Erfüllung, einmal erreicht, nie wieder gekommen...

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Erfüllung, einmal erreicht, nie wieder gekommen...

Beitragvon Nev3rMind » So. 08.11.2015, 20:03

Ich weiß nicht ob ich jemals erfüllt werden kann. Es gab in miener Kindheit wo ich es war, wo alles einfach und rosarot war. Wo ich nicht das Gefühl hatte jeder würde mich hassen.Aber auch das musste natürlich zerreißen.
Manchmal wünschte ich mir einfach ich hätte jemanden, einen schlechten Menschen den ich verkloppen kann nur um meine Wut herauszulassen.

Die Gesellschaft redet von Akzeptanz von kranken Menschen, sicher doch. :roll: Nur weil man mittlerweile begonnen hat über die psychischen Probleme oberflächlich zu reden heißt es nicht automatisch das man akzeptiert wird. Mich kotzt es einfach nurnoch an diese Heuchelei. Ich weiß auch nicht was mich erfüllen sollte in meinem Leben.
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Re: Erfüllung, einmal erreicht, nie wieder gekommen...

Beitragvon Kleiner Elefant » So. 08.11.2015, 21:05

Manchmal kenne ich das Gefühl, alles würde nicht erfüllen sein, auch.

Du schreibst, dass Du mal erfüllt warst - als Kind.
Und jetzt fehlt Dir das.
Hast Du Hobbies? Bist Du in einem Verein?
Was machst Du gerne, sodass Dich das ausfüllen könnte?
Was arbeitest Du - und macht Dir das Spaß, was Du tust?

Ich schätze mal, Du suchst bei anderen Menschen die innere Erfüllung - schließlich waren es auch die anderen, die Dir das irgendwann zerstört/weggenommen haben. Ich kann das total verstehen, auch wenn ich das auf anderem Wege als Du suche. Wenn ich mich irre, ignoriere den Abschnitt einfach^^
Aber falls nicht...ich musste die Erfahrung machen, dass ich zuerst mich selber akzeptieren muss, bevor mich andere wirklich akzeptieren können. Und ich muss mir selber das Gefühl der Erfüllung geben können, damit ich weiß, was ich bei anderen unterstützend finden kann.
Kleiner Elefant
 

Re: Erfüllung, einmal erreicht, nie wieder gekommen...

Beitragvon Carmen » So. 08.11.2015, 21:11

Ich habe Menschen, die mich akzeptieren und unterstützen so wie ich bin. Aber das funktioniert, wie Maria gesagt hat, immer noch eher, wenn man es selber tut. Denn als ich angefangen habe, meine Narben als selbstverständlich hinzunehmen und als "Die sind halt da", ging es auch mit meiner Umgebung besser.
Und heute habe ich wie jeder andere Mensch Freunde, die von SVV und Depressionen wissen und keinen stört es. Ist halt so.
Ich stosse auch heute noch auf komische Blicke, Unverständnis oder ähnliches. Aber das tut jeder Mensch irgendwann mal in seinem Leben.

Und Erfüllung sprich deinen Sinn des Lebens musst du erstmal selber finden. Andere Menschen geben ihn dir selten.
Carmen
 

Re: Erfüllung, einmal erreicht, nie wieder gekommen...

Beitragvon Atisha » So. 08.11.2015, 21:12

Das Leben ist schwer und wir sind einsam, trotzdem muss es weitergehen. Es geht weiter, auch wenn sich von unseren Wünschen und Hoffnungen und Träumen nichts erfüllt. Lebe so gut es eben geht.
Atisha
 

Re: Erfüllung, einmal erreicht, nie wieder gekommen...

Beitragvon Shaiya » So. 08.11.2015, 21:34

Ich kenne das, aber das sind Menschen.
Oberflächliches, Raster denken.
Angst vor dem unbekannten.
Aber ich bin der Meinung das man psychische Störungen nicht als Krankheit begutachten sollte.
Sondern das bist du, das bin ich. Und das ist gut so.
Jeder sogenannte Fehler hat etwas, was die anderen nicht haben. Man fühlt anders, man sieht die Welt anders. Ich sehe es nicht als negative Eigenschaft, das bin ich! Das ist mein Charakter und meine Denkweise!
Deine Erfahrungen, haben dich zu dem gemacht was du heute bist und auch wenn wir es schwieriger haben, sehen wir mehr als die anderen sich vorstellen könnten.

Es hilft dir wenn du es als Teil von dir akzeptierst, das gibt dir Selbstbewusstsein, es stärkt dich und macht dich zugänglicher. Es ist wichtig wie du dich selbst siehst, denn so wirkst du auf die aussenwelt und dementsprechend bekommt man positive oder negative Reaktionen.
Sei nicht wie die anderen, sei du selbst. Akzeptiere dich selbst, steh zu dir und deiner Umgebung wird es dir gleich tun.
Ich habe lange gebraucht um an diesen Punkt zu kommen, aber glaub mir das gibt dir soviel, was man vorher nicht erwartet hat.
Mir geht es gut, keine Angst ihr könnt ruhig weiter gehen.
Das was ich hab, das bin nur ich, das ist nur mein Problem.
Macht euch kein Kopf, das wird schon wieder, ganz bestimmt und wenn es nicht wird, wirds halt nicht, ist doch nicht euer Ding.
Mein Kopf steht leer, meine Träume sind dort ausgezogen.
Es wird schon Leute, geht mal weiter, bitte schaut nicht so.
Ich brauch kein Zuspruch und Mitleid brauch ich auch nicht.
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Re: Erfüllung, einmal erreicht, nie wieder gekommen...

Beitragvon Nev3rMind » So. 08.11.2015, 22:06

@ Elefant

Ich werde mich nächste Woche wieder in einem Verein anmelden. Ansonsten mache ich zurzeit garnichts, meine Antriebslosigkeit ist so stark,ich sitze fast nur am Fernsehen oder PC. Ab und zu kommt meine Mutter vorbei worüber ich mich auch meistens freue, aber irgendwann geraten wir doch in Streit und dann zieht mich das noch mehr runter. Sonst habe ich keinerlei sozialen Kontakte. Außer meinem ambulanten Betreuer, aber naja... .

@ Carmen

Mich akzeptiert höchstens meine Mutter. Ich weiß auch nicht woran es liegt. Heute war Firmung meiner NIchte und meines Neffen, natürlich war ich nicht eingeladen.

@ Shaiya

Ich habe das schon lange als Teil von mir gesehen. Besonders in brenzligen Situationen hilft mir diese "Erkrankung" ungemein weiter.

Du hast Recht wenn du sagst das man als psychisch Kranker sowieso meist abgeschrieben wird. Entweder man ignoriert dich oder behandelt dich wie ein kleines Kind. Und die Leute denken wirklich man würde das nicht merken.

Ich akzeptiere meine Erkrankung auch, nur leider akzeptiert mich fast keiner damit. Ich weiß auch das ich manchmal sehr schwierig sein kann, aber das ist verdammt nochmal menschlich.
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Re: Erfüllung, einmal erreicht, nie wieder gekommen...

Beitragvon cats47 » Mo. 09.11.2015, 08:45

Akzeptiert zu werden so wie ich bin das ist die Karotte, die Hoffnung der ich
schon mein ganzes Leben lang hinterher laufe.
Wie soll ich mich selbst annehmen können wenn sonst niemand es tut ?
Aber vielleicht bedingt ja wirklich eins das andere.
Kann sein das man vom Außen einfach nichts erwarten darf.
cats47
 

Re: Erfüllung, einmal erreicht, nie wieder gekommen...

Beitragvon Oskar » Mo. 09.11.2015, 10:40

Ich finde man darf ganz selbstverständlich Respekt und Verständnis erwarten. Das ist etwas wo sich jeder gegenüber jedem zu verantworten hat. Jeder hat seine Macken und das ist nunmal so.
Aber in der Mehrheitsgesellschaft sind wir alle natürlich randständig und "die Anderen"
Das liegt daran das unsere Probleme für andere nicht nachvollziehbar sind und daran das wir nicht so belastbar sind wie andere
Eine Gesellschaft die Leistung als ihr KO Kriterium definiert hat reagiert entsprechend nicht immer positiv auf uns.
Das ist aber auch ein Freifahrtschein dazu gewissen Normen nicht zu entsprechen, da viele nichts von uns halten nichts von uns erwarten und uns nicht verstehen müssen wir auch nichts liefern.
Das es da ein mehr an Freiheit gibt muss man bloß erst begreifen
Im Zweifel findet man die Akzeptanz aber bei denen die die Probleme mit einem teilen.
Es gibt so viele Menschen auf der Welt, ich denke man muss mit den Menschen zusammen sein die man liebt und mit denen man etwas teilt.
Wenn sich Teile der Gruppe nicht mehr mit dir abfinden und dich nicht schätzen können dann wird es Zeit für eine andere Gruppe.
Erfüllung erlangt man aber vor allem dadurch das man etwas tut was für einen selbst sinnvoll ist.
Ich denke wissen fast alle was sie tun könnten, wenn auch nicht auf Anhieb.
Gerade als psychisch Kranker muss man darauf achten dann auch so zu leben denn gegenüber der Entfremdung und der Sinnlosigkeit des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft sind wir besonders empfindlich weil wir ohnehin schon angeschlagen sind
Die Fragen danach was genau uns erfüllt, die hier bereits gestellt worden sind, sind doch genau die richtigen Fragen.
Die Frage ist aber auch: was erwartet man von uns und was erwarten wir eigentlich von uns selbst.
Ich denke es ist wirklich wichtig das man sich die von außen heran getragenen Wünsche nicht zu eigen macht und sich dabei stattdessen auf sich selbst konzentriert
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Re: Erfüllung, einmal erreicht, nie wieder gekommen...

Beitragvon Nev3rMind » Di. 24.11.2015, 18:09

Hab mich jetzt in dem Verein angemeldet, ist ein Verein für psychisch kranke und teilweise geistig Behinderte. Trotzdem spielen sie in den Landesmeisterschaften mit. Naja bishe rhat es mir auch ganz gut dort gefallen, man sagte das ich echt gut spielen könnte. ( Ok war ja auch zwei Jahre im Verein :mrgreen: ) Aber ansonsten waren alle relativ verhalten zu mir, hatte das Gefühl sie wissen nicht wie sie mit mir umgehen sollen.

Aber egal, ich ziehe das jetzt weiterhin durch auch wenn sich wahrscheinlich keine Freundschaften ergeben werden.

@ Oskar

Ich verabscheue Menschen die mir keinen Respekt entgegenbringen oder auch Anderen. Diese Gedanken die dann in mir hochkommen poste ich jetzt lieber nicht. :mrgreen:

Wir sind alle Menschen, warum kann man sich nicht gegenseitig in Ruhe lassen? Nur damit man wieder rumheulen kann weil ein Amoklauf passiert ist und der böse böse Täter direkt aus der Hölle entsprungen ist?

Ich schäme mich ein Teil von den Menschen zu sein und mich ihrer Ignoranz und Dummheit auch noch unterwerfen zu müssen.
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Re: Erfüllung, einmal erreicht, nie wieder gekommen...

Beitragvon Joyce » Do. 26.11.2015, 17:29

Nev3rMind hat geschrieben:Ich verabscheue Menschen die mir keinen Respekt entgegenbringen oder auch Anderen.

Nev3rMind hat geschrieben:Wir sind alle Menschen,(...)

Nev3rMind hat geschrieben:Ich schäme mich ein Teil von den Menschen zu sein und mich ihrer Ignoranz und Dummheit(...)

Ich stelle diese Frage ohne jegliche Ironie oder sonstiges, es ist mein voller Ernst:
Fällt dir der Widerspruch auf der diesen Aussagen (und auch Anderen von dir, das hier bot sich nur gerade als Beispiel an) innewohnt?
Joyce
 


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