Kein Vertrauen mehr in meine Therapeutin

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Kein Vertrauen mehr in meine Therapeutin

Beitragvon TheHardyHarHar » Mo. 26.03.2012, 18:43

Also, ich bin seit über einem Jahr jetzt in Therapie und meine Therapeutin ist wirklich klasse, ich verstehe mich gut mit ihr, ich kann mich gut mit ihr über meine Probleme unterhalten und sie gibt mir wirklich gute Ratschläge. Aber jetzt ist etwas passiert, was mein Vertrauen in ihr in Frage stellt:
Ich habe ihr spezielle Gedanken von mir erzählt, die ich normalerweise wirklich niemanden verrate. Es ist also ein absolutes Privileg für sie, meine Gedanken zu diesem bestimmten Thema zu erfahren (und, wenn ihr mich jetzt fragen wollt, welche... no way, ich werde sie euch nicht verraten :P). Aber anscheinend waren diese Gedanken für sie so schockierend, dass sie meine behandelnde Ärztin darüber informierte... okay, das ist in Ordnung, sie ist ja schließlich auch meine Psychiaterin. Aber die beiden wollten unbedingt, dass meine Mutter mitkommt und sie ihr das in meiner Anwesenheit erzählen. Das war natürlich sehr peinlich für mich und ich war wirklich entsetzt, dass meine Therapeutin meine Gedanken einfach meiner Mutter erzählt hat. Es waren für mich wirklich intime und geheime Gedanken und ich weiß jetzt nicht, was meine Mutter von mir hält. Vorallem, weil meine Therapeutin diese Gedanken falsch dargestellt hat, als würden die mich verfolgen und quälen, was absolut nicht stimmt.
Und jetzt weiß ich gar nicht mehr, ob und was ich meiner Therapeutin überhaupt noch sagen kann. Ihr müsst wissen, dass dieser Vorfall etwa 3 Wochen her ist... und inzwischen hat sich bei mir etwas verändert, was meine Therapeutin eigentlich wissen sollte. Aber ich weiß, dass diese Veränderung sehr schwerwiegend ist und, wenn ich ihr das erzähle, habe ich Angst, dass sie das meiner Psychiaterin erzählt und meine Dosis Seroquel bzw. Flutin erhöht bzw. mich zwangseinweisen lässt (ich wurde nicht eingewiesen, weil ich ambulant behandelt werden möchte und ich auch schlechte Erfahrungen in der Klinik gemacht habe... so, wenn diese Behandlung nicht greift, und so sieht es momentan aus, werde ich wohl zwangseingewiesen... und das will ich nicht und habe auch Angst vor.)
Was soll ich nun machen? Ich habe niemanden außer meiner Therapeutin, dem ich diese Veränderung mitteilen und darüber sprechen kann, aber ich habe Angst, dass sie es weiter erzählt und ich die Konsequenzen abbekomme. :(
TheHardyHarHar
 

Re: Kein Vertrauen mehr in meine Therapeutin

Beitragvon seb » Mo. 26.03.2012, 19:35

Hi!
Habe da keine Erfahrungen, aber ich finde es schon sehr merkwürdig dass sie das einfach deiner Mutter erzählen wenn du das nicht willst (gibt ja nicht umsonst ärztliche Schweigepflicht). Hast du der Therapeutin denn gesagt dass du es nicht willst? Hat sie wenigstens (nachvollziehbar) erklärt warum sie es für nötig hält, dass deine Mutter "eingeweiht" wird (grundsätzlich würde ich natürlich schon annehmen, dass es dann einen guten Grund gab).
Wenn du denkst, dass die Therapeutin etwas wissen sollte, sie das aber nicht tut, dann weise sie doch einfach nochmal explizit darauf hin. Ist jetzt natürlich schwer das so zu beurteilen, aber für mich klingt es so als ob du erwarten würdest dass sie irgendetwas erahnt was du ihr nicht konkret gesagt hast (oder du hast es gesagt und sie hat es falsch verstanden - auch dann würde es wohl helfen wenn du sie einfach nochmal darauf hinweist dass du es anders gemeint hast). Wenn du natürlich glaubst, dass das zu einer Zwangseinweisung führt die du nicht willst macht's die Sache kompliziert...schwer da was dazu zu sagen wenn man das Problem nicht kennt ^^ Vielleicht kannst du ihr ja deutlich machen wieso du überzeugt bist, dass es nicht nötig ist?

Gruß,
seb
seb
 

Re: Kein Vertrauen mehr in meine Therapeutin

Beitragvon Tobi » Mo. 26.03.2012, 19:41

Ich kann mir denken das du dich gerade in einer Zwickmühle befindest. Waren das denn so schlimm das deine Mutter jetzt davon weiß,also hat sich seit dem irgendwas geändert ?. Da du nicht erzählen willst was das für Gedanken waren ,was auch in Ordnung ist kann ich dir leider keinen genauen Tipp geben . Aber mein Idee wäre überlege dir es noch mal in Ruhe ob du noch bei ihr bleiben willst oder einen Therapeutin suchen möchtest. Mach dir bitte in Ruhe Gedanken nicht das du in einer Kurzschlussreaktion was machst ,was du später bereust.

PS: ich weiß ja nicht wie viel du von dir hier preis gegeben hast also Name ,Bilder ,usw. ,weil sonst schreibe deine Gedanken doch hier auf weil du bist doch anoym .


:cuddle: :cuddle:
Tobi
 

Re: Kein Vertrauen mehr in meine Therapeutin

Beitragvon TheHardyHarHar » Mo. 26.03.2012, 19:58

Hat sie wenigstens (nachvollziehbar) erklärt warum sie es für nötig hält, dass deine Mutter "eingeweiht" wird (grundsätzlich würde ich natürlich schon annehmen, dass es dann einen guten Grund gab)


Na ja.. die einzige Begründung, die sie liefern konnte, war, dass ich noch minderjährig bin und meine Mutter als Erziehungsberechtigte das wissen sollte. Außerdem hat sie gesagt, dass die Angst hat, ich könne mich und andere gefährden.

Wenn du denkst, dass die Therapeutin etwas wissen sollte, sie das aber nicht tut, dann weise sie doch einfach nochmal explizit darauf hin. Ist jetzt natürlich schwer das so zu beurteilen, aber für mich klingt es so als ob du erwarten würdest dass sie irgendetwas erahnt was du ihr nicht konkret gesagt hast (oder du hast es gesagt und sie hat es falsch verstanden - auch dann würde es wohl helfen wenn du sie einfach nochmal darauf hinweist dass du es anders gemeint hast)
.

Ja, das stimmt, dass sie das eher erahnen soll... ich kann nämlich wirklich nicht gut über meine Probleme reden :/ Aber ich werde sie aufjedenfall das nächste Mal darauf hinweisen. leider ist die nächste Stunde erst in 5 Wochen, weil ich oft absagen muss wegen Klausuren und so :/
Waren das denn so schlimm das deine Mutter jetzt davon weiß,also hat sich seit dem irgendwas geändert ?


Also geändert hat sich nicht wirklich etwas.. ich hab nur manchmal ein komisches Gefühl, wenn wir iwo zusammen was machen und sie weiß davon... ich habe Angst, sie könnte mich unreif oder pubertär finden ...

Aber mein Idee wäre überlege dir es noch mal in Ruhe ob du noch bei ihr bleiben willst oder einen Therapeutin suchen möchtest.


Eigentlich möchte ich ja meine Therapeutin nicht wechseln, weil sie wirklich gut ist und ich will einem neuen nciht nochmal meine ganze Lebensgeschichte erzählen...

PS: ich weiß ja nicht wie viel du von dir hier preis gegeben hast also Name ,Bilder ,usw. ,weil sonst schreibe deine Gedanken doch hier auf weil du bist doch anoym .


Mh, ich weiß nicht, ob ich das kann... es sind aber aufjedenfall sehr gewaltätige Gedanken, die meiner Therapeutin wirklich Sorgen bereiten... und die Veränderung ist, dass ich seit einiger Zeit zur Magersucht tendiere :(
TheHardyHarHar
 

Re: Kein Vertrauen mehr in meine Therapeutin

Beitragvon GLaDOS » Mo. 26.03.2012, 20:07

The HardyHarHar hat geschrieben: ...es sind aber aufjedenfall sehr gewaltätige Gedanken, die meiner Therapeutin wirklich Sorgen bereiten... und die Veränderung ist, dass ich seit einiger Zeit zur Magersucht tendiere


Ist es in diesem Fall nicht besser stationär zu gehen bevor das ausufert?

LG GLaDOS
GLaDOS
 

Re: Kein Vertrauen mehr in meine Therapeutin

Beitragvon seb » Mo. 26.03.2012, 20:15

Hi,
wäre natürlich auf jeden Fall gut wenn du das mit der Magersucht ansprechen könntest. Dumm dass das jetzt so lange dauert mit deinem nächsten Termin :? . Weißt du denn selbst was die Ursache dafür ist (z.B. Unzufriedenheit mit Aussehen)?
Und was mich jetzt noch sehr interessieren würde: Das eine Medikament das du nimmst heißt Fluctin? Seit wann nimmst du das denn (und wurde seitdem mal die Dosis erhöht) und wie lange hast du schon aggressive Gedanken?
seb
 

Re: Kein Vertrauen mehr in meine Therapeutin

Beitragvon TheHardyHarHar » Mo. 26.03.2012, 20:19

Ist es in diesem Fall nicht besser stationär zu gehen bevor das ausufert?


Objektiv gesehen, ja, definitiv, aber ich will wirklich nicht in eine Klinik... ich war schon einmal dort vor etwa einem Jahr und das hat mir mehr geschadet als geholfen. Außerdem habe ich dort Dinge erlebt, die eigentlich in keiner Klinik vorkommen sollten o_o

Und darüber hinaus: das mit den gewaltätigen Gedanken kann ich zurückhalten, weil ich aus meinem Verstand einfach weiß, dass ich dies nicht umsetzen werden kann... Allerdings hat meine Therapeutin auch die Befürchtung, dass, wenn meine momentane Beziehung in die Brüche geht, ich diese Gedanken sehr wohl umsetzen kann, weil dann "für mich eh alles verloren ist" .... *sigh*
Und das mit der Magersucht: ich habe absichtlich gesagt, dass ich dazu tendiere... ich esse seit einigen Tagen kaum noch etwas, aber ich würde das nicht direkt als Magersucht beschreiben... ich will aber einfach nichts essen...
TheHardyHarHar
 

Re: Kein Vertrauen mehr in meine Therapeutin

Beitragvon TheHardyHarHar » Mo. 26.03.2012, 20:25

Weißt du denn selbst was die Ursache dafür ist (z.B. Unzufriedenheit mit Aussehen)?


Ja, zum Teil ist es die Unzufriedenheit mit dem Aussehen, dass ich meinen Körper hasse. Ich bin zwar nur leicht übergewichtig, aber trotzdem fühle mich ich mich sehr unwohl. Aber zum anderen ist es einfach, dass ich süchtig bin, mich selbst zu zerstören... das klingt vllt etwas blöd, aber iwie "leide" ich gerne..

Und was mich jetzt noch sehr interessieren würde: Das eine Medikament das du nimmst heißt Fluctin? Seit wann nimmst du das denn (und wurde seitdem mal die Dosis erhöht)


Also ich habe es angefangen zu nehmen vor etwa 3/4 Jahr, die Dosis war 300 mg. Ich habe es aber selbst abgesetzt, weil ich viel zu müde war und nichts auf die Reihe bekam. Jetzt nehme ich es in Verbindung mit 150mg Seroquel zu 10 mg Flutin.

und wie lange hast du schon aggressive Gedanken?


Also, schon sehr lange, das weiß auch meine Therapeutin... bestimmt schon 5 Jahre oder so...
TheHardyHarHar
 

Re: Kein Vertrauen mehr in meine Therapeutin

Beitragvon GLaDOS » Mo. 26.03.2012, 20:26

The HardyHarHar hat geschrieben:... ich war schon einmal dort vor etwa einem Jahr und das hat mir mehr geschadet als geholfen. Außerdem habe ich dort Dinge erlebt, die eigentlich in keiner Klinik vorkommen sollten o_o
Oh ok...dann kann ich deine Angst davor verstehn :? Würdest du wieder dort hinkommen?

ich esse seit einigen Tagen kaum noch etwas, aber ich würde das nicht direkt als Magersucht beschreiben... ich will aber einfach nichts essen...
Sein aber trotztdem vorsichtig man rutsch da schneller rein als man denkt.
GLaDOS
 

Re: Kein Vertrauen mehr in meine Therapeutin

Beitragvon TheHardyHarHar » Mo. 26.03.2012, 20:35

Oh ok...dann kann ich deine Angst davor verstehn :? Würdest du wieder dort hinkommen?


Wahrscheinlich würde ich dann wieder in die selbe Klinik kommen, weil die mit dem Krankenhaus meiner Stadt zusammenarbeiten :/ Aber freiwillig gehe ich in keine Klinik mehr...
TheHardyHarHar
 

Re: Kein Vertrauen mehr in meine Therapeutin

Beitragvon seb » Mo. 26.03.2012, 20:40

TheHardyHarHar hat geschrieben:Ja, zum Teil ist es die Unzufriedenheit mit dem Aussehen, dass ich meinen Körper hasse. Ich bin zwar nur leicht übergewichtig, aber trotzdem fühle mich ich mich sehr unwohl. Aber zum anderen ist es einfach, dass ich süchtig bin, mich selbst zu zerstören... das klingt vllt etwas blöd, aber iwie "leide" ich gerne..


Okay, also wenn das jetzt nur paar Tage ist sollte es ja noch kein Problem sein. Und Untergewicht ist auch nicht besser als Übergewicht, von daher würde dich das mit dem Aussehen auch nicht glücklicher machen. Wenn es sowieso nur leichtes Übergwicht ist könntest du das sicher auch so in den Griff bekommen, falls es dich denn wirklich so stört. Man muss einfach versuchen seine Ernährung allgemein etwas umzustellen (was natürlich nicht von heute auf Morgen funktioniert, aber sowas wie Fischstäbchen statt Tiefkühlpizza ist zumindest ein Anfang ^^) oder vielleicht von allem ein kleines bisschen weniger zu essen. Und "bestrafen" könntest du dich ja vielleicht stattdessen mit etwas Sport :P

Wegen dem anderen schreib' ich dir vielleicht lieber kurz eine pn.

Gruß,
seb
seb
 

Re: Kein Vertrauen mehr in meine Therapeutin

Beitragvon TheHardyHarHar » Mo. 26.03.2012, 21:13

Wenn es sowieso nur leichtes Übergwicht ist könntest du das sicher auch so in den Griff bekommen, falls es dich denn wirklich so stört. Man muss einfach versuchen seine Ernährung allgemein etwas umzustellen (was natürlich nicht von heute auf Morgen funktioniert, aber sowas wie Fischstäbchen statt Tiefkühlpizza ist zumindest ein Anfang ^^) oder vielleicht von allem ein kleines bisschen weniger zu essen. Und "bestrafen" könntest du dich ja vielleicht stattdessen mit etwas Sport :P


Mh, also ich ernähre mich so oder so eher gesund, ich mag so Fettiges nicht gerne... und ich bewege mich auch.. aber iwie geht mir das nciht schnell genug... >_>
TheHardyHarHar
 

Re: Kein Vertrauen mehr in meine Therapeutin

Beitragvon Nickita » Mi. 02.05.2012, 00:17

Hey,

das was sich deine Therapeutin geleistet hat,ist schon ein starkes Stück. O.o
Trotzdem du minderjährig bist ,hätte sie dich zumindest im Vorfeld einweihen können und ihr hättet dann quasi "zusammen" deine Mutter einweihen können,wenn es denn so dramatisch ist,dass sie der Meinung ist,dass sie das deiner Mutter geschweigedenn Ärztin usw. mitteilen muss.

Vollkommen nachvollziehbar,dass du kein Vertrauen mehr hast. Hätte ich auch nicht.
Falls du definitiv nicht wechseln willst,musst du halt schauen,ob du ihr noch ausreichend vertrauen kannst,oder aber inwieweit du es schaffst,das Vertrauen widerherzustellen.
Da Bedarf es aber sicherlich viel "wieder-Gutmachung" seitens deiner Therapeutin.

Bezüglich Klinik : Wieso musst du in dieselbe Klinik,in der du warst ,nur weil du zuvor mal dort warst ?
Ich weiß ja nicht wo du versichert bist,aber in der Regel kann man sich das behandelnde Krankenhaus selbst aussuchen. War auch schon in einer Psychiatrie,die Km weit weg war,weil ich hier definitiv nimmer hin wollte. ;-)

L.G. & alles Gute dir.
Nickita
 


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