Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkeiten?

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Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkeiten?

Beitragvon Sorgenkind11 » Di. 12.11.2013, 16:20

Hallo zusammen,

ich weiß nicht was ich machen soll, ich hoffe es kennt sich irgendjemand gut mit den Möglichkeiten aus, die eine junge Frau hat, wenn sie einfach nicht mehr arbeiten kann, wenn man merkt, man versucht es immer und immer wieder, und doch holt einen das psychische Tief wieder ein. Wenn Ihr euch mit den Möglichkeiten auskennt, was ich vielleicht tun kann, was mir hilft, - bitte bitte schreibt mir, ich wäre euch so dankbar. Denn ich bin verzweifelt und niemand konnte mir bisher wirklich eine Antwort darauf geben, weil sich die wenigsten, (mich eingeschlossen) mit dem Thema auskennen. (Selbst Therapeut und Arzt).

Ich bin 27, eigentlich kerngesund, aufgeschlossen, (man würde es mir nie anmerken) und doch habe ich seit frühester Kindheit mit Angstzuständen und Depressionen zu kämpfen. Ich war auch schon zweimal in einer Klinik. Mein Hauptproblem ist, dass ich mit Druck und Stress in der heutigen Arbeitswelt nicht umgehen kann. Ich zerbreche regelrecht daran. Es holt mich doch immer wieder ein, wie ich nun erkannt habe. Ich liefere immer gute Arbeit ab, weil ich auch noch ein Problem mit diesem blöden Perfektionismus habe, doch das geht immer nur eine Weile gut, .... danach kommt jedes Mal der große Knall und es geht auf einmal gar nichts mehr. Ich hatte schon mehrere Arbeitgeber.

Nun war wieder der Fall, dass ich nicht mehr arbeiten konnte, weil ich es psychisch wieder nicht mehr ausgehalten hatte. Ich bin nun gekündigt und bin auch beim Arbeitsamt gewesen und habe dort mit einer Vertrauensperson gesprochen. Die konnte mir halt auch nicht wirklich viel sagen, was ich tun kann. Sie werden mich halt nun auch wieder mit weniger Stunden vermitteln, und vermerken, dass ich nicht jede Art von Arbeit tun kann...usw. im Grunde aber nichts was mir weiterhilft. Kennt jemand von Euch Bekannte, Freunde oder Ihr selbst, mit solchen Problemen? Gibt es für uns mit den psychischen Problemen, die ja wie ich finde, auch eine Art von Behinderung sind, denn nicht irgendwelche andere Möglichkeiten und Alternativen die einem helfen und einen weiterbringen???

Durch meine Angstprobleme habe ich nun wahnsinnige Existenzängste. Denn ich habe dieses Jahr schon Arbeitslosengeld erhalten und mein Anspruch ist nicht mehr lange, da ich nun beim letzten AG kein ganzes Jahr gearbeitet habe. Ich habe solche Angst vor Hartz4 und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich keine gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe, das wurde mir sogar vom Arbeitsamt bestätigt. Viele AG stellen mich nicht ein, weil sie Angst haben ich könnte gleich schwanger werden, da die Familienplanung in diesem Alter einfach relevant ist. Und 6 Stunden Jobs gibts leider nicht viele. Ich komme auch nicht aus der Großstadt wo es vielleicht mehrere Möglichkeiten gäbe.Ich habe sogar Abitur, aber ich wurde bevor ich die letzte Stelle antrat, zu fast keinem Vorstellungsgespräch eingeladen. Wegen meinem Alter und Lebenslauf.

Ich bin einfach arbeitsunfähig, aber mit meinen jungen Jahren kann ich doch noch keine Frührente beantragen? Ich bin total durcheinander, total!! Ich wohne mit meinem Freund schon lange zusammen, er unterstützt mich wo er nur kann. Wir hatten uns schon alles vorgestellt, dass wir bald eine größere Wohung brauchen, heiraten möchten und weil wir auch so langsam an die Kinderplanung denken. Und allzu lange kann ich damit auch nicht mehr warten. Aber wenn ich jetzt nichtmal mehr einen Job habe und alles, ich will doch nicht Kinder und dann an allen Ecken und Enden sparen sodass man gar nicht mehr normal leben kann .....mein Freund verdient auch nicht sehr viel. Aber es bringt mir doch nichts wenn ich ständig was neues anfange und dann wieder nicht mehr kann. Die Arbeitgeber sind auch misstrauisch, da ich schon soviele Stationen in meinem Lebenslauf habe. Immer nur kurze Arbeitsverhältnisse. Ich bin sowas von verzweifelt. Ich hoffe es versteht mich jemand?

Was soll ich nur tun? Ich habe keine Kraft mehr um wieder Bewerbungen zu schreiben, es geht einfach nicht mehr, ich kann nicht mehr...bitte helft mir..ich danke euch schonmal.. Euer Sorgenkind
Sorgenkind11
 

Re: Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkei

Beitragvon Charlotte » Di. 12.11.2013, 21:18

Hallo Sorgenkind!

Ich stecke quasi in demselben Dilemma wie du. Hast du schon mal über eine Reha nachgedacht? Es gibt da sowohl die Möglichkeit, erstmal eine medizinische psychosomatische Reha zu machen, als auch die berufliche Reha. Bei zweiterem wird - so wurde es mir jedenfalls erklärt - geguckt, wie viel du beruflich noch leisten kannst und vor allem in welchem Bereich. Du kannst verschiedene Praktika machen, deine Grenzen austesten und bekommst dann auch Hilfe beim Bewerbungsverfahren. Beides muss von der Rentenversicherung genehmigt werden.

Wenn es mit dem Arbeiten gar nicht mehr geht, gibt es nur noch die Erwerbsunfähigkeits-/Erwerbsminderungrente, mit der aber auch keine großen Sprünge drin sind, wenn du dafür keine private Versicherung abgeschlossen hast. Und vor allem ist es schwer, die in unserem Alter genehmigt zu bekommen. :(

Die Aussichten sind leider nicht berauschend. Ich bin derzeit auch krank geschrieben und mir graut es davor, irgendwann wieder ins Arbeitsleben zurückkehren zu müssen...
Charlotte
 

Re: Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkei

Beitragvon Atisha » Mi. 13.11.2013, 00:10

Ich kenne mich bestens aus,wenn man vor Ängsten, Überforderung, Unsicherheit, Kraftlosigkeit und Depression nicht mehr arbeiten kann.
Ich habe auch eine medizinisch-berufliche Reha gemacht (RPK), zwei Jahre ging sie. Recht empfehlenswert, wenn es einem schlecht geht und man nicht mehr weiter weiß.
Aus der Reha heraus habe ich dann einen 400 €-Job gemacht und damit mein ALG2 aufgestockt, zwei Jahre ging das nun bis zum Sommer, dann wurde mir erstmal alles zu viel und ich habe aufgehört. In den letzten Monaten habe ich mich wieder gut erholt. Habe jetzt Erwerbsminderungsrente beantragt. Dazu verdienen kann man dort ja auch. Wenn ich wieder stabiler und gesundeter bin, dann kann ich mir einen 400€-Job wieder vorstellen. Mehr aber auch nicht. Vor dem allen war ich von 2005 - 2009 arbeitslos. Konnte aber aufgrund meiner Ersparnisse da noch gut leben. Jetzt ist alles alle und es reicht vorne und hinten nicht mehr.
Ich empfehle dir die Reha und ein Kind zu bekommen, in den vier Jahren kannst du dich mit deinen Problemen auseinander setzen und bist danach vielleicht schon wieder viel besser drauf als jetzt. Die Hoffnung nicht aufgeben das es besser werden kann, nur Zeit braucht es. Nutze die Zeit für dich, mach was du schon immer machen wolltest und mache nur noch was dir gefällt und wo du dahinter stehst. Wie gesagt in vier oder fünf Jahren hast du dich vielleicht schon gut eingefunden ins Leben.
In der Zwischenzeit würde ich mich nicht fertig machen, wegen Jobaussichten, die sind eh schlecht, damit musst du leben. Und irgendwie brauchst du ja auch noch einen Berufsabschluß, so wie ich es gelesen habe, ja dann gehe das auch noch an, die Reha bereitet und testet dich darauf vor. Das sind wieder zwei Jahre die du dann geschafft hast. Und erst nach diesen sechs Jahren denkst du ans Arbeiten gehen.
Ich habe für zwei Jobs die mir angeboten wurden und die ich machen hätte können insgesamt 170 Bewerbungen geschrieben. Wenn es dir sehr schlecht geht dann gehe doch in eine WfbM. Damit habe ich aber keine Erfahrung. Mit richtig so Behinderten wöllte ich aber nicht zusammenarbeiten, wenn die größtenteils psychisch behindert sind dann mag das vielleicht sogar gehen. Das kommt nun darauf an was man dort machen darf und kann. Ich hätte keine Lust, Pilze einzutüteln oder Schaals zu stricken. Meistens sind die Träger ja Vereine, die müssen Vereinsunterlagen, Verwaltungsunterlagen und Veranstaltungsflyer herstellen und drucken, dafür am Computer zu arbeiten, das würde mir schon eher gefallen. Und dann so Wochenmärkte u.ä. mit organisieren und die Produkte mit verkaufen, so schlecht stelle ich mir die Arbeit gar nicht vor, man muss eben gucken was man will.
Natürlich habe ich leicht reden, ich wohne in Dresden, wie das auf dem Land gehen soll, das weiß ich nicht, aber da gibts bestimmt auch kleinere Jobs.
Atisha
 


Re: Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkei

Beitragvon GefallenerEngel » Mi. 13.11.2013, 08:25

Ich persönlich hatte trotz meiner Depression weitergearbeitet. Aus 2 Gründen. Zum einen war da natürlich die wahnsinnige Angst vor dem Arbeitsplatzverlust, die alles überlagerte. Zum anderen bin ich mit einer Selbstbeteiligung privat krankenversichert. Da ich ja sonst ebenfalls kerngesund bin/war und so gut wie niemals zum Arzt musste, konnte ich dadurch jede Menge Geld sparen. Und das sollte sich wegen einer von anderen Menschen (!) verursachten Depression nicht ändern.

Also sagte ich zu mir: du musst dich durchkämpfen, niemand wird dich retten, niemand wird dir helfen, niemand wird dich schützen außer dir selbst. Das Leben ist grausam, es ist ein Kampf auf Leben und Tod, du gegen den Rest der Welt. Es gibt keinen anderen Ausweg für dich. Die (meisten) anderen hatten bessere Startbedingungen in diesem Leben, die du nicht hattest, umso stärker muss dein Wille sein, um diesen Nachteil auszugleichen.

Ich hatte sehr lange und sehr hart gekämpft und ich habe gesiegt.
GefallenerEngel
 

Re: Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkei

Beitragvon EmmaLinnea » Mi. 13.11.2013, 13:17

Hallo!
Ich bin in einer ähnlichen Lage wie du. Ich habe hier auch um Rat gefragt, außerdem war ich am Montag bei einer Beratung, die mir auch noch Möglichkeiten vorgeschlagen hat.
Darf ich fragen, aus welchem Bundesland du kommst? Wenn du aus Schleswig-Holstein kommst, könnte ich dir vielleicht weiterhelfen, hab nämlich jetzt in letzter Zeit viele Adressen zusammengetragen.
Kannst mir dann ja eine PN schreiben wenn du möchtest.
Oder du guckst mal unter "Zukunft und Arbeit", was ich hier unter "Probleme und Sorgen" veröffentlicht hab.
Vielleicht ist da ja auch was brauchbares für dich dabei!
Alles Gute!
EmmaLinnea
 

Re: Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkei

Beitragvon Sorgenkind11 » Do. 14.11.2013, 12:21

Hallo Ihr Lieben,

ich danke euch allen ganz herzlich für die vielen Beiträge und Antworten. Vielen vielen Dank Charlotte, Atisha, EmmaLinnea und Gefallener Engel, ganz lieb von euch allen!!

@EmmaLinnea Vielen Dank! Ich komme aus Baden Württemberg. Welche Möglichkeiten hast du denn genau gemeint ?

@Atisha Ich danke dir sehr für deinen Ratschlag. Sehr nett wirklich und sehr hilfreich. Habe mir den Link soeben auch angeschaut. Leider kenne ich mich in diesem Thema gar nicht aus und hätte trotzdem noch ein paar Fragen dazu:

-Muss man solch eine Reha über die Krankenkasse oder Rentenversicherung beantragen?
-Erhält man in dieser Zeit ein Krankengeld oder ähnliches? Oder von was lebt man in dieser Zeit?
-Kann man das dann in normalen Firmen machen? Oder macht man das dann nur in bestimmten Einrichtungen?
-Da ich nicht 8 h arbeiten kann - kann man dann auch die Reha mit weniger Stunden machen? Also man geht morgens hin und kommt dann nach den gearbeiteten Stunden wieder heim??

-Wie kann ich mir so etwas vorstellen, arbeitet man dort ganz normal und hat zwischendrin Therapiesitzungen? Ist das wie zur Arbeit gehen?
-Da ich halt nicht in der Großstadt wohne, habe ich dann trotzdem Chancen dies in meiner Nähe zu machen, also machen da auch Firmen mit??

Zu deiner Frage, doch ich habe eine abgeschlossene Ausbildung im kaufmännischen Bereich. Ich war auch schonmal in einer teil-stationären Klinik. Dies möchte ich eigentlich nicht mehr. Daher dachte ich wäre die Reha vielleicht ganz gut, weil wenn ich das richtig verstanden habe, ist das eher ein Gefühl der Normalität, man denkt da nicht, dass man in nem Krankenhaus ist oder?? Wenn du die Rente beantragt hast, bist du wahrscheinlich ein bisschen älter als ich oder?

Liebe Atisha, nochmal vielen Dank für deine Hilfe. Sorry für die vielen Fragen, ich hoffe so dass du mir sie beantworten kannst, ich kenne einfach niemand der sich auskennt und mir helfen kann, bin einfach grade so verzweifelt. Danke!!Danke, danke!!

Liebe Grüße ....
Sorgenkind11
 

Re: Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkei

Beitragvon Kuschel » Do. 14.11.2013, 14:51

Hallo,

bei mir war dem Arbeitsamt/Jobcenter seit langem bekannt (durch viele Krankschreibungen, psychiatrische Gutachten), daß ich diverse Probleme habe und nicht mehr Vollzeit arbeiten kann. Das Arbeitsamt selber hat mich dann auch noch zu nem Gutachter von denen geschickt, der auch bestätigte, daß Vollzeit gar nicht mehr geht.
Nachdem ich dann noch längere Zeit in einer Klinik war, war die Mitarbeiterin des Job-Centers überfordert und wußte nciht mehr was sie mit mir noch anfangen soll.
Sie riet mir EU-Rente zu beantragen, was bei mir ohne Probleme durchging. Bin allerdings auch schon nen bißchen älter.
Diese Rente ist erstmal befristet, was sicher gerade für jüngere Menschen zum Vorteil ist, falls es doch noch mal aufwärts geht.
Mir selber hat es unheimlich viel von dem innerlichen Druck genommen, daß ich mich nicht mehr bewerben und "funktionieren" muß, sondern das endlich anerkannt wurde, daß ich nicht mehr so kann wie ich gerne möchte.
Kuschel
 

Re: Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkei

Beitragvon Atisha » Fr. 15.11.2013, 06:54

Bei der Seite von BAG-RPK kannst du auf Standorte gehen und dann siehst du alle Einrichtungen die dazugehören. Ich weiß nicht was es in deiner Nähe gibt, aber irgendeine Einrichtung von wem auch immer wird es schon geben.

Ich habe meine Maßnahme über die RV beantragt. Ich hatte erfahren das bei uns so eine Einrichtung aufgemacht hatte und da habe ich sie einfach angeschrieben und alles weitere dann mit denen zusammen gemacht.

Ich habe in dem medizinischen Rehateil weiter mein Arbeitslosengeld bezogen und in dem beruflichen Rehateil Übergangsgeld von der RV bekommen und dies berechnette sich nach dem letzten Gehalt, bzw. nach einem Durchschnittsgehalt entsprechend des Berufsabschlusses und davon dann 68%

Die RPKs sind besondere Einrichtungen, man macht dann aber Praktikas in Firmen.

Die Arbeitszeit wurde ganz an die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Teilnehmer angepasst, man muss da keine 8 Stunden durchrackern.

Da ich in der selben Stadt wohne in der die Einrichtung ist ging ich dorthin und kamm dann Nachmittags wieder heim. Ambulant sozusagen. Aber ich denke es gibt dort auch Wohnheimplätze, wenn man von weiter weg kommt.

Es gibt einen medizinischen Teil und einen beruflichen, das Arbeiten wird also immer weiter ausgeweitet, bis man nur noch Praktikum macht, wann das beginnt, und wie lange, das richtet sich nach der individuellen Person. Man wird zu nichts gezwungen. In der Einrichtung gibt es verschiedenen Arbeitsbereiche in denen man beliebig arbeiten kann, Holzwerkstatt, Metallwerkstatt, Gartenarbeit, Büroarbeit ... begleitet wir alles durch eine ärztliche und psychologische Betreuung vor Ort und mit Therapie- und Selbsthilfesitzungen und Weiterbildungskursen, Sportangeboten ... ein buntes Programm

Ich bin ein Herr Atisha und jetzt 42 Jahre alt.
Atisha
 

Re: Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkei

Beitragvon Grille0815 » Mi. 27.11.2013, 17:06

Hallo Sorgenkind,

mich wundert, das bei deinem Lebenslauf, die Agentur nicht selber schon längst zur Reha aufgefordert hat.
Sei es medizinisch psychologisch oder beruflich...
Das ist "normalerweise" der Weg, den die gehen und gehen "sollten".

Da sie es aber nicht tun, ist der richtige Weg ganz klar einen Reha-Antrag bei der DRV selber zu stellen.
Die Anträge kannst du bei der DRV auf der Website runterladen und zwar hier für einen Antrag auf medizinisch psychologische Reha (den ich dir dringend anrate): http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/5_Services/04_formulare_und_antraege/01_versicherte/03_reha/_DRV_Paket_Rehabilitation_%20Med_Rehabilitation.html
Du benötigst Minimum die folgenden Formulare: G100, G110
Für eine bessere/schnellere Bearbeitung fülle auch die G115 aus
Den AUD-Beleg (G120) bekommst du von deiner Krankenkasse - Einfach anrufen, sagen das du en AUD-Beleg für nen Reha-Antrag brauchst und fertig. Die schicken dir den dann zu. Alternativ kannst du den Teil der G100, den die Kasse ausfüllen muss, direkt bei deiner Niederlassung ausfüllen lassen und dann auch direkt den AUD-Beleg mitnehmen.
Für deinen Arzt brauchst du das hier: http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Bund/de/Inhalt/5_Services/04_formulare_antraege/_pdf/G1204.html
Das ist der Befundbericht, ohne den verzögert sich alles nur... ganz wichtig! :)
Wenn du mit deinem Doc gut reden kannst, frag ihn ma ganz lieb ob er bei "Antrag auf mein Anraten" das "Ja" ankreuzen kann, das macht es einfacher...
Und das hier: http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/5_Services/04_formulare_und_antraege/_pdf/G0600.html
Damit er auch sein Geld bekommt, der liebe Herr Doktor :)
Das alles macht übrigens in deinem Fall der Hausarzt... außer du bekommst deine Meds und AU-Bescheinigungen von deiner Thera oder nem Psychiater. Dann geh erst zu dem, weil er besser "in der Sache drin is".

Wenn du das alles beisammen hast, gehe am besten direkt zur nächsten Beratungsstelle der DRV und gib das direkt da ab, nochma ne Verringerung von Wartezeit.
Nach ner Woche rufst du die DRV an, und fragst wies ausschaut... dann wartest nochma ne Woche rufst wieder an... und schwups, is der Antrag durch und du gehst auf Reha :)

Die DRV wird erfahrungsgemäß nicht automatisch eine berufliche Reha veranlassen (wollen) sondern dich erstma "normal" in Reha schicken wollen. Deshalb auch den Antrag direkt darauf stellen.
Das spart Verwaltungszeit.... (wiedermal)
Dieser Reha-Antrag wandelt sich im übrigen in einen EU-Renten-Antrag, wenn sie dich als nicht therapiefähig einstufen sollten (unwahrscheinlich). Die DRV wird immer versuchen, ihre Kosten niedrig zu halten. Deshalb Reha -> berufliche Reha -> Rente... selten anders, ausser es ist eindeutig das Schritt 1 und/oder 2 nicht zu einem Erfolg führen können oder die zeitlich begrenzte Rente, dich in deinem Beruf wieder arbeitsfähig machen KÖNNTE, weil deine Heilung einfach "länger braucht"...
Letzteres, also eine EU-Rente auf Zeit, z.B. passiert oft bei Unfallverletzungen oder ausgeprägten Krankheiten und Unfallfolgeerkrankungen, die lange zum Heilen brauchen, aber nach Abheilung nur eine geringe (oder garkeine) Behinderung auslösen.
Bei schweren Krankheiten / Verletzungen und auch mit Behinderung gibt es die EU-Rente auch auf Zeit, sie wird dann aber nach ca. 2-3 Jahren in eine volle, dauerhafte EU-Rente umgewandelt.
Die DRV macht die EU-Rente auf Zeit natürlich nicht aus Nächstenliebe, sondern wird i.d.R. durch einen anderen Sozialleistungsträger dazu aufgefordert, z.B. das JobCenter.
Nach dem Motto: "Ein Erwerbsunfähiger soll ja kein ALG2 beziehen, sondern Rente. Steht ja dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung. "
Daher wird, wie oben erwähnt, die DRV immer, falls möglich, ihre anderen Leistungen vorher erbringen, denn mit EU-Rente, ist das Kind "erwachsen"... und der Zug abgefahren. Dann zahlt die DRV, wenns hart kommt auch bis ans Lebensende.

Liebe Grüße,

Grille0815

PS: Habe Verwandtschaft bei der DRV.... *zwinker*

Edit:
Wenn deine Liste der behandelnden Ärzte die 3 Felderchen sprengt, einfach ein Beiblatt dazulegen.
Je mehr Infos und Ärzte/Psychologen etc. du hast und/oder angeben kannst, um so besser.
Aus Erfahrung weiss ich, das man oft mehr als die 3 Ärzte da hatte... allein schon um "körperliche" Gründe für eine psychische Erkrankung auszuschließen... alles angeben! :)
Grille0815
 

Re: Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkei

Beitragvon fezzoletti » Sa. 30.11.2013, 20:24

Als icg meinen Berater bei der Arbeitsagentur gesagt habe, dass ich eine Rehabilitation machen will, hat er den medizinischen Dienst beauftragt. Als dann Festgestellt wurde, dass ich Arbeitsunfähig bin, hat er mich innnerhalb eines Tages aus dem ALG-II rausgehauen und ich mußte Sozialhilfe beantragen. Die Wi**er wollten einfach meine Reha nicht zahlen. Bin heute noch Sauer. Schliesslich hat dann der deutsche Rentenbund meine Reha bezahlt und arbeite jetzt wieder.
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Re: Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkei

Beitragvon binemaus » Sa. 19.04.2014, 21:33

Bei meiner Tochter ist es so:

Vom Amtsarzt des Jobcenter als arbeitsunfähig geschrieben- zur Reha...
Rentenantrag läuft....mit Anraten vom Jobcenter :o
Dort wurde sie als arbeitsunfähig entlassen- aber mit dem Vermerk eine berufliche Rehe-Teilhabe am Arbeitsleben......-
Wenn ich den Vermerk lese, was sie alles nicht darf(beruflich) bleibt nur noch am warmen Ofen sitzen und und auf schönes Wetter hoffen... :?

Nun warten wir ab, wie die DRV entscheidet -Rente ja oder nein....

Sie erhält nun Bezüge nach dem SGB XII - somit sind wir als Eltern auch Unterhaltspflichtig... :x
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Re: Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkei

Beitragvon Atisha » Sa. 19.04.2014, 23:29

Naja Unterhaltspflichtig, aber nach 2700€ Selbstbehalt für Verheiratete.
Atisha
 

Re: Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkei

Beitragvon binemaus » Di. 29.04.2014, 13:29

Atisha hat geschrieben:Naja Unterhaltspflichtig, aber nach 2700€ Selbstbehalt für Verheiratete.


Ich habe nun eine Antwort erhlten vom Amt.

nein- bei Kindesunterhalt ist der Selbstbehalt 2.100 € -
Nur noch Miete/ Hauskredit und Wegekosten zur Arbeit können dagegen gerechnet werden- alles andere ist mit in den 2.100€(bei Verheirateten)abgegolten..... :?

Bei Elternunterhalt ist der Selbstbehalt bei Verheirateten 2.900€ -

Wir müssen 23,95 € zahlen( ohne Vermögensüberprüfung)- mehr wird es aber nicht....

Das zahle ich auch, bevor ich da alles offen legen muss. :roll:

LG
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Re: Arbeitsunfähig aufgrund psychischer Probleme. Möglichkei

Beitragvon GefallenerEngel » Di. 29.04.2014, 20:38

Ich wusste gar nicht, dass man die Vermögensüberprüfung vermeiden kann. Das ist eine sehr gute Nachricht. Bisher dachte ich man müsse im Falle einer Unterhaltspflicht alles offenlegen. Gut zu wissen, dass es auch ohne geht.
GefallenerEngel
 

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