Unbewusste Beziehungssmuster
Verfasst: Di. 07.10.2014, 18:20
Hallo
im Lauf der letzten Jahre habe ich sehr viel (vielleicht zuviel) über mich selbst nachgedacht bzw. mich, mein leben und mein Verhalten reflektiert. Und man kommt ja nicht immer gleich auf alles. Manchmal bedarf es gewisser Erfahrungen, z.B. Konfliktsituationen, um sich danach aus einem neuen Blickwinkel betrachten zu können.
Ich nehme mir immer jegliches Feedback oder Kritik zu Herzen, denn selbst, wenn ein Problem nicht richtig interpretiert wurde, so wurde aber zumindest ein Problem in etwas gesehen. Sendet ein Mensch Signale aus, dann können sie also aufgrund von Erfahrungen und der Fähigkeit zu verstehen, entweder richtig, teilweise richtig oder nicht richtig gedeutet und interpretiert werden, aber das Signal selbst, das war ja da. Das unangenehme Gefühl, welches durch ein Signal ausgelöst wird (gleich wie man es interpretiert) war ja da.
Und so kann ich es dann reflektieren und mir überlegen, woran das gelegen haben könnte, daß ich mich unbewusst in verschiedenen Situationen verschiedenartig verhielt. Ursachenforschung könnte man es bezeichnen.
Und jetzt komm ich zu meinem eigentlichen Problem bzw. meinen eigentlichen Fragen, worauf ich Antworten suche.
Soweit ich gelernt habe, sucht man ja im Lauf des Lebens im künftigen Partner (oder auch Freunde), unter anderem das, was man als Kind z.B. vermisst hat bzw. nicht bekommen hat, von den eigenen Eltern. Was einem emotional gefehlt hatte.
Nun gibt es aber Menschen, die sind sehr empfindlich und sensibel, und tendieren da stärker dazu. Ich denke, daß ich so eine Person bin.
Mir fiel z.B. auf, daß ich mich immer wieder auf Menschen einließ, die sehr ähnliche Charaktermerkmale gemein hatten. Leider weiß ich nicht, wie man dieses Phänomen bezeichnet, daß man sozusagen immer wieder "auf die gleichen Typen reinfällt."
Ich denke nicht, daß das in erster Linie an diesen "Typen" liegt, sondern erst in zweiter Linie. In erster Linie hat es höchstwahrscheinlich mit mir selbst zu tun.
Bei mir sind es Menschen, gleich ob Beziehungspartner oder ob Freundschaften, denen ich anscheinend unbewusste Signale aussende (während wir uns kennenlernen), daß ich a) hilfsbedürftig wäre, b) Hilfe und Unterstützung brauche und c) mir das von ihnen erhoffe, was mir bei meinen Eltern gefehlt hat: (kurz gesagt) das Gefühl und Gewissen angenommen werden und sich mit mir zu beschäftigen, weil man mich gern hat und meine Angelegenheiten ernst zu nehmen.
Anscheinend merke ich auch unbewusst, wer in Frage kommen könnte und diese Menschen wiederum sind dann Menschen, die z.B. ein Helfersyndrom haben oder sonst irgendwie dazu tendieren, sich um schwache Gemüter sorgen zu wollen.
Die Folgen sind verständlich. Das endet in Abhängigkeit usw. Das wäre aber nicht so schlimm, da es mir persönlich nichts ausmacht, (denn ich hab mal gelesen, man sollte seine Persönlichkeitsanteile ausleben anstatt zu verdrängen.) Das schlimme kommt noch.
Da ich ja ein so starkes Verlangen bzw. Bedürfnis danach habe, endlich angenommen zu werden (inkl. aller damit zusammenhängenden Attribute), löse ich bei diesen Menschen Druck aus, indem sie an mir manipulatives Verhalten spüren, da meine Hoffnung und Erwartungshaltung dann so hoch ist, daß ich von der jeweiligen Person genau das bekomme, was mir früher fehlte und dann immer noch fehlt.
Meine Gefühle sind dann so intensiv, daß ich mir mehr Sorgen darüber mache, ob alles so wird, wie ich es brauche als alles andere, z.B. wichtiges Dinge, die zur Pflege der Freundschaft dienen würden.
Das dürfe jetzt alles ziemlich tiefenpsychologisch sein, da ich hier Dinge beschreibe, die hauptsächlich auf unbewusster Ebene geschehen und mir aber bewußt erst heute aufgefallen sind, einige Stunden, bevor ich hier zu schreiben begann.
Bewußt aber versuche ich aber ganz anders zu sein. Ich habe gute Absichten. Ich möchte für andere da sein. Ich arbeite an meine Schwächen und Stärken.
Aber es fällt einem ja nicht immer jedes Verhalten auf, welches man an den Tag legt und dann wundert man sich, warum man z.B. immer noch nicht das positive Verhalten von anderen bekommt, was man braucht.
Ich lande bei Menschen, die selbst Probleme haben und die mich nicht mal so behandeln, wie richtige Freunde es tun würden, aufgrund ihrer eigenen Probleme und daraus resultierende Verhaltensmuster, aber vielleicht auch teilweise aufgrund meines Verhaltens.
Scheinbar erhoffen sie sich durch ihre Unterstützung ein Gegenleistung. Zumindest ist es ja so, daß zu dem Zeitpunkt, wo die Verhältnisse zu diesen Personen beginnen, sie mich ja noch nicht mal richtig kennen und ich sie auch nicht.
Diese Gegenleistungen bekommen sie auch, z.B. emotionale oder ebenfalls Unterstützung dort, wo ich helfen kann, aber ich glaube, sie fühlen sich gleichzeitig durch mein Verhalten unter Druck gesetzt, auch wenn ich mich nicht daneben benehme. Es dürften schon Signale oder Körpersprache sein etc.
Gleichzeitig werde ich auch mehr oder minder wie ein Kind behandelt. Denn ich versuche ja nicht mein Wesen zu verdrängen. Das wäre auch nicht mein Problem.
Das Problem finde ich, ist die Art, wie ich auf andere wirke und ich würde sehr gerne wissen, wo ich das denn her bekomme, was mir in meiner Kindheit gefehlt hat.
Vermutlich lerne ich deshalb so gut wie nie wen kennen, der nicht in dieses Muster fällt, weil vermutlich auch solche Menschen sich ebenfalls unbewusst gegen meine Signale zur Wehr setzen oder es könnte sein, daß mich solche Menschen nicht anziehen, weil sie nicht genau die Verhaltensweisen aufweisen, die ich unbewusst suche.
Ich gehe mal davon aus, daß wenn ich die Quelle verschieben kann (also nicht mehr bei anderen suche, was mir fehlt, sondern z.B. bei mir selbst) und es mir dann auch selbst geben würde, daß ich genau solche Menschen nicht mehr anziehe und sie mich nicht mehr anziehen.
Hat sich wer von euch schon mal damit auseinandergesetzt? Weiß von euch wer, wie ich mit anderen und mir selbst umgehen könnte? Oder gäbe es da vielleicht eine ganz andere Möglichkeit? Was könnte der Grund dafür sein, weshalb ich ein solch starkes Bedürfnis danach habe? Was konkret könnte mir immer gefehlt haben? Wie könnte ich an mir selbst weiter arbeiten? Und wie könnte man diese Ursachen und Symptome bezeichnen?
Mich belastet das alles nämlich auch ziemlich und dann fehlt mir wiederum die Kraft.
Danke, daß ihr euch die Zeit genommen habt, es zu lesen.
Liebe Grüße
wissbegierige
im Lauf der letzten Jahre habe ich sehr viel (vielleicht zuviel) über mich selbst nachgedacht bzw. mich, mein leben und mein Verhalten reflektiert. Und man kommt ja nicht immer gleich auf alles. Manchmal bedarf es gewisser Erfahrungen, z.B. Konfliktsituationen, um sich danach aus einem neuen Blickwinkel betrachten zu können.
Ich nehme mir immer jegliches Feedback oder Kritik zu Herzen, denn selbst, wenn ein Problem nicht richtig interpretiert wurde, so wurde aber zumindest ein Problem in etwas gesehen. Sendet ein Mensch Signale aus, dann können sie also aufgrund von Erfahrungen und der Fähigkeit zu verstehen, entweder richtig, teilweise richtig oder nicht richtig gedeutet und interpretiert werden, aber das Signal selbst, das war ja da. Das unangenehme Gefühl, welches durch ein Signal ausgelöst wird (gleich wie man es interpretiert) war ja da.
Und so kann ich es dann reflektieren und mir überlegen, woran das gelegen haben könnte, daß ich mich unbewusst in verschiedenen Situationen verschiedenartig verhielt. Ursachenforschung könnte man es bezeichnen.
Und jetzt komm ich zu meinem eigentlichen Problem bzw. meinen eigentlichen Fragen, worauf ich Antworten suche.
Soweit ich gelernt habe, sucht man ja im Lauf des Lebens im künftigen Partner (oder auch Freunde), unter anderem das, was man als Kind z.B. vermisst hat bzw. nicht bekommen hat, von den eigenen Eltern. Was einem emotional gefehlt hatte.
Nun gibt es aber Menschen, die sind sehr empfindlich und sensibel, und tendieren da stärker dazu. Ich denke, daß ich so eine Person bin.
Mir fiel z.B. auf, daß ich mich immer wieder auf Menschen einließ, die sehr ähnliche Charaktermerkmale gemein hatten. Leider weiß ich nicht, wie man dieses Phänomen bezeichnet, daß man sozusagen immer wieder "auf die gleichen Typen reinfällt."
Ich denke nicht, daß das in erster Linie an diesen "Typen" liegt, sondern erst in zweiter Linie. In erster Linie hat es höchstwahrscheinlich mit mir selbst zu tun.
Bei mir sind es Menschen, gleich ob Beziehungspartner oder ob Freundschaften, denen ich anscheinend unbewusste Signale aussende (während wir uns kennenlernen), daß ich a) hilfsbedürftig wäre, b) Hilfe und Unterstützung brauche und c) mir das von ihnen erhoffe, was mir bei meinen Eltern gefehlt hat: (kurz gesagt) das Gefühl und Gewissen angenommen werden und sich mit mir zu beschäftigen, weil man mich gern hat und meine Angelegenheiten ernst zu nehmen.
Anscheinend merke ich auch unbewusst, wer in Frage kommen könnte und diese Menschen wiederum sind dann Menschen, die z.B. ein Helfersyndrom haben oder sonst irgendwie dazu tendieren, sich um schwache Gemüter sorgen zu wollen.
Die Folgen sind verständlich. Das endet in Abhängigkeit usw. Das wäre aber nicht so schlimm, da es mir persönlich nichts ausmacht, (denn ich hab mal gelesen, man sollte seine Persönlichkeitsanteile ausleben anstatt zu verdrängen.) Das schlimme kommt noch.
Da ich ja ein so starkes Verlangen bzw. Bedürfnis danach habe, endlich angenommen zu werden (inkl. aller damit zusammenhängenden Attribute), löse ich bei diesen Menschen Druck aus, indem sie an mir manipulatives Verhalten spüren, da meine Hoffnung und Erwartungshaltung dann so hoch ist, daß ich von der jeweiligen Person genau das bekomme, was mir früher fehlte und dann immer noch fehlt.
Meine Gefühle sind dann so intensiv, daß ich mir mehr Sorgen darüber mache, ob alles so wird, wie ich es brauche als alles andere, z.B. wichtiges Dinge, die zur Pflege der Freundschaft dienen würden.
Das dürfe jetzt alles ziemlich tiefenpsychologisch sein, da ich hier Dinge beschreibe, die hauptsächlich auf unbewusster Ebene geschehen und mir aber bewußt erst heute aufgefallen sind, einige Stunden, bevor ich hier zu schreiben begann.
Bewußt aber versuche ich aber ganz anders zu sein. Ich habe gute Absichten. Ich möchte für andere da sein. Ich arbeite an meine Schwächen und Stärken.
Aber es fällt einem ja nicht immer jedes Verhalten auf, welches man an den Tag legt und dann wundert man sich, warum man z.B. immer noch nicht das positive Verhalten von anderen bekommt, was man braucht.
Ich lande bei Menschen, die selbst Probleme haben und die mich nicht mal so behandeln, wie richtige Freunde es tun würden, aufgrund ihrer eigenen Probleme und daraus resultierende Verhaltensmuster, aber vielleicht auch teilweise aufgrund meines Verhaltens.
Scheinbar erhoffen sie sich durch ihre Unterstützung ein Gegenleistung. Zumindest ist es ja so, daß zu dem Zeitpunkt, wo die Verhältnisse zu diesen Personen beginnen, sie mich ja noch nicht mal richtig kennen und ich sie auch nicht.
Diese Gegenleistungen bekommen sie auch, z.B. emotionale oder ebenfalls Unterstützung dort, wo ich helfen kann, aber ich glaube, sie fühlen sich gleichzeitig durch mein Verhalten unter Druck gesetzt, auch wenn ich mich nicht daneben benehme. Es dürften schon Signale oder Körpersprache sein etc.
Gleichzeitig werde ich auch mehr oder minder wie ein Kind behandelt. Denn ich versuche ja nicht mein Wesen zu verdrängen. Das wäre auch nicht mein Problem.
Das Problem finde ich, ist die Art, wie ich auf andere wirke und ich würde sehr gerne wissen, wo ich das denn her bekomme, was mir in meiner Kindheit gefehlt hat.
Vermutlich lerne ich deshalb so gut wie nie wen kennen, der nicht in dieses Muster fällt, weil vermutlich auch solche Menschen sich ebenfalls unbewusst gegen meine Signale zur Wehr setzen oder es könnte sein, daß mich solche Menschen nicht anziehen, weil sie nicht genau die Verhaltensweisen aufweisen, die ich unbewusst suche.
Ich gehe mal davon aus, daß wenn ich die Quelle verschieben kann (also nicht mehr bei anderen suche, was mir fehlt, sondern z.B. bei mir selbst) und es mir dann auch selbst geben würde, daß ich genau solche Menschen nicht mehr anziehe und sie mich nicht mehr anziehen.
Hat sich wer von euch schon mal damit auseinandergesetzt? Weiß von euch wer, wie ich mit anderen und mir selbst umgehen könnte? Oder gäbe es da vielleicht eine ganz andere Möglichkeit? Was könnte der Grund dafür sein, weshalb ich ein solch starkes Bedürfnis danach habe? Was konkret könnte mir immer gefehlt haben? Wie könnte ich an mir selbst weiter arbeiten? Und wie könnte man diese Ursachen und Symptome bezeichnen?
Mich belastet das alles nämlich auch ziemlich und dann fehlt mir wiederum die Kraft.
Danke, daß ihr euch die Zeit genommen habt, es zu lesen.
Liebe Grüße
wissbegierige