Darf man einen kinderwunsch haben?

[kleeblatt123]

mit einer psychischen Erkrankung?

[GefallenerEngel]

Wünschen darf man sich alles. Die Frage ist nur, ob man alle Konsequenzen einer solchen Entscheidung und der vollbrachten Tat auch voll verantworten kann.

[withoutwings]

Warum sollte man keinen haben dürfen ?
Sollte es vererbar sein, kann man auch über andere Möglichkeiten nachdenken.
Wenn nicht, gibt es dannach auch die Möglichkeit einer Sozialhilfe, die einem unter die Arme greifen würde.

[Atisha]

Ich sage einfach mal ja. Nur die finanzielle Absicherung muss gewährleistet sein. Und wenn du nicht so kannst muss es eine soziale Unterstützung geben. Also ein tatkärftiger Partner oder Eltern. Dein Kinderwunsch ist schon erfüllbar, nur ist es nicht mehr nur eine Sache von dir in deiner Lage sondern eine Frage ob andere die soziale Mitverantwortung übernehmen. Die Erkrankung selber sehe ich nicht als Hinderungsgrund.

[GefallenerEngel]

Zukünftige Eltern haben die Pflicht dafür zu sorgen, dass das Kind gesund geboren wird und auch bleibt. Es hat nicht verdient krank auf diese Welt zu kommen bzw. gesundheitliche Nachteile wegen seiner Eltern tragen zu müssen. Wer vererbbare Krankheiten hat, hat meiner Meinung nach auch kein Recht Kinder in die Welt zu setzen.

Auch sollte jedes Kind in guten materiellen Verhältnissen aufwachsen. Es hat einen Anspruch darauf.

[Exymesia]

sorry war ein doppelpost

[Exymesia]

Finanzielle absicherung ist gut, zuviel jedoch kann es dafür sorgen das man den kleinen menschen zusehr verwöhnt. (negative beispiele kennt jeder sicher genug)

wichtiger ist meiner meinung nach wirklich der umgang mit dem Kind um seinen recht auf gesundheit nicht im wege zu stehen.

wichtig ist zu wissen
habe ich:
- wirklich den richtigen partner?
- genug gute menschen die uns unterstützen wenn ich krank bin (ergänzend evlt auch öffentliche einrichtungen)
- die finanzielle absicherung ? also geld für ausreichend abwechslungsreiches spielzeug (es ist teuer) und eine spätere freizeitliche beschäftigung sollte schon gegeben sein.das geld dem kind den führerschein zu bezahlen halte ich für unnötig, schickt es wenn es alt genug ist in die ferienarbeit!

- selbst die kraft?
1.> nachts schlaf unterbrechungen über mehrere monate hinweg
2.> schreikind?dauerhafter starker lärm (meine mutter war total überfordert mit mir und war ne starke frau)
3.> es zu zu erziehen ohne das es selbst unter meiner erkrankung leidet
4.> habe ich den plan mich selbst auch permanent so stark als muddi//daddy zu erhalten. (gesunde ernährung, sport, therapie, stärkung durch andere menschen und liebe)
5.> Faktor X durchzustehen (man muss im leben auf alles gefasst sein... )

----> denkt immer an faktor X und könnt ihr ihm engegentreten (finanziell, genug menschen!)

ich finde es super das Du hier danach fragst um wirklich auch eine mentale vorbereitung zu bekommen.
finde ich stark
ich Denke: die Tatsache das Du erkrankt bist steht einem tollen kind nicht im wege, beinahe jeder mensch hat eine erbliche erkrankung sei es nur skoliose oder ne sehschwäche. der schweregrad ist entscheident..

jede zukünftigen eltern kann ich noch den kinder-erstehilfe kurs zu empfehlen, ich machte einen beim drk...war wirklich eine tolle sache.. sollte pflicht sein

lieber gruß Der Exym

[bulandus]

Zukünftige Eltern haben die Pflicht dafür zu sorgen, dass das Kind gesund geboren wird und auch bleibt. Es hat nicht verdient krank auf diese Welt zu kommen bzw. gesundheitliche Nachteile wegen seiner Eltern tragen zu müssen. Wer vererbbare Krankheiten hat, hat meiner Meinung nach auch kein Recht Kinder in die Welt zu setzen.

Auch sollte jedes Kind in guten materiellen Verhältnissen aufwachsen. Es hat einen Anspruch darauf.

Ich dachte,die Zeiten der Eugenik aus dem Dritten Reich hätten wir überwunden...
Es tut mir leid,aber du verzapfst einen unglaublichen und gefährlichen Schwachsinn.
Das,was gemeinhin als "psychische Krankheiten" bezeichnet wird,z.B.Psychosen oder Depressionen,werden nicht vererbt,sondern aufgrund der lebensgeschichtlichen Entwicklung entweder manifest oder auch nicht.
Zwillingsstudien konnten keinen Zusammenhang zwischen gleicher Genetik und dem Auftreten von seelischen Auffälligkeiten feststellen.

Warum sollte jemand,der psychiatrisch auffällig und stigmatisiert ist,nicht Kinder haben können?
Letztendlich ist es jedem selbst überlassen,es gilt immer noch das Grundrecht auf Selbstbestimmung.

Vielmehr würde ich mich fragen,ob es überhaupt unter den persönlichkeitsverändernden Neuroleptika möglich ist,ein Kind gesund,fürsorglich und liebevoll aufzuziehen.

Bulandus

[Atisha]

Und selbst wenn da etwas vererbbar ist, wer will darüber richten ob jemand berechtigt ist Kinder zu bekommen. Das sollte nach meiner Auffassung jedem seine Entscheidung bleiben. Sonst dürfte bald niemand mehr Kinder bekommen, der nicht irgendeinem gerade akzeptierten oder festgelegten Maßstab entspricht.

[bulandus]

Und selbst wenn da etwas vererbbar ist, wer will darüber richten ob jemand berechtigt ist Kinder zu bekommen. Das sollte nach meiner Auffassung jedem seine Entscheidung bleiben. Sonst dürfte bald niemand mehr Kinder bekommen, der nicht irgendeinem gerade akzeptierten oder festgelegten Maßstab entspricht.

danke

[Carmen]

Wenn ich meinen Senf auch dazu geben darf:
Es ist DEINE Entscheidung. Wenn du dir sicher bist, dass du dein Kind versorgen kannst, dann steht dem nichts im Wege. Sieh es so, wie "normale" Eltern, die vielleicht auch abwägen, ob es machbar ist. Und wenn du dir sagen kannst, ja das geht, dann mach es.
Zur Vererbarkeit: es ist schon auffällig, mütterlicherseits haben alle Frauen psychische Probleme (gehabt). Die letzten drei Generationen inklusive mir Depressionen, davor ungeklärt. Also eine gewisse Veranlagung mag schon da sein.
-> ist meine Sicht dazu, meine Psychiaterin hat mir das so bestätigt, dass das schon weitergegeben werden kann.

[Christine]

Es ist DEINE Entscheidung. Wenn du dir sicher bist, dass du dein Kind versorgen kannst, dann steht dem nichts im Wege. Sieh es so, wie "normale" Eltern, die vielleicht auch abwägen, ob es machbar ist. Und wenn du dir sagen kannst, ja das geht, dann mach es.

Das sehe ich auch so! Ein Kind zu bekommen, ist immer eine Herausforderung. Egal, ob man gesund oder krank ist. Aber es kann auch eine unglaubliche Bereicherung sein. Und vielleicht tut es sogar gut, Verantwortung übernehmen zu müssen? Wenn du glaubst, dass du der Belastung gewachsen bist, solltest du es versuchen.

Zum Thema Erblichkeit: Es stimmt, dass ein gewisser Hang zur Depressivität vererbbar ist. Ob die Krankheit aber ausbricht, ist, wie Bulandus schon schrieb, eine Frage der Lebensumstände.
Ganz abgesehen davon: Selbst wenn es keinerlei Fälle von psychischen Krankheiten in der Familie gibt, heißt das nicht, dass ein Kind deshalb keine bekommen kann. Eine Garantie für seelische Gesundheit gibt es so wenig wie eine garantierte psychische Krankheit. Daher sollte man sich allein vom Faktor Erblichkeit nicht einschränken lassen.

[GefallenerEngel]

Das,was gemeinhin als "psychische Krankheiten" bezeichnet wird,z.B.Psychosen oder Depressionen,werden nicht vererbt,sondern aufgrund der lebensgeschichtlichen Entwicklung entweder manifest oder auch nicht.

Ich habe auch nicht geschrieben, dass Psychosen oder Depressionen vererbbar sind.

Es gibt vererbbare Krankheiten (nicht unbedingt psychische!), und ich halte es für ein Verbrechen seitens der Eltern, wenn sie ihr Kind damit belasten. Es ist nicht nur ihre Entscheidung, weil auch das Kind davon betroffen ist. Es wird ja nicht gefragt, ob es geboren werden will oder nicht.

Würde jemand von euch akzeptieren, wenn eure Erzeuger euch diese Last aufbürden würden? Ich persönlich hätte es gerächt.

Das muss einmal klar und deutlich gesagt werden.

[Charlotte]

Würde jemand von euch akzeptieren, wenn eure Erzeuger euch diese Last aufbürden würden? Ich persönlich hätte es gerächt.

Hast du schon mal daran gedacht, dass es auch vererbbare Krankheiten gibt, von denen man erst nach der Fortpflanzungszeit erfährt? Mein Vater z.B. hat mir Schuppenflechte vererbt, bei ihm brach sie aber erst einige Jahre nach meiner Geburt aus. Soll ich mich jetzt an ihm rächen?
Und wie siehst du es mit erhöhten Risiken? Meine Oma hatte schon zwei Herzinfarkte, aber erst innerhalb der letzten 10 Jahre. Da war ich schon 16 und mein Vater 49. Sollen er oder ich uns an ihr rächen für etwas, von dem sie erst Jahrzehnte nach Abschluss ihrer Kinderplanung erfahren hat?

Es ist nicht immer alles schwarz und weiß, nicht alles kann man in Falsch und Richtig einsortieren. Und vieles ist eben einfach das Leben. Krankheiten gehören dazu.

EDIT: Und was meinst du eigentlich mit 'rächen'? o.O

[GefallenerEngel]

Hast du schon mal daran gedacht, dass es auch vererbbare Krankheiten gibt, von denen man erst nach der Fortpflanzungszeit erfährt? Mein Vater z.B. hat mir Schuppenflechte vererbt, bei ihm brach sie aber erst einige Jahre nach meiner Geburt aus. Soll ich mich jetzt an ihm rächen?
Und wie siehst du es mit erhöhten Risiken? Meine Oma hatte schon zwei Herzinfarkte, aber erst innerhalb der letzten 10 Jahre. Da war ich schon 16 und mein Vater 49. Sollen er oder ich uns an ihr rächen für etwas, von dem sie erst Jahrzehnte nach Abschluss ihrer Kinderplanung erfahren hat?

Wenn man von seinen Krankheiten nichts gewusst hat, ist man auch nicht schuldig. Das ist doch klar. Daher ist die Fragestellung des Threadstellers sehr lobenswert. Da macht sich einer Gedanken über mögliche Folgen seiner Entscheidungen. Kommt nicht so oft vor heutzutage, leider. Lieber hundert Mal über eine Sache nachdenken, als dem Drang nachgebend etwas spontan tun und später bereuen.

Im Zweifel gilt das Prinzip: manchmal ist es besser einfach nichts zu tun... Damit ist man auf lange Sicht auf jeden Fall glücklicher - meine Erfahrung.

Es ist nicht immer alles schwarz und weiß, nicht alles kann man in Falsch und Richtig einsortieren. Und vieles ist eben einfach das Leben. Krankheiten gehören dazu.

Im Einzelfall kann man das schon in richtig und falsch einsortieren, wenn man sich damit beschäftigt. Allgemein-theoretisch kann man das nicht, da hast du recht. Weil dann viele Details und unbekannte Faktoren nicht mitberücksichtigt werden. Nur wenn man alle Faktoren berücksichtigt, kann man sagen, ob es richtig oder falsch ist.

EDIT: Und was meinst du eigentlich mit 'rächen'? o.O

Da ich glücklicherweise nicht betroffen bin, musste ich mir keine Gedanken darüber machen. Aber ich hätte mir schon was einfallen lassen.