Hallo zusammen,
erst einmal, schön dass es so ein Forum gibt. Nun habe ich mich aber nicht einfach nur so hier
angemeldet...ich hätte da mal ein paar Probleme. Leider muss ich dazu verdammt weit ausholen.
Vor ein paar Jahren ist mir das gleiche wie jetzt passiert, nur eben um ein x-faches schlimmer.
Ich habe zu der Zeit in einer neuen Firma schon rund 1 Jahr gearbeitet, sehr viel. Wenn ich dann
Abends nach Hause bin, hab ich da fast sofort weiter gemacht womit ich in der Firma aufgehört hatte.
Als IT-Supporter habe ich sehr viele Anleitungen dann für die Mitarbeiter bis tief in die Nacht
verfasst und die Server ab und an auch mal gewartet. Es hat Spaß gemacht, keine Frage. Aber ein
echte Leben neben der Arbeit hatte ich nicht. Keine Freunde in der neuen Stadt, nur die Alten, die
hunderte km weit weg waren. Man traf sich im TeamSpeak und zockte dann noch irgendwelche Ballerspiele
oder auch mal Strategiespiele. Als Mensch war ich bis dahin sehr kalt, distanziert. Meinen Eltern
habe ich immer schon bis dahin nur ganz förmlich die Hand gegeben wenn man sich begrüßt oder
verabschiedet hatte. Kein Kuss oder sonst etwas. Einfach kalt. Also ich sage immer: Das_S Version 1.0
Dann der erste Vorfall von... Gefühlen. Gegen Ostern vor rund 4 Jahren wollte ich wie immer Heim
und wie immer ein paar Tage bei meinen Eltern bleiben. Dieses mal aber bekam ich ne gute Woche
vorher von meinem Vater einen Anruf. Meiner Mutter ginge es nicht so gut und er müsse mich für
Ostern ausladen. Wobei das ausladen eher etwas sarkastisch/scherzhaft gemeint war. Ich hatte es
hingenommen aber... da war noch etwas. Was wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Es tat auch
nur kurz in meinem "Herzen" weh.
Dann ein paar Wochen später. Mein Kollege und mein Vorgesetzter, beides super Menschen, wollten
mit mir auf ein Straßenfest. Klar bin ich dabei, komme ja sonst nicht raus. Mein Vorgesetzter
und ich wollte uns dann in der Firma treffen. ich war wie immer als erster wieder da. Nur dieses mal...
irgendwas stimmte mit mir nicht mehr. Als er dann eintraf, war alles vorbei. Die Welt die ich
aufgebaut hatte brach zusammen, die Tränen flossen..und hörten nicht mehr auf. Das Einzige was
ich immer wieder nur wollte... nach Hause. Aber nicht zu mir...in mein zu Hause wo ich aufgewachsen
bin. Zurück zu meinen Eltern. Beruhigen konnte man mich nicht mehr. Also hat mich mein Vorgesetzter
ins Auto gepackt, zu mir nach Haus Sachen packen und hat mich dann die ganzen 350km zu meinen
Eltern gefahren. Und das mitten in der Nacht. Dafür war ich ihm immer unendlich dankbar.
So ich kürze hier jetzt etwas ab. Was passierte: ich war volle 2 Wochen außer Gefecht. Aber komplett.
Ich war nur bei meinen Eltern. Mich quasi erholen. Was ich bis dahin nicht wusste meine Mutter
hatte auch seelische Sorgen und war in psychiatrischer Behandlung. ich Job hat sie auch fertig gemacht.
Zurück bei mir zu Hause war dann eine Woche alles gut. Aber ich hatte Angst UBahn und Bahn zu fahren.
Trauer warum auch immer und Zukunftsängste die zehrten wirklich. Dann das WE und ich brach wieder
zusammen. Diesmal kamen meine Eltern schnell runter gefahren. Am nächsten Tag zum Doc und dann hatte
ich es für besser befunden mich einweisen zu lassen. Das brachte leider nur das Gegenteil. Also
nach gut 2 Wochen wieder da raus und zu meinen Eltern nach Hause - 3 Wochen. Dann war ich durch
meine Mutter und meine Tante wieder soweit klar, dass ich mir einen Psychiater bei mir zu Hause suchen
konnte. Nach nem haben Jahr, hatte ich dann Freunde, weniger Arbeit zu Hause und Spaß. Bin auch
dann das erste mal weit weg geflogen weil das Geld da war, da die Firma aufgekauft und dicht
gemacht wurde. Nun denn nen neune Job hatte ich, Geld auch und lebte bis jetzt fast schon auf
der Überholspur. Parties, Alkohol... alles dabei. Jetzt kannte ich ja meine Gefühle und wusste warum
es passiert war. Jetzt war ich sozusagen Das_S V. 2.0 ich lasse wieder Nähe zu und umarme meine Mitmenschen auch wieder gerne.
Vor 2 Wochen merkte ich dann, das geht so nicht weiter. Dieses komische Gefühl tauchte immer wieder
auf. Ein prickeln, stecken wie 1000 Stecknadeln in meinem Kopf. Und dann leg ich da wieder. Es fing
schon wieder an. Ein Anruf und eine gute 1h später war mir klar. Da war noch was, was ich mir
versprochen hatte und doch nicht eingehalten hatte.
Ich habe Zukunftsängste wieder. Wie wird es weiter gehen? Schlimmer noch. Der Wunsch nach einer
Partnerin ist enormst hoch. Aber... ich trau mich nicht. Ich habe da eine so dicke, hohe Mauer
aufgebaut über die ich nicht springen, einreißen oder klettern kann. Ich bin eigentlich sehr
aufgeschlossen aber ... da komme ich alleine nicht wirklich weiter. Ich weiß nicht wie ich es
anstellen soll eine Frau anzusprechen. Diese blöden Sätze wie haste mal Feuer etc.. oder was
man sonst immer so lesen kann finde ich total blöde. Zumal ich wirklich nur in genau diesem einem
Punkt auch sehr schüchtern bin. Selbst über das Internet.. ich habe einfach keinen Plan wie ich
zu meinem Ziel komme. Und das macht mich echt fertig. Ubahn fahre ich, aber ich lenke mich ab.
Wenn die Panikataken dann zu stark werden nehme ich die Rescue Tropfen. Die helfen. Dann noch
eine Baldriantablette und dann geht das schon irgendwie. Leider bin ich in meinem neuen Job
nicht komplett ausgelastet und es bleibt Zeit zum Grübeln... nicht gut.
Danke das ihr meine Geschichte zumindest bis hierhin gelesen habt. Jetzt die Frage was mache ich
jetzt? Wie komme ich da hin wo ich mal hin will? Erst eine Freundin, dann Heirat, dann Kinder.
Das ist ein Wahnsinn was diese Blockade auslöst in mir...Sicher sind noch andere Problemchen da, aber mit den sollte ich schon so klar kommen.