Seite 1 von 1

Gefühl oder Handlung, was bin ich?

BeitragVerfasst: Di. 09.01.2018, 09:25
von Zerrissen
Ich bin keine Heilige, aber ich versuche besser zu sein als meine negativen Gefühle und Gedanken. Gestern habe ich länger mit jemanden gesprochen und das Bild was von mir gezeichnet wurde, war sehr positiv. Hilfsbereit, freundlich, höflich, bemüht, einfach nett, klug, etwas zurückhaltend,... Ich weiß nicht, wie ich das mit mir in Einklang bringen soll, denn es ist nur ein Bild, das ich zeichne, ein Bild wie ich gerne wäre, wenn meine Gefühle nicht wären. Oder bin ich zum Teil das Bild, wenn ich so handel? Bin ich das Bild oder die Gefühle? Ich bin mir unsicher.. Gedanken oder Handeln, was macht mich aus? Bin ich das negative Gefühl oder die entgegengesetzte Handlung, gar beides?

Re: Gefühl oder Handlung, was bin ich?

BeitragVerfasst: Di. 09.01.2018, 09:29
von Binella94
Das erinnert mich an den Spruch: " sei nicht einfach nur du selbst, sei die beste Version deines selbst."
Deine Intentionen sind gut! Vielleicht bist das (noch) nicht du, aber es kann zu dir werden :)

Re: Gefühl oder Handlung, was bin ich?

BeitragVerfasst: Di. 09.01.2018, 09:43
von Zerrissen
Der Spruch ist schön. Ich will es versuchen :)

Re: Gefühl oder Handlung, was bin ich?

BeitragVerfasst: Di. 09.01.2018, 09:54
von Binella94
Das freut mich :3

Re: Gefühl oder Handlung, was bin ich?

BeitragVerfasst: Di. 09.01.2018, 12:28
von nisma
Sagt dir Aristoteles' Tugendethik was? Daran erinnert mich das ^^

Okee. Könnte dezent wirr werden. Sei gewarnt, I guess ^^
Du als Entität bestehst aus deiner Wahrnehmung, deinem Fühlen, deinem Denken und deinem Handeln.
Du hast ein bestimmtes Ideal im Kopf dem du entsprechen möchtest. Dieses Ideal wird von deinem Denken vorgegeben. Dementsprechend versuchst du zu handeln, nur mischt sich das Fühlen ein und setzt gewisse Einschränkungen was das Handeln angeht. Danach sagt dir deine Wahrnehmung welchen Effekt deine Handlungen haben und beeinflusst wiederum dein Denken und Fühlen.
Wenn die Effekte deines Handelns dem entsprechen was das Ideal vorgibt, dann sollte das alles ne ziemlich gut laufende Maschine sein, die sich selbst reguliert und mit sich im Einklang leben kann.

Für mich wirkts so als wären dein Denken und dein Handeln nich wirklich das Problem. Klar hast du gewisse Rückschläge, aber das Streben ist vorhanden und das Handeln tut wohl was es kann. Vielleicht isses nichma wirklich das Fühlen.
Ausgehend von der Rückmeldung die du gekriegt hast is das Problem eher deine Wahrnehmung, die dir sagt dass der Effekt nich das war was du wolltest. Davon ist dein Fühlen enttäuscht oder wütend und dein Denken überkompensiert und versucht dem Ideal noch besser zu entsprechen.
Das würde erklären wieso andere so nen guten Eindruck von dir haben und du selbst so nen schlechten.

Damit du mit deinem Handeln und Denken zufrieden sein kannst muss deine Wahrnehmung aber dazu in der Lage sein dir die Rückmeldung "Haste gut gemacht" geben zu können. Und ich weiss nich ob du dir das überhaupt erlaubst.
Ich hoffe du kannst die positive Rückmeldung die du bekommen hast so im Raum stehen lassen, ohne dass Teile deines Kopfs sie kaputt denken müssen (das macht meiner nämlich gern). Durch andere Perspektiven und Reflektion lassen sich deine Wahrnehmung und die der Anderen annähern.

Soweit meine Gedanken dazu. Wobei ich mir jedesma wenn ich sowas schreib unsicher bin ob ich tatsächlich über mein Gegenüber schreib oder nich eher über mich selbst.
Ich hoff ma du kannst damit irgendwas anfangen und ich bin nich nur komischer, projizierender Philosophiestudent.

Re: Gefühl oder Handlung, was bin ich?

BeitragVerfasst: Di. 09.01.2018, 19:15
von Zerrissen
Damit kann ich definitiv was anfangen :)

Re: Gefühl oder Handlung, was bin ich?

BeitragVerfasst: Mi. 10.01.2018, 04:07
von nisma
Yay :D

Re: Gefühl oder Handlung, was bin ich?

BeitragVerfasst: Mi. 10.01.2018, 06:54
von Zerrissen
Wenn es Götter gibt und sie gut sind, werden sie ein gutes Leben belohnen
Wenn es Götter gibt und sie schlecht sind, will ich ihnen nicht folgen
Wenn es keine Götter gibt, will ich, dass man sich meiner guten Taten wegen meiner erinnert

Am Ende kann das Streben ein besserer Mensch zu werden nicht verkehrt sein. Egal was ich empfinde, ich habe einen moralischen Kompass und es ist besser auf ihn zu hören als auf Zorn und Enttäuschung, denn nichts wird durch sie besser.