Mein "wundervolles" Familienleben

Hier geht's um jede Form von zwischenmenschlichen Beziehungen, also um Liebe(skummer) und Partnerschaft (auch Sexualität), um Freunde, Bekannte, Angehörige und andere soziale Kontakte in Eurem Umfeld.

Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon Kardia » Fr. 23.05.2014, 14:41

Hallo ihr Lieben,

Ich lebe seid 9 Jahren mit meinem Mann zusammen. Wir haben zwei gemeinsame Kinder.
Durch die Beziehung zu meinem Mann gerate ich immer mehr an den Rand des Abgrundes. In den ganzen 9 Jahren, hat er mich betrogen. Als wir uns kennen lernten, in den Schwangerschaften, zum Zeitpunkt der Hochzeit.. Er sagt mir immer, es wäre meine Schuld, da ich ein Mensch bin, der schwer zu ertragen ist. Ich habe ihm immer wieder verziehen, weil er meine grosse Liebe war und ich mir sagte, das er wohl recht haben muss. Dazu kam, dass er eine furchtbare Familie und somit Kindheit hatte. Er wurde geschlagen, gedehmütigt, die gsnze Palette. Als ich in die Familie kam, nutze mich mein Mann als Puffer. Ich wurde dann immer dazwischen gestellt, damit er Ruhe hat. Ich fing mich also an, in die Rolle des Beschützers zuentwickeln. Hierfür kasierte ich aber auch nur Ärger, da er sich untergraben fühlte. Ich selbst komme aus einer harmonischen Familie und war mit den Zuständen komplett überfordert. Mein Mann schützte mich weiterhin nicht vor den seelischen Angriffen, damit er es nicht abbekommt und prangerte mir gleichzeitig an, das ich mich raus halten sollte. Ich versuchte alles um in seine Familie Ordnung zu bekommen. Vergebens. Seine Mutter flüchtete von ihrem Mann, der mittlerweile schwerbehindert wurde und ich bekamm die Aufgabe ein neues Zuhause zu organisieren. Also opferte ich mich wieder auf, bekam anstatt dank wieder nur negative Aussagen, da die Wohnung nicht gut genug war, die Möbel etc.. Ich musste aber Wochen suchen, telefonieren, arrangieren.. Dann nahm ich für 5 Jahre meine Grossmutter zu mir, da sie schwer dement wurde und pflegte sie bis zum Tode. Als es meiner Grossmutter schlecht ging und man merkte die Zeit geht zu Ende ging mein Mann wieder fremd. Ich war emotional so am Ende, das ich ihn raus warf. Er zog auch sofort zu seiner Affäre und meldete sich 3 Monate nur spatanisch. Kein Interesse an unseren Kindern und als meine Grossmutter dann starb, konnte ich nicht mal trauern, weil er die Kinder nicht mal einen Tag zu sich nehmen wollte. Wir waren dann ein Jahr getrennt und ich war dabei mich neu zu ordnen. Kaum sah mein Mann, das ich mich wieder anfing wohl zu fühlen, wollte er zurück zu uns. Es gab dann ein hin und her, wegen seiner neuen Beziehung und mir. Er zog dann wieder zu uns und ich hatte Hoffnung, dass er sich vielleicht durch diese extrem schlimme Zeit geändert hat. Aber es stellte sich heraus, dass er sich dann mit seiner Ex heimlich im Hotel traff und dann auch noch mit einer Anderen zusätzlich. Also hatte er auch seine neue Beziehung betrogen. Dies ist nun wieder ein Jahr her und ich habe wieder das Gefühl, das etwas nicht stimmt. Ich bin am Ende meiner Kräfte. Ich hab so schlimme Depressionen und hoffe jeden Abend das ich nicht mehr aufwachen muss. Er sagt mir, dass er nichts macht und ich es mir einrede. Und das alles was passiert nur an mir liegt. Aber warum geht er denn nicht von mir, wenn ich wirklich an allem Schuld bin. Und ich bin irgendwie total abhängig von ihm. Ich hoffe immer, dass mich irgendjemand rettet und dann grübbel ich, ob ich anders sein müsste, damit man mich lieben kann.....
Kardia
 

Re: Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon warum ich » Sa. 24.05.2014, 07:32

Kardia hat geschrieben:... Und das alles was passiert nur an mir liegt. [ ... ] Und ich bin irgendwie total abhängig von ihm. Ich hoffe immer, dass mich irgendjemand rettet ...


wie müßte so jemand deinen vorstellungen nach nachher dann wohl beschaffen sein ... ?
die märchenprinzen, die richtig lieben, die nehmen ja auch niemandem die frau weg, weil, so fies wollen die nicht sein ...

nein, die einzige, die dich retten kann, das bist du selber.
und aus dieser verantwortung führt dich auch keiner heraus.
insofern hat er nicht ganz unrecht, daß es an dir läge ...

... ob du vielleicht eines tages diesen kardinalfehler, auf so einen hereingefallen zu sein - eben weil du wohl damals schon dachtest, du würdest ihn retten können (oder es sollen), nachdem du die familie, also die bedingungen, unter denen jemand dann so hatte werden können, ja wohl beizeiten gesehen haben wirst und erkannt haben hättest müssen.

deinen denkfehler beschreibst du selber ja auch gleich:

Kardia hat geschrieben:Ich versuchte alles um in seine Familie Ordnung zu bekommen.


dies ist ganz bestimmt nicht deine aufgabe. und, wie du gesehen hast, steht es auch nicht in deiner macht.

nun kannst du dich weiter kleinmachen und auf somit dann weiter all das verzichten, was du sicher viel eher verdient hättest. die "rücksicht" auf die kinder könnt' es ja gebieten ...
"wenigstens so lang noch bis die groß sind und auf eigenen füßen stehen könnten dann" - ... ist in solchen fällen ein gängiger ... irrtum

denn die sind bereits - und hier ist es gewißlich nicht deine schuld - geschädigt, wenn sie so einen hallodri zum vater haben, dessen ehrgefühl bei der wohnungstür endet; seinen "putzlumpen" und alles, was er darüber hinaus noch alles offenbar doch nur noch belastend finden kann, der herrliche held, zurücklassend.

nein, du bist nicht schuld, wenn deine kinder das so mitbekommen müssen.
aber wirst es jedenfalls daran dann sein, je länger du es ihnen zumutest, daß sie es noch müssen.

wieso überhaupt willst du, ob dich jemand lieben könne, daran bemessen, was einer tut, der doch aber offensichtlich nie gelernt hat, irgendjemanden außer sich selber überhaupt zu lieben ... ?

wach' bitte auf !
warum ich
 

Re: Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon Kardia » Sa. 24.05.2014, 10:22

Ja aber wer rettet denn solche Menschen?

Ich selbst bin nun auch nicht in der Lage mir zu Helfen. Also bittet man doch Andere. Wenn man einen Menschen kennen lernt, der die Vergangenheit versteht und diesen Menschen erfühlt, dann sollten die Wunden doch heilen oder nicht?

Ich bin noch ganz anders aufgewachsen. Ich habe gelernt Probleme anzugehen und nicht einfach auf den Menschen zu verzichten. Gut, ich selbst habe mich verausgabt und bin am Ende die Kaputte. Ich denke, man verliert irgendwann das Auge für sich selbst. Aber egal, was er mir angetan hat, er tut mir immer leid. Und ich will das es ihm gut geht und er glücklich ist, damit er ein guter Vater ist und die Kinder glücklich sind.

Momentan bräuchte ich jemanden, der mir sagt was Richtig ist. Welchen Weg ich gehen muss, damit meine körperlichen Probleme durch die Depressionen nach lassen und ich anfangen kann nachzudenken..

Aber es ist so schwer jemanden zu finden, der einem wirklich Helfen will und einen nicht nur als Geldquelle sieht. 10min Gespräch - Citalopram und Schlafmittel und das wars. Das ändert aber nichts... es verschlimmert sogar alles..
Kardia
 

Re: Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon Kleiner Elefant » Sa. 24.05.2014, 10:24

"Wer rettet solche Menschen?"

So Leid es mir tut: nur Du.
Du kannst Anregungen kriegen. Aber umsetzen, erlernen, reflektieren.....das musst Du alleine tun. Das kann Dir Keiner abnehmen. All das, was Du alleine machst, wird auch auf Dauer Bestand haben.
Das ist ein beschissener Weg. Aber ich glaube, dass der effektiver ist und Dich weiterbringen wird.
Du musst Dir helfen. Du musst lernen, wie das geht.
Ganz alleine Du.

Jeder muss sich selber "retten". Jeder kann Unterstützung kriegen, die er annehmen muss/will. Aber jeder rettet sich selber - oder eben nicht.
Kleiner Elefant
 

Re: Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon warum ich » Sa. 24.05.2014, 11:42

Kleiner Elefant hat geschrieben:"Wer rettet solche Menschen?"

So Leid es mir tut: nur Du.


nein, kleiner elefant, ich glaube, sie hat ihren "prachtburschen" da gemeint ...
nicht sich.

doch gerade darum sollte es gehen: sich selbst zu retten, statt sich an einer aufgabe zu verschleißen, die so nicht zu stemmen sein wird. gleich dreimal nicht, wenn man selbst schon so weit von dem ganzen heruntergezogen ist.

sind ja immer viele dinge, die einem dann so völlig unmöglich erscheinen wollen ...
trennung ? was werden die kinder denken, die ihren vater dann vielleicht vermissen würden ? werden sie es einem eines tages womöglich vorhalten ... ?

und wenn sie dies täten, dann doch nur, weil sie von dem allen bis da hin zu wenig erst verstanden hätten.
glücklicherweise dann wohl nicht in ähnlicher situation wären. nur, wer den schmerz nicht erspüren kann - weil du sicher versuchtst, daß sie davon auch nicht alles wenigstens mitbekommen -, wird dann so urteilen.

dir werden medikamente "dagegen" nicht helfen. sie verlagern nur das problem.
so wie alle "mittel", die frau in solcher situation irgendwann sicher noch ausprobieren würde, falls es nicht bereits versucht war ...

du schaffst ihm mit dem allen nur den freiraum, den er sich ohnehin nehmen würde.
draufgehen wirst einzig du dabei.

auch eine wundheilung - so sehr auch andere einem die mittel dafür an die hand geben können - erfolgt letztlich nur aus der eigenen kraft heraus. je weniger davon irgendwann noch da sein wird, um so weniger die aussicht, daß es noch gelingen könnte.
warum ich
 

Re: Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon Kleiner Elefant » Sa. 24.05.2014, 11:45

Oh, da habe ich mich unklar ausgedrückt.
Ich meinte, dass er sich nur selber helfen kann. Und sie sich nur selber helfen kann.
Wer rettet also solche Menschen?
Jeder sich selber. Einzig allein auf Unterstützung kann man hoffen, wenn man sie denn auch annimmt.
Und wenn man den Mut hat, das Vertraute, so schmerzhaft es ist - aber es ist "vertraut", gegen etwas Neuem auszutauschen.

Kinder merken auch, wenn's Mama nicht gutgeht....
Kleiner Elefant
 

Re: Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon Kardia » Sa. 24.05.2014, 15:22

Ja natürlich merken die Kinder, dass es mir nicht gut geht. Ich versuche es zwar so wenig wie möglich zu zeigen, aber Kinder sind sehr einfühlsam. Und sie wissen auch, dass es wegen ihrem Vater ist, das merke ich teilweise an ihrem Verhalten.

Ich habe vor so vielen Dingen einfach Angst. Ich versuche in letzter Zeit öfter über Trennung zu sprechen und wie wir das am Besten den Kindern erklären könnten. Aber er droht mir dann nur unterschwellig, das er den Kindern sagt, dass ich den Papa fort geschickt habe und sie mich dafür ein Leben lang hassen werde. Oder da ich ja Depressionen habe, es dann ein leichtes wäre, dass er die Kinder zu sich holt.

Wenn ich die Depressionen nicht hätte wäre alles warscheinlich viel einfacher.. Ich bin dadurch total eingeschränkt und weiss nicht mehr, was ich machen soll...
Kardia
 

Re: Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon Kleiner Elefant » Sa. 24.05.2014, 15:36

Die Depression hast DU. Und DU machst sie zu einem Hindernis!
DU lässt zu, dass sie Dir im Weg steht.
Versuche, das Alles mal rational zu betrachten.
Wegen einer Depression nimmt niemand Kinder weg. Sie werden Dich nicht jahrelang hassen, wenn Dein Mann denen so ein Scheiß erzählt. Du sagst doch, Kinder sind einfühlsam. Die merken schon, was Sache ist. Und natürlich kann es anfangs sein, dass sie Schuldige suchen, um zu begreifen.
Dann sindse vielleicht mal emotional und wütend. Und? Wenn Du denen nicht kaufst, was sie wollen, schmollen sie auch, und dann ist's wieder gut.
DU allein sorgst dafür, dass die Depression Dein Leben beeinträchtigt. Weil Du es zulässt.
Überlege mal, wie es die nächsten 5 Jahre aussieht, wenn Du bleibst. Wie wird's Dir gehen? Was werden die Kinder spüren? Woran wird Dein Mann seine Launen ablassen?

DU hast es doch in der Hand. Also mache was draus :jawoll:
Kleiner Elefant
 

Re: Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon Mad-Ich » Sa. 24.05.2014, 18:02

Momentan bräuchte ich jemanden, der mir sagt was Richtig ist.


Trenn dich von ihm und fang wieder an zu leben. Es wird lange dauern, bis deine Wunden geheilt sind durch die lange Zeit mit ihm. Es war ein riesengroßer Fehler ihn wieder in dein Leben zu lassen. Jeder Mensch ist so wie er ist. So wie er dir immer leid tun wird, da kannst du auch nicht aus deiner Haut. So wie er sich immer nehmen wird, was er bekommen kann, sollts ihm nen Vorteil bieten. Mach dir das einfach bewusst. Er ist das, was ich einen Seelenverschlinger nenne. Keinerlei Rücksichtnahme auf die Menschen in seiner Nähe. Kein Mitgefühl. Kein Schuldbewusstsein. Ich müsst dich fragen, kannst dich dran erinnern, dass er mal richtig Angst zeigte? Nicht davon sprach sondern wirklich zeigte in irgendeiner Situation. Würde eben auch passen, sollt da nie was gewesen sein. Und dir offen ins Gesicht gelogen wird auch schon des öfteren haben, passt genauso in so ein Verhaltensprofil. (Spricht zu sich selber: Von dem Thema komm ich wohl nie wieder los - Dissoziale Verhaltensweisen. Sind die wirklich an so viel Leid in der Welt schuld? Warum machen die nicht bei jedem, wenn er volljährig wird, nen MRT vom Kopf und führen ne Datenbank. So könnte man so viel Leid verhindern ... und auch immense Kosten im Gesundheits- und Sozialwesen sparen. *abwink*)

Das ist das, was jetzt richtig wär. Wirf ihn raus. Richtig im Sinne von, damits dir irgendwann wieder besser gehen kann. Just my 2 cents - meine Meinung zu deiner Bitte. Mach dir einen Plan, was du alles dafür tun musst, damit das durchführbar ist und dann tu es einfach. Mach dir einen Notfallplan, sollt er irgendwann wieder wegen irgendwas zurückkommen wollen, so dass du ihn aus deinem zukünftigen Leben heraushalten kannst. Seis nun, weil er jeden Tag die Kinder sehen will und es doch soooo viel praktischer finden würde, wenn er dann einfach bei dir übernachten würd. Er grad in eine finanzielle Schieflage geraten ist und er nur die Wahl hätte, bei dir unterzukommen oder auf der Straße zu landen etc. Dir immer bewusst machen, dass es dir immer wieder schlecht gehen wird, wenn er durch irgendwas zurück in dein Leben finden wird.

Letztlich entscheidest du es selber. Es ist dein Leben. Und du musst es selber leben, mit allen Konsequenzen die sich daraus ergeben. Du hast dein Glück und dein Leid manchmal selber in der Hand. Greif einfach zu dem, von dem du selber schon weißt, was es dir geben wird in Zukunft. Was du dir wünschst. Wovon du weißt, dass es dich wieder frei sein lässt. Frei von zu vielen Sorgen.
Mad-Ich
 

Re: Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon Carolin. » Sa. 24.05.2014, 20:31

Das was du durchmachst ist furchtbar und nicht einfach, ich möchte dir mein großes beileid aussprechen.
Dein Mann hat dich betrogen und angelogen, ich verstehe dass man beim ersten mal aus liebe verzeiht, beim zweiten mal aus hoffnung...aber beim dritten mal ist es "dummheit". (Die abwandlung eines zitats, ich will nicht sagen, dass du dumm bist!).
Allerding glaube ich auch, dass es ein fehler war, ihn wieder in dein Leben zu lassen. Ich meine, er hat dich verlassen, die kinder verlassen, deine gefühle waren ihm über die jahre hinweg egal..er hat gelogen undkonntte nicht einmal für diesen einen tag, an dem du ihn gebraucht hättest, ein guter vater sein. Ich kann verstehen, dass da dieses gefühl der abhängigkeit ist, dass du nicht loslassen willst, und ich denke das dieses gefühl davon kommt, dass diese sache einfach so ein großer teil dejnes lebens war. Du hast das gefühl, einen teil deines lebens zu verlieren, wenn du ihn endgültig rausschmeißt.
Aber ich denke, das du genau das tun solltest, ihn abservieren, vor die tür setzen, nie mehr an dich ranlassen. Jemand der dich so verletzt, belügt, betrügt, jemand der dich nur holt, wenn er dich mal braucht, der ist es doch nicht wert, dass du dein leben in so einer gefangenschafft lebst! Ich bin mir siher es wird lange brauchen, bis du eine endgültige trennung verkraftet hast, aber nur so lernst du vllt jemanden kennen, mit dem es dir besser geht..nur so kannst du von den depressionen weg kommen, nur so kannst du wieder zu dir selbst finden.

Wie alt sind deine kinder?
Hast du die möglichkeit, sie für eine zeit zu freunden/ leuten deines Vertrauens/ verwandten zu schicken?
Denn ich glaube, dir würde nach einer trennung von diesem (entschuldige) arsch sowas wie ejne auszeit gut tun..eine kur oder so :x
Carolin.
 

Re: Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon Kardia » Sa. 24.05.2014, 21:53

Mad-ich, aber man wird ja nicht mit einer Persönlichkeitsstöhrung geboren. Ich denke, dass ihn seine Kindheit so negativ geprägt hat. Natürlich nimmt er das die ganzen Jahre auch als Ausrede, weil er mir auf Grund dessen immer leid tut. Was deine Frage betrifft, Angst, Reue, Traurigkeit, das gab es alles noch nie. Nur Wut und agressives Verhalten, aber letzteres nicht gegen uns. Ich hatte immer gehofft, er würde irgendwann zu einer Kindheitsbewältigung gehen. Aber er sieht keinen Grund dafür.

Carolin hat Recht. Man denkt man verlässt sich selbst. Als er damals ging und mit seiner Affäre lebte, war ich kaum noch lebensfähig. Ich ass Monate lang nicht und lag oft Stunden bewusstlos in meiner Wohnung. Warscheinlich aber auch durch den Verlust meiner Grossmutter. Es war zu viel. Meine Kinder sind nun 7 Jahre und 5 Jahre. Gerade der Grosse, hat sich in der Zeit fiel um mich gesorgt. Ich habe ihm viel zugemutet. Dafür schäme ich mich auch. Ich habe oft Angst, dass meine Kinder Probleme davon tragen. Ich sehe ja, was aus meinem Mann geworden ist. Durch meine Depressionen habe ich zb Angst vor einer Mutter Kind Kur. Ich vertraue diesen Betreeungen nicht, da ich sie nicht richtig kennen lerne. Nacher schade ich meinen Kindern, würde ich sie mit in eine Kur nehmen. Ansonsten habe ich nur noch meine Eltern, was meine Familie betrifft und denen geht es gesundheitlich nicht so gut, dass ich sie dort Wochen lassen könnte. Ich hab auch leider das Problem nie irgendwelche Menschen, egal wie nah sie mir stehen belasten zu wollen. Ich bin eher der Mensch, der allen dieLasten abnimmt und sid mit sich herum trägt. Aber ihr habt Recht, dass er mich wohl niemals gut behandeln wird. Das sehe ich ja auch.. wenn solche Wege doch nur einfacher wären..
Kardia
 

Re: Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon warum ich » Sa. 24.05.2014, 22:07

Kardia hat geschrieben:er den Kindern sagt, dass ich den Papa fort geschickt habe und sie mich dafür ein Leben lang hassen werde. Oder da ich ja Depressionen habe, es dann ein leichtes wäre, dass er die Kinder zu sich holt.


rundum ein fieses schwein demnach. entschuldige, aber so solltest du es sehen.
er erpreßt dich emotional !

und dies ist nichts, wo man in deiner situation ohne hilfe herauskommt.
jugendhilfe kann ich direkt nicht empfehlen, aber beim sozialpsychiatrischen dienst solltest du vielleicht mal damit anklopfen / vorfühlen.

die würden dich auch darin bestärken, daß es natürlich völliger unsinn ist, wenn einer meint, depression allein reiche nachher schon aus, um einer mutter die kinder wegzunehmen oder das sorgerecht abzusprechen. noch dazu, wenn seine affären belegbar sind, und die kinder bei ihm also keineswegs sicherheit zu erwarten hätten. speziell der fall, wo er sein eines gspusi gleich schon wieder mit dem nächsten hintergangen hat. da ist ja wohl nichts, was überhaupt nur als beständig in aussicht stehend angesehen werden könnte.

gerade unter depression sieht man die dinge alle elendig verfilzt und keinen weg, den aber andere (zuständige und damit befaßte stellen) bei inaugenscheinnahme der konkreten verhältnisse leicht erkennen und dir weisen könnten.
warum ich
 

Re: Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon Carolin. » Sa. 24.05.2014, 23:57

Ein weg der Trennung ist immer ein schwerer, denn wie wir ja bereits erkannt haben: es fühlt sich an, wie die Trennung von einem selbst. Aber nur durch diesen weg, der jetz ich unmöglich scheint, kannst du wieder dein ich finden und zu dir selbst gelangen. Ich bin mir relativ sicher, dass mit viel zeit und liebe (von deinen Kindern oder Freunden oder evtl neuen Bekanntschaften) auch die Depressionen weg gehen..also sobald du dich von ihm gelöst hast.

Es steht deinem Mann wirklich nicht zu, dich emotional zu erpressen, und du musst dich nicht schämen, das du dich deinen Kindern gegenüber schwach zeigst. Ich bin mir sicher, sie werden es verstehen, wenn sie groß sind, du solltest es ihnen genau so erklären wie es war.

Dir würde ich Raten, mich beraten zu lassen, ob jemand schon Erfolg mit einer Mutter Kind kur hatte..und falls dies nicht der fall ist, dann nimm dir mit den beiden trotzdem eine Auszeit und Fahr in den Urlaub irgendwohin wo du schon immer hinwolltest oder wo du dich wohlfühlst.
Was außerdem hilft (also bei mir zumindest, ich kenne mich mit Depression nicht so gut aus, aber vielleicht hilft es dir ja auch), sind Bücher mit Ratschlägen oder aufmunternden Worten. Vielleicht findest du ja von 'Kerstin Werner' etwas, das dir helfen könnte, zurück zu dir selbst zu finden.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen. Fühl dich gedrückt :3
Carolin.
 

Re: Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon Mad-Ich » Sa. 24.05.2014, 23:59

Ich denke, dass ihn seine Kindheit so negativ geprägt hat.


Nur so rein vonner Unterscheidung: Denken und Wissen, den Unterschied kennst du? Weil erzählen kann man anderen viel, verdammt viel. Wohingegen Wissen auf dem beruht, was man selber gesehen und erlebt hat. Frag dich einfach mal, was du mit ihm erlebt hast in den 9 Jahren? Rechtfertig dass irgendeine angeblich schwierige Kindheit von der du überhaut nichts weißt? Nur glaubst, da wäre etwas? Das man andere deswegen so leiden lässt? Das ist seine eigene, freie Entscheidung. Das ist sein, wie man so schön sagt, Naturell. Und daran wird niemand etwas ändern können. Niemand. Wahrscheinlich nicht mal er selber, wenn er denn durch irgendwas dazu genötigt werden würde, selber was verändern zu müssen.

Rein von meinem Verständnis, ich bin aber bei weitem nicht vom Fach, dann hat er schlicht nen Gehirn das etwas anders funktioniert als beim Großteil der Menschen. Da sind Teile verkümmert, ob nun angeboren oder durch Erlebnisse in der Kindheit, keinen Plan. Und so weit ist die Medizin noch nicht, dass sie diesen Teil mal eben reparieren könnte. Wenn die das nicht können, wie willst du das dann schaffen? Das ist einfach sein, ich mags nichtmal Handicap nennen. Das ist einfach er. So ist er, so wird er immer bleiben. Mach dir da keine Hoffnungen in irgendeine Richtung der Besserung *kopfschüttel*.

Hmm, was ich dich fragen müsste, dir ist schon bewusst, dass auch Menschen mit nem heilen Elternhaus durchaus ne Persönlichkeitsstörung entwickeln können, auch erst in späteren Jahren? Oder sie sich gar nicht bewusst sind, dass Zeit ihres Lebens doch irgendwas im argen lag, es aber erst Jahre später durch irgendwas ins Bewusstsein rückt? Ne Fehlentwicklung in der Kindheit muss nicht immer mit Gewalt dahergehen *kopfschüttel*.

Ich spüre deine Angst vor dem Schritt der Trennung. Du wirst sicher Gedanken in die Richtung haben, wie schaffe ich es alleine mit 2 Kindern? Was wenn mir mal was passiert, was ist dann mit den beiden und ähnliches, richtig? Fühlst dich alleine schwach und hilflos und brauchst einfach jemanden, der dir einen gewissen Halt gibt, auch richtig? Wie du das aktiv ändern kannst, so ausm Stehgreif, keine Ahnung. Weil das wärst dann einfach du. Und da groß was zu ändern dürfte sehr lange dauern. Und mit 2 kleineren Kindern für die man sorgen muss, könnte das schwer werden genug zur Ruhe zu kommen, um da viel in sich zu gehen, Fehler zu bemerken und sie aktiv anzugehen. Da wirst du professionelle Hilfe brauchen. Wenn du denn das selber schon irgendwo so siehst. Jemand, der dich live erlebt, jemand, dem du ein gewisses Vertrauen entgegenbringst. Jemand, der dir Fragen geben kann, der dir Fehler behutsam aufzeigt, der sowas wie eine Art Freund Ersatz für eine gewisse Zeit dann ist. Und nen Psychiater ist kein Therapeut. Die 10 Minuten und nen Antidepressiva mitgeben + nem leichten Neuroleptika zum Schlafen (geh ich mal davon aus, dass das sowas ist, wie ichs selber nehme) ist keine Hilfe, eher ne Überbrückungsmaßnahme um zu gucken, ob du dich dadurch vielleicht fangen tust. Oder um dich so weit nervlich stabil zu bekommen, dass du dir selber helfen kannst. Mein derzeitiger Psychiater hat mir im ersten Gespräch genau das gesagt, was ich selber schon dachte. Ich müsse mein Leben auf die Reihe bekommen. Auch wenn zu der Zeit mir jemand anderes sagte, ich solle mich einweisen lassen *abwink*.

Du musst dir einfach selber helfen können. Und kannst es nicht, brauchst du jemanden, der dich so weit bringt, dass du es wieder kannst. Oder vielleicht auch zum ersten Mal wirklich in deinem Leben. Dir selber helfen kannst dich zu schützen. Dein Leben auch alleine zu leben. Wobei, alleine wirst du nicht mehr sein. Du hast deine beiden Kids. Bis sie irgendwannn selber ihr Leben leben müssen. Bis dahin ist noch so viel Zeit, da kann noch so viel passieren. Vielleicht findest du bis dahin nen Menschen, der gut zu dir ist. Mit dem du wieder glückliche Momente erleben kannst. Wer weiß schon, was die Zukunft wirklich bringen mag?

Guck, ich bin mir nur bei einem sehr sicher: Wenn jemand nen anderen dazu bringt, dass er krank wird, seis nun körperlich oder seelisch und es ihm schlichtweg egal ist, dann sollte man die Beine in die Hand nehmen, wenn man das erkennt und rennen. Um seiner selber willen. Weil er einem alles nehmen wird, alles was das Leben lebenswert macht. Und vielleicht am Ende sogar das Leben selber. Das ist schon so oft vorgekommen im Zwischenmenschlichen Bereich, dass ich selbst das als mögliche Zukunftsoption mit in Betracht ziehen und es offen so sagen muss. Ich hatte sowas in meiner Familie (Onkel und Tante) als ich nen Kind war.

Es ist aber dein Leben, deine Entscheidung. Du willst einen Rat und der wird sich einfach nicht ändern. Ich kann ihn nur erweitern, mehr nicht. Dir das warum ich so denke und empfinde näher bringen.

Eigentlich solltest dir ne Therapeutenliste bei deiner Krankenkasse besorgen und einfach mal bei jemandem nen Termin für nen Vorgespräch vereinbaren. Oder deinen Psychiater fragen, ob er jemanden wüsste, der aktuell noch freie Plätze hat. Ist so viel ich weiß nicht ganz so einfach nen Therapeuten zu finden. Meist ziemlich überlaufen. Da hab ich aber selber nicht so die Riesenerfahrung drin *zugeb*. Ausm Stehgreif würd mir da einfach nichts anderes einfallen. Es sei denn, du hast sehr gute Freunde, mit denen du einfach mal offen über die letzten 9 Jahre reden könntest. Die für sowas auch Verständnis haben und sich wirklich Zeit nehmen würden. Eben wirklich sehr gute Freunde.

*Leergeschrieben hab*
Mad-Ich
 

Re: Mein "wundervolles" Familienleben

Beitragvon Kardia » So. 25.05.2014, 20:34

Ich habe heute versucht mit ihm zu reden. Was alles passiert ist und warum ich einfach nicht mehr mit ihm leben kann.
Die einzige Reaktion war : Wenn du es so haben willst, dann Bitte.
Und nun sitze ich allein Zuhause und weine und er wird sich sicher einen schönen Abend machen.

Ich habe mich das früher auch schon so oft gefragt, auch wenns Böse klingt. Aber wieso wird er nicht von der Welt bestraft? Ist man ein schlechter Mensch, bekommt man was man will. Ist man aber eine gute Seele, so erntet man ständig nur Negatives. Ich sitze nun wieder und frage mich, wieso er mich nicht liebt, ich ihm so egal bin. Ich versteh es einfach nicht. So viele Jahre für nichts verschenkt..
Kardia
 

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