Mutter macht mich fertig! Ich will keinen Kontakt mehr!

Hier geht's um jede Form von zwischenmenschlichen Beziehungen, also um Liebe(skummer) und Partnerschaft (auch Sexualität), um Freunde, Bekannte, Angehörige und andere soziale Kontakte in Eurem Umfeld.

Mutter macht mich fertig! Ich will keinen Kontakt mehr!

Beitragvon *teen-spirit* » Do. 29.10.2015, 12:32

Hallo an alle..

ich bin noch ganz neu hier, möchte mich aber gleich mit meiner Geschichte an euch wenden. Ich versuche, so gut wie möglich zu beschreiben, Nachfragen sind natürlich erwünscht.

Erstmal ein kurzer Überblick:

Ich bin 25 Jahre alt, wohne seit etwas mehr 4 Jahren alleine ca. 60 km entfernt von meinen Eltern, seit 10 Monaten habe ich eine Beziehung, wir lieben uns sehr, vor kurzem war ich auch schwanger, hab das Kind aber leider verloren, was mich und ihn nach wie vor stark beschäftigt, die Pläne sind, dass wir jetzt zusammen ziehen wollen, da wir seit Monaten quasi zusammen in meiner Wohnung wohnen, was aber vom Platz her auf Dauer nicht das Richtige ist.

Okay, soweit so gut, ich versuche jetzt so weit wie möglich in die Vergangenheit zu gehen:

Ich bin mit meinen Eltern insgesamt 6 mal umgezogen in etwa zehn Jahren. Zu Anfang wohnten wir bei meinen Großeltern väterlicherseits, ich habe zu meiner Oma eine sehr enge Beziehung, sie ist meine Vertraute, mit ihr kann ich nahezu über alles sprechen und sie ist einfach immer für mich da.

Die Beziehung zu meiner Mutter war schon immer schwierig. Ich liebe sie, sie ist meine Mutter, aber mein Gefühl ist einfach, dass sie mich zwar auch liebt, aber trotzdem irgendwie krank ist. Ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll.

Wir haben schon immer wahnsinnig gestritten, meistens war kaum der eine Streit vorüber, da kam schon der nächste auf, es sind und waren immer Kleinigkeiten, ich würde behaupten, wir sind beide sehr temperamentvoll.
Was auffällt ist, dass meine Mutter sich noch nie für irgendwas entschuldigt hat, sie hat noch nie zugegeben, wenn sie vielleicht irgendwas nicht so richtig gemacht hat oder was falsches gesagt hat. Sie ist auch nie zu mir gekommen, wenn ich nach oder während einem Streit heulend weggegangen bin, da war ich dann immer auf mich gestellt.
Durch die vielen Umzüge habe ich bis heute, quasi keine Freunde, es sind vielleicht zwei bis drei Menschen, wenn es gut läuft. Jedes mal wenn ich Kontakt zu anderen Kindern oder später Jugendlichen gefunden hatte, sind wir wieder umgezogen.
Meine Freizeit habe ich meist alleine verbracht, da ich auch nicht in irgendwelche Vereine gehen wollte, da ich schon früh eine Angst vor neuen Menschen hatte.
Meine Tage als Jugendliche liefen meist so ab, dass ich von der Schule nach Hause kam und mir meine Zeit mit TV gucken oder Musik hören vertrieben habe, sobald meine Mutter heim kam, kam sie meist sofort zu mir, ohne ein Hallo oder wie geht's oder irgendwas in der Art, gab mir eine Anweisung, was ich jetzt zu tun hatte, meist was im Haushalt. Die Sachen mussten dann immer SOFORT passieren, egal, ob ich gerade irgendwas anderes zu tun hatte, das war immer vollkommen egal.
Oder sie schrieb mir Zettel auf denen die ganzen Sachen vermerkt waren, die ich zu tun hatte, bis sie nach Hause kam. Meistens waren das zwischen 5 und 10 Sachen und die Zeit war maximal eine Stunde bis 1,5 Stunden. Natürlich war ich halt auch ein Teenager und hatte dementsprechend oft genug keine Lust was zu machen, auch weil ich davon frustriert war, dass ich nie ein Bitte oder Danke bekam.
Darauf angesprochen sagte meine Mutter immer, für Selbstverständlichkeiten bedankt sie sich nicht.
Sie scheute sich auch nie, mich vor anderen Leuten (hauptsächlich der Putzfrau) rund zu machen.

Die Beziehungen, die ich hatte und habe wurden und werden immer sabotiert. Oft macht sie das ganz geschickt indem sie mir eine Idee in den Kopf setzt, die dann da arbeitet.
(Beispiel: Meinen jetzigen Freund hab ich über eine gemeinsame Freundin kennen gelernt, damals war sie meine beste Freundin, er ist bis heute mit ihr befreundet, ich nicht. Obwohl wir uns schon vor Jahren kennen gelernt haben, sind wir erst vor 10 Monaten zusammen gekommen.
Als meine Mutter erfuhr, wie ich ihn kennenlernte, sagte sie irgendwann zu mir, ob er und sie denn schon mal was miteinander gehabt hätten. Ich war schockiert und meinte, ich wisse es nicht. Woraufhin sie sagte, es sei ja sehr naheliegend, dass sie miteinander im Bett waren, wo sie sich so gut und lange kennen..
Dieser Gedanke hat mich tagelang beschäftigt, bis ich schließlich mit meinem Freund darüber reden konnte und sich alles in Luft auflöste.)

Sie ist der Status sehr wichtig, ihre Fragen zu meinem jeweiligen Partner sind immer nur "Was arbeitet er? Welches Auto fährt er? Wo wohnt er?" Es sind immer materielle Dinge, die sie interessieren, was natürlich legitim ist, danach zu fragen, sie fragt mich aber nie, ob ich glücklich bin, wie es denn läuft, etc.
Und so meckert sie nach wie vor immer über meinen Freund. Wenn ich ihr kleinere Sachen erzählt habe, weil ich mich mal geärgert habe, dann hat sie das zu einem riesigen Problem aufgeblasen und mir vermittelt, es sei wirklich so schlimm. Sie sagt auch ganz offen "Du brauchst einen anderen an deiner Seite, einer der... mehr Geld verdient, einen besseren Job hat, generell ein anderer Typ Mensch ist (ob ich ihn mir denn mal angeguckt hätte..)."

Die letzte sehr krasse Situation, die ich mit ihr hatte, war die folgende:
Ich erfuhr im August, dass ich schwanger war. Es war ungeplant, aber nach ein paar Tagen haben wir uns sehr gefreut. Als ich es meinen Eltern erzählt habe, hat meine Mutter noch relativ ok reagiert, sie machte sich aber Sorgen, weil mein Freund gerade seinen Job verloren hatte. Mein Vater hat extrem negativ reagiert, was ich von ihm nicht erwartet habe, was im Nachhinein aber geklärt wurde.
Sofort stellte meine Mutter das Hetzen gegen meinen Freund ein. Wir planten, in ihre Nähe zu ziehen, damit das Kind Großeltern vor Ort hat, etc.
Leider hatte ich dann in der 10. Woche eine Fehlgeburt. Meine Mutter hat mich auf meinen Wunsch hin nicht besucht, nicht in KKH gefahren, etc. Ich wollte das nicht.
Sie war auch in der ersten Zeit extrem zugewandt, hat viel mit mir gesprochen, etc. Und ich war auch sehr froh darüber.
Als wir dann vor ein paar Tagen darüber sprachen, dass mein Freund und ich uns vorstellen können, es noch mal zu versuchen mit dem Baby, da reagierte sie echt komisch.
Sie meinte, wir sollten uns das ja gut überlegen, ob wir das noch mal versuchen wollen, es könne ja auch sein, dass wir nicht zusammen passen und das mit der Fehlgeburt deshalb passiert sei.
(Meine Mutter ist eine sehr gebildete Frau, es ist unmöglich, dass sie das wirklich glaubt...)
Ich war extrem schockiert. In der Zwischenzeit entschieden mein Freund und ich, dass wir nicht in die Nähe meiner Eltern ziehen werden, genau aus diesen Gründen.
Als ich vor zwei Tagen wieder mit ihr sprach, brachte ich die ganzen Sachen vor und sagte ihr, auf sachliche Weise, was ich denke, warum sie solche Sachen sagt und was sie damit bezwecken will. (Dass wir uns trennen) Sie stritt das alles ab. Natürlich. Und meinte dann, es wäre ja besser, wenn ich sie am Samstag nicht besuche, wenn ich so eine schlechte Meinung über meine Mutter habe...

Ich beende an der Stelle einfach mal... Allen, die bis hierhin gelesen haben, danke ich.

Die Sache ist die... Ich möchte am liebsten keinen Kontakt mit meiner Mutter. Ich möchte auch nicht, dass wenn ich Kind(er) habe, die diesem Wahnsinn ausgesetzt sind...

Wie steht ihr zu all dem? Ist das normal? Was meint ihr?
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Re: Mutter macht mich fertig! Ich will keinen Kontakt mehr!

Beitragvon SoundOfSilence » Do. 29.10.2015, 13:23

Hey Du,

erstmal wollte ich dir sagen, dass mir das sehr leid tut mit eurem Kind. Eine Fehlgeburt ist immer eine schmerzvolle Erfahrung, auch wenn es kein "Plan-Baby" war.

Ich glaube, dass du dir deine Mutter "vom Hals" gehalten hast im Krankenhaus, das war genau richtig. Da hast du einen guten Instinkt gehabt, denn gut tut dir Kontakt mit deiner Mutter offensichtlich nicht. Jedenfalls möchtest du selber sie dir ja nicht auch noch zumuten, wenn es dir schon schlecht geht... Die Frage ist, warum mutest du sie dir überhaupt zu? Selbst wenn es dir hundertprozentig wunderbar geht - warum willst du es dir selber "versauen"? Was lässt dich an ihr festhalten?

Deine Mutter behandelt dich nach wie vor so, als ob du ein Kind oder Teenager wärst. Und du lässt es mit dir machen, obwohl du es besser weißt. Eine Lösung wäre tatsächlich, den Kontakt abzubrechen. Selbstständig bist du ja schon eine Weile (eigene Wohnung, Beziehung, Freundeskreis etc)... Naja, eine andere Lösung könnte sein, sich wirklich unabhängig zu machen, innerlich, und deiner Mutter wirklich zurückzumelden, was sie TUT dann WENN sie es tut. Also, wenn sie so etwas sagt wie dass ihr nicht zusammen passt, du und dein Freund, und du deshalb die Fehlgeburt hattest (unmöglich! Ein absolutes No-go so etwas zu sagen, finde ich), dann könntest du ihr nicht nur sagen, dass du meinst sie bezweckt damit, euch auseinander zu bringen, sondern du kannst ihr auch sage, dass ihr nicht gefallen muss, wen du dir für ein gemeinsames Leben aussuchst, dass sie es aber akzeptieren muss. Und dass du Respekt und Höflichkeit erwartest für dich, und auch für dienen Freund..... Den ersten Schritt hast du doch schon gemacht! Ich weiß, es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, die Sache mit dem Respekt, aber gerade Eltern fällt es ihren Kindern gegenüber manchmal schwer und sie müssen daran erinnert werden. Aber egal, ob deine Mutter sich dann daran hält oder nicht - DU verschaffst DIR damit auf jeden Fall Respekt. Du wahrst deine Grenze - ohne Wut, ohne Tränen, ohne Forderungen zu stellen (die nicht erfüllt werden vielleicht).
Und ich komme langsam dahinter, dass es genau darum geht, beim "sich unabhängig machen" : Dass es MEHR zählt, was DU tust/sagst/fühlst/denkst als darum, wie jemand anderes dann darauf reagiert.... Will sagen: egal ob deine Mutter dich dann respektiert, oder ob sie möglicherweise sogar schmollt oder dich "bestrafen" will für dein Verhalten - wichtig ist, dass du auf deiner Seite stehst..........

Weißt du, ich glaube dir steht ein harter Weg mit deiner Mum bevor. Mir jedenfalls ist es so ergangen, und was du beschreibst meine ich sehr genau selber zu kennen..... Eine Mutter, die sich so grenzenlos einmischt in dein Leben, mit der umzugehen ist ganz schwer. Und manchmal ist der Kontaktabbruch vielleicht besser. Aber nicht aus Wut, denke ich, sondern dann, weil man wirklich "fertig" ist miteinander....

Liebe Grüße,
Silence
SoundOfSilence
 

Re: Mutter macht mich fertig! Ich will keinen Kontakt mehr!

Beitragvon *teen-spirit* » Do. 29.10.2015, 13:47

Liebe Silence,

danke für deine Anteilnahme. Und danke für deine Antwort.

Du hast einige interessante Fragen gestellt und ich möchte auf eine besonders eingehen.

"Was lässt dich an ihr festhalten?"

Gute Frage. Hab ich mich auch schon oft gefragt. Zumal ich mir ja jedes mal verarscht vorkomme, wenn ich mit ihr in Kontakt bin, sie hört mir zu, gibt mir Rückhalt, um dann hinterher, wenn es mir besser geht, mir quasi den Dolch in den Rücken zu rammen.
Ich denke, ich habe immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass sie mich doch irgendwie liebt und sich irgendwann ändert und nicht mehr so ambivalent ist...Wobei ich langsam zu der Erkenntnis komme, dass das nicht so ist und nie so sein wird.

Zu dem Aspekt, dass sie mich behandelt wie ein Kind bzw Teenie möchte ich nur sagen, so behandelt man kein Kind und auch kein Teenie, wie sie das gemacht hat.
Ich hatte das nicht erwähnt (sonst wäre der erste Text noch länger gewesen) aber es gab folgende zwei zusammenhängende Situationen:
Irgendwann begann ich mich zu ritzen, da war ich etwa.. 16/17, also nicht mehr im krassen Teeniealter.
Als meine Mutter das irgendwann mitbekam meinte sie dazu: "Was soll der Scheiß? Sowas machen nur Asoziale! Du hast doch alles, was du willst! Dir geht's doch gut! Super Kindheit hast du gehabt...!"
Naja. Letztlich hab ich einen Termin bei einem Arzt dazu genutzt, ihm das zu zeigen und mit ihm kurz über meine aktuelle Situation zu reden. Es brauchte nicht viel, da sagte er, er kann sich vorstellen, dass es etwas sei wie Borderline, er gab mir ne Karte von ner Klinik und meinte, da könnte ich mich melden.
Meine Mutter wollte natürlich wissen, was ich beim Arzt besprochen hatte, da nahm ich meinen Mut zusammen und erzählte ihr, was er gesagt hatte. und dann LACHTE sie. Sie lachte laut und herzlich, als hätte sie den besten Witz der Welt gehört. Ich kam mir vor wie in einem Schmierentheater...
Wie auch immer. Das sind nur so kleine Stories, aber so was in der Art ist da jede Woche passiert.

Tatsache ist auch: Wenn ich sie nicht anrufe, kann ich teilweise wochenlang auf ihren Anruf warten... Das letzte Mal besucht habe ich sie letzte Woche, weil sie mir das aufgezwungen hat, davor war ich fünf Monate nicht da.

Du hast einen guten Tipp gegeben, dass ich ihr klar sage, was ich von ihr erwarte.
Ich bin jetzt am Überlegen, ob es mir die Mühe wert ist, ganz ehrlich. Es hört sich krass an, wenn ich das so sage, aber aus der Erfahrung weiß ich, dass sie viel und schön reden kann und lässt mich dann wieder auf die Fresse fallen.
Ich bin nicht direkt wütend. Das bin ich, wenn ich jemand davon erzähle, ja. Ich merke nur einfach, es ist der Punkt erreicht, dass ich eigentlich keine Lust habe, mich auch nur im Geringsten anzustrengen für irgendwas...

Ich frage mich auch, ist es ok, wenn wir wirklich bald ein Kind bekommen sollten, dass es dann keinen Kontakt zu den Großeltern hat?
Aus meiner Sicht würde ich mein Kind unbedingt vor solchen Einflüssen schützen wollen...

Liebe Grüße und danke für's lesen =)
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Re: Mutter macht mich fertig! Ich will keinen Kontakt mehr!

Beitragvon SoundOfSilence » Do. 29.10.2015, 14:07

Hey Du,

das ist echt krass, deine Worte habe ich selber so schon tausendmal gesagt oder gedacht oder geschrieben...

Also - mir war schon klar, dass deine Mutter dich als Kind/Heranwachsende nicht so behandelt hat, wie "man das eigentlich erwartet" - denn RESPEKT sollte auch eigentlich keine Frage des Alters sein. Es gibt Menschen, die behandeln andere Menschen respektvoll, und es gibt Menschen. Es gibt kaum jemanden, der behandelt ein Kind OHNE Respekt und hat dann aber "automatisch" Respekt vor dem Erwachsenen Kind... Sprich: Der Unterschied ist, sie behandelt dich wie sie dich als Kind behandelt hat, nämlich respektlos, aber während du als Kind auch nichts fordern konntest von ihr, kannst du HEUTE den Respekt von ihr einfordern (es jedenfalls versuchen...). Sehr wahrscheinlich wird sie Menschen, die nicht IHR KIND sind, anders behandeln, auch respektvoller - aber nur weil sie muss. Wirklich respektvoll ist sie wahrscheinlich nicht.... (Oder?)

Ich finde es nicht krass, wenn du den Kontakt abbrichst. Wenn du zu dem Schluss kommst, dass du das, was du von ihr erwartest, wirklich nicht bekommst, und dass es dir besser geht ohne sie - dann tu das! Nur - meine es aufrichtig. Ein Rückzug damit sie dir hinterherläuft - das wird nicht funktionieren für dich. Aber wenn du ehrlich zu dem Schluss kommst, dass du den Kontakt mit ihr nicht willst oder ihn sehr stark reduzieren willst - dann mach das ruhig auch. Es gibt viele Menschen, die kein enges Verhältnis zu ihren Eltern haben - die leben auch noch ;)

Was Enkelkinder angeht.... - du schreibst selber schon, dass du Kinder von solchen Einflüssen fernhalten wolltest. Ich gehe noch einen kleinen Schritt weiter und wünsche auch keinem Kind eine Mutter, die solchen Einflüssen ausgesetzt ist... Damit meine ich nicht, dass deine Mutter per se eine schlechte Oma sein würde oder gar du eine schlechte Mutter - ich meine nur, dass ein Kind es ja auch mitbekommt, wenn zwischen Mutter und Oma ständig "Krieg um Respekt" herrscht... Du kannst den Kontakt ja auch sehr reduzieren, dann aber auch lernen, die Vorhaltungen deiner Mutter abprallen zu lassen, sich von ihren Manipulationen frei zu machen - und dann könnte ein Kind ja auch Kontakt haben zur Oma, und (wer weiß) vielleicht sogar gerne - aber das heist ja noch lange nicht, dass die Oma im Alltag eine Rolle spielen MUSS...

Naja - das sind meine Gedanken dazu. Ich habe selber KEINE Kinder, und die "Oma"-Frage immer nur bei meinen Geschwistern und deren Kindern miterlebt. Meine Nichten und Neffen haben kein enges Verhältnis zu ihren Großeltern. Aber dafür mögen sie sie einigermaßen gut leiden... Und das wäre bei einem engeren Verhältnis sicherlich anders. ;)

Liebe Grüße,
Silence
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Re: Mutter macht mich fertig! Ich will keinen Kontakt mehr!

Beitragvon *teen-spirit* » Do. 29.10.2015, 14:21

Hallo Silence,

da muss ich dir recht geben, auch andere Menschen erfahren nicht viel Respekt von meiner, vielleicht nur die Leute die ihr (noch) fremd sind.

Der Grund, warum ich momentan so danach strebe, den Kontakt abzubrechen ist einfach der:
Es gab vor einer Weile schon mal eine Phase, da habe ich in mehreren Monaten kaum telefoniert, bin auch nicht dort gewesen. Ich hab einfach mal aufgehört mich zu melden und war baff, dass von ihr auch nix kommt. (Was mir mal wieder ein Stück die Augen geöffnet hat).
Jedenfalls hab ich einerseits gemerkt, dass es mir eigentlich sehr gut geht damit, ich hatte weniger Probleme mit mir, mit meinem Umfeld, der Arbeit, etc.
Andererseits ist es so, dass ich diese Schwebezustände (sehr eingeschränkter Kontakt z.B.) selbst nur schwer aushalten kann. Da es immer in mir diese kleine, leise Stimme gibt, die doch noch ruft, sie hat Hoffnung, obwohl ich quasi zu 99 % weiß, da ist einfach keine Hoffnung.

Was du schreibst zum Thema Enkelkinder, das ist genau eine Meinung. Wenn ich dem ausgesetzt bin, wird das sicher meine Mutterqualitäten einschränken. Allerdings hätte ich wohl auch Probleme damit, wenn meine Mutter plötzlich zu "Über-Oma" mutieren würde und sich aufopferungsvoll um ihr Enkelkind kümmern würde. Ich glaube, diese Dreier-Konstellation geht in keinem Fall gut aus... Es wird immer einer drunter leiden, so sehe ich das.

Wow, ich freu mich so, dass du so viel zeit und Mühe investierst, mir hier zuzuhören und zu antworten. Danke!

Noch eine Frage: Wie soll ich das machen mit dem Kontaktabbruch? Einfach ausschleichen lassen oder konkret sagen, oder was?
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Re: Mutter macht mich fertig! Ich will keinen Kontakt mehr!

Beitragvon SoundOfSilence » Do. 29.10.2015, 18:28

Hey Teen-Spirit,

überleg es dir gründlich und in Ruhe, ob du wirklich GAR KEINEN Kontakt möchtest. Verstehen kann ich das, und vielleicht ist das, zumindest für eine Zeit, das Richtige für dich. Und wie du das dann umsetzen willst - dass musst du dir auch überlegen. Du kannst es einfach tun, du kannst es dir innerlich vornehmen und es ausschleichen lassen (stell ich mir recht schwierig vor, ist aber sicher machbar), du kannst es auch mit deiner Mutter besprechen und sie bitten, sich daran zu halten für eine Zeit (würde sie das akzeptieren?). Du kannst auch auf den nächsten Streit warten und es ihr dann um die Ohren hauen...

Viele Möglichkeiten - und welche davon für dich passt kannst du nur selber herausfinden. Sprich vielleicht mal mit deinem Freund darüber...? Und wie wäre solch ein Kontaktabbruch für deinen Vater und/oder andere Familienmitglieder? Würdest du sie "einweihen" wollen, oder kannst du vielleicht einen Minimalkontakt mit deiner Mutter ertragen um den Kontakt zum Rest der Familie erhalten zu können (so du das willst), oder erwartest du, dass die anderen dich unterstützen oder es dir gleich machen? Auch das muss man sicherlich mal bedenken....

Ich freue mich, deine Gedanken und Erfahrungen hier teilen zu dürfen - wie erwähnt, mein Verhältnis zu meiner Mutter ist auch alles andere als einfach... Leider.

Liebe Grüße,
Silence
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Re: Mutter macht mich fertig! Ich will keinen Kontakt mehr!

Beitragvon *teen-spirit* » Do. 29.10.2015, 19:19

Hallo Silence,

also im Moment bin ich mir sicher, dass ich vorerst gar keinen Kontakt zu meiner Mutter haben will.
Ob sich das irgendwann ändert, kann ich wirklich gar nicht absehen. Momentan bin ich einfach nur zu gebeutelt von den Erfahrungen mit ihr und den Eindrücken, dass ich mir auch wenig Kontakt noch zuviel werden könnte.
Ich denke fast, dass Ausschleichen noch mit am besten funktionieren könnte, ohne dass es ihr zu stark auffällt und falls doch, kann ich ja immer noch Klartext reden.

Es gibt außer meinem Vater keine weiteren Familienmitglieder, die noch "dranhängen" würden, an so einer Entscheidung. Ich denke, auch wenn es hart ist, müsste ich wohl zunächst akzeptieren, dass dadurch auch der Kontakt zu meinem Vater abbricht. Es könnte aber durchaus sein, dass mein Vater in so einem Fall den Kontakt zu mir sucht. Ich weiß es nicht.
Ich erwarte eigentlich gar nichts, außer, dass mein Entschluss toleriert wird.

Diese endgültige Entscheidung fällt mir schwer, das spüre ich. Anders gesehen, es würde sich eigentlich im Vergleich zu jetzt nicht wirklich was ändern. Außer, dass die sporadischen Gespräche dann eben auch wegfallen...Wobei ich schon Angst habe, dass ich eventuell einknicken könnte... -.-'

Wenn dein Verhältnis zu deiner Mutter so schwierig ist, habt ihr dann Kontakt? Und wenn ja, wie gestaltest du den? :respekt:
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