Bin ich gestört?

Hier geht's um jede Form von zwischenmenschlichen Beziehungen, also um Liebe(skummer) und Partnerschaft (auch Sexualität), um Freunde, Bekannte, Angehörige und andere soziale Kontakte in Eurem Umfeld.

Bin ich gestört?

Beitragvon jenesaispas » Fr. 15.08.2008, 23:24

Hallo,

in den letzten Monaten mache ich mir zunehmend Gedanken über mich...vorher habe ich es erfolgreich verdrängt aber jetzt überrollt es mich quasi täglich.

Mein Problem ist, dass ich eine sehr seltsame Beziehung zu Männern habe. Ich bin 21.
Mit 15 hatte ich meinen ersten Kuss, der Typ hat sich danach über mich lustig gemacht, ich könne nicht küssen. Heute weiß ich, dass er sehr niveaulos ist. Hatte kurz darauf auch noch was mit einem anderen, der das Selbe gesagt hat.
Naja, da war es eigentlich schon vorbei. Körperliche Nähe hatte für mich vorrangig was mit "Können" und "Nicht-Können" zu tun.
Ich hatte dann im Laufe der Jahre noch öfters was mit Männern, immer so auf Parties, teilweise unter Alkoholeinfluss und es ist aber immer beim Küssen geblieben.
Immer, wenn ich mich mit einem Mann verabrede, wo ich mir auch sicher bin, dass er nett und echt in Ordnung ist, bin ich die Tage vorher völlig durch den Wind. Ich kann kaum essen, bin aufgeregt, würde das ganze am liebsten absagen. Durch die Verabredungen quäle ich mich, bin oft wie erstarrt und sehne mich nach dem Ende. Ich fühle mich dann körperlich zu dick und hässlich, unbeholfen.
Vor ein paar Monaten habe ich einen Mann kennengelernt, mit dem ich mir wirklich vorstellen konnte, zusammen zu sein.
Allerdings wollte er mich schon beim zweiten Treffen küssen, ich war total geschockt.
Aber ich wollte damals wirklich über meinen Schatten springen, habe mich weiterhin mit ihm getroffen, allerdings jegliche Annäherungsversuche ausgeschlagen. Kam er mir körperlich nahe, war ich wie erstarrt. Ich fühle mich quasi immer bis ins kleinste Detail beobachtet.
Nach einigen Monaten habe ich mich dann doch auf ein engeres Verhältnis eingelassen. Der erste Kuss war eine Riesenüberwindung.
Für ihn waren wir danach quasi ein Paar. Ich habe ihn jedoch danach nur noch ein Mal gesehen, wir waren bei ihm, haben nur rumgeknutscht und gekuschelt. Das war ganz furchtbar für mich. Ich lag wie erstarrt auf dem Sofa, fühlte mich schrecklich.
Nach diesem Treffen habe ich das Ganze per Internet-Messenger beendet, ich konnte es nicht.
Andererseit sehne ich mich sehr nach Nähe und Zärtlichkeit.
Sex allerdings kann ich mir nicht vorstellen; allein die Tatsache, nackt mit einem Mann...niemals.
Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich habe Angst, niemals eine Liebesbeziehung eingehen zu können, Sex zu haben, eine Familie zu gründen.
Ich bin eigentlich ein sehr lebensfroher Mensch, habe viele Freunde, war ein Jahr im Ausland und will viel erleben.
Letztes Jahr war eine schon eine zeitlang bei einer Psychologin wegen der Verhältnisse in meiner Familie, das Thema Sex habe ich dabei aber nicht angeschnitten.
Ich weiß mir gar nicht zu helfen...
jenesaispas
 

Beitragvon SehnSucht » Sa. 16.08.2008, 01:21

hallo du

ich find es verständlich das du so reagierst
in meinen ersten beziehungen habe ich mich sicher auch ziemlich dämlich angestellt
nur hatte ich das glück das mich niemand so dumm angemacht hat
auch wenn du jetzt weißt das der typ vom ersten kuss niveaulos war, hat sich bei dir ja etwas festgesetzt was nicht so einfach zu überwinden ist
vielleicht solltest du versuchen es bei einer psychologin anzusprechen

hm zum "körpergefühl", ich hab mich früher auch nicht nackt gezeigt, bzw sehr ungern
erst in letzter zeit renn ich in der wohnung meines freundes dauernd ohne klamotten rum (okee teilweise auch weil das wetter zu warm war)

es kommt sehr langsam, ich steh auch jetzt noch zwischen "ich bin so wie ich bin und fühl mich in und mit meinem körper wohl" und "du bist an einigen stellen zu dick, zuviele schwangerschaftsstreifen und und und"
oder anders ausgedrückt zwischen mir selbst und meinung meiner ma (oder des bescheuerten exfreundes)

ich könnte mir vorstellen das gerade der unterschied zwischen dir als lebensfrohen menschen (als den du dich fühlst) und der mensch der gleich als unfähig dargestellt wird, erschreckt

ich wünsche dir ganz viel kraft, dass du für dich einen weg findest deine wünsche umzusetzen und deine angst nicht siegen lässt

ganz liebe grüße S
SehnSucht
 

Beitragvon Sutana » Sa. 16.08.2008, 12:42

Ich glaube, dass diese Gefühle ganz normal sind und bin mir ziemlich sicher, dass sie jeder hat. Wenn man sich einem Partner öffnet, geht man immer ein Risiko ein und ist verletzbar. Bei dir scheinen diese Ängste schlimmer als bei anderen zu sein, was ich bei den Erfahrungen auch verstehen kann. Was ich damit sagen will ist, dass du dich nicht als völlig unnormal ansehen solltest. Jeder hat diese Ängste und bei einigen sind sie größer als bei anderen. Ich hoffe sehr, dass du es schaffst, damit umzugehen und dass du jemanden findest, der dir die Zeit gibt und dem du so sehr vertrauen kannst, dass du dich ihm auch öffnen magst.
Hm, ich meine damit aber nicht, dass dir ein Psychologe nicht vielleicht helfen kann, damit umzugehen. Ob das etwas bringt, musst du entscheiden.

Natürlich kannst du hier auch reden. Es gibt auch ein internes Forum, in dem nur Mitglieder lesen können.
Sutana
 

Beitragvon Elli83 » Sa. 16.08.2008, 15:56

ICH KANN DIR NACHGFÜHLEN ICH HABE DIE SELBE ANGST; DASS ES NIE MIT EINEM mann klappen kann. Schließlich habe ich bisher nur negastivew erfahren, wie vergewaltigungen.
Elli83
 

Beitragvon Mulle » Sa. 16.08.2008, 20:59

Ich glaube ein Trauma wie nach einer Vergewaltigung ist mit Sicherheit nicht so schnell zu verarbeiten und ich kann mir sehr gut vostellen, das es äußerst schwierig ist überhaupt zu einem Mann ansatzweise Vertrauen zu finden.

jenesaispas- es ist schon recht schwer sich auf eien Partner einzulassen, zumal man vorher so verletzt wurde. Aber es sind zum Glück nicht alle so und ich denke, Du brauchst jemanden, der ein sehr taktvolles Einfühlungsvermögen besitzt und der es ehrlich mit Dir meint. Inwieweit Du eine krankhafte Störung hast, das solltest Du vielleicht doch mit einem Arzt oder Therapeuten besprechen. Es gibt doch noch so viele Komponenten, die Du nicht erwähnt hast, die zu Deinem Leben gehören und die nacheinander aufgeschlüsselt werden.
Ich wünsche Dir viel Glück! :wink:
Mulle
 


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