aNGST UM DEN sOHN aFGHANISTANEINSATZ

[Majo 59]

hALLÖCHEN ALLESAMT;
Irgendwie, finde ich hier den dreh noch nicht so richtig,
mal sehen was kommt. bin ehe ziemlich neu am pc.
mein sohn muss in den nächsten tagen nach afghanistan.
da wollte ich mal wissen,ob da jemand ist, der auch schon mal so eine situation erlebt hat. mir geht es ziemlich schlecht dabei!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ein erfahrungsaustausch wurde mir gut tun!
Ich kann nicht mehr richtig schlafen und essen und mir geht es beschi.......
mein Sohn hat sein testament geschrieben und eine Patientenverwefügung gemacht.
Ich weiss, das muss alles sein, aber mich macht das fertig

[Danica]

Ich weiss, das muss alles sein, aber mich macht das fertig

Das MUSS alles sein?!

[ewu1691]

Hallo Majo 59,

ich verstehe Deine Ängste voll und ganz. Mir wäre auch nicht wohl bei dem Gedanken das der Sohn in einem Kampfeinsatz geht. Aber...
Hat er sich freiwillig dafür entschieden? Will er es? Dann sollte man das auch akzeptieren. Dann kann man nur hoffen und bangen das der Einsatz "planmäßig" abläuft.

Dann solltest Du für Dich sehen ob Du eine Möglichkeit findest wie Du damit besser damit umgehst.

U.

[blawo]

hallo majo,

ich kann deine angst als mutter voll nachvollziehen...

...allerdings kann ich den einsatz der bw in afghanistan nicht für gut heissen und bin ein absoluter gegner...ich weiss nicht, was junge menschen dazu bringt, sich da freiwillig zu melden. Hat dein sohn da mit dir über seine beweggründe gesprochen? Würde mich wirklich interessieren, was jemanden dazu bringt in den krieg zu ziehen, angehörige in angst zurück zu lassen und wahrscheinlich selbst die angst zu verspüren, dass es vllt doch nicht gut geht...

[Atisha]

Warum macht dein Sohn sowas? Wegen des Geldes?

[blawo]

ich denke, dass das für die meisten der jungen burschen und mädels der einzige beweggrund ist...durchaus nachvollziehbar aber in meinen augen verwerflich, dass politische zugeständnisse auf diese art und weise eingehalten und durchgeführt werden...

[Atisha]

wie meinst du das, das sie jetzt für Politik mißbraucht werden, obwohl sie nur eine sinnvolle Aufgabe und einen Platz in der Gesellschaft suchen und leben wollen. So sehe ich das auch.
Es ist ein ärmlicher Staat der nur eine Armee als Perspektive hat für junge Menschen.

[blawo]

ja, genauso...

[Atisha]

Es kann ja auch wirklich mal einer ein Kämpfer sein, warum nicht, aber ich würde mir überlegen für wen und was ich kämpfen wöllte. Ganz so mieß ist die Bundeswehr sicherlich nicht, aber es ist immer noch eine Staatsarmee. Ich glaube kaum, das es für unser Volk notwendig ist dort zu kämpfen. Haben die Afganen nach unserer Hilfe gerufen - ich glaube nicht. Ich wöllte der Bundewehr nicht dienen. Da bin ich auch zu sehr DDR-Zeit vorgeschädigt, als man noch willenlos alles mitmachen sollte. Aber ne richtige Bürgerarmee ist es eben nicht, sondern man kämpft dort für fremde und imperialistische Ziele. Um da mit zumachen wäre mir die derzeitige Politik und der Staat zu wenig der meinige.
Ich frage mich aber auch was sollen junge Menschen die Kämpfernaturen sind machen, wo sollen sie hingehen?
Ich stehe nicht hinter diesem Staat, Politik und Armee und viele andere wohl auch nicht, das ist schon sehr traurig.

[Mad]

Ok...zu diesen Einsätzen habe ich auch meine eigene Meinung.
Wenn sie sich auf Zeit verpflichtet haben, dann haben sie sich auch zu Auslandseinsätzen verpflichtet. Ok, vor ein paar Jährchen gingen meines Wissens nach viele zum Bund, weil es einfach für eine Zeit ein sicherer Arbeitgeber war und sie nicht wirklich mit einem heißen Auslandseinsatz rechneten. Heute sollte man da schon wissen, worauf man sich einlässt.
Ich denke jedoch, darum geht es gerade nicht. Ich kann deine Angst schon verstehen Majo. Ich persönlich kenne im Augenblick niemanden der beim Bund ist. Eine, nennen wir sie Bekannte, hat jedoch einen Mann der Berufspilot ist. Selbst sie, und sie ist schon in gewisser Weise daran gewöhnt dass sich ihr Mann in Krisengebiete bewegt, hat bei jedem Auslandseinsatz Angst um ihren Mann. Gut, es sind wohl oftmals Versorgungsflüge, aber es ist schon so, dass die Männer und Frauen dort auf eine Kultur treffen, die sie nicht verstehen, nicht gerne in den Ländern gesehen sind und dort auch lange unter Druck und Angst agieren, wenn sie es auch nicht unbedingt zugeben. Solche Erfahrungen können einen Menschen schon verändern und oftmals treffen sie dann Zuhause auf Unverständnis, was es ihnen nicht leichter macht das gesehene zu verarbeiten oder sie irgendwann auch nicht mehr reden. Einen Burn-out oder psychische Probleme geben sie oftmals nicht an, obwohl es durchaus psychologische Hilfen beim Bund gibt. Das tun sich oftmals nicht, weil sie dann vor ihren "Kameraden" als nicht hart genug dastehen oder auch, weil sie dann wahrscheinlich nicht mehr befördert werden, nicht mehr fliegen dürfen usw.
Das scheint mir gerade das größere Problem zu sein.
Ok, er hat sich offensichtlich dazu entschieden und dann sollte er wissen worauf er sich einläßt. Aber leider wissen sie es oft nicht. Wofür soll dein Sohn dort den genau eingesetzt werden?
Vielleicht hilft es euch ja, wenn Du und dein Sohn offen über eure Ängste sprechen. Nicht so, dass er meint dir jetzt nichts mehr erzählen zu können, damit er dich nicht belastet, aber so dass ihr vielleicht gemeinsam einen Weg findet damit umzugehen....Wie?....Das weiß ich leider auch nicht. Ich weiß ja nicht, wie euer Verhältnis ist und ob solche Themen bei euch einen Raum haben.

[planb]

Das wird so langsam eine politische Diskussion.

Du kannst die Gefühle nicht abschalten. Aber es hilft dir bestimmt, mit deiner Familie darüber zu reden.

[Atisha]

Das wird so langsam eine politische Diskussion.

hängt es aber nicht irgendwie damit zusammen. Man will doch nicht für etwas Sinnloses und Falsches sein Leben riskieren.
Es gibt bestimmt auch andere riskante Berufe, wie Hochspannungsmonteur, Fernfahrer oder Polizist. Würde es dir damit genauso schlecht gehen Majo 59?