Vorstationäre Diagnostik

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Vorstationäre Diagnostik

Beitragvon zarpa0102 » So. 06.11.2011, 17:12

Hallo an alle,

also ich bin 19 Jahre alt und seit ungefähr 5 Jahren habe ich Depressionen und Ängste.

Ich bin jetzt seit 4 Wochen krankgeschrieben, weil es mir so schlech ging, dass ich nicht mehr arbeiten konnte.Jetzt habe ich diesen Freitag einen Termin zur vorstationären Diagnostik für eine Tagesklinik. Ich habe sehr große Angst vor dem Termin und stelle mir sehr viel Fragen.

Ich habe in der Vergangenheit einmal versucht mich umzubringen und habe mich auch schon des öfteren selbstverletzt. Der Versuch ist fast 2 Jahre her und verletzt habe ich mich bestimmt seit einem Jahr nicht mehr.

Jetzt frage ich mich, ob ich das denen dort bei dem Gespräch trotzdem sagen soll. Weil eigentlich kann mir ja nur geholfen werden, wenn ich alles sage. Also würde ich schon gerne sagen, dass ich sowas gemacht habe und das ich auch immer noch darüber nachdenke soetwas zu maczhen, aber es schon seit längerem nicht gemacht habe, aber Angst habe, dass ich wieder damit anfange, wenn ich nicht schnell eine Therapie machen kann.

Aber ich habe angst, wenn ich denen das alles erzähle, dass die mich dann gleich stationär dabehalten wollen und mich einweisen. Aber ich habe riesengroße Angst davor dort ubernachten zu müssen und die ganze Zeit dort zu bleiben, deshalb würde ich auch viel lieber in die Tagesk_link_.

Was soll ich jetzt nur machen? Einerseits würde ich gerne alles erzählen, damit die wissen wie schlecht es mri geht, aber andererseits habe ich angst, dass ich zwangseingewiesen werde.

Könnt ihr mir irgendwie weiterhelfen und sagen was ich machen soll?

Ich habe so große Angst, aber will trotzdem das mit geholfen wird.

wenn irh noch Fragen habt, dann beantworte ich sie gerne.
zarpa0102
 

Re: Vorstationäre Diagnostik

Beitragvon El Triste » Di. 15.11.2011, 23:50

Hallo Zarpa,

ich habe deinen Beitrag sehr gut nachvollziehen können beim Lesen, denn auch ich kenne diese Gefühle, Ängste und vor allem diese Gedanken. Nur, dass bei mir in letzter Sekunde immer wieder irgendwo jemand daher kam, der mich auffangen konnte (auch wenn er oder sie das gar nicht so wahr nimmt).

Ich stand ebenfalls schon davor vor 2 Jahren stationär eingewiesen zu werden. Mich hat der Arzt damals vor die Wahl gestellt, etwas zu unternehmen und ich musste auch zu einem zweiten Gespräch ein viertel Jahr später. Da hatte ich aber schon die ersten Therapiestunden hinter mir und war wieder etwas gefangen.

Mir sind deine Ängste sehr vertraut und ich möchte dir aus Erfahrung raten, alles zu sagen. Das zeigt auch, dass dir wirklich daran gelegen ist, dich mit deiner Depression auseinander zu setzen, was der erste große Schritt ist. Und du musst irgendwann immer den ersten Schritt gehen, egal, wohin du willst. Welchen Weg du dann weiter gehst, das wird sich zeigen.

Mir ist deine Signatur auch nicht entgangen. Das liest sich auch wie ein Hilferuf oder zumindest wie ein Signal.

Ich kann dir nur raten, gerade jetzt ehrlich zu dir selbst zu sein und vielleicht klingt es blöd, aber mir hat - auch gerade in den vergangenen Wochen wieder - immer wieder folgendes geholfen.

Der Tag beginnt, man ist deprimiert und es scheint die Sonne. Zack, diesen schönen Moment besonders genießen. Schau in die Natur, nimm sie wahr und suche auch nur die kleinsten positiven Dinge. Wenn es regnet, dann genieße das Geräusch, die frische Luft oder was immer dir sonst gefällt. Was will ich damit sagen? Nun, schau, dass du immer klitzekleine positive Dinge siehst, egal, wie scheiße es dir geht.

Ich habe derzeit auch arge Probleme, wenn du z.B. mein Posting liest. Es hat sich zwar inzwischen etwas beruhigt, aber ich bin sehr oft am Boden zerstört, egal, was gerade um mich herum passiert.
Und dann schaue ich auf ein Bild oder ich schaue draußen in die Natur, oder sehe Menschen, die fröhlich sind, was auch immer. Dann fangen meine Gedanken positive Signale auf und es kann helfen. Außerdem nehme ich auch Globuli (Ambra und Ignatia in meinem Fall). Einige sagen, dass es nicht hilft, andere sagen, es hilft und ich muss sagen, egal ob sie helfen oder nicht, ich will das sie helfen und dann können sie es auch. Es ist eine Kopfsache irgendwie.

Es kann passieren, dass man Schmerzmittel bekommt und dieses absolut nicht wirkt, weil der Kopf einfach dagegen schafft und auf der anderen Seite können sogar Pseudomedikamente helfen, die eigentlich gar keine Wirkung tatsächlich haben.

Glaub an dich, denk daran, dass du sicher für irgendjemanden wichtig bist und vor allem, vertraue auf diejenigen, die dir helfen können. Du bist - soweit ich weiß - derjenige, der entscheidet, was mit dir passiert.

Wenn du willst, dass man dir hilft, dann sei ehrlich.. zu den Ärzten, aber auch und vor allem ... zu dir.

Ich wünsche dir viel Kraft!!!!! Du schaffst das!!!

El Triste
El Triste
 

Re: Vorstationäre Diagnostik

Beitragvon zarpa0102 » Do. 17.11.2011, 14:45

Hallo El Triste,

ich hab mich sehr über deinen sehr langen Beitrag gefreut.

Mittlerweile war ich ja schon bei der Vorstationären Diagnostik. Der Termin ist eigenlich ganz gut verlaufen. Ich habe zuerst seitenweise Fragebögen ausfüllen müssen und hatte dann ein Gespräch mit einem Therapeuten. Mit ihm hab ich mich auch sehr gut verstanden und hab mich getraut alles anzusprechen, obwohl es ein Mann war und ich damit sonst immer große Probleme habe.

Der Therapeut hat dann zu mir gesagt, dass es wohl für mich am besten wäre, wenn ich stationär dort hinkommen würde und das etwa für 6-8 Wochen und in der ersten Woche hätte ich dann auch Kontaktsperre. Er meinte dann auch ob das für mich ok wäre und ob ich das so versuchen wollte. Eigentlich wollte ich ja unbedingt in die Tagesklinik, weil ich so große Angst hab nicht zuhause zu sein und meinen Freund nicht sehen zu können, aber anderer seits hat er dann gemeint, dass ich dann besser abschalten könnte usw. Also hab ich mich dazu entschlossen, dass wir es so probieren. Ermeinte dann er müsset es am Donnerstag, also heute nochmal mit dem Team von der Station besprechen und dann könnte ich in ungefähr 4 Wochen dort hin.

Ich warte heute schon den ganzen Tag gespannt auf den Anruf und bin ganz hippelig. Aber mal sehen, was dabei herauskommt. Aber der Therapeut hat gemeint, dass es sich keinen Grund vorstellen könnte, warum es nicht klappen sollte.

Am nächstens Montag gehe ich wenn alles klappt dann auch noch zu einer Beratungsstelle. Ich hoffe die können mich dann ein bisschen begleiten, bis zur Klinik.

Aber damit, dass man die positiven Sachen im Leben geniessen sollte, hast du vollkommen recht. Leider fällt mir das meisten schwer, aber ich werde es versuchen in den nächsten Tagen öfter darauf zu achten.

Danke nochmal für deine Antwort.

zarpa
zarpa0102
 


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