Zwang nach Gefahr? Ich bin verwirrt..

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Zwang nach Gefahr? Ich bin verwirrt..

Beitragvon Faro » Mo. 31.03.2014, 18:00

Ich wusste nicht wohin mit dem Thema und auch nicht wie ich es nennen soll..

Ich hatte heute in der Tagesklinik wieder mein Einzelgespräch und nun lässt mir das Gespräch keine Ruhe mehr.

Ich hatte wieder von meinem Partner erzählt (er nimmt Drogen und ist sehr impulsiv und hat kaum eine Reizschwelle.. und oft nicht wirklich berechenbar..Hat starke Stimmungsschwankungen. Also erst hat er sehr gute Laune dann sinkt die Stimmung er wird beleidigend und dann will er seine Ruhe)

Und hatte auch von manchen meiner Ex Freunde gesprochen die ebenfalls Drogen genommen haben oder anders auffällig waren.

Dann meinte der Therapeut etwas was ich nicht mehr aus dem Kopf bekomme...

Er meinte das ich diese Reize und "Gefahren" brauch..

Als ich meinte das ich mir etwas Ruhe in der Beziehung wünsche meinte er nur das mir das zu langweilig dann wäre und ich dieses unberechenbare brauch momentan..
Weil ich mein Leben auf unglücklich sein und solche "Reize" aufgebaut habe und das mein Muster ist.
Und wenn es mir dann zu doll wird breche ich dann zusammen...
Und das er auch den Grund weiß wieso ich immer solche Partner suche und diese "Reize" ..
Aber mir das momentan noch nicht sagen möchte..

Aber glücklich bin ich doch auch nicht damit...

Gerade heute hat mein Freund wieder geschrieben das er die Tage Ruhe haben will und mich nicht sehen will.. Und ich bin einfach nur traurig und total unruhig und verzweifelt..

Ich kann mir nicht erklären was das genau heißen soll das ich die Gefahr suche..
Und er meinte auch das ich ziemlich Lebensmüde durchs Leben gehe...

Hat jemand so etwas ähnliches?
Faro
 

Re: Zwanf nach Gefahr? Ich bin verwirrt..

Beitragvon Charlotte » Mo. 31.03.2014, 18:15

Ich habe dieses Problem nicht, aber eine Therapeutin erzählte mir auch schon mal, dass man sich Partner oft nach seinen Mustern aussucht.
Kann es sein, dass dein Vater oder ein ähnlich wichtiger Mensch in deinem Leben früher ähnlich war? Wenn man mit so prägenden Verhaltensweisen aufgewachsen ist, ist das oft das einzige, was man kennt und was einem trotz allem, was da dran hängt, Sicherheit gibt. Das bekannte Übel. Und gerade bei Partnerschaften kommt es wohl auch häufig vor, dass sich die entsprechenden Partner irgendwie erkennen und finden.

Wenn z.B. eine Frau in ihrer Jugend sexuell missbraucht wurde, ist es nicht selten, dass sie sich als Erwachsene instinktiv einen Mann aussucht, der ähnliches erlebt hat. Da sich Frauen nach solchen Erlebnissen oft in die Opferrolle begeben, während Männner häufiger die Täterrolle übernehmen, kann es sein, dass sich solche Dinge in der Partnerschaft dann wiederholen.

Vielleicht überlegt dein Therapeut in so eine Richtung.
Charlotte
 

Re: Zwang nach Gefahr? Ich bin verwirrt..

Beitragvon withoutwings » Mo. 31.03.2014, 19:16

Frag ihn beim Nächsten mal einfach.
Das ist dein gutes Recht und du musst nicht so lange grübeln !
Ich denk er wirds dir schon erklären können.
Und bis dahin, versuch nicht zu viel darüber nachzudenken. Ich wünsch dir Kraft dafür!
withoutwings
 

Re: Zwang nach Gefahr? Ich bin verwirrt..

Beitragvon Faro » Mo. 31.03.2014, 20:08

Werde ihn nächste Woche ansprechen und fragen... Da ist leider erst das nächste Einzelgespräch :/
In einigen Dingen ist er wirklich meinen Vater ähnlich (unberechenbar und launisch).
Woher das mit Drogen kommt kann ich mir aber nicht erklären.
Ich selbst nehme keine Drogen.. Trinke nichtmal Alkohol und rauche auch nicht.
Hab auch noch nie ein Schluck Alkohol getrunken und rauchen und kiffen nur 1-2x ausprobiert...
Aber einige meiner Ex Freunde und einige aus meinen ehemaligen Freundeskreis waren sehr abhängig..

Ich hab versucht im Internet Infos zu finden was es damit auf sich hat wenn man die Gefahr sucht...
Ein Beispiel hätte ich sogar gerade im Kopf..

Mein Freund und ich streiten uns und er wird sehr beleidigend und sagt sachen die er nicht so meint.
Dann meint er das er seine Ruhe haben will weil es ansonsten eskaliert.
1-2 Tage bekomme ich es hin ihn in Ruhe zu lassen aber dann treibt es mich einfach zu ihm.. In dem wissen das es total eskalieren wird und er sehr agressiv dann ist.
Aber trotzdem gehe ich zu ihm meistens (ist ein richtiger Zwang)...

Ich denke so etwas meint mein Therapeut...

Nur muss es doch eine Bezeichnung haben :?
Faro
 

Re: Zwang nach Gefahr? Ich bin verwirrt..

Beitragvon Mad-Ich » Mo. 31.03.2014, 23:49

Hallo,

bei Drogen würd mir spontan ne Co-Abhängigkeit einfallen als Begriff. Da wird dann der drogenabhängige Partner zum Lebensmittelpunkt des anderen. Die dann auch fast zu ner abhängigen Persönlichkeitsstörung überleiten könnte. Einfach nur um mal nen paar Wörter in den Raum zu werfen.

Aber auch nur Begriffe, Wörter, die vielleicht zutreffen, vielleicht auch nicht, vielleicht auch nur zu nem Teil. Letztlich im Grunde auch egal sind und sein sollten. Denn jeder ist mehr als irgendeine Diagnose.

Nen Zwang nach Gefahr, hmm, im Grunde, auch wenn man meint, man brauche es gar nicht, ist da irgendein Automatismus in einem, ein gewisses erlerntes Verhalten in jedem von uns, wenn etwas in unserer Kindheit recht prägend war. Das sich in bestimmten Situationen immer wieder zeigen kann, die ähnlich gelagert sind. Oder die man unbewusst noch befördert, nenns nem gewissen Trieb nachgehen, nen Kick suchend, der so lange in deiner Kindheit normal war, dass du ihn irgendwie auch jetzt noch brauchst. Im Grunde eine für dich gewisse Normalität suchst. Vertrautheit. So schräg wies sich auch anhören mag, dass man eine Situation sucht, bei der man sich ziemlich schlecht fühlt.

Vielleicht zielte der Satz von deinem Therapeuten auch nur darauf ab, dass du dich ein wenig mehr mit deiner jetzigen Situation auseinandersetzt. Die haben bei manchen Äußerungen ihre Hintergedanken, wollen Dinge in dir hochholen, dir beim selber Erkennen helfen. Wo es letztlich von dir selber kommen muss, erst dann wirst du vielleicht realisieren was da falsch läuft, aufwachen und dein Leben ändern. Ein Aufwachen, Erkennen, Verzweifeln, Nicht-Wahr-Haben-Wollen, Akzeptieren, Ändern oder eben doch sein Leben lang weiterhin solche Situationen suchen.
Mad-Ich
 

Re: Zwang nach Gefahr? Ich bin verwirrt..

Beitragvon Faro » Di. 01.04.2014, 20:20

Ich denke die ganze Zeit drüber nach und mir wird immer mehr bewusst.

Als Kind hat es angefangen das ich beim spielen mit anderen Kindern immer die Opferrolle gespielt habe.
(geschlagender Hund,Straßenkind usw)

Dann hab ich seid ich klein bin Tagträume und Gedanken wie ich angegriffen werde,verletzt werde,entführt werde und dann gerettet werde von jemanden den ich mag oder liebe.
Und das mache ich bis heute jeden Tag. Besonders vorm schlafen gehen.

Ich habe mich in meinen alten Freundeskreis immer und immer wieder in gefährliche Situationen gebracht.
Ich brauch diese Aufregung aber ich will NICHT das dann wirklich was passiert.

So ist das auch in jeder Beziehung gewesen...

Und ich gehe Abends/Nachts mit dem Hund raus obwohl ich absolute Panik allein im Dunkeln habe und meine Wohngegend nicht ohne ist...

Das sind so die Dinge die mir eingefallen sind.

Nur woher kommt das ?
Und wie werde ich dieses Muster los?
Ich verzweifel da momentan echt dran..
Faro
 


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