Mein Freund ist Heroinabhängig

Hier geht's um jede Form von zwischenmenschlichen Beziehungen, also um Liebe(skummer) und Partnerschaft (auch Sexualität), um Freunde, Bekannte, Angehörige und andere soziale Kontakte in Eurem Umfeld.

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon Pinkychen » Di. 22.10.2013, 19:57

Ja das Gespräch hat mich sehr verletzt. Ich hab lange gewartet dass überhaupt was kam und als er dann geschrieben hat,hat die Freude ungefähr 1 Sekunde angehalten... das ist der grund,warum ich das Gespräch kopiert habe,ich hätte nie in Worte fassen können,wie es rüber kam und auf eine art beruhigt es mich,dass ich nicht die einzige bin, die das Gespräch so empfunden hat.

Christine hat geschrieben:Weil man sich lieber völlig aufgibt, als den anderen gehen lassen zu müssen.


Ja so sehe ich das. Solange ich auch nur noch das kleinste fünckchen Kraft in mir habe,werde ich ihn unterstützen. So weh es auch tut und so egal,wie ich ihm anscheinend bin. Ich kann nicht los lassen... wenn ich ihn verlasse tut er sich hinterher was an. Ich muss doch auf ihn aufpassen,soweit ich das kann.
Ich wüsste nicht wie es mir noch schlechter gehen könnte. Ich schlafe kaum,hab kaum Appetit, magenschmerzen und Albträume. Und ich bin eigentlich nur noch traurig weil mich selbst die schönsten Erinnerungen mit ihm nicht mehr erheitern. Ich hab nur ständig seine Worte im Kopf,Bilder im Kopf.... sobald ich die augen schließen,kommen Bilder von etwas,was ich nie gesehen habe...
Hätten wir den Entzug wie besprochen bei mir gemacht hätte er nie die Möglichkeit gehabt wieder was zu nehmen... dann wäre das nicht passiert :cry: aber dafür war ich anscheinend zu feige.
Dass er wieder etwas genommen hat ist meine schuld,ich hab ihn in seine alte Stadt zu seiner Mutter geschickt *Kopfschüttel* wie konnte ich nur so dumm sein. Das hätte ich nicht machen dürfen :cry:
Pinkychen
 

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon Christine » Di. 22.10.2013, 20:21

Es ist nicht deine Schuld :troest:
Das ist eine unglaublich schwierige Situation für dich gerade. Ich verstehe gut, dass du da an deine Grenzen kommst.
Christine
 

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon Pinkychen » Di. 22.10.2013, 20:32

Sicher ist es das. Er hätte den Entzug bei mir machen können. Hier kennt er keine Dealer,aber ich hab ihm in seine alte stadt zurück geschickt... wo er alle kennt. Das hätte ich nicht tun dürfen
Pinkychen
 

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon Christine » Di. 22.10.2013, 20:41

Woher hättest du das denn wissen sollen?
Er kennt sich selbst besser, gerade, wenn er schon so eine Entzugskarriere hinter sich hat, wie er dir sagt. Er hätte auch von sich aus sagen können, er will nicht in seine alte Stadt zurück, weil das Probleme geben kann.
Hat er aber nicht - oder?

Wie wäre es denn, wenn du ihm jetzt vorschlägst, dass er den Entzug bei dir fortsetzen könnte? Vielleicht hilft das ja.
Christine
 

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon GLaDOS » Di. 22.10.2013, 21:06

Warum ladest du dir die ganze Schuld auf? Denkst du wirklich er hätte in deiner Umgebung keine Dealer gefunden...sorry aber ich bin da vom Gegenteil überzeugt. Man bekommt so leicht Drogen, sogar auf dem Land ist es machbar. In jeder Stadt gibt es einschlägige Plätze für den verkauf von Drogen. Denkst du du hättest ihn in deiner Wohnung einsperren können.

Liebe Pinky, du bist nicht für sein Handeln verantwortlich, auch wenn du denkst das du das bist. Es wird die Zeit kommen, wo aus dieser Liebe nur mehr Hass entsteht, weil er nicht aufhören kann, und du nicht loslassen kannst. Du wirst ihm nicht mehr vertrauen können... usw...

Such dir Hilfe. Geh zu einer Beratungsstelle, dass ist unheimlich wichtig für dich und deine Kinder.

Und glaube mir, es geht noch schlimmer. Irgendwann werden deine Kinder mitbekommen was los ist. Irgendwann brauchst du selbst Medikamente, und das wirst du. Du wirst Therapie brauchen. Auch deine jetzige Verfassung wird noch schlimmer.

Sorry aber er war nie clean. In den zwei Wochen hat er gekokst, und das ist nicht weniger schlimm.

Aber diese Erfahrungen musst du (leider) alle selber machen, auch wenn ich dich gerne wachrütteln würde. Ich sage dir das nicht nur, weil ich jahrelang mit einem süchtigen gelebt habe, sondern weil ich später selber dem Koks und Alkohol verfallen bin, und auch mein damaliger Freundeskreis nur aus Usern bestand...und ich hab nicht nur einen Freund verloren.

Ich wünsche dir von Herzen das ihr es schafft, aber leider wirst du das nie sagen können. Er wird den Rest seines Lebens damit kämpfen müssen... mal mehr mal weniger...es wird nie ein "wir haben es geschafft" geben.
GLaDOS
 

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon Pinkychen » Di. 22.10.2013, 21:45

GLaDOS hat geschrieben:
Such dir Hilfe. Geh zu einer Beratungsstelle, dass ist unheimlich wichtig für dich und deine Kinder.

Und glaube mir, es geht noch schlimmer. Irgendwann werden deine Kinder mitbekommen was los ist. Irgendwann brauchst du selbst Medikamente, und das wirst du. Du wirst Therapie brauchen. Auch deine jetzige Verfassung wird noch schlimmer.


1. Wüsste ich nicht zu welcher Beratungsstelle ich gehen sollte,zudem diese nur für süchtige sind und nicht deren Angehörige. Sie haben sicher besseres zu tun...

2. Warum sollte ich irgendwann Tabletten brauchen? Ich bin doch nicht süchtig.

Wachrütteln?? Inwiefern denn wachrütteln? :(
Pinkychen
 

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon Pinkychen » Di. 22.10.2013, 22:58

Christine hat geschrieben:Woher hättest du das denn wissen sollen?
Er kennt sich selbst besser, gerade, wenn er schon so eine Entzugskarriere hinter sich hat, wie er dir sagt. Er hätte auch von sich aus sagen können, er will nicht in seine alte Stadt zurück, weil das Probleme geben kann.
Hat er aber nicht - oder?

Wie wäre es denn, wenn du ihm jetzt vorschlägst, dass er den Entzug bei dir fortsetzen könnte? Vielleicht hilft das ja.


Wo hätte er seinen Entzug sonst machen wollen? In eine klinik wollte er nicht schon wieder gehen.

Und wenn ich ihn bitte seinen Entzug bei mir zu beenden,dann müsste er durch 3 Städte fahren wo er sich damn wohl wieder was kaufen wird... er ist immerhin bei seiner mutter. Und das wird er auch nicht wollen
Pinkychen
 

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon Panvie » Mi. 23.10.2013, 06:27

Ich musste einige Beiträge lang erstmal etwas Distanz zu der Sache gewinnen, um das Problem deines Freundes wieder objektiver betrachten zu können. Er kommt in deinen Beschreibungen überhaupt nicht gut bei mir weg.

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Deshalb habe ich mich mal auf die Suche nach einer Seite gemacht, die deine eigene (Co-)Abhängigkeit ganz gut einfängt und gut verständlich erklärt. Es gibt verschiedene Syndrome für die Co-Abhängigkeit. Darunter auch die Leugnung, das Vorspielen einer heilen Welt, der Abbau eigener sozialer Kontakte nach außen, so wie Scham und Angst vor dem Prozess. Ich würde dich in folgende Symptomatik einordnen:

[...] Co-Abhängige sind stets freundlich und höflich und bemühen sich fortwährend, es anderen recht zu machen. Auch wenn die Befindlichkeit zwischen euphorischer Hoffnung und abgrundtiefer Verzweiflung wechselt, wird nach außen der Schein der „heilen Welt“ oder der „glücklichen Familie“ gewahrt. Die betroffene Person gibt vor, zufrieden und gut gelaunt zu sein. Es mangelt an gesunder Aggressivität und Gefühle des Ärgers und der Unzufriedenheit sind unterdrückt. Das Verhalten ist gegenüber vor allem dem Suchtkranken, aber auch anderen Personen stark inkonsequent. In Zuständen äußerster Verzweiflung ausgestoßene Drohungen, z.B. sich zu trennen, werden nie umgesetzt.

Zusätzliche Auffälligkeiten:
Betroffene leiden häufig an weiteren depressiven, ängstlichen, psychosomatischen und traumatischen Beschwerden. Erschöpfung, Freudlosigkeit, Nervosität, vielfältige Ängste, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Misstrauen, Gleichgültigkeit oder Schreckhaftigkeit sind typische Auffälligkeiten. Nicht selten tritt die co-abhängige Störung in Kombination mit weiteren psychischen Störungen auf (Komorbidität), z.B. Depressionen, Angststörungen, psychosomatische Erkrankungen, Traumafolgestörungen oder Persönlichkeitsstörungen, um die wichtigsten aufzuzählen. [...]
Quelle: http://www.co-abhaengig.de/coabhaengigkeit.html
-> Bitte nimm dir die Zeit und lies es eventuell mal ganz durch. Es ist sehr informativ und in einfachen Worten erklärt.


Ich möchte dir gerne nochmal vor Augen halten, dass du deinen Partner nicht nur bei seinem Prozess begleitest und ihm beistehst und Mut zusprichst. Es ist wichtig, dass du erkennst, dass du mitten drin steckst und das kreuzgefährlich für dich und deine Kinder ist!!

Er braucht dich nicht und wie man im Moment sieht, will er deine Hilfe auch nicht. Was er will ist seine Ruhe und die Droge(n). Glados' Erfahrung ist kein Einzelfall und wenn aus der Co-Abhängigkeit wirklich eine eigene Abhängigkeit wird, bist du auch eine Gefahr für deine Kinder - die im schlimmsten Falle dann selbst wiederrum in eine Co-Abhängigkeit rutschen würden. Drogenkonsum kann auch mit Aggression und Gewalt einhergehen. Dieser Mann macht sich und vorallem dir alles kaputt.

Zu der Sache mit der Stadt und dass er den Entzug bei dir hätte machen sollen, da er da clean werden würde, muss ich sagen: Nein. Ein Entzug muss kontrolliert sein. Du würdest nicht glauben, zu was Suchtkranke fähig sind, wenn sie nach ihren Mitteln jagen. Beschaffungskriminalität ist so unendlich leicht, dass er selbst im kleinsten katholischen Dorf an Drogen kommt, wenn sie dort einer vertickt. Bitte realisiere, dass es nie mehr wie zu den guten Zeiten von früher kommen wird. Zumindest nicht mit ihm und seiner Einstellung.

Hier findest du eine foreninterne Liste mit einigen Beratungskontakten. Ich würde meine Aufmerksamkeit auf folgende Kategorien lenken:

  • Bundesweite Sucht & Drogen Hotline
    01805/313031 (12ct./Min)
  • Telefonseelsorge
    0800 1110111 (katholisch) (0ct./Min)
    0800 1110222 (evangelisch) (0ct./Min)
  • Kinder und Jugendsorgentelefon
    0800 / 00 80 08 0
  • Suchtberatung
    Tel: 0800 9100100
  • BZgA-Infotelefon zur Suchtvorbeugung
    Telefon: 0221 892031
Wenn du direkt vor Ort zu einer Stelle gehen möchtest, suche einfach eine Suchtstelle auf. Die kennen sich auch mit deiner Situation aus. :troest:

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Ich muss ehrlich gestehen, dass mich dein Problem ziemlich mitnimmt. Aber zwischen den ganzen Beiträgen schimmert immer ein Stück davon hervor, dass du noch die Hoffnung darauf hat, dass er mit dem ganzen Zeug aufhört und das du dich an ein Versprechen klammerst, ihm zu helfen.

Ich wünsche dir, dass sich der Nebel dieses Wunschgedanken bald lichtet und dein Blick bald etwas klarer wird. Dich runter zu ziehen geht immer. Und wenn man nicht früh genug abspringt, nimmt man seine neue Umgebung erst wahr, wenn man schon zusammen mit dem Schuldigen, der einen dort hin gebracht hat, in der sozialen und emotionalen Hölle fest sitzt.

Liebe Grüße
Panvie
 

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon GLaDOS » Mi. 23.10.2013, 06:50

Mir geht's wie Panvie...ich habe gestern abend gemerkt wie mich dein Thema emotional aus der Bahn wirft, deswegen werde ich dazu mal nichts mehr schreiben.

Es kommen einfach zu viele Erinnerungen an diese schlimmste Zeit in meinem Leben hoch.

Ich wünsche dir noch alles, alles gute...
GLaDOS
 

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon TickTack » Mi. 23.10.2013, 13:53

Hey Pinkychen,

es gibt auf jeden Fall Beratungsstellen für Angehörige und ich würde dir auch empfehlen, dich danach umzuschauen. Ich habe selber oft in diesem Arbeitsfeld gearbeitet und dies kann dir eine gute Stütze sein und dir helfen! Natürlich ist das deine Entscheidung und bedarf vllt Überwindung, aber langfristig kann es helfen.

Egal wo dein Freund den Entzug macht, wenn er nicht vollkommen davon überzeugt ist es durchzuziehen, bekommt er seine Drogen und da kann keiner was gegen tun. Früher oder später wird man Meister im Trixen und Täuschen, die Sucht zwingt einen dazu.

DU bist nicht Schuld an dem, die Sucht nach Stoff treibt ihn dazu...
TickTack
 

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon Pinkychen » Mi. 23.10.2013, 13:53

GLaDOS hat geschrieben:Mir geht's wie Panvie...ich habe gestern abend gemerkt wie mich dein Thema emotional aus der Bahn wirft, deswegen werde ich dazu mal nichts mehr schreiben.

Es kommen einfach zu viele Erinnerungen an diese schlimmste Zeit in meinem Leben hoch.

Ich wünsche dir noch alles, alles gute...


Das tut mir wirklich Leid. Das wollte ich gewiss nicht :(


Genau wie bei dir Panvie. Ich möchte nicht dass es euch emotional mitnimmt :(
Ich bin dir sehr dankbar,dass du dir für mich so viel Mühe gegeben hast. ich hätte selber nie den Mut aufbringen können im Internet danach suchen alleine weil ich Angst Vor dem hatte,was ich da lesen könnte und ich hatte Recht.

Der erste Teil des Beitrages passt 1:1 zu mir. Das schockiert mich ein wenig und beim 2. Stimmt der Anfang und nun habe ich ein wenig sorge dass das andere noch eintritt wenn es so weiter geht. :cry:

Das letzte was ich möchte,ist auf irgendeine Art und Weise meine Kinder zu gefährden.

Das einzige was ich auf die Reihe bekommen hab,is nachnach einer Beratungsstelle in meiner stadt zu suchen,allerdings fehlt mir der Mut dort anzurufen geschweige denn dahin zu gehen.

Ich weiß gerade nicht genau was ich machen soll. Ich bin ein wenig ratlos. Obwohl ratlos nicht direkt,ich bin Eher in eine gedankliche Schockstarre verfallen,wenn ich mir die letzten Beiträge durchlese...

Sorry :cry:
Pinkychen
 

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon Pinkychen » Mi. 23.10.2013, 13:58

Mein Beitrag ist völlig wirsch,Zusammenhangslos und ohne Struktur. Entschuldigt.
Pinkychen
 

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon TickTack » Mi. 23.10.2013, 14:02

Alles okay, mach dir keine Sorgen, hauptsache du kannst dir etwas Luft beim Schreiben machen.

Dass dich das schockt, tut mir leid. Aber vllt ist das gerade nötig, damit dein Blick wieder etwas klarer wird. Ich weiß, das trifft einen sehr. Aber wichtig ist nun zu handeln und das packst du. Dort arbeiten Menschen, die diesen Job gern machen und sehr viel Verständnis und Mitgefühl haben. Sie wissen, dass dich das Überwindung kosten wird.. und wenn es dir nicht gefällt, brauchst du nicht mehr hingehen. Aber vllt kannst du diese Chance greifen, ich würde mich für dich freuen.
TickTack
 

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon Pinkychen » Mi. 23.10.2013, 14:19

Ich kann da gar nicht hingehen. Ich könnte meine Mädels nicht mitnehmen und unterbringen kann ich sie auch nicht. Aus meinem Familien- und Freundeskreis weiß das niemand.

Also mach ich es allein. Ich schaff das schon. Habe noch Kraft für uns beide. Irgendwie muss das gehen.
Pinkychen
 

Re: Mein Freund ist Heroinabhängig

Beitragvon TickTack » Mi. 23.10.2013, 16:01

Pinkychen hat geschrieben:Irgendwie muss das gehen.


Und wenn nicht? :(

Du brauchst einen Plan B, einen Notfallplan für dich und deine Kinder...vllt magst du nochmal darüber nachdenken.
TickTack
 

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