von MessiasDerStille » Fr. 19.05.2017, 17:15
Hallo loner. Danke für deine Antwort. Es tut gut zu hören, dass ich anscheinend mit meinem Gefühl meiner Freundin gegenüber nicht alleine bin. Deine Meinung hat mich darin jetzt noch etwas gestärkt. Andererseits denke ich aber auch, dass sie bestimmt auch Gründe hat, die sie so empfinden lassen. Vielleicht mach ich mich selbst damit kaputt, aber irgendwie versuche ich immer, andere Menschen zu verstehen oder ihre Gefühle zu entlocken. Ich bin niemand, der die Schuld alleine bei anderen sucht. Aber genauso wenig kann ich es haben, wenn jemand die Schuld nur bei mir sucht. Ich denke, es geht immer um das zwischenmenschliche Miteinander und man sollte dabei auch die Hintergründe und Gegebenheiten mit berücksichtigen. Um meiner Freundin das zu erklären, habe ich ihr gestern einen sehr langen Brief geschrieben, was mir nicht leicht gefallen, da ich mich generell schwer anderen Menschen öffnen kann, besonders, wenn das Verhältnis nicht im Reinen ist.
Zuerst habe ich geschrieben, dass ich gar nicht weiß, von welchen Problemen sie die ganze Zeit redet, die ich angeblich habe, dass mein Leben zwar nicht perfekt ist und ich sicher nicht erfüllt bin damit, aber ich es eben hinnehmen muss. Und dass ich das Gefühl habe, wenn sie mich fragt, wie es mir geht, und ich nur "ganz okay" sage, das sie dann gleich denkt, alles sei total schlimm. Was aber gar nicht so ist, weil es einfach nur heißt, dass es besser laufen könnte, aber ich damit schon irgendwie klar komme. Dass es sich in meiner Familie zwar immer noch nicht anfühlt wie in einer Familie und es das auch niemals tun wird, aber es inzwischen deutlich besser läuft, was sie ja nicht beurteilen kann, weil sie nie gefragt hat, seit mein Bruder ausgezogen ist. Dann hab ich geschrieben, dass es natürlich scheiße ist, dass ich keinen Job habe und kein Geld verdienen kann, aber ich auf jeden Fall ein unterbezahltes Praktikum zwischenzeitlich machen werde, statt in einem anderen Nebenjob zu arbeiten, weil ich diese Sicherheit brauche, um meine Ausbildung zu bestehen. Dass ich das einfach versuchen muss, und wenn es nicht klappt, ist es halt so. Und dass ich das brauche, um nicht wieder zu versagen, weil das das einzige Ding ist, was mich daran stört.
Und dann habe ich geschrieben, dass mein eigentliches Problem ist, warum es mir wirklich nicht gut geht, dass sie nicht da ist. Dass es mir die ganze Zeit gereicht hat (wir haben uns ja auch damals nur alle paar Wochen mal gesehen), einfach nur zu wissen, dass sie existiert, dass jemand da ist, der an mich denkt und dem ich was bedeute. Und dass ich gar nicht erwarte oder möchte, dass sie ihre Art deswegen ändert, mehr zu schreiben oder öfter herzukommen. Aber dass es die letzte Zeit ihrerseits alle so gleichgültig bis negativ ist. Entweder sie sagt, ich alleine bin ihr zu langweilig und wie sehen uns überhaupt nicht erst, oder wir sehen uns mit anderen Leuten dabei, wo sie sagt, wenn ich keine Lust darauf habe, soll ich halt nicht kommen, sei ja meine Entscheidung. Und eben, wenn wir uns treffen, sie dann immer gleich anfängt alles zu interpretieren, dass ich nicht sage, es geht mir "gut", aber sie halt gar nicht fragt, wie es privat sonst so läuft, ob es da noch größere Probleme gibt. Dann rät sie mir, nen Job zu suchen, der mich nicht glücklich machen wird, nur um ausziehen zu können, obwohl sie gar nicht fragt, ob das momentan im Vordergrund steht. Und dass ich ihrem Verhalten gegenüber, auch wenn ich nicht alles nachempfinden kann, trotzdem immer Akzeptanz und Verständnis entgegengebracht habe und ich das Gefühl habe, dass sie das nicht tut bei mir. Und dass mich genau das stört. Ich mach nur den Mund auf und bekomme Ratschläge. Aber meine Hintergründe interessieren sie nicht. Und dass ich ihre ganzen Macken, die sie ja ausmachen, immer hingenommen habe, und die hatte sie ja von Anfang an, und dass sich mein Verhalten oder mein Umgang damit auch nicht geändert hat über die Jahre hinweg und sie mir plötzlich sagt (nach 5 Jahren), wenn ich so mit ihr umgehe kann sie nicht mehr mit mir befreundet sein. Und dass das der Moment war, in dem ich geweint habe, weil sie mir einfach an den Kopf wirft, wie scheiße sie mich findet (und anscheinend schon sehr lange fand) und diese 5 Jahre wegen einem Kommentar wegwerfen würde. Und dass sie mich danach noch gefragt hat, warum ich so schlechte Laune habe, weil sie anscheinend nicht mal merkt, wie blöd das kam.
Dann hab ich geschrieben, dass ich das Gefühl habe, dass sie voraussetzt, wenn wir uns treffen, dass es nur um Probleme gehen muss und wir keinen Spaß haben können. Dass sie mich auf meine Probleme reduziert oder mich als Problem ansieht. Und dass es niemals meine Absicht war, nur meine Probleme auszudiskutieren, sondern dass ich mir in einer Freundin eigentlich erhoffe, dass sie mir zuhört, wenn es was zu reden gibt, mir Ratschläge geben kann, aber auch meine Meinung respektieren muss, und ich ansonsten einfach mit ihr Spaß haben will, meine Probleme vergessen und einfach mal was Schönes erleben will. Aber sie bei allem, was ich sage, gleich ein Problem raus deutet und mich als negativ empfindet, bloß weil sie ihre Probleme abgelegt hat, und mir dann sagt, dass sie mich durch ihre neuen Freunde ersetzen wird, die offenbar keine Probleme haben. Ich habe auch geschrieben, dass es mich freut, dass sie anscheinend einen Teil von dem, was sie erreichen wollte, geschafft hat, aber ich vielleicht einfach andere Vorstellungen habe und das nicht alles damit zu tun hat, dass ich depressiv bin und alles schlecht mache (z.B. das Feiern in der Disco). Und dass ich denke, dass sie versucht, mich zu therapieren, aber das eben alles zu mir gehört und ich einfach nur jemanden brauche, der mich so nimmt, wie ich bin. Dass ich mich deshalb mit fremden Männern treffe, um das Loch zu füllen, um einfach mal gewollt zu werden (auch wenn es nur körperlich ist). Auch wenn der Kerl vielleicht so ein oberflächlicher Idiot ist, ich einfach diesen Moment brauche, mich mit jemandem zu treffen, der nicht mit mir über Probleme spricht, dem die Probleme egal sind, und der mich einfach will. Weil ich das Gefühl habe, dass ich für meine Freundin nur noch ein Kompromiss bin. Ein unliebsames Anhängsel aus der negativen Vergangenheit. Und dass sie sich überlegen sollte, ob ich ihr noch was bedeute oder ob sie nur noch aus Mitleid mit mir befreundet ist.
Naja, sie hat mir dann gestern Abend geantwortet, zusammengestückelt aus kurzen Sprachnachrichten mit geschriebenen Teilen dazwischen. Ihre erste Reaktion auf den Brief war erst mal "Muss ich Angst haben?" Und dann Stück für Stück die Antwort. Die Nachrichten sind offenbar beim Senden durcheinander geraten, da immer mal Texte und wieder Sprachnachrichten kommen und der Zusammenhang teilweise nicht passt.
- Sie meint, ich würde oft sagen, wie schlecht es mir geht, aber sie sieht keine Taten (ich jammere) und wenn ich nichts ändern will, soll ich auch nicht jammern. Deswegen wollte sie meine Ziele erfragen.
> Ich sage gar nicht (also, finde ich), wie schlecht es mir geht. Klar erzähle ich, dass es auf der Arbeit nicht gut lief oder dass meine Eltern sich scheiße verhalten, aber wir hatten die letzten Jahre kaum Kontakt, und wenn hat sie Themen angesprochen, die mich gar nicht belastet haben. Und Ziele setzt ich mir nicht, weil ich dann scheitern kann. Ich bin in alle Matheklausuren in der Oberstufe mit der Erwartung rein gegangen, null Punkte zu bekommen. Und ich hatte null Punkte und dann wars auch okay. Und wenns mehr war, hab ich mich gefreut.
- Dass ich mir nen Job suchen soll, um mich persönlich weiterzuentwickeln und unter Menschen zu kommen. Dass es nicht nur an der Umgebung liegen kann und man daran auch selbst Schuld ist.
> Ja, sag ich auch gar nicht. Aber in einer passenden Umgebung kann ich an mir arbeiten, als wenn ich von meinem Umfeld noch runter gezogen werde (aber das wird sie wieder anders sehen)
- Dass ich ja auch ein Ehrenamt übernehmen könnte, weil ich ja sagte, dass ich mich nicht geliebt oder gewollt fühle und dann was Gutes tun kann. Und wo ich gebraucht werde, aber das wolle ich ja nicht hören. Und dass ich ja sowieso meine, meinen richtigen Weg gefunden zu haben und sie wollte mir ja nur Hilfe anbieten, mich zu entwickeln, weils ja anscheinend nicht so perfekt läuft, sonst wäre ich ja in meiner Ausbildung nicht gescheitert. Und sie hat das Gefühl, ich nehme alles gleich als Kritik auf und es kommt nicht an, was sie sagt.
> Ich will kein Ehrenamt übernehmen, das hat mit meiner persönlichen Haltung zu tun, und es geht mir nicht darum, gebraucht zu werden (wenn ich in ner Krippe arbeite, brauchen mich die Kinder auch), sondern es ging mir darum, von IHR, von meiner FREUNDIN akzeptiert zu werden. Und dass ich in meiner Ausbildung gescheiter bin, lag genau an dem Umfeld (mir wurde gesagt, ich müsse mehr können, ich sei nicht gut genug, ich wurde in Konflikten nicht unterstützt etc.) und da bringt es mir auch nichts, mich selbst zu mögen. Und dass ich das als Kritik auffasse ist genau das, was ich ihr beschrieben habe, dass sie nicht nach den Hintergründen fragt, dass sie das anwendet, wie sie es gelernt hat, aber jeder Mensch ist eben anders.
- Es mag sein, dass sie solche Dinge (?) gesagt hat, sie ist keine perfekte Freundin, aber ich sollte es schätzen, dass sie helfen will. Und sie will mir auch nicht vorschreiben, was ich zu tun habe, sondern sie wollte wissen, was ich erreichen will und dann gucken, was man realisieren kann.
> Für mich hört es sich aber an wie Vorschriften, sie sagt ja auch immer so gleichgültig "Ist halt meine Meinung, aber musst du ja wissen"
- Ich soll alleine in den Urlaub fahren, um raus zu kommen und das nicht von Menschen abhängig machen. Weil keiner kommen wird, der einfach mit mir in den Urlaub fährt. Ich mach vieles von anderen Menschen abhängig, aber ich sollte die Erfüllung in mir selbst finden. Aber es geht nicht um Erfüllung, sondern um Zufriedenheit (?). Aber die Art, wie ich mit ihr schreibe, zeigt ja schon, dass ich sehr unzufrieden bin und ich kann nicht drauf warten, dass mich jemand errettet, sondern ich muss raus finden, was ich will und das umsetzen und nicht von anderen Menschen abhängig machen.
> Ja, alleine in den Urlaub fahren. Aber sie versteht nicht, warum mir das keinen Spaß machen wird. Dann sind die Gedanken in meinem Kopf, da ist keine Ablenkung, sondern zu viel Zeit zum Denken, und zu merken, dass ich alleine bin.
- Sie sagt sie sei auch in einigen Punkten scheiße, sie meldet sich nicht oft und äußert vielleicht mal Kritik. Weil ich schlecht gelaunt wäre und das sagt nicht nur sie, sondern auch andere und dass das schon vorher (vor was auch immer) so, also kann ichs nicht darauf schieben, dass sie das verursacht hat, sondern ich sei halt einfach so, aber das sei okay so, solange ich andere nicht dafür fertig mache oder die Schuld auf andere schiebe oder andere mit runter ziehe. Und ich soll halt leben und leben lassen und ich soll mir halt überlegen, was ich will und was ich mitmachen will. Wie ich mein Leben leben will.
> Ich habe nichts darauf geschoben, dass sie das verursacht hat. Es sind einfach die Umstände, sie ist nicht da, ich komm weniger raus, wenn sie da ist, hat sie keine Zeit / Lust auf mich. Und was sie vermutlich mit "vorher" meint, ist die Zeit, wo sie gerade erst weg gezogen war, damals hatte sie nen Freund, der IMMER dabei war, wenn wir uns getroffen haben (ich hatte sie auch mal darauf angesprochen und sie meinte, ihr Freund wird halt immer dabei sein) und teilweise noch die Schwester mit ihrem Freund dabei war (die sind echt in Ordnung), wodurch es dann oft zu unterschiedlichen Interessen kam, wir standen rum, konnten uns nicht einigen, die einen wollten da hin, die andern dort und ein Teil hatte gar keine Lust mehr. Reden konnte man auch nicht, weil wir ja nie alleine waren. Und ja, dann war meine Stimmung im Arsch, weil ich in der Menge untergegangen bin. Wenn ich mit meiner Freundin alleine weg war, hab ich mich auch eher mal auf ne Disco oder sowas eingelassen. Und wenn wir unterschiedlicher Meinung waren, haben wir uns immer ohne Konflikt geeinigt. Oder ohne, dass dann der andere genervt war.
- Sie sei die Letzte, die mir irgendwas aufbinden will, warum sollte sie das auch tun? Sie hat die Dinge, die sie mir vorschlägt, als Lösung gefunden und bei ihr funktionieren sie, und deswegen gibt sie sie an mich weiter. Und was ich mache ist meine Sache.
> Es wirkt aber so, weil sie meine Gründe nicht wissen will und weil sie es immer wiederholt, obwohl ich die Vorschläge nicht gut finde. Als wolle sie mich überzeugen. Oder mir vorwerfen, dass ich selbst schuld bin, wenn sich nichts ändert, weil ich es ja einfach annehmen könnte.
- Dass ich so leben darf, wie ich will und dass sie mich schätzt, sonst hätte sie mich nicht gefragt, ob ich (mit ihr und einigen anderen von ihren neuen Freunden) mit in den Urlaub fahren will und dass sie dem ja nur entgegenkommen wollte, weil ich ja partout nicht alleine fahren will. Und dass ich das gerade deswegen machen sollte, weil ich es davon abhängig mache, dass jemand dabei ist, ob es dann schön werden kann.
> Aber warum ich nicht alleine fahren will, versteht sie nicht. Vor allem hatten wir vor 2 Jahren vielleicht mal drüber geredet, dass wir zusammen einige Orte mal abklappern wollten (England, Holland, mal ans Meer usw.) und sie sagte dann plötzlich, dass sie keine Lust hat, ihre Zeit mit solchen Dingen zu verschwenden, sie macht nur noch das, was sie wirklich interessiert.
- Und dass wir nix zu zweit machen ist wohl ihr geschuldet, weil sie sich in großen Gruppen eher zurückziehen kann und es als anstrengend empfindet, mit einem alleine zu sein. Aber vielleicht kriegt sie es bald hin, dass sie denkt, dass es Leute akzeptieren müssen, dass sie nicht immer nur reden oder zuhören will und sie trotzdem zu zweit sein kann.
> Erstens haben wir früher, genau deswegen kamen wir ja so gut miteinander aus, immer in Bars oder Cafés rum gehockt und schweigend Leute beobachtet. Diese gelegentlich kommentiert. Mal gefragt, wie dem anderen geht. Und das war in Ordnung. Weil wir reden konnten, aber nicht mussten und das auch niemand erwartet hat. Weil es für uns beide okay war so. Und dass sie sich in großen Gruppen verstecken will, heißt ja für mich eigentlich auch, dass sie sich nicht wirklich wohl fühlt.
- Spieleabende sind weniger ihr Ding, sie will halt feiern gehn. Und sie lacht gerne und ist gern unter Menschen und das sind unsere Unterschiede und man muss gucken, ob man das noch vereinbart kriegt. Weiß nich. Joa.
> Weiß nich, Joa. Ja, ich auch nicht. Ich habe nie was von Spieleabenden gesagt. Wir haben mal, wenn ich sie besucht habe, Wii gespielt oder mal ein Brettspiel ausgepackt. Aber eher, weil wir nicht ausgehen wollten / konnten. Wir waren immer zusammen in Bars oder auch mal in ner Disco, aber nie bis früh morgens. Und ich lache auch gerne, wenn ich nicht grade runter gezogen werde.
- Wie können ja mal schauen, ob wir einmal im Monat telefonieren, das ist ihr Entgegenkommen. Und dann schauen, ob wir das wieder hinbekommen.
> Okay. Ich muss nicht telefonieren. Ja, das Angebot ist nett, aber das hört sich auch so nach nem Kompromiss an. Ich muss nicht ihre Stimme hören, um zu wissen, dass sie existiert, ich will, dass sie einfach hinter mir steht, sie soll ja gar nicht ihre Eigenarten ändern.
- Der Typ hat sie aufgeschreckt, weil ich jemand besseres verdient habe, der nett zu mir ist, der Geduld mit mir hat und nicht so nen Scheiß schreibt. Ich bin viel mehr wert und muss mich nicht mit dem abgeben. Da hilft nur, dass ich mich selbst will / mag. Und es geht nicht darum, ob mich andere mögen und andere Menschen brauch ich nicht, um glücklich zu werden. Wenn Menschen einen begleiten wollen, die man trifft, kann man sich freuen, aber es ist auch okay, wenn niemand kommt. Und jemand, der das nicht unterstützt, ist es nicht wert von ihr beachtet zu werden. Und deswegen wollte sie von mir wissen, was ich erreichen will, um mir Vorschläge zu machen, mich weiterentwickeln zu können. Und ich sollte irgendwas machen, um Selbstbewusstsein zu entwickeln. Und dass ich gesagt habe, wenn ich die Ausbildung wieder nicht schaffe, dann wars das, sei der falsche Ansatz. Ich soll denken "natürlich klappt das!" Ich soll mich fragen, warum es nicht klappen sollte und dann weiß ich ja, woran ich arbeiten muss.
> ICH MAG MICH VERDAMMT NOCH MAL!!! Klar will ich an meiner Unsicherheit arbeiten, aber ich finde meine Einstellung nicht verkehrt. Das ändert aber nichts daran, dass mich andere ablehnen. Das versuche ich ihr die ganze Zeit zu erklären. Und wer sie nicht unterstützt, ist es nicht wert, von ihr überhaupt beachtet zu werden? Was ist das denn für eine Einstellung? Auch wenn man andere Menschen nicht braucht oder nicht mal mag, kann einem sein Umfeld nie vollkommen egal sein. Und nein, nicht "natürlich klappt das!". Ich weiß ganz genau, wo meine Probleme in dieser Hinsicht liegen und die muss ich selbst überwinden, aber es ist eben ein weiter Weg. Selbstbewusst bin ich auf jeden Fall, deswegen kann ich ja sagen, was mir helfen wird und was nicht. Ich brauche nur die Sicherheit. Ich muss die Kurve kriegen, aber mir einzureden, dass ich es schaffe, wird mich umso mehr runterhauen, wenn ich es nicht schaffe. Aber sie fragt ja nie, woran es liegt, oder wenn, folgen nur Ratschläge. Aber kein Verständnis.
- Und wenn ich zufrieden bin oder so weitermachen will, ist das ja okay und dann kann ich sie ja mal fragen, wenn sie hier ist, ob sie Lust hat, was zu machen und dann muss sie sich das halt überlegen und sagt dann entweder ja oder nein und das ist dann halt so. So läuft das halt. Das konnte sie bei anderen Menschen so beobachten.
> Wirkt auf mich sehr gleichgültig. Dann muss sie sich das halt mal überlegen... weil sie daran fest hält, dass ich die letzten Male unter gegebenen Umständen genervt war und sie mir das für immer vorhalten will?
- Sie will ja nur, dass ich meinen Weg finde und mir helfen, und wenn ich zufrieden bin, muss ich ja auch nicht jammern, dass was fehlt oder sonst was. Und wenn was fehlt, muss ich was dafür tun und das nicht von anderen abhängig machen. Und sie hat da auch andere gefragt, wie sie sich verhalten soll. Und die waren der Meinung, dass niemand kommt, der einen rettet, ich muss selbst aktiv werden. Und sie hofft, dass ich das verstehe. Ich soll meinen eigenen Weg finden, zufrieden zu werden. Mehr ist es eigentlich nicht.
> Ja, okay. Aber was ist, wenn ich als Ziel habe, eine Familie, einen Mann und Kinder zu haben? Soll ich das nicht von anderen Menschen abhängig machen? Ich erwarte ja nicht, das ich blöd rum stehe und einer kommt und sagt "Hey, ich find dich heiß, lass und ne Familie gründen." Oder dass ein Fremder kommt und sagt "Hey, du siehst gelangweilt aus, lass uns mal feiern gehn."
- Dann schreibt sie, dass sie vielleicht auch nur neidisch war, dass sie hart arbeiten musste, um ihr Leben in den Griff zu bekommen, und ich es anscheinend akzeptieren kann, wie es ist. Und dass sie deshalb vielleicht die eine oder andere ungerechtfertigte Äußerung bemacht hat. Aber dass sowas auch dazu gehört, aber man drüber reden sollte.
> Ja, das habe ich mich auch immer wieder gefragt, ob sie neidisch ist. Oder ob sie ihre alten Probleme, die an mir hängen, nicht mehr ertragen kann und deswegen so komisch ist. Klar, mein Leben ist nicht super, aber teilweise besser. Ich verstehe halt nicht, sie sagt, ich soll nicht warten, dass jemand kommt, aber sie ist doch da und unterstützt mich nicht in dem, was ich von ihr bräuchte.
Ich finde halt irgendwie, als ich das heute Nacht dann alles gelesen / angehört habe, schon auch so der Ton, wie sie das alles gesagt hat (sie redet öfters so, ist halt auch einfach ihre Art) klang so gleichgültig, wo ich mir nicht sicher war, ob es einfach ihre Persönlichkeit ist oder ob es ihr wirklich so egal ist. Und ich finde auch, was mich ziemlich geärgert hat, dass sie ziemlich um den heißen Brei geredet hat. Ich habe ihr gesagt, dass ich SIE brauche. Dass SIE mir fehlt. Und was mich stört. Und sie redet nur von anderen Menschen. Dass ich ihr Verständnis brauche, dass sie die Hintergründe nicht kennt, aber sie hat trotzdem nicht danach gefragt. Und sie meint, ich würde die Schuld auf andere schieben, schiebt die Schuld aber an einigen Stellen auf mich. Aber, wie ich sagte, es geht immer um die Umstände, Zusammenhänge usw. Es gibt immer einen Auslöser für ein Verhalten. Und ich weiß nicht, ob sie das einsieht. Ich hab grade keine Ahnung, was ich darauf antworten soll.