. wie es heute ist weiß ich nicht.

die aggression habe ich definitiv nicht in den griff bekommen. wenn nichts anlag und ich mein ruhiges leben leben konnte war alles in ordnung doch das geht nicht ewig gut. bin seit 25 ein sehr lieber mensch doch kann ich auch sehr ätzend werden was mich wahnsinnig ärgert, vor allem weil ich auch weh tun kann, das will ich nicht. da gibt es so rote tücher bei denen kann ich nicht anders, vollkommen ferngesteuert. dummerweise bin ich auch noch ziemlich stark, da gibts wenig echo.

hatte das schon richtig wegbekommen, absolut komplett, die aggressionen. war eine harte sache, doch danach, das kann ich dir garnicht so richtig beschreiben, am ehesten mit vollkommen frei. jetzt, so seit zwei drei monaten bin ich mal ohne mal mit aggression. ich weis wie es wieder angefangen hat.

zu aggression zähle ich einfach alles was mich reagieren lässt, schon eine doofe nachricht in den medien, einen dummen spruch den ich zu hören bekomme, auch wenn er wirklich bescheuert ist, es hat keinen zweck darauf "spontan zu reagieren", der gegenüber wird der möglichkeit beraubt verstehen zu können und glaube mir, alle wollen eigentlich nur verstehen und alle wissen in den allermeisten fällen nicht was sie da gerade tun oder sie haben noch nicht einmal die absicht, es sollte was nettes sein. gutes beispiel, deine nachricht auf neras beitrag. du wolltest was liebes sagen, hast nciht verstanden was sie geschrieben hatte, und sie und die anderen sehen was ganz anderes und schon hagelt es aggressionen, auf allen seite - habe deine zeile übrigens auch nicht verstanden doch wäre ich nicht auf die idee gekommen dahinter was böses zu vermuten. Reaktion: nera zieht sich zurück, auch eine aggression die sich autoaggression nennt also gegen sich selber richtet. sehr verbreitet bei den frauen, was ich sehr sehr schade finde, ist eigentlich auch nicht gegen dich gerichtet, ist eine mustererkennung. die autoaggression ei den fraen kommt von der erziehung zum lieb sein. mädchen müssen lieb sein, ist zwas schwachsinn doch so wid erzogen.

tja, wie eingangs dargestellt, es führt definiv an der eigenen geschichte kein weg vorbei. alles was vergraben wurde muss wieder ausgebuddelt werden sonst geht garnichts. dazu ist es ein sehr harter weg, jeder zipfel der angefasst wird lässt neue vergessene erinnerungen auftauchen. es muss alles zugelassen werden um an die wahrheit zu kommen und du darfst dir niemals einbilden, dass irgend etwas deine schuld ist oder du für irgend etwas was geschehen ist verantwortlich bist, und, was vielleicht noch schwerer ist, die eltern dürfen nicht geschützt werden. soetwas vehindert das weitermachen und ändert garnichts an der geschichte. solange du keine familie hast ist es die beste gelegenheit, mit zusätzlicher verantwortung wird es unendlich schwer oder du hast eine partnerin die frei ist von aggressionen (sehr selten). doch das ist schwer zu erkennen, weil frauen eher lieb sind, doch das sieht nur von außen so aus, kannst dir nicht vorstellen was die alles einstecken. wenn du es angehst, wirste dich wundern was sich alles von alleine auflöst.

wegen deiner schreibweise brauchste dir absolut keine gedanken mache. ist meilen besser als vollgestopft mit abkürzungen, fachausdrücken irgend einer art oder fremdworten und die, welche die meschen dach ihrer rechtschreibung beurteilen sind so weit weg von ihrer eigenen getrampelten seele, dass ihnen kaum noch zu helfen ist. wollt ich noch loswerden.

hoffe das war jetzt nicht zuviel.

lieben gruß
roni
Roni
 

Re: Zu Härte erzogen

Beitragvon ich G » Di. 16.02.2010, 16:25

hallo roni !
danke für deine ausführliche antwort , muß feststellen mir haben immer mehr gemeinsamkeiten sind aber nicht gleich , du hast für vieles verständniss und einsicht , was mir in den meisten fällen fehlt , was sage ich in eigentlich allen fällen .
ich habe mich bemüht und versucht es zu verstehen geht aber in meinen kopf nicht rein .
was mein schreibn zu nera betrift , ich denke mir nichts dabei wiess nicht wie ich es dir erklären kann ich bin mir keiner schuld bewust , ich denke nur sie hätte mehr verständnis haben können , sie kennt mich ja
ist aber jetzt eh schei.. egal !
ich habe eine freundin , bin mit ihr schon jahre zusammen , sie kennt meine lebensgeschichte nicht oder nicht so wie ihr sie kennt , bin eigentlich der friedlichste mensch geworden , manchmal bin ich sehr in erregung wie es mir zwei mal in den schei.. threar pasiert ist , da möchte ich alles hin schmeissen und in mein altes leben zurück schlüpfen und mich abragieren !!!
tschuldige meine schreibweise ist sicher sehr verwirrend , kann es nicht besser rüberkriegen !

liebe grüße gerhard
ich G
 

Re: Zu Härte erzogen

Beitragvon Roni » Do. 18.02.2010, 01:25

hallo gerhard,

die schreibweie ist in ordnung, kann hoffendlich alles zusamensetzen :-) hast es schon richtig zusammengefasst, entscheidend ist das verstehen, es geht nicht ums falsch machen. das verstehen wird leider nur erschwert bis unmöglich gemacht wenn alle aufeinander los gehen. na hoffe ihr vertragt euch wieder ud veilleicht könnt ihr euch nochmal über das thema austauche ohne das emotionen hochkommen, dann können alle verstehen und vor allem können alle vestehen, dass alle gut sind. na wie gesagt, dein beitrag war für sie ein rotes tuch und der beitrag der anderen für dich, der übrigens auch nicht böse gemeint war. so kannst du vielleicht nachvollziehen wie es nera ging. hach, ich versuchs nur zu erklären, ich weis du willst nur verstehen, absolut nachvollziehbar.

ich war mal 11 jahre mit einer frau zusammen die auch nichts von mir, also meiner geschichte wusste. hielt das damals für normal, hatte ja auch genau deshalb die stadt gewechselt um meine geschichte hinter mir zu lassen. ist schon länger her. sie war es auch, die mich zum studieren gedrängt hat, oder besser ihr vater, weil ich doch nur ein arbeiter war für sein studiertes kind. musste viel pauken, was sie nicht bedacht hatte und so hat sie mich zu begin des letzten jahres gegen einen reikikurs eingetauscht. fakt ist, ich wusste auch nicht viel von ihrer geschichte. wo soll man denn überhaupt reden wenn nicht in einer beziehung. es war dumm von mir, doch ich wusste es damals nicht besser und geholfen hat mir nie jemand damals.

jetzt ist bei mir noch etwas in gang gekommen. die geschichte mit dem jugendhaus, ich hatte damit vollkommen gelassen am wochenende angefangen. hatte einen film gesehen "Vier Minuten" (sehenswert) und nun, die letzte nacht bin ich mehrmals wach geworden. hatte den gedanken es steht jemand neben meinem bett. ei zweites mal tippte mich jemand an. ich bin hoch geschossen. es war ein gewisses risiko in einem raum mit 20 leuten dort zu schlafen. die hatten fast alle einen tick, würd ich mal sagen, hatten immer ein eschissenes ding auf lager. mir wurde mal eine zigarette zwischen die zehn gesteckt. wenn die dann langsam runterbrett verbrenenn die zehen. ich schieße hoch, reiße den über mir im doppelstockbett aus dem bett weil er gerade runter schaute und hatte schon voll ausgeholt. hab ihn wieder fallen lassen. hatte seit der entlassung aus dem heim so einen pazifistentick. in den 10 monaten jugendhaus musste ich mich nur einmal prügeln. der wollt einen showkampf (so eine übliche abendunterhaltung) kam auf krankenstation, da wäre ich lieber gewesen, das ist was zum ausruhen.

ich schweife wieder aus. das ist für mich alles erledigt, denke ich, doch es gibt ein anderes problem. vorgestern hatte ich recherchiert wie es heute so im juendknast abgeht. es sit nicht viel anders. und dieser untersuchungsbericht über mein jugendhaus untersuchte eigentlich nur nach stasi. und das ist der punkt. heute wird nun immernoch dieser ganze mist der dort abging bei den verantwortlichen für normal gehalte. so normal, dass alle heute noch wie füher gemacht wird. das ist absolut nicht zu begreifen. es ist eine riesen schweinerei. mir ist es egal ob da mal irgend einer für den mist damals zur rechenschaft gezogen wird. ich will, dass verstanden wird, dass dieser mist einfach mist ist und abgestellt gehört. diesen mist gibts noch, jetzt in dieser minute. ich wüsste nicht was aus mir geworden wäe wenn ich nicht gut gezeichnet hätte. die leute wollten meine bilder, dafür wurde ich weitestgehen in ruhe gelassen, doch viele andere hat es schwer erwischt. vorallem solche die nicht die härte vorher antrainiert bekommen hatten. fühlte mich noch lange danach beschissen, weil ich mich wenig reingehangen hatte. wollte nur lebend daraus. tja, die wissen, dass es mist ist, doch dieser mist wird nicht abgestellt weil wieder leute geschütz werden, wie in der kirche, wie in der pschiatrie, wie in der familie, überall wo mach und missbrauch ist. es ist immer das selbe. und ich schreibe schon wieder zuviel, obwohl ich mich wirklich kurz fasse.

na ich wünsche euch, dass ihr wieder zusammen kommt und deine freundin nicht mehr den blitzableiter machen muss.

liebe güße
roni
Roni
 

Re: Zu Härte erzogen

Beitragvon ich G » Do. 18.02.2010, 01:44

kann nur sagen DANKE !!!

apropo mein erziehungsheim hat zu gespert , kein wunder was dort abgegabgen ist
obwohl ich dorrt auch sehr viel gelernt habe

danke noch mal für deine worte !

lg gerhard
ich G
 

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