Hallo zusammen,
irgendwie drehe ich mich seit Wochen im Kreis und komme nicht mehr vorwärts. Ich will eine Entscheidung treffen und revidiere sie kurz darauf wieder. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich dazu neige immer 10 Schritte im Voraus zu planen und die Auswirkungen meiner Entscheidung abzuschätzen versuche, was es meistens sehr schwer macht überhaupt eine Entscheidung zu treffen. Meine Therapeutin weiß auch grad nicht so richtig was mit mir anzufangen, was steht bei mir nun grad an erster Stelle, die Probleme mit meiner Mutter aus der Kindheit bearbeiten, die Folgen des s+x++llen Missbrauchs durch ihren Lebensgefährten, meine Probleme soziale Kontakte in der realen Außenwelt aufzubauen, die Probleme auf Arbeit, wo ich eigentlich nicht mehr hingehen möchte und mir einen neuen Job suchen will. Irgendwie ist mir das grad alles viel zu viel und auch wenn es mir meine Therapeutin nicht glaubt, ich weiß grad nicht wo ich anfangen soll. Momentan schreibe ich zwar ein paar Bewerbungen, aber da schwingt auch immer die Angst mit, dass ich dann auch dort versage, weil ich einfach keine Kraft mehr habe. Ich schaffe es zwar mich über das Wochenende zu erholen und schleppe mich dann irgendwie von Woche zu Woche, aber so wie es jetzt grad läuft, so kann es nicht mehr weiter gehen.
Ich war heute bei der Psychiaterin und sie hat mich für 1 Woche krankgeschrieben, was mir allerdings rein gar nichts bringt. Das was in der Woche liegen bleibt, dass muss ich dann nächste Woche auch noch zusätzlich schaffen und das ist ohne Hilfe von anderen unmöglich. Aber nicht die helfen mir, sondern ich soll noch ihnen bei ihrer Arbeit helfen, die sie auch nicht schaffen, nur habe ich dies abgelehnt, weil ich es verdammt nochmal nicht schaffe und auch mal an mich denken muss. Pluspunkte bringt das natürlich keine und ich merke schon, dass die Kolleginnen sauer auf mich sind, ich funktioniere nicht mehr so toll wie früher, wo ich 12 Stunden durcharbeiten konnte. Ich werde dann halt als faul und langsam eingeschätzt, weil keiner verstehen kann, dass ich es einfach nicht mehr schaffe, ich bin kein Roboter, der immer funktioniert, wenn man es von ihm verlangt.
Ich werde nachher gleich nochmal bei der Psychiaterin anrufen und fragen, ob sie mich nicht wenigstens für 2 Wochen krankschreiben kann, auch wenn ich dabei ein schlechtes Gewissen habe und deshalb vorhin zu feige war sie darum zu bitten . Ich muss einfach lernen mein schlechtes Gewissen abzuschalten, weil es mich nur blockiert und es anderen auch egal ist, wie es mir geht und wie ich meine Arbeit schaffe. Ich habe ganz oft anderen bei ihrer Arbeit geholfen und unterstützt aber ich kann mich nicht erinnern, wann mal jemand mir geholfen hat, auch wenn ich selbst daran mitschuldig bin, weil ich ungern um Hilfe bitte, wenn ich welche brauche und immer versuche mich selbst durchzuwurschteln.
Ich werde mal versuchen in den kommenden Tagen etwas zur Ruhe zu kommen und versuchen ein paar Zukunftspläne zu schmieden, wie es nun weitergehen soll.