anderen von Krankheit erzählen?

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

anderen von Krankheit erzählen?

Beitragvon cduck » Sa. 02.08.2008, 23:45

Hallo zusammen,

ich hatte vor 2 Jahren eine schizophrene Psychose. Zuerst habe ich niemanden davon erzählt. Dann habe ich eher technische Dinge erzählt: Dopaminüberschuss, Neurotransmitter. Aber nie das Wort Psychose fallen lassen. Inzwischen erzähle ich in meinem engeren Bekanntenkreis schon ein bisschen mehr.

Peinlich achte ich jedoch darauf, das mein Arbeitgeber nichts erfährt. Also auch zu Kollegen kein Wort.

Wie haltet Ihr das? Wem erzählt Ihr wieviel? Und warum?

Gruß
cduck
cduck
 

Beitragvon Amon » Sa. 02.08.2008, 23:47

Guten Freunden oder der Familie kannst du das anvertrauen, wenn du dir sicher bist. Ansonsten machst du das richtig, auf der Arbeit nichts zu erzählen. Das würde deine Position nur unnötig schwächen.

Ich brauchte erst mal Jahre um das überhaupt meiner Familie klar zu machen, weil sie sich nichts darunter vorstellen konnten.
Amon
 

Beitragvon planb » So. 03.08.2008, 13:29

Mein Chef weiß, dass ich psychisch krank bin. Das finde ich auch gut so, weil das mein eigenartiges Verhalten erklärt und ich keine Ausreden erfinden muß. Aber das kommt wahrscheinlich auf den Chef drauf an, ob man das ihm erzählt. Wenns nicht unbedingt nötig erscheint, muß man das eigentlich nicht machen, denk ich mir.
planb
 

Beitragvon verrückte-nudel1981 » So. 03.08.2008, 15:11

Meine Familie und Bekannte wissen, dass ich krank bin, aber meine Arbeitgeber geht das gar nichts an. Sowas kann, meiner Meinung nach, nur Nachteile haben!
verrückte-nudel1981
 

Beitragvon Mulle » So. 03.08.2008, 17:39

Mein Mann und meine Kinder wissen über meinen Zustand bescheid, mein Umfeld im groben. Mein Arbeitgeber weiß auch nichts, wäre nicht gut...
Mulle
 

Beitragvon planb » So. 03.08.2008, 17:41

Das Ganze ist fast so wie ein coming out. Da gehört Mut dazu und man weiß nicht, wie es aufgenommen wird.
planb
 

Beitragvon cduck » So. 03.08.2008, 17:45

Tja, manchmal würde ich schon gerne meinen Kollegen alles erzählen. Muss dazu sagen, dass ich ganz neu angefangen habe, und hier in der Stadt noch nicht so viele Leute kenne.

Hab aber Angst davor, dass das negative Auswirkungen hätte. Bin ja auch noch in der Probezeit.

Zum Glück habe ich eine gute Bekannte, mit der ich telefonieren kann. Sie hat mich auch damals in die Klinik gefahren, als keiner wusste wie er mit der Situation umgehen sollte, oder was mit mir los war. Die weiß über alle Details bescheid. Und die Gespräche mit ihr sind mir wichtig.
cduck
 

Beitragvon Mulle » So. 03.08.2008, 17:58

Das ist doch in Ordnung so, zumindest hast Du einen Ansprechpartner. Zu Deine neuen Kollegen: keine Ahnung ob da einen ist dem Du Dein Vertrauen schenken kannst? Das mußt Du ganz allein heraus finden. Aber einfach mal so in der Mittagspause würde ich dieses Thema nicht ansprechen.
Mulle
 

Beitragvon verrückte-nudel1981 » So. 03.08.2008, 19:11

@cduck: Warum möchtest Du es Deinen Kollegen denn erzählen, dass Du krank bist? Was erhoffst Du Dir davon?
verrückte-nudel1981
 

Beitragvon cduck » So. 03.08.2008, 19:18

Hallo verrückte Nudel,

ich möchte einfach nichts verheimlichen müssen. Neulich zum Beispiel. Da haben wir uns über Krankenkassenbeiträge unterhalten. Da kam mir sofort mein Abilify in den Sinn, und wie teuer das ist. Hätte da gerne von erzählt, aber so hab ich lieber den Mund gehalten.

Naja, und ich erhoffe mir einfach Leute zu haben, mit denen ich offen reden kann. Und das eben nicht nur ausgewählten Leuten aus meinem engeren Bekanntenkreis. Diese Heimlichtuerei ist eigentlich nichts für mich.
cduck
 

Beitragvon Crystalix » So. 03.08.2008, 19:30

also ich gehe eigentlich ziemlich offen mit meiner krankheit um. fast alle meine kumpels haben drogenerfahrungen und kennen meine krankheit schon lange. ich bin vor drei jahren auf einem lsd trip hängengeblieben. mein chef wusste dass ich drogenerfahrungen hatte, wusste aber nicht wirklich über meine störung bescheid. ich denke er hätte auch gar nicht verstanden was mit mir los ist. als ich probleme während der arbeitszeit hatte habe ich immer nur gesagt dass es mir schwindelig ist. er ist aber super locker damit umgegangen und hat mich immer voll unterstützt !
ich gehe also ziemlich offen mit meiner störung um, viele finden die tatsache dass ich hängengeblieben bin auch sehr interessant, ich gebe dann auch gerne auskunft über meine situation...

übrigens wir haben einen neuen besucher rekord !
heute um 19 10 waren 11 mitglieder online ..
Crystalix
 

Beitragvon lost_soul » Mo. 04.08.2008, 01:23

Am Anfang habe ich meine Krankheit geheim gehalten, so gut es ging. Selbst von meinen engsten Freunden haben es nur zwei gewusst. Mittlerweile gehe ich damit offener um. Ich will nach wie vor nicht, dass jemand es weitererzählt, aber ich selbst rede inzwischen offener darüber. Das Problem mit Chefs oder Kollegen erübrigt sich ja bei mir, wobei es auch eine Handvoll Lehrer gibt, die über mich Bescheid wissen, aber das hat sich nicht vermeiden lassen. Meine Mitschüler wissen von der ganzen Sache allerdings nichts. Das wäre der blanke Horror.
lost_soul
 

Beitragvon Gemellus » So. 24.08.2008, 20:46

Ich erzähle niemandem davon; nur eine Bekannte glaubt, dass ich eine Angststörung habe,aber von Psychose erzähle ich nicht.
Gruß Gemellus
Gemellus
 


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