Störung: Helfer-Syndrom

Hier geht's um jede Form von zwischenmenschlichen Beziehungen, also um Liebe(skummer) und Partnerschaft (auch Sexualität), um Freunde, Bekannte, Angehörige und andere soziale Kontakte in Eurem Umfeld.

Störung: Helfer-Syndrom

Beitragvon Lingenia » So. 12.06.2005, 11:47

Das Helfer-Syndrom
(nach Wolfgang Schmidbauer “Die hilflosen Helfer ...”)


Die typische Helferpersönlichkeit:
Eine Person die unfähig ist, eigene Gefühle und Bedürfnisse zu äußern.
Sie kann eigene Schwächen nicht akzeptieren und
versteckt sich hinter einer Fassade übertriebener Hilfsbereitschaft.

Ursachen und Symptome:
Personen mit Helfersyndrom zeichnen sich durch übertriebene Hilfen und Hilfeangeboten aus,
die sich nicht an die Bedürfnisse der Mitmenschen richtet.

Das Helfersyndrom äußert sich durch:
- Übertriebene Hilfe
- "Entmündigung" der Mitmenschen (Ausübung von Tätigkeiten,
die die vom Helfersyndrom befallene Person selbst für hilfreich hält,
die von Mitmenschen jedoch nicht unbedingt so empfunden wird)
- Ständiges Verantwortungsgefühl gegenüber den Mitmenschen

Durch die ständige Überlastung fördert das Helfersyndrom das Burnout-Syndrom!

Hilfen für Betroffene:
Ziel ist es, dass Personen mit Helfersyndrom lernen:
- Belastungen und Konflikte als Teil des Lebens zu akzeptieren und zu verarbeiten
- Gefühle wie Wut, Ärger, Freude und Zuneigung auszudrücken
- Sich eigene Bedürfnisse bewusst zu machen und diese auch durchzusetzen
- Eigene Erwartungen und Ansprüche so weit senken, dass sie ausübbar sind

Wissenswertes:
- Betroffene leiden an dem Gefühl der ständigen Benachteiligung
- Betroffene können ihren Anspruch in der Beziehung vor allem dann besonders befriedigen,
wenn sie zu der wichtigsten Bezugsperson des Partners werden
- Es entwickelt sich ein Misstrauisches, neidisches und Eifersüchtiges Verhalten gegenüber den Mitmenschen
( Eifersüchtig wird darüber gewacht, dass kein andere “ihrem” Partner zu nahe kommt.)
- Verdeckte oder offene Aggressionen gegen “störende Mitmenschen”
(die evtl. zusätzliche Hilfe angeboten haben) werden häufig beobachtet
Lingenia
 

Beitragvon Kleine » Fr. 15.07.2005, 16:45

Linn findest du es denn schlecht oder schlimm wenn das jemand hat?
Kleine
 

Beitragvon Dark Soul » Fr. 15.07.2005, 16:57

Vielleicht hab ich das ja auch ???
mmmhhhhhh.....
Dark Soul
 

Beitragvon Kleine » Fr. 15.07.2005, 17:12

ich vielleicht auch...
Kleine
 

Beitragvon Nightworker » Di. 19.07.2005, 16:17

ich denke, ein Stück weit Helfer-Syndrom tut allen gut, weil es dann endlich Leute gibt, die sich auch mal um andere Kümmern, und nicht nur um sich selbst.
Nightworker
 

Beitragvon Dark Soul » Di. 19.07.2005, 16:25

Geb ich dir Recht Nightworker....
Doch leider sind die meisten Menschen nur auf sich selbst fixiert...
Dark Soul
 

Beitragvon Kleine » Di. 19.07.2005, 16:53

ja da habt ihr recht
Kleine
 

Beitragvon CrazyKiwi » Mi. 20.07.2005, 13:27

Ich würde es anzweifeln, dass es Menschen gut tun würde... wie oben beschrieben richtet sich das Hilfsangebot nicht nach den Bedürfnissen... und eine Welt in der jeder dem anderen anbietet was der nicht braucht, ich weiß ja nicht.

Trotzdem mehr wirklich hilfsbereite Menschen könnte die Welt wirklich gut vertragen!
CrazyKiwi
 

Beitragvon Lingenia » Di. 26.07.2005, 14:03

Kleine hat geschrieben:Linn findest du es denn schlecht oder schlimm wenn das jemand hat?


ich finds nich gut, denn es is ja in dem Sinne nich Hilfreich, was heßt schlecht oder schlimm? Ich denke, man sollte vielleicht ws dagegen tun...
Lingenia
 

Definition v. Begriffen im Bereich 'Psychologie/Psychiatrie'

Beitragvon Leonardo » Do. 17.11.2005, 23:44

N`Abend,

ich weiß ja nicht, aber DAS ist nur EINE (!) Definition des Begriffs "Helfersyndrom" - oder? Mir gefällt sie nicht so sehr; und ich glaube, es gibt andere u. auch bessere ;-). (Aber ich kenne mich damit nicht so gut aus. Bin aber *willig*, mich einzulesen, *gg*.)

Helfersyndrom? Wenn ich anderen helfe, tue ich mir gleichzeitig was Gutes an. (Vorausgesetzt, eine bestimmte Einstellung ist da)

Ich frage mich manchmal, ob nicht nur Projektionen ablaufen ...

Kann es sein, daß ich anderen helfe, aber im Grunde genommen nur mir selber helfen will?


Abendgrüße
Leonardo
Leonardo
 

Beitragvon L. » Sa. 19.11.2005, 01:54

ich glaub einige verwechseln hier das "helfersyndrom" mit "hilfsbereitschaft".

hilfsbereitschaft ist eine gute und erstrebenswerte charaktereigenschaft, von der man wirklich sagen kann, dass man sich wünscht, dass mehr leute auf der welt über sie verfügen.

das helfersyndrom aber ist eine störung, die den betroffenen auf dauer schadet, da sie ihre eigenen bedürfnisse und probleme vernachlässigen und eigene defizite verdrängen bzw. auf andere leute projizieren, was sich irgendwann rächt, in einigen fällen langfristig sogar ihre auserwählten "opfer", die in abhängigkeitsmuster verfallen können oder plötzlich leer dastehn, wenn der betroffene sich plötzlich zurückzieht (z.b. wegen burnout)...

und das ist doch nicht erstrebenswert?

also hilfsbereitschaft: gut! - helfersyndrom: schlecht :(
L.
 

Beitragvon CrazyKiwi » Sa. 19.11.2005, 10:10

Es gibt da noch eine andere Erscheinungsform, die man meines Wissens nach als Samaritersyndrom bezeichnet, es wäre sowas wie die "beste" Variante des Helfersyndroms. Diese Leiten können nur schwerlich "nein" sagen wenn sie um irgendetwas gebeten werden, je nach Schwere des Zustandes kann es sogar schwer selbst fallen absolut Unbekannten irgendetwas auszuschlagen, eigene Ziele werden dabei nicht "willentlich" zurückgedrängt, sondern werden im Verlauf des Syndroms langsam immer weiter in den Hintergrund geschoben. Es wurden Vermutungen geäußert, dass einige der Menschen die man als gut und nachahmungswert bezeichnen würde, schlicht unter diesem Syndrom "litten", denn solange es bestimmte Umstände nicht verlässt, wäre es doch eigentlich etwas von dem jeder Mensch ein wenig haben sollte...

Alles Gute

Crazy Kiwi
CrazyKiwi
 

Beitragvon -ce- » Sa. 19.11.2005, 11:48

Lieber Gast L.

Solltest Du übersehen haben, daß das Wort "Hilfsbereitschaft" in unserer heutigen Gesellschaft längst zum Unwort erklärt, längst "verbrannt" ist, weil es sich aber auch gar nicht mit dem Begriff "Profit" vereinbaren läßt, dem Kitt, der den Scherbenhaufen einzig noch zusammenhalten kann?

Dagegen finde ich Deine nachfolgende Betrachtung sehr gut vorausgedacht:

auserwählten "opfer", die in abhängigkeitsmuster verfallen können oder plötzlich leer dastehn, wenn der betroffene sich plötzlich zurückzieht (z.b. wegen burnout)...


(Wenn man zum besseren Verständnis für *der Betroffene* *der "Helfer"* einsetzen dürfte.)

mfg -ce-
-ce-
 

Beitragvon Bär » Sa. 19.11.2005, 16:25

Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist mangelnde Hilfsbereitschaft der Gesellschaft zuzuschreiben, das ist zu einfach. Sowas ist sehr schnell gesagt, jedermann stimmt zu. Siehst du das Problem?
Bär
 

Beitragvon Gast » Sa. 19.11.2005, 18:25

crazykiwi es gibt keinen unterschied zwischen helfersyndrom und samaritersyndrom. ist beides das gleiche. nennt man "synonym" glaub ich
Gast
 

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