Verliebt in die Lehrerin

Hier geht's um jede Form von zwischenmenschlichen Beziehungen, also um Liebe(skummer) und Partnerschaft (auch Sexualität), um Freunde, Bekannte, Angehörige und andere soziale Kontakte in Eurem Umfeld.

Verliebt in die Lehrerin

Beitragvon Ricky » So. 09.12.2012, 17:23

Hallo zusammen,

ich schreibe euch hier, weil es darum geht, dass ich mich in meine Lehrerin verliebt habe (ich bin also bisexuell). Meine Lehrerin ist jedoch 24 Jahre älter als ich und verheiratet.

Alles fing damit an, dass nach den Sommerferien im Jahr 2008 eine neue Physiklehrerin an unsere Schule kam. Es hat auch nicht allzu lange gedauert, da hatte ich mich schon in Sie verliebt.
Um genau zu sein, liebe ich Sie nun seit dem 28. Oktober 2008. Damals bin ich in der Stufe 12 des Gymnasiums gewesen und hatte somit bis zum Abitur noch 2 ganze Schuljahre. In dieser Zeit habe ich auch wirklich alles mögliche unternommen, um so oft wie möglich in ihrer Nähe zu sein und, um eine Basis zu schaffen, dass ich Sie nach dem Abitur nicht verliere, weil meine Schulzeit dann endet.
Mein Ziel war es also, mit ihr über die Schulzeit hinaus in Kontakt zu bleiben, Sie somit privat kennenlernen zu können und eines Tages vielleicht eine Beziehung daraus entstehen zu lassen.
Meine Lehrerin ist während unserer gemeinsamen Schulzeit auch durchaus auf diese Aktionen meinerseits eingegangen. Wir haben uns oft nach dem Unterricht unterhalten, haben in den Pausen zusammen geredet. Man kann schon sagen, dass sie mich bevorzugt behandelt hat. Die meisten meiner Mitschüler aus dem Physikkurs, aber auch ein paar andere aus unserer Stufe, haben davon ebenfalls etwas mit bekommen und vermuteten bereits, dass uns mehr verbindet und, dass ich unserer Lehrerin auch sehr sympathisch bin. Gezeigt hat sich das alles in den ganzen zwei Jahren immer wieder durch Kleinigkeiten, die ich jetzt alle gar nicht mehr hier so aufschreiben kann. Es waren aber auch ein paar größere "Aktionen" dabei, die ich hier gerne benennen würde.

So war eine erste Aktion ihrerseits damals folgende:

Unsere Lehrerin plante eine Exkursion zur Sternwarte mit uns. Dabei war es ihr sehr wichtig, da wir ja bereits Schüler der Stufe 12 waren, dass jeder für die Anreise selber verantwortlich ist. Sie bat uns also darum Fahrgemeinschaften zu bilden, sodass Sie auch mit ihrem eigenen Auto zur Sternwarte fahren kann. Diese Vereinbarung hatte Sie sogar bereits mit der Schulleitung abgesprochen. Als meine Lehrerin dann jedoch erfuhr, dass ich keine Gelegenheit habe mit dem Auto zur Sternwarte zu kommen, schlug Sie mir am nächsten Tag vor, dass Sie dann mit mir zusammen mit dem Bus dorthin fährt. Am Tag der Exkursion schloss sich uns dann plötzlich noch ein Mitschüler an, sodass mein Mitschüler, ich und unsere Lehrerin allein zu Dritt mit dem Bus zur Sternwarte hin und wieder zur Schule zurück fuhren. Dabei hat sich meine Lehrerin jedoch ausschließlich auf mich fixiert und sich sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt neben mich gesetzt und mit mir gesprochen.

Eine weitere Aktion war folgende:

Kurz vor der Abiturzeugnisübergabe, erzählte ich ihr, dass ich ebenfalls vorhabe Physik zu studieren. Sie bot mir dann an, mich privat mit Ihrem Auto mal mit zur Uni zu nehmen. Und so geschah es dann auch. Eine Woche später nahm Sie mich nach dem Unterricht in ihrem Auto mit zur Uni. Sie bat mich dann noch darum, niemandem davon zu erzählen, weil Sie das eigentlich gar nicht darf, weil ich ja noch ihre Schülerin bin. Sie sagte ebenfalls, dass Sie das auch nicht für jeden tun würde und, dass Sie es somit nur für mich macht, weil sie mir vertraut. Wir fuhren also zusammen zur Uni und verbrachten dort den Tag zusammen. Tranken einen Kaffee in der Cafeteria und besichtigten anschließend die Physikabteilung. Sie hätte mich auch wieder nach Hause gefahren, aber ich sagte ihr, dass das nicht nötig sei.

Die Dritte Aktion war folgende:

Am Tag der Zeugnisvergabe moderierte Sie einen kleinen Teil der Festlichkeit. Sie ehrte Schüler aus ihren beiden Phsyikkursen für besonders gute Leistungen im Fach Physik. Plötzlich hörte ich meinen Namen. Und tatsächlich Sie rief mich zusammen mit einem anderen Jungen aus meinem Kurs auf. Sie übergab uns beiden dann eine Urkunde und umarmte mich dann als einzige vor all den Leuten auf der Bühne. Anschließend kam Sie dann noch zu mir und meiner Familie. Stellte sich meinen Eltern vor und sagte zu mir, dass Sie mich damit überraschen wollte. Zudem bot sie mir das "Du" an.

Die vierte Aktion war folgende:

Eine Woche später war der Abiball. Da meine Lehrerin nur noch eine der letzten Karten ergattern konnte, wusste Sie nicht so recht, an welchem Tisch ihr Sitzplatz nun eingerichtet wird. Durch die Blume sagte sie dann direkt zu mir, dass Sie meine Eltern mal sehr gerne kennenlernen würde. Also bot ich ihr an, an unserem Tisch zu sitzen, wenn Sie möchte. Sie nahm das Angebot auch dankend an. Am Tag des Abiballs begrüßte Sie mich dann wieder mit einer Umarmung und kam zu uns an den Tisch, obwohl am Lehrertisch doch noch ausreichend Platz war. Sie verbrachte also den Abiball mit mir und meiner Familie.

Da dies die letzte Aktion der Schulzeit gewesen ist, beschloßen wir tatsächlich anschließend in Kontakt zu bleiben. Wir trafen uns von da an regelmäßig in Eiscafes oder zum irgendwo zum Essen und begrüßten uns stets mit einer Umarmung. Ein paar Monate nach dem Abiball begann dann auch endlich mein Studium. Ich studierte an derselben Uni, an der meine Lehrerin nebenberuflich nach der Schule auch noch einmal in der Woche ein Seminar in Physik leitet. Von da an trafen wir uns also wirklich jede Woche mindestens einmal an der Uni in der Cafeteria. In den Semesterferien trafen wir uns dann wieder so in der Stadt auf einen Kaffee.

Ich muss zugeben, dass ich aufgrund dessen wirklich zuversichtlich gewesen bin, dass Sie meine Gefühle erwidert und wir eine Beziehung führen können. Schließlich konnten wir bereits auf eine gemeinsame Kennlernzeit während der Schule (von 2008-2010) zurückblicken und dann nach dem Abitur von 2010 - heute auf eine gemeinsame Zeit auf privater Ebene. Alles schien perfekt für mich zu laufen. Zumal wir uns auch Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke machten und Sie mir auch hin und wieder mal geschrieben bzw. gesagt hat, dass das zwischen uns was besonderes ist und, dass ich ihr etwas bedeute.

Ich nahm also all meinen Mut zusammen und versuchte mich ihr gegenüber ein wenig mehr zu öffnen. Letztes Jahr im November habe ich ihr dann erstmals geschrieben, dass ich Sie liebe. Aus Angst, wie Sie reagiert, habe ich das ganze jedoch noch nicht auf einer romantsichen Ebene geschrieben, sondern erst einmal zweideutig, sodass ich es immer noch darauf schieben konnte, dass ich Sie "nur" als Freundin liebe. Sie hat daraufhin auch erst einmal nur verhalten reagiert und geschrieben, dass Sie von meinen Worten tief gerührt war. Von diesem Zeitraum an, hatte sich dann jedoch plötzlich etwas zwischen uns verändert. Wir trafen uns zwar noch, gingen sogar anschließend noch zusammen ins Theater, aßen zuvor bei Kerzenschein noch etwas zusammen und feierten sogar im Januar diesen Jahres noch ihren Geburtstag zusammen, doch irgendetwas hatte sich verändert. Sie war plötzlich zurückgezogener als sonst, ein wenig distanziert und abwesend bei unseren Treffen. Ich fragte Sie immer wieder, was los sei, doch sie antwortete nicht konkret darauf und redete sich einfach damit raus, dass sie momentan Stress habe. Ich glaubte ihr und wir trafen und somit einfach weiter.

Doch plötzlich kam, obwohl wir im Januar diesen Jahres noch im Theater gewesen sind und ihren Geburtstag zusammen gefeiert haben, ein paar Wochen später (im Februar) ein (Abschieds-)brief von ihr.
Plötzlich schrieb sie mir, dass Sie der Meinung ist, dass ich auf Sie fixiert bin und, dass ich mein Leben nach ihrem ausrichten möchte. Sie schrieb, dass sie nur eine Bekanntschaft wollte, doch dass ich mehr wollte. Und zu guter letzt schrieb sie, dass sie keinen anderen Ausweg als den abrupten Abbruch unserer Beziehung sieht.

Dass plötzlich so ein Brief von ihr kommt, war für mich völlig unvorhersehbar und hat mich völlig umgehauen. Ich konnte das ganze nicht einfach so stehen lassen, zumal ich von unserer gemeinsamen Zeit einen ganz anderen Eindruck hatte. Also suchte ich sie ein paar Tage nach ihrem Brief, an der Uni auf. Sie ließ sich auch auf ein Gespräch mit mir ein und sagte am Ende des Gespräches, dass Sie ihren Brief zurücknimmt und wir uns doch wieder treffen können und, dass sie sich in den nächsten drei Wochen wieder bei mir melden wird.

Ich wartete also auf eine Reaktion von ihr. Doch es kam nichts. Auch noch nicht nach vier Monaten. Also suchte ich im Juli diesen Jahres kurz vor den Semesterferien nochmals das Gespräch mit ihr. Plötzlich war sie mir gegenüber richtig bösartig geworden. Sie knallte mir plötzlich vor den Kopf, dass sie schwer krank sei und noch nicht einmal mehr weoß, ob sie nächstes Jahr überhaupt noch lebt. Sie sagte, dass sie mit mir darüber nicht sprechen möchte. Am Ende des Gespräches sagte sie jedoch wieder, dass sie ja meine Handynummer noch hat und sich daher nach den Sommerferien wieder bei mir melden wird.

Ich habe also wieder gewartet. Wieder hat sich nach den Sommerferien nichts getan. Die Ferien waren in diesem Jahr Anfang September vorbei und ich habe bis Ende Oktober auf eine Reaktion ihrerseits gewartet. Dann habe ich mich wieder bei ihr gemeldet. Ich habe sie dieses Mal nicht persönlich aufgesucht, sondern ihr sms und mails geschrieben. Auf diese nachrichten hat sie lange zeit gar nicht geantwortet. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass ich bereits verrückt vor sorge gewesen bin. Schließlich sagte sie mir, dass sie schwer krank sei. Ich wusste ja noch nicht einmal, ob sie überhaupt noch lebt.

Dann plötzlich antwortete sie mir anfang november mit einer Mail, in der folgendes stand:

"Unsere Freundschaft (1.Kor.13), diese ist mir, dies ist die traurige Wahrheit, in einer persönlich sehr angespannten Situation abhanden gekommen."

Mit "1.Kor.13" wusste ich erst garnichts anzufangen, wenn man dies jedoch mal im Internet sucht, erhält man als Ergebnis einen Bibelvers, der die Liebe definiert.
Ich schloß daraus also, dass sie meine Gefühle doch erwidert und nur den Kontakt abgebrochen hat, weil sie verheiratet ist und zudem noch Lehrerin und somit nicht mit mir zusammen sein kann.

Ich gab also, so kurz vor meinem geglaubten Ziel nicht auf. Ich schrieb ihr SMSen und Mail. Hinterließ Briefe an ihrem Auto, weil ich endlich nochmal eine persönliche Aussprache mit ihr wollte und in meinen Nachrichten darum gebeten habe.
Ich gestand ihr letztendlich letzte Woche meine Liebe und fragte, ob sie sich auch in mich verliebt hat.

Als Antwort bekomme ich jedoch nun nur noch Boshaftigkeiten. Sie beschimpft mich als Stalkerin, schreibt, dass sie keinen Kontakt mehr zu mir möchte und nichts für mich empfindet. Heute morgen hat sie mir noch folgende SMS geschrieben:

"Ich empfinde nichts für Dich und kann es dir auch dienstag, mittwoch oder donnerstag auf dem parkplatz der schule ins gesicht sagen.
ein abschiedstreffen, in der hoffnung, dass ich dann endlich, endlich meine ruhe von dir habe. ich konnte und kann deine offensichtlich tiefen gefühle für mich nicht erwidern.
ich will keinen kontakt mehr zu dir. ich lösche all deine nachrichten ungelesen. nur noch diese eine sms werde ich gleich zur terminabsprache eines abschiedstreffen lesen, in der hoffnung auf ruhe"

So, das war es erste einmal von meiner Seite. Was sagt ihr nun dazu?

Liebt sie mich doch und weist mir gegenüber nun nur solch ein kaltes Verhalten auf, weil sie aufgrund ihrer Ehe und ihres Berufes nicht zu ihren Gefühlen stehen kann?
Oder habe ich mich gettäuscht und sie hat mich nie geliebt und wollte stets nur eine Freundschaft?
Und habe ich falsch reagiert, hätte ich sie nicht so oft anschreiben dürfen, obwohl ich mir sorgen gemacht habe und endlich wissen wollte, woran ich bin?
Bin ich schuld, dass alles so eskaliert ist und soweit kommen konnte?

Ich kann nicht mehr. Ich liebe diese Frau und kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Was meint ihr dazu? Bitte helft mir mit eurer Meinung...
Vielen vielen tausen dank! Ich bin um jede Meinung froh und dankbar!
Ricky
 

Re: Verliebt in die Lehrerin

Beitragvon Christine » So. 09.12.2012, 19:08

Hallo Ricky,
ich finde es schwer einzuschätzen, da ich ja weder dich noch sie persönlich kenne.
Aber für mich klingt das (gerade nach ihrer letzten SMS) schon, als würde sie deine Gefühle leider nicht erwidern. Ob sie das mal hat und aufgrund ihrer Krankheit ihre Meinung geändert hat, oder ob sie nie mehr empfunden hat, das würde ich sie an deiner Stelle selbst fragen, bei einem Abschiedstreffen.
Ansonsten - egal, wie hart es für dich ist, aber sie möchte offensichtlich keinen Kontakt mehr, und das solltest du auch respektieren...
:troest:
Christine
 

Re: Verliebt in die Lehrerin

Beitragvon lieselotte » So. 09.12.2012, 20:19

Ricky hat geschrieben:Liebt sie mich doch und weist mir gegenüber nun nur solch ein kaltes Verhalten auf, weil sie aufgrund ihrer Ehe und ihres Berufes nicht zu ihren Gefühlen stehen kann?
Oder habe ich mich gettäuscht und sie hat mich nie geliebt und wollte stets nur eine Freundschaft?


Hallo Ricky,
eine Ehe ist nicht unbedingt ein Hindernis, ein Beruf ist es auch nicht.
Ich habe beim Lesen viel an mütterliche Gefühle für eine Tochter gedacht. Nicht an eine Liebe, die Du Dir wünscht.
Ich kann mir schon vorstellen, dass Dein Auftreten letztendlich überfordernd war. Da ist etwas im Leben der Lehrerin, das Dich nichts anzugehen braucht und ihr eigenes Problem ist. Sie schottet sich ab. Du aber fühlst Dich verunsichert und bohrst weiter. Ich glaube, in der Situation habt Ihr beide nicht mehr kommunizieren können und Euch dadurch voneinander entfernt. Sie mehr als Du. Geblieben ist ein Scherbenhaufen.

Lass es für den Moment gutsein. Hat Deine Lehrerin was zu erzählen, sie wird sich melden.
lieselotte
 

Re: Verliebt in die Lehrerin

Beitragvon lavidaloca » Di. 02.12.2014, 01:01

Ich habe mal was ähnliches erlebt. wie ging es bei dir weiter? melde dich mal bitte :)
lavidaloca
 


Zurück zu Beziehungen und Umfeld

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste