Seelenkummer ..Mutter macht mich und Familie kaputt

Hier geht's um jede Form von zwischenmenschlichen Beziehungen, also um Liebe(skummer) und Partnerschaft (auch Sexualität), um Freunde, Bekannte, Angehörige und andere soziale Kontakte in Eurem Umfeld.

Re: Seelenkummer ..Mutter macht mich und Familie kaputt

Beitragvon tiefes Wasser » Mi. 03.03.2010, 10:58

Hallo Hippcarmen,

in der kurzen Form, wie du es geschrieben hast, klingt es wirklich recht hart. Für mich ist Familie in erster Linie eine Gemeinschaft, zu der man einfach dazu gehört, ohne das man etwas Besonderese leisten muss.

Ein Kontaktabbruch, ist für mich nur der letzte Notschritt, den ich nur machen würde, wenn der Kontakt meine eigene Existens bedroht.

Bei der Beziehung Eltern und Kinder ist dass unter Umständen noch etwas anders. Da besteht ja in der Kindheit und Jugend eine klare Abhängigkeit der Kinder von ihren Eltern. Wenn sich die nicht auflösen lässt, sind die Probleme vorprogrammiert. Ich habe das in meinem Bekanntenkreis oft erlebt. Die Eltern konnten einfach nicht los lassen und verplanten das Leben ihrer Kinder. Leider habe ich auch des öfteren erlebt. dass die Kinder mit den Schulden der Eltern belastet wurden. Sie wurden einfach so unter Druck gesetzt, dass sie Verträge unterschrieben haben, nur damit die "heile" Familie nicht auseinanderfällt. Viele Menschen sind mit 18 halt noch nicht wirklich so gefestigt, dass sie sich so einem Druck widersetzen können. Trotzdem sind sie nach dem Gesetz geschäftsfähig. Da ist es manchmal halt erforderlich, dass die (erwachsenen) Kinder sich erst mal vollkommen von den übermächtigen Eltern lösen (und auch den Kontakt abbrechen), um sich so den Freiraum zu schaffen, sich selbst zu finden und eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln ...

Anders herum sollte dies aber nicht das Problem sein. Die Eltern sollten nicht von den Kindern abhängig sein und auch zwischen Geschwistern sollte nicht so ein Abhängigkeitsverhältnis bestehen. Wenn doch, dann scheint es mir zu kurz gedacht, die Schuld nur bei der "Unruhestifterin" zu suchen. Das heißt aber nicht, dass man gleich ein schlechtes Gewissen haben muss und auch nicht, dass man sich selbst aufgeben soll um zu helfen. Zwischen Aufopfern und völligem Kontaktabbruch gibt es eine Menge Spielraum ...

Wenn Familienmitglieder anfangen sich gegenseitig zu mobben und bei Dritten schlecht zu machen, kann man wohl nur bestehen, indem man besonnen bleibt und versucht, die Dinge aufzuklären. Irgendwann wird das Umfeld schon mitbekommen, wie die Äußerungen bestimter Personen einzuschätzen sind. Das ist zwar ganz schön zermürbend, aber mir fällt da keine andere Lösung ein. Besonders schlimm ist dabei, wenn du selber schon angeschlagen bist. Da würde ich mich vermutlich erst mal vollkommen zurückiehen und verkriechen. (Obwohl mir mein Verstand sagt: Jan, du solltest dir in so einem Fall einen Therapeuten suchen.)

Das Umfeld kann ich nur bedingt beeinflussen, aber ich kann lernen, mir nicht jeden Schuh anzuziehen und mir nicht alles so zu Herzen nehmen.

Das sind jetzt aber nur so meine persönlichen Gedanken, die bei so einem Thema hochkommen. Bei anderen Menschen mag es ganz anders sein.

Liebe Grüße,
Jan
tiefes Wasser
 

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