Was mache ich mit meiner Zukunft?

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon LightningReturns » Do. 26.02.2015, 01:50

Ich habe ein großes Problem.

Ich bin noch schulpflichtig, habe die Schule aber seit einiger Zeit nicht mehr besucht.
Insgesamt habe ich schon über 50 Fehltage und jetzt wird mir mit dem Rauswurf gedroht.
Meine Eltern machen mir Druck, ich soll weiter die Schule besuchen, aber ich kann das nicht.

Ich fühle mich dort total unwohl und da ich so lange gefehlt habe, wäre es mir sehr unangenehm,
wenn ich jetzt einfach wieder normal zur Schule gehen müsste.
Außerdem käme ich mit dem Stoff nicht mehr hinterher.

Ich weiß, dass ich was tun muss und ich würde ab Sommer gern eine Ausbildung machen.
Doch ich weiß nicht in welchem Bereich.
Mein größtes Problem ist jedoch momentan die Drohung vorm Rauswurf.

Da ich anscheinend noch immer schulpflichtig bin, würde meinen Eltern dann eine Strafzahlung drohen.
Was soll ich tun?
LightningReturns
 

Re: Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon Panvie » Do. 26.02.2015, 01:58

Babysteps. :)

Eine Aufgabe nach der anderen. Die Ausbildung kann ja auch warten. Hast du darüber nachgedacht das Schuljahr zu wiederholen? Immerhin bekommst du dann eine neue Klasse und kannst deine Noten ein ganzes Stück aufhübschen. Bei 50 Fehltagen sind gewiss ein paar Einbrüche passiert, oder?

Das mit der Strafzahlung stimmt leider, und die ist nicht gering. Aber soweit mir bekannt ist, musst du nur einen Tag zur Schule, damit die Abwärtszeit wieder anläuft. Würde ich dir aber nicht empfehlen, wenn du eine Ausbildung machen willst.

Vielleicht stellst du dir deine Rückkehr auch schlimmer vor, als sie wirklich ist? Ich meine deine Klasse wird sich vermutlich damit abgefunden haben und die Lehrer setzen keine Erwartungen in dein Kommen. Ich würde dir empfehlen das Schuljahr zu versemmeln und zu wiederholen.. Beschäftigt dich denn zur Zeit etwas, was dich daran hindert zu gehen?

Liebe Grüße
Panvie
Panvie
 

Re: Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon Charlotte » Do. 26.02.2015, 17:49

Kannst du dich nicht von (d)einem Hausarzt erstmal per Attest freistellen lassen? Wenn ich deine Verzweiflung hier und in deinen anderen Threads so lese, kommt mir der Gedanke, dass ein Klinikaufenthalt zur Stabilisierung deiner psychischen Probleme erstmal viel wichtiger wäre, als auf Biegen und Brechen deine Zukunft irgendwie in Wege zu leiten, die du eigentlich gar nicht beschreiten willst - vorausgesetzt das ist noch nicht passiert, aber bisher hab ich zum Thema Therapie wenig bis gar nichts von dir gelesen.
Und von alleine wird es ja offensichtlich nicht besser. Ich denke, du solltest ernsthaft darüber nachdenken, dich erstmal um deine psychische Gesundheit zu kümmern, bevor du dein Leben weiter planst und es vielleicht in ein paar Jahren bitter bereust.

Ich weiß, dass der Gedanke an einen Klinikaufenthalt Angst macht, aber wenn die Schule schon zu viel Belastung ist... im Berufsleben wird es nicht einfacher und letztendlich ist beides ein schwerer Weg - Schule/Beruf und Klinik. Aber möglicherweise könnte am Ende des schweren Weges "Klinik" ein Ziel liegen, das dir langfristig hilft, deinen Weg etwas leichter beschreiten zu können.

Vielleicht informierst du dich mal, ob es bei dir in der Nähe eine Beratungsstelle für Jugendliche gibt, die zusammen mit dir mal gucken, welche Alternativen du im Moment hast und dir auch dabei helfen, dich für eine zu entscheiden und sie umzusetzen.

Ich wünsch dir viel Kraft für den Weg, den du beschreiten möchtest!
Charlotte
 

Re: Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon LightningReturns » Do. 26.02.2015, 18:32

Danke, für die hilfreichen Antworten.

Deine Aussage trifft genau ins Schwarze, Charlotte.
Ich habe das Gefühl, dass ich das momentan nicht schaffen kann.
Und ich denke, wenn ich mich jetzt zu etwas zwinge, bringt das nichts.

Ich vermute, mein Hausarzt wird mich nicht über einen längeren Zeitraum krankschreiben.
Ich bin nämlich schon relativ oft dort gewesen und habe mich krankschreiben lassen.
Meine Eltern machen mir jedoch Druck und ich weiß nicht, wie ich ihnen das erklären soll...
Ich kann mit ihnen nicht gut über meine Probleme und Gefühle sprechen.

Sie haben für meine Fehlzeiten kein Verständnis und denken, dass ich einfach faul bin.
LightningReturns
 

Re: Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon senta » Do. 26.02.2015, 18:45

LightningReturns hat geschrieben:Ich weiß, dass ich was tun muss und ich würde ab Sommer gern eine Ausbildung machen.
Doch ich weiß nicht in welchem Bereich.


das wird aber ohne Schulabschluss, oder sogar mit Schulverweis richtig schwer, eine Ausbildungsstelle zu finden,
klingt hart,
aber ich würde sagen,
versuch die Schule durch zu ziehen!!!!!!!!!
senta
 

Re: Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon Charlotte » Do. 26.02.2015, 20:35

Ich weiß, das ist nicht die Art, auf die so was laufen sollte, aber wenn deine Eltern dich nicht ernst nehmen mit deinen Problemen, dann musst du dir jemanden suchen, der es tut.
Es wäre z.B. eine Möglichkeit, dass du deinem Hausarzt sagst, dass es dir psychisch schlecht geht und dass du unbedingt Hilfe brauchst, dich aber auf deine Eltern nicht verlassen kannst. Er kann dich an einen Jugendtherapeuten überweisen und dir vielleicht sogar Namen geben. Da rufst du dann an und machst einen Termin, das geht normalerweise erstmal recht schnell. Fünf Termine laufen ohne die Genehmigung der Krankenkasse, die nennen sich Probesitzungen. Und der Therapeut kann dann vielleicht schon mit dir zusammen gucken, ob eine Klinik sinnvoll wäre und dir helfen, das alles ohne deine Eltern auf die Reihe zu kriegen. Oder er redet mal mit deinen Eltern und macht ihnen klar, wie wichtig es gerade ist, dass du Hilfe bekommst.

Meinst du, du kannst deinem Hausarzt mal sagen, wie es dir geht und ihn um Hilfe bitten, anstatt dich nur krankschreiben zu lassen?
Charlotte
 

Re: Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon Blume » Fr. 27.02.2015, 15:16

Wenn du gern eine Ausbildung machen möchtest, dann nehme ich an, dass du mindestens den Hauptschulabschluss hast. Schulpflicht besteht in Deutschland meines Wissens nach für 9 Jahre, das heißt, die hast du eigentlich bereits abgesessen. Oder liege ich da falsch? :kopfkratz:

Du könntest auch mal einen Termin bei einem Psychiater ausmachen, die haben nämlich oft auch Listen mit allen Therapeuten der Stadt und dann müsstest du dich nur noch durch telefonieren.
Ich weiß, das ist schwer ... Aber naja, es ist immer am schwierigsten, den ersten Schritt zu gehen. Danach fühlt man sich meistens erleichtert und es geht schneller voran.
Wenn du dich traust, deinen Hausarzt darauf anzusprechen, dann findet ihr sicher eine Lösung, sodass es dir bald wieder besser geht und deine Fehltage dir und deinen Eltern nicht schaden!

:cuddle:
Blume
 

Re: Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon Carmen » Fr. 27.02.2015, 15:59

In NRW muss man 10 Jahre machen, in einigen anderen Bundesländern 9, in RLP 12.
Danach schließt sich die Sek. 2-Schulpflicht an, sprich Abitur oder Ausbildung, Berufskolleg etc. (für NRW)

Ansonsten :okay: an Charlotte.
Ich würde dir als allererstes einen Klinikaufenthalt empfehlen, zur Stabilisierung. Da kannst du dich auch langsam wieder an Schule gewöhnen.
Carmen
 

Re: Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon Mirai » Fr. 27.02.2015, 16:16

Bei der DAS Rechtsschutzversicherung ist das ganz gut dargestellt, da könntest du mal schauen:
https://www.das.de/de/rechtsportal/schule-und-unterricht/schulpflicht/wie-lange.aspx

Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber du solltest dich da mal genau informieren, damit du dich nicht unnötig strafbar machst.
Wenn du dich zur Schule quälst, obwohl du dich durch deine Probleme völlig überlastet fühlst, ist das auch nicht die Lösung.
Am besten wäre es wohl, wenn du dir professionelle Hilfe holst, damit du nicht fälschlicherweise als faul abgestempelt wirst.
Außerdem könnte das helfen, dich zu stabilisieren und ein Therapeut kann dir bestimmt bei vielem besser Auskunft geben.
Mirai
 

Re: Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon LightningReturns » So. 01.03.2015, 20:33

@ senta
Ich bin 18 Jahre alt und habe 2013 meinen Realschulabschluss gemacht.
Danach war ich ein halbes Jahr auf einem Berufskolleg, bis ich umgezogen bin.
Seit Sommer 2014 gehe ich jetzt auf eine Berufsbildende Schule und wollte dort eigentlich mein Fachabi machen.

Mein Klassenlehrer sagte zu mir, ich sei 12 Jahre schulpflichtig.
Also müsste ich dieses Jahr noch fertig machen.

Ich war schon bei meinem Hausarzt und habe mit ihm darüber gesprochen.
Und zu einem Beratungsgespräch bei einem Therapeuten war ich auch schon.
Er meinte ich müsste dringend was tun, aber bis jetzt konnte ich mich noch nicht dazu aufraffen.
LightningReturns
 

Re: Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon Charlotte » So. 01.03.2015, 21:05

LightningReturns hat geschrieben:Er meinte ich müsste dringend was tun, aber bis jetzt konnte ich mich noch nicht dazu aufraffen.

Das kann ich nachvollziehen, aber ich fürchte, du bist jetzt an einem Punkt, an dem Nichtstun keine Option mehr ist. Denn wenn du nichts tust, werden andere etwas tun, das du ausbaden musst. Noch kannst du deine Entscheidung alleine treffen und die Dinge nach deinen Bedingungen regeln, bald tun das andere für dich und denen ist es egal, ob dir das gefällt oder nicht.

Ich will dir wirklich keine Angst machen, aber ich denke, der Therapeut hat recht. Ich denke, du solltest auf ihn hören und dich aufraffen.
Charlotte
 

Re: Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon LightningReturns » Do. 05.03.2015, 20:56

Entscheidungen zu treffen fällt mir sehr schwer...

Ich hab per E-Mail mit meinem Klassenlehrer und meinem Vater geredet.
Mein Klassenlehrer gibt mir nicht mehr viel Zeit.
Wenn ich mich bis Freitag nicht mit dem für meine Klasse zuständigen Koordinator in Verbindung setze,
wollen sie meine Ausschulung am Anfang der kommenden Woche in Bewegung setzen.

Meine Eltern geben mir keine Unterstützung sonder setzen mich weiter unter Druck.
Ich habe jedoch Angst, mit dem Koordinator zu sprechen.
Ich wüsste nicht, wie ich meine unentschuldigten Fehlzeiten begründen sollte.

Außerdem meint mein Klassenlehrer, dass Krankschreibungen nichts mehr an der Ausschulung ändern würden.
Aber in dem Schreiben, welches ich von der Schule bekommen habe steht,
dass ich alle weiteren Fehlzeiten zu entschuldigen hätte, da das sonst meinen Rauswurf zur Folge hätte.

Was soll ich bloß tun?
Ich würde lieber noch mit meinem Hausarzt sprechen und mir vorläufig eine Krankschreibung holen,
um noch etwas Zeit für weitere Entscheidungen zu bekommen.
Aber was ist, wenn meine Schule das nicht an meinem Rauswurf hindert?

Dann bekomme ich noch mehr Ärger mit meinen Eltern, weil sie dann eine Mahnung von Amt bekommen
und Strafe zahlen müssen, da ich noch schulpflichtig bin.
LightningReturns
 

Re: Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon Charlotte » Do. 05.03.2015, 21:24

Du überlegst doch nun schon eine ganze Weile, was du tun sollst. Glaubst du wirklich, dass mehr Zeit die Entscheidung irgendwie einfacher machen würde?

Weißt du, ich kann dich wirklich sehr gut verstehen. Ich hasse es auch, so wichtige Entscheidungen treffen zu müssen, und versuche es zu vermeiden, so gut ich kann. Denn irgendwas ist an jeder Alternative doof und hinter keiner kann ich zu 100% stehen. Aber das ändert leider nichts daran, dass diese Entscheidungen getroffen werden müssen. Es ist nur so, dass ich mich umso mehr quäle, je mehr Zeit ich habe, eine Entscheidung zu treffen. Und ich fürchte, das wäre bei dir auch der Fall.

So wie ich das sehe, hast du folgende Möglichkeiten:

a) So weitermachen wie bisher, nicht zur Schule gehen, dich verkriechen.
Folge -> Du fliegst von der Schule und deine Eltern müssen eine Strafe zahlen. Dann stehst du da mit einem Schulabbruch und dem Groll deiner Eltern und musst schauen, wie es damit weitergehen soll - was sich wiederum mit dem Verkriechen beißt, denn das funktioniert dann nicht mehr.
(Die Strafe ist übrigens nicht direkt deine Schuld, denn wenn es deine wäre, müsstest du die Strafe zahlen. Es ist aber so, dass deine Eltern dafür verantwortlich sind, dass du zur Schule gehst. Und wenn sie es nicht schaffen, dich da hinzukriegen, müssen sie schauen, wo das Problem liegt und dafür sorgen, dass es gelöst wird - und dass vor allem alles mit der Schule geklärt wird. Dafür sind sie deine Eltern. Das haben sie aber offensichtlich nicht getan, deswegen die Strafe.)

b) Du gehst noch mal zu deinem Therapeuten und fragst ihn, was er dir raten würde, und probierst das aus.
Folge -> Diese Alternative erfordert ein gewisses Maß an Kraft und Mut, um an den Punkt zu kommen, an dem du dich erstmal nur noch um dich kümmern musst. Es würde wahrscheinlich auf einen stationären Klinikaufenthalt von ca. 3 Monaten hinauslaufen, in dem du psychisch stabilisiert, nebenbei dort unterrichtet wirst, soweit du das leisten kannst und zusammen mit dir ein Plan ausgearbeitet wird, wie es nach der Klinik weitergehen soll. Inwiefern sich das Problem mit der Schule noch abwenden lässt, kann ich dir leider nicht sagen. Um ein Gespräch mit dem Koordinator würdest du wohl nicht herumkommen.

c) Du gehst wieder zur Schule.
Folge -> Erfordert meiner Meinung nach noch mehr Kraft und Mut als Variante b). Schwer abzuschätzen, was dieser Weg für Folgen hätte, aber ich denke nicht, dass das lange gut gehen würde. Und dann landest du wieder bei Variante a) oder b).

Jede Variante hat ihren Preis. Und es gibt keinen leichten Weg. Deine Situation ist richtig mies und jeder Weg da raus ist es erstmal ebenfalls. Wenn du mich fragst, dann bleibt der Weg bei Variante a) für eine sehr lange Zeit mies, denn mit einem Schulabbruch im Lebenslauf UND psychischen Problemen ist es schwieriger, einen Ausbildungsplatz zu finden und die Ausbildung durchzuhalten. Bei Variante b) besteht eine realistische Chance, dass der Weg irgendwann leichter und schöner wird, denn auf diesem Weg löst du die Probleme, die dich hemmen und ausbremsen; du kümmerst dich um die Ursachen und nicht um die Auswirkungen. Und den Weg von Variante c) halte ich für einen miesen Rundgang, der dich früher oder später wieder an die Gabelung "a) oder b)?" führen wird.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft, um eine Entscheidung zu treffen und die Konsequenzen zu tagen. :cuddle:
Charlotte
 

Re: Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon LightningReturns » Do. 05.03.2015, 21:37

Danke für deinen Rat.
Wenn ich so darüber nachdenke wäre Variante B wohl das klügste.
Allerdings bleibt mir dafür kaum noch Zeit.
Sicherlich bekomme ich frühstens nächste Woche noch einmal einen Termin zum Gespräch.

Aber bis morgen muss ich etwas tun.
Und dafür müsste ich mich dann mit dem Koordinator in Verbindung setzen.
Er wird dann wahrscheinlich ein persönliches Gespräch führen wollen.
Und da habe ich große Angst vor.
LightningReturns
 

Re: Was mache ich mit meiner Zukunft?

Beitragvon Charlotte » Do. 05.03.2015, 21:41

Was wäre denn das schlimmste, was du dir für dieses Gespräch vorstellen kannst? Was wäre der absolute Worst Case? Wovor hast du am meisten Angst?
Charlotte
 

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