Freundin fühlt sich von mir genervt, zieht sich zurück!

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Freundin fühlt sich von mir genervt, zieht sich zurück!

Beitragvon Alpha Centauri » Di. 07.04.2015, 01:44

Wir sind seit 6 Monaten ein Paar und anfangs war natürlich alles super. Doch bereits früh merkte ich, dass etwas nicht stimmt. denn sie war extrem überrascht von der Tatsache, dass ich ihr nicht auf die Nerven gehe und wir uns so oft sehen ohne dass wir uns irgendwie über haben. Hierzu ist wohl wichtig zu erwähnen, dass sie drei Jahre zuvor eine lange Beziehung beendet hat und danach einige Männer kennengelernt hat, die sie (nach eigener Aussage) sehr schlecht behandelt hat. Nach einiger Zeit gingen ihr die Typen auf die Nerven und sie warf sie aus der Wohnung und meldete sich nicht mehr bei ihnen. Nun war das bei mir anders.

Mit der Zeit änderte sich das allerdings. Anfangs zog sie sich aus Nichtigkeiten zurück und meldete sich nicht mehr, kam dann aber wieder zurück zu mir und entschuldigte sich für ihr Verhalten. Sie sagte, dass sie weiß, dass sie ein Problem hat, dass ich das sicherlich nicht lange mitmachen und sie verlassen würde - wovor sie große Angst hatte.
Ihr "Ausraster" finden meist in Situationen statt, in denen sie irgendwie unter Druck und gestresst ist. Sie ist dann empathieunfähig, eiskalt, unfair und verletzend. Ich nehme an, dass ich sie in solchen Situationen dann "nerve". Ich kann es leider nicht anders beschreiben, denn sie spricht nicht darüber. Manchmal hat sie das Gefühl aber auch wenn ich bei ihr bin. Ich merke dann wie sie sich zurückzieht und allein sein will. Sie zieht ihre Hand zurück, wenn ich sie nehmen will oder rückt ein Stück von mir ab, setzt sich aufrecht hin und nicht mehr entspannt. Ich nehme an, dass das Gefühl das gleiche ist, das sie auch bei den anderen Männern hatte. Einmal als ich von meiner Arbeit berichtete, fing sie an zu lächeln und sagte "Ich krieg schlechte Laune!" Kam mir im nachhinein wie eine Panikattacke vor. Das war so gruselig, dass ich sofort anfing über das Wetter zu sprechen!!!
Sie hatte auch Probleme mich als Freund anzuerkennen. Wenn sie anderen von mir erzählte, sprach sie nie von ihrem Freund. Sie hat sich selbst darüber gewundert und konnte nicht sagen, woran das liegt. Die Fragen ihrer Freunde und Familie nach mir und ihrer Definition unserer Beziehung, setzten sie unter Druck. Sie hat auch Verlustängste und eine Zeit lang hatte sie Alpträume in denen ich sie verlasse oder fremdgehe. Sei hat mir mal gesagt, dass sie sich oft unausgeglichen fühlt (obwohl sie ein reges Privatleben hat: Freunde/Sport) und es ihr einmal gelang diese Unausgeglichenheit abzuschütteln während eines großen Urlaubs. Nach einigen Monaten, kam das Gefühl aber langsam wieder.

Ich weiß nicht was man da tun kann oder was genau ihr Problem sein könnte. Kann mir jemand von euch etwas dazu sagen?
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Re: Freundin fühlt sich von mir genervt, zieht sich zurück!

Beitragvon Tina » Di. 07.04.2015, 11:01

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Hallo Alpha

Ich denke, Du sprichst es ja schon an.... Verlust-Ängste, innere Angespanntheit, Unruhe.
Vielleicht ist da auch noch was in ihrer Vergangenheit, worüber sie bisher noch nicht sprechen konnte.

Wenn Du sie wirklich sehr magst, und bei ihr bleiben willst, wirst Du wohl eine gewisse Hartnäckigkeit, aber auch Gelassenheit entwickeln ( müssen ).
Ich glaube, das Ganze läuft nur über Vertrauen, Verständnis und sehr viel Zeit.

Vielleicht steckt sie in einer Art Teufels-Kreis.... die Angst, verlassen zu werden, führt dazu, das sie selbst ihr Verhalten genau in diese Richtung, vor der sie Angst hat, ändert.
So nach dem Motto "Hat ja sowieso alles keinen Sinn".

Vielleicht hat sie auch Angst davor, sich und auch Dir einzugestehen, das sie psychische Probleme, Panik-Attacken hat.
Ich glaube, Du musst sehr viel Geduld entwickeln, und ihr immer und immer wieder zu verstehen geben, dass Du zu ihr hältst.
Und falls sie mal wieder in so einem kritischen Zustand ist, bleib in ihrer Nähe, aber gib ihr auch zu verstehen, dass Du die nötige Distanz wahren wirst, sie also nicht bedrängen wirst.

Viel Glück. :cuddle:
Tina
 

Re: Freundin fühlt sich von mir genervt, zieht sich zurück!

Beitragvon ISurvivesIt » Di. 07.04.2015, 15:23

hey. ersteinmal möchte ich dir sagen, dass diese situation mir für dich total leid tut.
Ich möchte dir ganz kurz etwas aus meinem leben erzählen, wenn das okay ist!
ICh bin inzwischen seit 3 monaten mit meinem freund zusammen und er ist auch mein erster (bin ja noch jung^^). Und am Anfang, so in dem ersten Monat hab ich mich ähnlich verhalten wie du es von deiner Freundin berichtest. ich bin plötzlich auf abstand gegangen, hab abgeblockt, und mich gedanklich abgegrenzt. meinem freund ist das natürlich immer aufgefallen, und hat immer nachgefragt, ich habe die standard antwort "es ist nichts" verwendet und hab die enttäuschung in seinen augen gesehen. Dannn hab ich mich gezwungen ihm entgegen zu kommen, so dass ich wenigstens (auch wenn es verkrampft sich angefühlt hat) in seinen armen lag. Bis heute weiß er nicht was genau es war. ich hab meistens einen streit oder so vorgeschoben.
ICh kann aber sagen, dass ich mich so verhalten habe, da es sich für mich einfach "falsch" angefühlt hat. ich hab dann innerlich panikatacken bekommen, weil ich einfach angst hatte vor enttäuschung etc (habe bis zu meinem freund nur schlechte erfahrung mit den männlichen wesen (ausgenommen meinem therapeuten und stiefpapa) gemacht).
diese angst hat mich einfach komplett eingenommen und dann konnte ich nicht anders handeln, als heimlich die tränen zurückzuhalten. mir war schließlich immer bewusst, dass ich meinem Freund damit weh tue.

und ähnliches könnte ich auch bei deiner Freundin vermuten.
Du hast geschrieben, dass sie ebenfalls schlechte erfahrungen gemacht hat. vllt "blockieren" diese erinnerungen ihre lockerheit, weil sie nur noch an das negative denkt. sie geht vllt auf distanz, weil die angst verlassen zu werden oder ähnliches sie lehmt .

Ich kann aus der erfahrung mit meinem Freund dir nur sagen, dass es mir geholfen hat wenn er gefragt hat was los ist und mir aber die entscheidung überlassen hat zu erzählen oder nicht. auch wenn er häufiger "ich seh doch dass dich etwas belastet und das macht mich traurig" gesagt hat. Aber genau das war es, was mir sozusagen "bewiesen" hat dass er es ernst zuscheinen meint und nicht das lang erhaltene "männer klischee" meinerseits erfüllt. wie gesagt diese Zustände haben sich so 3-4 wochen daher nur bei mir gezeigt. und schließlich kann ich auch auf ihn zugehen ohne diese angst zu verspüren.

ICh hoffe dass dir das etwas geholfen hat und sry dass meine lebensgeschichte so lang geworden ist;)
Ihr kennt mich wahrscheinlich noch unter "Diary of Scars"
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Re: Freundin fühlt sich von mir genervt, zieht sich zurück!

Beitragvon Alpha Centauri » Mi. 08.04.2015, 03:20

Danke euch beiden. Ich habe sie nie bedrängt sondern behutsam nachgefragt und zum reden ermutigt aber sie kommt halt nur sehr schwer aus sich heraus und hat bisher nur sehr wenig von sich preisgegeben.
Ich kann nicht abschätzen woher ihre Ängste stammen. Sie hatte ja zuvor eine langjährige Beziehung. Wie hat sie die denn aufrechterhalten mit diesen Problemen? Es ist zum verzweifeln.
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