Unbekannter Zwang seit Kindheit

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Unbekannter Zwang seit Kindheit

Beitragvon Zobeey » So. 30.08.2015, 21:39

Hallo Zusammen,

Ich hoffe ich bin hier richtig, wüsste sonst nicht wo ich mich hinwenden könnte.

Zunächst zu meiner Person: ich bin Männlich und 22 Jahre alt und wohne zur Zeit noch bei meinen Eltern.

Seit meiner Kindheit habe ich die Angewohnheit, dass ich mir eine Schnur/Seil suche und dies in rhythmischen, ruckartigen Bewegungen zu bewegen/schwingen und Springe dazu. Dabei habe ich merkwürdige Gedankengänge; in meiner Kindheit war das oft, dass ich ein Superheld in einer Eigenen Welt bin die thematisch meist im Mittelalter spielt mit magischen Kräften oder als Soldat in einem Modernen Krieg kämpfe.

Darüberhinaus würde ich mich selbst als damals äuserst Hyperaktives Kind bezeichnen. Ich war deswegen auch in Therapie bei mehreren Therapeuten.

Die Hyperaktivität verschwand mit der Pupertät, allerdings blieb das Springen mit allen Begleiterscheinungen, allerdings machte ich dies zunehmens heimlich, dass es niemand merkte.

Nun bin ich mittlerweile 22 Jahre alt und Springe noch immer mehrmals die Woche, die Gedankengänge haben sich mittlerweile dahin verschoben, das ich Perfekte Dinge in Gedanken konstruieren will, beispielsweiße das Perfekte Auto, der Beste Computer, das am besten zubereitete Essen, die wirkungsvollste Gifte etc. dabei gehe ich in Gedanken auf kleinste Details ein, wie Beispielsweise die Literleistung des Autos, die Lagertemperatur bestimmter Lebensmittel, die Dicke eines bestimmten Materials etc.

Die Bewegungen die ich dabei ausführe sehen sehr Krampfhaft aus, wenn kein seil in Reichweite ist, beginne ich teilweise mit den händen zu wedeln/zucken.

Ich komme soweit im Alltag ganz gut zu Recht und habe eine Freundin(die davon nichts weiß) und eine Feste Arbeitsstelle. Allerdings komme ich mir häufig sehr melancholisch/depressiv vor.
Auch komme ich mir teilweise unter Mitmenschen Deplatziert vor und führe kaum unterhaltungen, ein anderes mal fühle ich mich wie der mittelpunkt der Welt. Oft ist es auch so, dass ich mich je nach Umgebung anders verhalte, allerdings immer von mir selbst gesteuert.

Ich habe keine Ahnung ob es dazu ein Krankheitsbild gibt, allerdings kommt mir das nicht normal vor und behindert mich auch teilweise in Kontakt mit anderen Menschen zu treten.
Was mich auch wundert, ist dass sich meine Komplette Lebenseinstellung sowie Verhalten seit meiner Kindheit zu jetzt um 180° gedreht hat. Von hyperaktiv und laut zu Zurückhaltend und Leise. Die einzige Konstante ist das Hüpfen mit den Gedanken. Ich hoffe ich habe mich nicht all zu berwirrend ausgedrückt und hoffe jemand kann mir einen Hinweis geben, um was es sich bei meinem "Leiden" handelt.
Zobeey
 

Re: Unbekannter Zwang seit Kindheit

Beitragvon EwigeMutter » So. 30.08.2015, 23:23

Da Dich dieser Zwang doch sehr zu belasten scheint ,würde ich mit einem Arzt Deines Vertrauens darüber sprechen.
Hast Du denn mit den Therapeuten in Deiner Kindheit dieses Verhalten nicht besprochen?
Das bei Dir eine Art "Tic" vorliegt, scheint klar zu sein....Du solltest aber abklären,ob die zwanghaften Bewegungen und die damit verbundenen Gedankenspiele nicht Ausdruck einer Verhaltensstörung ernsterer Art sind.
Wir sind hier alle keine Fachleute und können Dir nicht sagen, was für eine Krankheit Du hast, wenn Du denn eine hast...
EwigeMutter
 

Re: Unbekannter Zwang seit Kindheit

Beitragvon Atisha » Mo. 31.08.2015, 05:28

Wie schlimm ist das denn? Kannst du das nicht einfach abstellen, jetzt mit 22, dass du dich versuchst mehr in der realen Welt zu bewegen. Ich habe dich jetzt so verstanden, dass du gerne Seilspringen machst und dann kommen dir angenhme Gedankengänge über perfekte Sachen die du machen willst. Ich finde das aber nicht schlimm, andere fühlen sich auf einer Schaukel wohl oder Wälzeln mit dem Kopf im Bett wie ein Baby bis ins hohe Alter hinein und fühlen sich dabei sehr wohl. Wenn du selber immer wieder den Ausgang und ein Ende findest, warum sollst du dich deiner Sache nicht hingeben. Ich finde das nicht so schlimm und schon gar nicht behandlungsbedürtig. Ich habe bis jetzt mir auch was kindliches beibehalten, nämlich meine Traumweltgedanken. Früher habe ich da richtig drinnen gelebt und gar nicht in der wirklichen Welt. Heute ist es umgekehrt, nur noch ganz selten spinne ich herum. Habe das einen Psychotherapeuten erzählt, er fand das in Ordnung und fragte mich sogar, warum ich das Träumen nicht beibehalten habe. Naja ich wollte erwachsen werden. Bis 24 so, da habe ich noch voll geträumt.

Mein Vorschlag, mache weiter deine Seilbewegungen und lasse es dir dabei gut gehen und lass deine Gedanken spinnen.
Atisha
 

Re: Unbekannter Zwang seit Kindheit

Beitragvon Zobeey » Mo. 31.08.2015, 09:15

Danke schonmal für die recht unterschiedlichen Antworten :)

Die zweitere Hört sich natürlich angenehmer an, allerdings glaube ich, dass mehr dahinter steckt.
Natürlich habe ich schon mehrfach versucht dies abzuschalten, habe schon sämtliche schnüre in meiner Umgebung weggeschmissen, mit dem resultat, dass ich einige Tage/Wochen später Schuhbänder verwendet habe.
Ich kann es zwar im großen und ganzen Steuern, allerdings baut sich dann irgendwann ein massiver Druck auf, bis ich es doch tue. dies konnte ich als Kind noch nicht, dort war das Springen das erste was ich nach der Schule machte.

Ich habe die Vermutung, dass dies eventuell mit meinen ich nenne es mal "Stimmungsschwankungen" bzw. depressiven Phasen zusammenhängen könnte.
Ehrlichgesagt habe ich Angst mich deshalb an einen Doktor/Therapeuten zu wenden, da in meiner Kindheit keiner mir wirklich helfen konnte, und ich Angst habe dass dies als erwaschsener auch der Fall ist und ich dann abgestempelt werde als unheilbar Krank.
Ich habe die Hoffnung, dass ich im diesem Forum auf Menschen treffe, die ähnliches kennen oder selbst "durchleben"
Zobeey
 

Re: Unbekannter Zwang seit Kindheit

Beitragvon Seelenflüsterer » Mo. 31.08.2015, 09:47

Ich stimme Atisha zu. Entscheidend ist, ob Du eine gewisse Kontrolle über den Zwang behälst. Hast Du das Gefühl die Zeiten, in denen Du dem Zwang nachgehst sind von der Dauer her immer gleich geblieben oder werden die Phasen immer länger?
Fühlst Du Dich innerlich wohl, während Du den Zwang ausübst? Wenn Du beide Fragen verneinst, wäre das Ganze schon bedenklich und dann solltest Du Dir auch wirklich Hilfe suchen, solange der Zwang noch nicht Dein Leben beherrscht. Wenn die Dauer aber nicht ständig zunimmt und Du Dich auch nicht unwohl fühlst, sehe jch nichts Bedenkliches dabei. Nimm es dann als kreative Schaffenspause und wer weiß, vielleicht entwickelst Du ja auch wirklich mal noch etwas ganz Tolles!
Seelenflüsterer
 


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