Therapieresistente, unspezifische Ängste

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon Leppo » Sa. 22.02.2014, 17:56

Hallo Zusammen,
ich habe mich neu hier im Forum angemeldet, weil ich eine Frage habe.
Vor ca. 10 Jahren bin ich an einer paranoiden Psychose erkrankt, bin aber länger stabil und gut medikamentös eingestellt. Zusätzlich neige ich in Stresssituationen zu Panikattacken. Dies habe ich aber eigentlich im Griff.
Vor ca. 2-3 Jahren musste ich leider einen Tavor/Lorazepam - Entzug machen.
Nun habe ich seit ca. 1 Jahr innere Ängste, die mich sehr quälen. Z.B. fühlt es sich so an, als würde mir der Boden unter den Füßen wegbrechen, Schwindelgeüfühle oder das Gefühl der "Reizüberflutung". Diese Zustände dauern manchmal Tage an...
Das Problem an der Sache ist, dass seit einiger Zeit versucht wird, diese Zustände medikamentös zu behandeln, aber leider ohne Erfolg. Die Ärzte sind auch mittlerweile ratlos...
Ich fände es interessant, jemanden zu finden, der ähnliche Probleme hat, weil ich denke, dass ich mit Sicherheit nicht der Einzige bin der sowas hat...Daher habe ich mich hier im Forum angemeldet.
Freue mich über Antworten!
Leppo
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Re: Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon Angelika » Di. 25.02.2014, 14:29

Hm...schwierig,darauf eine Antwort zu geben,weil ich ja nicht weiß,woher diese Zustände kommen.
Wenn s am Tavorentzug liegt,dann müssten diese Symtome ja irgendwann mal verschwinden.
Würden Dir denn Skillstechniken helfen?
Atemübungen zB oder Übungen,die Dich mehr in der Realität stabilisieren?
Schade,dass die Ärzte Dir nicht weiterhelfen wollen,weil es ja mittlerweile für jeden (sch...) n passendes Pillchen gibt.
Angelika
 

Re: Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon Leppo » Fr. 28.02.2014, 17:52

Diese Zustände sind jetzt seit ca. einem Jahr langsam hochgekocht. Eine Ursache gibt es meiner Meinung nach nicht. Den Tavorentzug habe ich eigentlich ja schon lange hinter mir. Skills oder äußere Einflüsse beeinflussen diese Zustände komischer Weise nicht. Auch Medikamente helfen nicht.
Leppo
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Re: Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon Vanilla » Sa. 01.03.2014, 17:01

Hallo Leppo, du schreibst therapieresistente Ängste.
Okay, Medis helfen nicht. Hast du auch Psychotherapie bekommen?
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

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Re: Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon Katrinchen » So. 16.03.2014, 15:09

hallo,
erst einmal herzlich willkommen im Forum!
Ich habe auch ein Problem mit Ängsten und zwar ein sehr großes und ein sehr ungelöstes.
Meine Diagnose lautet paranoide Schizophrenie und ich höre Stimmen. Diese machen mir Angst. Leider helfen hier auch keine Medikamente. Ich kann, wenn ich Angst habe, nur Tavor nehmen, das nimmt sie aber nicht die Stimmen. Du hast zwar nicht das Problem mit den Stimmen, aber ich hab auch dieses Gefühl von Panik und Reizüberflutung. Wenn ich kein Tavor nehme, geht es auch nicht weg. Ich nehme bis zu 2mg am Tag und bin darüber sehr unglücklich. Leider kann ich dir keine Tipps für den Umgang geben, aber ich kann dir versichern, ich fühle mit dir!!!!!!!!!
Katrinchen
 

Re: Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon katharina » Mo. 24.03.2014, 13:05

Lieber Leppo, ich habe auch sehr viel mit Ängsten zu tun und arbeite seit rund 6 Wochen mit den Healing Codes (das Buch "der Healing Code gibt's für 10 Euro im Buchhandel). Seit rund 2 Wochen habe ich kaum mehr Ängste. Also das würd ich dir sehr raten!!! Weiterhin habe ich auch viele Familienaufstellungen gemacht, die mich sehr weiter gebracht haben. Schon mal von der Methode gehört? Falls nein, schau mal hier vom Mod-Team entfernt die Seiten fand ich ganz informativ. Vielleicht hilft dir das ja auch weiter. Viele liebe Grüße von Katharina
Zuletzt geändert von katharina am Do. 15.05.2014, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon Leppo » Fr. 04.04.2014, 17:15

Ok danke... Mein Verhaltenstherapeut hat mir im letzten Gespräch nochmal gesagt, dass er nichts wisse was helfe. Die Ärzte aus der Klinik können mir noch nicht mal ganz sicher sagen, was das eigentlich ist und wo das her kommt. Fakt ist nur, dass diese "Zustände" höllisch unangenehm sind. Ich fände es einfach mal spanndend, jemanden zu finden, der auch solche etwas "untypischen" Probleme hat...
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Re: Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon Angelika » Di. 08.04.2014, 12:15

Ich bin ehrlich gesagt verwundert,dass es für paranoide Schizophrenie keine Medikamente geben soll.
Ich war bislang der Meinung,dass man in so einem Fall nur medikamentös helfen kann,und Verhaltenstherapie eher nicht weiterhilft.
Da würde ich mich aber nochmal bei psychiartrischen Ärzten erkundigen.
Ich weiß,dass es gute hilfreiche Medikamente gibt-sogar gut wirkende homöophatische Mittel,aber ich möchte jetzt keine direkten Empfehlungen ausschreiben,da ich kein Arzt bin.
Angelika
 

Re: Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon Leppo » Di. 08.04.2014, 14:20

Gegen meine paranoide Psychose gibt es ja auch Medikamente und ich bin gut eingestellt. Stimmen höre ich auch nicht. Nur gegen diese komischen Ängste/Zustände gibt es anscheinend kein Medikament, haben die Ärzte gesagt...
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Re: Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon Angelika » Do. 17.04.2014, 13:20

Doch.
Gegen Ängste sind viele Kräuter gewachsen.
Letztes Jahr bekam ich ein gut helfendes homöophatisches Mittel,weiß den namen aber nicht mehr,da es nur eine einmalige Verabreichung für mich persönlich war.
Leider verlor ich in den Wochen,als dieses Zeug s wirkte,auch den Kontakt zu Gott und den Engeln.
Im letzten Sommer half mir gegen Ängste gut Cymbalta.Und abgenommen hab ich mit diesem Zeug s auch.
Aber schlafen kann man damit nicht und es braucht stärkere sedierende Mittel zum Abend...und meine Gesichtszüge sind so dermaßen entglitten,dass ich aussah,als hätte ich in eine Zitrone gebissen.
heute bin ich seit der Fastenzeit Medikamentenfrei...und es geht mir ganz gut damit.
Das geht aber auch nur,weil ich auf viel und gute Therapie zurückgreifen kann.
Wenn irgendwas schief läuft und ich eher wieder psychotisch werde,dann würde ich wieder Medikamente nehmen.
Angelika
 

Re: Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon Leppo » Do. 17.04.2014, 13:59

Natürlich gibt es gegen Ängste Medikamente und andere Techniken, da gebe ich dir Recht. Nur gegen diese "Zustände", mit denen ich zu kämpfen habe, hat bisher kein Medikament oder irgendein Skill geholfen, so siehts leider aus, auch wenn´s komische klingt...
Die Ärzte haben mich aus der Klinik entlassen mit den Worten "Wir können nichts mehr für sie tun".
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Re: Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon Angelika » Do. 17.04.2014, 17:16

Hm...
Magst Du uns denn mal genauer Deine Ängste beschreiben?
Wovor hast Du genau Angst?
Ich bin mir sicher,dass irgendwer das auch kennt und eventuell Rat weiß.
Woher will ein Mensch,der Psychiartrie studiert hat auch wissen,wie man sich zB gegen böse Geister wehren kann,oder vielleicht hast Du Angst vor Überfällen?
Auch dagegen kann man was tun.
Oder die Angst,dass Dich irgendwer vergiften will?
Ich hab mal hochgescrollt,aber so im Überflug nichts gefunden,ob Du Deine Ängste hier schon beschrieben hast.
Wenn doch,dann verzeih mir meine Schusseligkeit.
Und nochwas kann ich bei Deinen Ärzten nicht verstehen.
Hinter jeder Angst steckt ein mangelndes Selbstwertgefühl,mangelndes Selbstvertrauen oder Mißtrauen in allem Möglichen.
Oft muß man ja gar nicht die Angst ansich therapieren,was aber geht-auch da widerspreche ich Deinen Ärzten:
Jede Angst ist behandelbar.
Und erst Recht die Gründe,weshalb Du so große Angst hast.
Angst ist übrigens was völlig normales und wichtiges für einen Menschen.
Ohne Angst könnten wir gar nicht richtig reagieren.
Angelika
 

Re: Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon Leppo » Sa. 19.04.2014, 15:29

Also es ist keine Angst vor etwas Bestimmten, eher ein inneres Gefühl der Panik. Es fühlt sich manchmal so an, als würde ich vom Boden abheben, ähnlich wie beim Tavorentzug. Manchmal fühlt es sich auch an, als würde mir schwindelig oder wie bei Reizüberflutung.
Ich gebe dir Recht, dass man fast jede Angst behandeln kann. Bei mir ist es eher ein innererer Zustand und die Ärzte haben wie gesagt auch keinen Rat und haben mich entlassen. Jetzt muss ich leider trotz dieser Zustände versuchen meinen Alltag hinzubekommen, was sehr anstrengend ist.
Leppo
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Re: Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon Angelika » Sa. 19.04.2014, 19:24

Wenn es "nur"innere Gefühle sind,dann gibt es sehr wohl entspannende Medikamente,zB Truxal .
Tavor oder Benzo s machen auf Dauer abhängig,also empfehle ich sie auch nicht.
Aber es gibt Verhaltenstechniken und Skill s,die man erlernen kann,um aus solchen Gefühlen wieder herauszukommen,oder lernen,mit sowas umzugehen.
Mein Blick ist gegenüber Ärzten,die einfach aufgeben,immernoch ernst.
Als allererstes Hilfangebot schreib ich mal richtiges atmen.
Tief auf 4 Schläge einatmen,
und 4 Takte ausatmen.
Das wiederholst Du 2-3 Mal.
Dann:
4 Takte tief einatmen
jetzt aber 8 Takte alles ausatmen.
Mach Dich richtig leer dabei.
Und wieder ein paar mal wieder holen.
Dann wieder auf 4 Takte einatmen
und jetzt versuchst Du es auf 16.
...wiederholen und gaaanz ausatmen

Dann alles ausschütteln und lockern.
Arme ausschütteln
Beine ausschütteln
Körper ausstreichen und abschütteln

Laufen und ruhig fester aufstampfen dabei.
Nach kurzer Zeit müsste es Dir besser gehen.

Und für n kopf mach Dir bitte bewusst,dass es "nur"eine Panikattacke ist,die irgendwie und irgendwo anfängt.
Kribbeln im bauch,weiche Knie,nasse Hände,Kurzatmigkeit,Herzklopfen.
Aus Angst oder von ganz allein steigert sich das dann hoch,geht aber auch irgendwann wieder vorbei.
merkst Du jetzt,dass es wieder irgendwie losgeht,dann machst Du die oben genannten Übungen,oder vielleicht weisst Du auch eigene Übungen,die Dir helfen.
So kannst Du den Anfall vielleicht lernen,schon vorher zu bremsen,bevor es wieder ganz schlimm wird.
Und wenn es doch wieder schlimm wird,dann versuche herauszufinden,was Dir gut beim Aussitzen helfen kann.
Absolute Ruhe,ein heisses Bad...ein Gespräch,singen vielleicht?
Verliert so ein Anfall erst seinen Schrecken,dann wird die Intensität meist immer besser mit der Zeit,und irgendwann kann sowas auch ganz verschwinden,oder geht zumindest leichter und schneller wieder vorbei.
Angelika
 

Re: Therapieresistente, unspezifische Ängste

Beitragvon Leppo » Di. 22.04.2014, 15:20

Dank für die Tipps Angelika, nur leider wurde bei meinem letzten 7wöchigem Klinikaufenthalt schon versucht diese Zustände mit Medikamenten zu behandeln, leider ohne Erfolg. Benzos kann ich nicht nehmen, weil ich ja einen Tavorentzug hinter mir habe. Mit Skills und anderen Techniken kenne ich mich schon ganz gut aus. Die hatten auch damals, als ich "typische" Panikattacken hatte, ganz gut geholfen.
Soeben komme ich noch von meinem ambulanten Psychiater und der meinte, er und die anderen Ärzte wüssten nicht genau, was diese "Zustände" überhaupt sind, woher sie kommen oder wie man sie beeinflussen kann...
Leppo
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