Aussichtslosigkeit

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Aussichtslosigkeit

Beitragvon Busy Bee » So. 07.08.2016, 18:10

Hey ihr Lieben,

Kennt ihr das Gefühl einfach nicht mehr weiter zu wissen? Aufgegeben zu haben und sich einfach nur niedergeschlagen zu fühlen? Ich kann einfach nicht mehr. Jeden Tag frage ich mich, ob ich jemals wieder glücklich werde. Und ob das überhaupt möglich ist, ohne meinen Freund zu verlassen, von dem irgendwie meine ganzen Ängste abhängen. Denn das will ich nicht. Kennt ihr das Gefühl sich selbst zu hassen? Für seine Probleme und das, was man seinen Mitmenschen damit antut? Vor einiger Zeit hatte ich noch Visionen und Spaß an so vielen Dingen. Mittlerweile scheint alles von meinem früheren Ich verblasst zu sein. Ich fühle mich wie die leere Hülle von dem was ich mal war. Als hätte ich ein schwarzes Loch in mir, welches sich immer weiter ausdehnt und mich von Innen auffrisst.

Versteht ihr mich? Fühlt noch jemand so?

LG Busy Bee
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Re: Aussichtslosigkeit

Beitragvon JK97 » Mo. 08.08.2016, 13:18

oh ja ich verstehe dich... ich fühle genauso und ich weiß nicht wie groß dieses schwarze Loch noch werden kann ohne, dass ich komplett darin verschwinde.
LG
Wir werden hineingeboren in diese kranke Welt, in der man dich, wenn du dich gegen das Kranke wehrst, für den Kranken hält.
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Re: Aussichtslosigkeit

Beitragvon Busy Bee » Di. 09.08.2016, 11:23

Man denkt immer, schlimmer kann es nicht werden und einen Monat später schaut man zurück und merkt wie naiv man ist
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Re: Aussichtslosigkeit

Beitragvon Ruby » Di. 09.08.2016, 15:51

Ich glaube, ich verstehe Dich ebenfalls, Busy Bee. Das Gefühl mich selbst zu hassen kenne ich ebenfalls. Teilweise wegen meinem eigenen Scheitern, aber auch wegen alledem, was ich meinen Umfeld antue oder schon angetan habe. Ich komme mir oft sehr wert- und nutzlos vor oder fühle mich als absolute problembeladene Loserin. Ich glaube, keiner würde mir eine Träne nachweinen, wenn ich weg wär. Eine Last weniger auf dieser Welt. Manchmal empfinde ich mich selbst als sehr anstrengend. Auch das Gefühl absoluter innerer Leere kenne ich.

Derzeit mache ich eine ambulante DBT (Dialektisch-Behaviorale Therapie), die in verschiedenen Modulen aufgeteilt ist. Achtsamkeit, Stresstoleranz, Umgang mit Gefühlen, Selbstwert und zwischenmenschliche Fertigkeiten. Ich hoffe sehr, dass ich mit dieser Therapie irgendwann lerne, mit solchen Gefühlen besser umzugehen. Zuvor habe ich mir, wenn überhaupt, immer nur ungesunde Strategien zurecht gelegt.

Lieben Gruß
Ruby
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Re: Aussichtslosigkeit

Beitragvon Busy Bee » Di. 09.08.2016, 17:03

Liebe Ruby,

Wenn ich mich nicht vertue gehört das zur Verhaltenspsychologie, oder?
Ich persönlich habe mich für die Tiefenpsychologie entschieden, da ich diese Verhaltensmuster bzw. diese Denkweise seit längerer Zeit in verschiedenen Lebenssituationen habe und sie ziemlich sicher mit meiner Vergangenheit, sprich Trennung der Eltern, dem Wunsch nach einer "richtigen" Familie und dem Fehlen von Zuneigung, verknüpfen.
Es ist immer sehr schwer, sich nicht weiter in die Situation reinzusteigern und ich wünsche dir das beste und viel Glück mit deiner Therapie.

Danke für das Verständnis und liebste Grüße,
Busy Bee
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Re: Aussichtslosigkeit

Beitragvon Ruby » Mi. 10.08.2016, 08:22

Hallo liebe Busy Bee,

ja, die DBT als Therapieform beinhaltet Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie, aber auch anderen Therapietechniken. Sie soll mir in erster Linie dabei helfen, Strategien zu erlernen, um mit meinem Leben irgendwie besser klar zu kommen. Sie setzt sich aus Einzeltherapie und Gruppentherapie (Skillgruppen) zusammen. Eine tiefenpsychologische Therapie interessiert mich aber ebenfalls. Vielleicht habe ich später ja mal Gelegenheit, eine Traumatherapie zu machen, um der Ursache aller Ursachen auf den Grund zu gehen, sozusagen der Wurzel, weshalb ich so geworden bin, wie ich bin. Anhand von Flashbacks merke ich, dass ich im Grunde genommen vieles davon unverarbeitet mit mir herum schleppe.

Ich hoffe sehr, dass Du viel von Deiner Therapie profitieren wirst und sie Dir helfen wird.

Ganz lieben Gruß
Ruby
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