Kein Geld - Kein Leben

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Kein Geld - Kein Leben

Beitragvon wolkenfeder » Mo. 17.09.2012, 21:11

Hallo ihr Lieben,

ich bin momentan in einer echt verzweifelnden Lage. Eigentlich bin ich schon seit mindestens 3 Jahren in derselben Lage. Ich will es einfach nur mal loswerden... ich hoffe, danach klärt sich meine Sicht etwas und alles sieht nicht mehr sooo schlimm aus :?

Also:

Geld - ich hasse es.

Warum? Ich habe es endlich geschafft, nach einem halben Jahr tiefster Depressionen voller Drogen, Selbstverletzungen und Sinnlosigkeit ein Licht für mich zu schaffen. Ich hole jetzt mein Abitur nach, das geht volle 3 Jahre. Und was fehlt? GELD!GELDGELDGELD....
Ich bekomme kein Schüler-BAföG. Weil meine Mutter arbeitslos ist, mein Vater auch, der aber bekommt Geld aus seiner Altersteilzeit (eine Art Vorruhestand). Und zwar zuviel.
Momentan kann ich nicht arbeiten. Ich schaffe nicht einmal meine Hausaufgaben oder für Arbeiten zu lernen (ok, statt das hier alles zu schreiben, könnte ich das wohl machen).

ABER - großes ABER!!

Ich muss ständig die Schule schwänzen, ich hab andauernd extreme Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, stehe kurz vor Ohnmachtsanfällen. Ich habe ziemliche Magenprobleme, die schon bei leichtem Stress auftreten und meistens in furchtbaren Magenschleimhautentzündungen enden, die mich einfach lähmen, bei denen ich nur nutzlose Medikamente schlucken darf und ich nicht einmal krankgeschrieben werde.

Außerdem habe ich ziemliche Angst. Angst vor dem U-Bahn- und Busfahren, davor, mit Menschen zu reden. Ich gehe nicht an die Tür, wenn es klingelt, ich kann niemanden anrufen außer Freund und Familie. Im Supermarkt verliere ich öfter das Bewusstsein oder bin kurz davor, ebenso in Bus und Bahn.

Ich will das alles nicht mehr! Das belastet mich dermaßen, ich kann einfach gar nichts mehr erledigen, ohne Angst und Schmerz. Wer bin ich und wer kontrolliert mich? Wer hat die Kontrolle über mich genommen? Ich habe das Gefühl schon seit sehr langer Zeit, dass ich einfach nicht da bin, dass ich einfach jemanden beobachte, der mein Leben lebt und es dermaßen verbockt. Wenn ich in den Spiegel schaue, komme ich mir fremd vor, ich frage mich, wer das ist. Ich kann mich einfach nicht selbst erkennen. Rede ich mit anderen Leuten, habe ich das Gefühl, jemand anderes spricht, Worte, die mir so gar nicht einfallen würden. Selbst jetzt denke ich "wer hat das geschrieben?" ich kann mich nicht erinnern.

Ich kann mir nicht selber vertrauen - SELBSTVERTRAUEN - das ist mir fremd. Ich traue meinen eigenen Worten nicht...

Ich weiß nicht einmal, was ich eigentlich sagen wollte mit diesem Text...

Andere Lichtblicke? Ich war zweimal bei der Schülerberatung, ich soll ganz schnell einen Therapieplatz suchen.
Mach ich ja, mach ich ja....
Keine Antworten, tagelanges warten, ich kann keinen Therapeuten anrufen, geht alles nur über E-Mail.

Ich warte...

Wer bin ich?

Danke fürs Lesen.
Wie geht es euch?

Ich bin einfach nur verwirrt. Und habe Angst, schon wieder in ein Loch zu fallen, das noch größer ist. Und damit endet, dass ich auf der Straße lande. Mit 22 Jahren.
wolkenfeder
 

Re: Kein Geld - Kein Leben

Beitragvon Atisha » Mo. 17.09.2012, 21:21

Hallo,
ich muss mich auch sehr oft durchkämpfen durch den Tag, gehe trotzdem bissel arbeiten, auch um 100€ mehr zu haben im Monat. Ansonsten ALG2, das wäre für dich vielleicht schon das Schlaraffenland. Oft aber habe ich auch kein Geld. Kein Geld - kein Leben. Seit 2006 nun beziehe ich schon ALG2, lange Zeit konnte ich von meinen Ersparnissen leben, da fragte niemand woher es kommt, aber wehe du hast nichts mehr, dann bist du nix.

Wenn dein Vater "zu viel" bekommt, dann soll er dir was abgeben. Schließlich hat er dich ja in die Welt gesetzt.
Atisha
 

Re: Kein Geld - Kein Leben

Beitragvon lieselotte » Mo. 17.09.2012, 21:35

Hallo Wolkenfeder,

sei mal ehrlich. Es ist nicht das Geld. Auch wenn Du Millionen hättest, Deine Ängste wären die gleichen.
Du würdest dann das Abi nicht nachmachen. Du würdest gar nix tun. Sitzen und in Deckung gehen.
Dein Gehirn fürchtet sich. Daher die Symptome. Das Leben verlangt Dinge, die Du glaubst nicht bieten zu können. Daher die Anfälle und die Schmerzen.
Ich kenne mich mit Gastritis aus. Auch bei mir waren die Schmerzen enorm und der Hintergrund klar. Ich halte eine Situation nicht aus, man will Dinge von mir, die ich nicht geben kann und daher flüchte ich mich in den Schmerz. Immer wieder von vorne. Schmerz heisst nicht handeln zu müssen. Es ist eine Auszeit. Eine Schonzeit.
Wo siehst Du den Auslöser? Was ist in Deinem Leben passiert? Wieso versuchst Du die Art von Schutz und wählst die Ohnmacht?
Gibts in Deiner Umgebung einen psychologischen Dienst? Eine Beratung? Rede mit jemandem vom Fach und lass Dir Telefonnummern geben. Such Dir einen Arzt, der eine Gastritis bescheinigt und Dich aus der Schusslinie nimmt. Mit solchen Erkrankungen ist nicht zu spassen.
lieselotte
 


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