Erkennen das gute Ärzte???

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Erkennen das gute Ärzte???

Beitragvon ohneNamen » Di. 12.05.2015, 20:17

Wie sind Eure Erfahrungen? Erkennen die Kliniken auch, wenn ein Kind NICHT psychisch erkrankt ist, sondern es lediglich "Sozialraum-Probleme" hat?
Hintergrund ist folgender: Derzeit lebt ein 15jähriges Mädel als Pflegekind bei uns. Grund war Inobhutnahme durch das Jugendamt, da sie sich ritzte (oberflächlich!), sofort von der Schule verwiesen wurde und dann nicht mehr heim wollte (alles an einem Tag).
Wir bekamen sie mit dem Hinweis dass Depressionen vorliegen und sie so lange bleibt, bis sie stationär aufgenommen wird.
Tja nun entwickelt es sich aber alles anders: Das Kind ist definitiv weder depressiv noch anderweitig auffälliger als jeder andere Teenager. Sie hat große Probleme daheim, lebt aber hier bei uns auf ohne Ende. Sie lacht, integriert sich, geht Hobbys nach und von Depris keine Spur. Nun hat sie gestern sogar nach einer Krankschreibung die Zusage vom ansässigen Gymnasium bekommen und ist selber total glücklich darüber (die Schule bei den Eltern hat sie aufgrund des Ritzens sofort rausgeschmissen, keine Chance auf Rückkehr).
Es entwickelt sich also wirklich gut für sie und sie will unbedingt hier bleiben und die Schule fertig machen, ist voll motiviert. Es ist toll, sie immer glücklicher zu sehen.
Tja- aber die Eltern wollen sie in einer Klinik sehen......
Es gab vor 2 Wochen bereits die Absage einer Klinik mit dem Grund ,das Kind ist nicht psychisch krank sondern hat lediglich Sozialraumprobleme und es wurde befürwortet, dass sie erstmal nicht zu den Eltern zurrückkehrt. Jetzt haben die Eltern einenTermin bei der nächsten Klinik ausgemacht und Klinik Nummer drei ist auch schon parat. Sie sind überzeugt Kind ist krank, geht in Therapie und kommt gesund wieder raus.... Kommende Woche steht der nächste Termin an.
Hier wird das Mädel nun auf einen Dr. treffen, der ihr Anfangs bescheinigte (bevor sie zu uns kam und der andere Kliniktermin war), dass sie stationär gehen soll - sie war bei ihm, als es ihr am schlechtestens ging und er hat sie nur das eine mal! gesehen und dann diese Diagnose gestellt - auf dieser Diagnose wird nun alles ausgelagt von seitens der Eltern und des Amtes.
Meine Frage nun: Würde er- als guter Arzt - erkennen, wie sie sich hier nun in den Wochen entwickelt hat? Würde er bei seiner Diagnose bleiben, nur weil die Eltern alles schlecht reden?
Wir haben nun alle Panik, dass sie länger stationär muss - sie würde dann das Schuljahr verlieren (was sie jetzt aufgrund guter Noten schaffen würde!) und auch den geregelten Ablauf bei uns mit Familie und anderen Kindern.
Wir wären nicht gegen eine Therapie!! Allerdings eben gerne ambulant. Denn ihr tut die neue Schule und unsere Familie mehr als gut.
Was denkt ihr - würde es der Dr. kommende Woche wohl sehen, was sich bei ihr getan hat? Oder wird auf die Eltern gehört werden?
(Es geht auch nicht darum die Rückkehr zu den Eltern zu verhindern - wir würden das jederzeit unterstützen, wenn es für sie ein gangbarer Weg ist!)
ohneNamen
 

Re: Erkennen das gute Ärzte???

Beitragvon EwigeMutter » Di. 12.05.2015, 22:29

Ich glaube nicht, dass Dir hier jemand dazu eine hilfreiche Antwort geben kann....
wir sind alle nur Laien und was ärztliche Kompetenz angeht,so sind da sicherlich große Unterschiede vorhanden...da kann man nicht pauschal urteilen.
Man merkt, dass Du großen Anteil am Schicksal dieses Mädchens nimmst.
Ich wünsche Euch, dass ihr zu einer, für alle Beteiligten zufriedenstellenden , Lösung
findet.
EwigeMutter
 

Re: Erkennen das gute Ärzte???

Beitragvon Hanni » Mi. 13.05.2015, 12:50

Hallo!

Ich glaube ein Arzt SOLLTE es zumindest erkennen. Aber ob er es am Ende tut ist ja wie bei dem Mädchen auch bei ihm von momentanen Umgebungszuständen abhängig. Ich glaube der Arzt ist in der Lage etwas gut einzuschätzen. Aber er kann eben auch nur eine Meinung weitergeben und entscheiden müssen dann wieder andere... ich hoffe für die 'Kleine' wird am Ende alles gut und sie kann sich so entwickeln wie ein junger Mensch das auch tun sollte!

Alles Gute für euch!
Und mein Herz schlägt weiter, auch wenn es fürchterlich brennt
Und alles hier zerfällt, doch nichts tut für immer weh
Und die Welt dreht sich weiter und wir sind nicht am selben Fleck
Ich glaub es ist ok, denn nichts tut für immer weh.

- Elif -
Hanni
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Re: Erkennen das gute Ärzte???

Beitragvon nixkann » Mi. 27.05.2015, 19:01

Also fragt man 10 Ärzte, hat man auch 10 Diagnosen. Das ist leider so. Aber es kommt sehr darauf an wie das Mädel sich beim Arzt verhält. Außerdem solltet auch ihr als Pflegefamilie beim Gespräch dabei sein. Ihr könnt eine sehr wichtige Aussage machen. Selbst wenn es in eine Klinik muss, finden dort jeden Tag Gespräche statt bei denen sich dann schnell rausstellen würde, das der Aufenthalt nicht nötig ist, sondern nur ein anderes Umfeld. Ich wünsch euch viel glück
nixkann
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