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Ich weiß nicht, ob ich mich für eine Stelle bewerben soll. Denn spätestens beim Vorstellungsgespräch würde ich unangenehme Fragen gestellt bekommen. Zum Beispiel, warum ich meine so gut wie sichere Tätigkeit bei der Stadtverwaltung beendet habe oder warum ich nicht mehr als Fahrer beschäftigt bin. Und meine Antworten wären mir irgendwie peinlich und würden auch nicht gerade für mich sprechen (bei der Stadt habe ich selbst gekündigt und meinen Fahrerjob mach ich wegen meiner psychischen Krankheit nicht mehr). Ich wüßte auch nicht, ob ich meine Krankheit verschweigen oder zugeben sollte, da sie sich auf mein Verhalten auswirkt. Wie denkt ihr darüber oder wie geht ihr mit Bewerbungen um?

Hallo PLANB!

Mit den Bewerbungen als psychisch Kranker ist das so eine Sache. Einerseits sollte man schon ehrlich sein, denn wenn man lügt, kommt das sowieso irgendwann raus. Aber es kommt darauf an, wie ehrlich man seine Situation beschreibt. Verstehst Du, wie ich das meine? Ich sage es mal so, wenn ich ein Vorstellungsgespräch habe bin ich ehrlich, was meinen Lebenslauf angeht, aber ich sage nicht, dass ich psychisch krank bin. Denn das schreckt jeden Arbeitgeber ab. Beschreibe das ganze dann immer als seelische Krise, weil mein Vater vor zweieinhalb Jahren gestorben ist. Du könntest doch bei einem Vorstellungsgespräch sagen, dass Du Dich in einer seelischen Krise befunden hast, es Dir jetzt aber schon wieder wesentlich besser geht. Entweder glauben sie es Dir, oder nicht. Das ist immer das Risiko. Warum hast Du denn in der Stadtverwaltung gekündigt? Und wenn Du auf Deinen Job als Fahrer angesprochen wirst, kannst Du es ja so machen, wie ich es eben geschrieben habe. Ist nur ein Tipp.

Hi nudel, Danke für deine Antwort. Ich hab da nochmal drüber nachgedacht und werde mich bewerben (als Altenpflegehelfer). Trau ich mir arbeitsmäßig zu, Problem wären dann nur die Leute. Aber ich weiß nicht so genau, wo ich grad stehe in bezug dazu. Und ich falle ja weich, wenns nicht klappt (AlgII). Werde deinen Tipp beherzigen und das als Krise bezeichnen. Mal sehen, was passiert.

Werde es hier reinschreiben.

Bei der Stadt hat ich gekündigt, weil meine Chefin die Nase von meiner Art voll hatte und anfing, mich vor anderen schlecht zu machen und sich in einen Teil meiner Arbeit, für die ein Anderer wiederum Chef war, einzumischen. Und das war meine Art mich zu wehren, anders gings nicht (habe Schwierigkeiten mit meiner Selbstbehauptung).

Hi PLANB!

Du möchtest in der Altenpflege arbeiten, hast aber ein Problem mit den Bewohnern? Warum denn? Das ist doch gerade das schöne an der Arbeit: Der Kontakt zu den Bewohnern. Ich habe bereits sieben Monate 2 Praktika in der Pflege gemacht & mir hat es echt gut gefallen. Im Juli beginne ich dann erneut ein Praktikum in der Altenpflege. Bin schon gespannt, wie es wird. Hast Du denn schon Erfahrung in der Altenpflege?
Was ist das denn genau für eine Art, die Deine Arbeitskollegen an Dir eventuell abschreckt?

Hallo Nudel.
Ich glaube, bei der Betreuung ist neben dem Kontakt auch wichtig, dass jemand mit anfassen kann, wenn die Leute nicht mehr so können, wie sie wollen. Oder die Leute sind froh, wenn ihnen jemand zuhört, da reden nicht so meine Stärke ist. Du kennst dich da ja aus. Ist meine Einschätzung richtig?

Meine Chefin bei der Stadt hatte ich mit meiner Arschruhe genervt und dann war da noch eine kleine Intrigantin mit im Büro, die immer wieder gestichelt und angeheizt hatte.

Hm, man muss schon auf die Bewohner zugehen können & sich auch mit denen unterhalten. Aber wenn Du denkst, dass Du diese Arbeit machen möchtest, dann mach das. Vielleicht kannst Du ja auch etwas aus Dir herausgehen, wenn Du die Bewohner erstmal besser kennst. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Jobsuche!

Danke. Und wie schon geschrieben, ich bin im Zweifel, ob ich das tun soll.