Ich kann nicht mehr...

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Ich kann nicht mehr...

Beitragvon KrankImKopf » Mi. 29.06.2011, 22:45

Hallo, ihr Lieben!
Ich möchte mich hier heute auch einmal anvertrauen, weil meine Psyche momentan steil den Bach herunter geht.
Schon seit Jahren leide ich unter Zwangsgedanken, die ich normalerweise unterdrücken kann, aber seit einigen Monaten (wo auch einige Veränderungen auf mich zugekommen sind und immer noch zukommen) ist es so enorm geworden, dass ich es nicht mehr schaffe, meinen Alltag zu meistern und musste mich auch einige Male der SVV hingeben. Diese Zwangsedanken verfolgen mich bis in den Schlaf, sodass ich kaum schlafen kann und den ganzen Tag in den Seilen hänge.
Mein Kopf spinnt sich so viele Dinge zusammen, die zwar völlig irrational sind, aber trotzdem eine riesige Angst in mir hervorrufen. Ich leide außerdem oft an sehr schlimmen Panikattacken, ohne dass ich mir bewusst einen Grund dafür erklären kann.
Seit einiger Zeit ist noch etwas Neues dazu gekommen und ich würde gerne wissen, ob ihr das Problem kennt oder mir vllt. Tipps geben könnt, woran es liegt. Mir ist es schon öfters in abgeschwächter Form aufgefallen, aber so schlimm wie jetzt hatte ich es noch nie:
Ich hatte letzte Woche die Möglichkeit mir einen sehr sehr großen Wunsch erfüllen zu können: Meinen Lieblingssänger persönlich zu treffen. (Ich glaube, ich kann kaum beschreiben, wie unfassbar tief mich seine Musik berührt). Ich habe mich schon seit Wochen nicht nur darauf gefreut, sondern bin auch richtig aufgedreht gewesen, aber immer wenn ich daran dachte, wie sehr ich mich freue, kam auch eine ziemlich starke Angst in mir hoch, aber ich wusste nicht warum. Diese Angst ist bis kurz vor dem Ereignis immer stärker geworden, sodass ich wirklich kurz überlegt habe, nicht hinzugehen. Als ich dann abends im Restaurant saß und er herein kam, wollte ich nur noch weinen und sofort weg, obwohl es eigentlich kaum etwas schöneres für mich geben konnte, als ihn kennenzulernen. Den ganzen Abend wurde ich dann von starken Depressionen geplagt und hatte solche Angst, dass es bald vorbei ist, dass ich einige Male angefangen habe zu weinen.
Ich hatte danach das ganze Wochenende Depressionen und habe mich seit diesem Abend auch nicht mehr getraut, seine Musik anzuhören, weil schon jeder einfache Gedanke an den Abend weh tut.
Ich kann mir nicht erklären, warum. Und dieser innere starke Schmerz und die Zwangsgedanken noch dazu beeinträchtigen mich momentan so sehr, dass mein ganzer Alltag nur noch mit Angst/Schmerz verbunden ist.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich dachte, ich hätte die Antidepressiva-zeit hinter mir gelassen :(
Liebe Grüße und alles Gute für euch.
KrankImKopf
 

Re: Ich kann nicht mehr...

Beitragvon Atisha » Mi. 29.06.2011, 23:34

Hallo, ich weiss jetzt nicht obs dir vielleicht helfen könnte, aber ich erzähle dir mal was von mir.

Ich hatte im Zusammenhang mit meiner Schizophrenie, nach deren Ausbruch, auch jahrelang mit dummen und schlechten Gedanken zu kämpfen. Die Gedanken haben mir eingeredet andere wären schlimm, ich wäre schlecht und mir gehe es schlecht - und so wars dann auch. Ich wurde die Gedanken nicht los und beim Einschlafen waren sie besonders intensiv. Ich hatte dann mich mit Meditation wenigstens so weit gebracht, dass ich wenn ich mich konzentrierte wenigstens da meine Gedanken zur Ruhe brachte. So hatte ich wenigstens die Möglichkeit mal bissel Ruhe zu haben, aber nur während der aktiven Meditation. Eines Tages bin ich mal querfeldein durch den Wald geirrt und habe mir gedacht, wie bekommst du nur entlich mal deine Gedanken los. Nach einer Zeit kam mir die rettende Idee, ich sagte mir du wirst deine Gedanken mal nicht als Aussagen nehmen, die es waren, sondern sie als Fragen deines hilflosen Inneren ansehen, dem du diese Fragen mal bewusst beantworten musst. Mit dieser Idee ging ich gleich nach Hause, es war so 20:00. Ich legte mich in mein Bett, dämmerte mich in den Halbschlaf, dort wo die Gedanken am unkontrolliertesten und intensivsten waren und fing nun an diese Gedanken als Fragen zu nehmen und sie mit meiner inneren Stimme zu beantworten. So sagte ich was ich mag, was ich bin und wie alles ist ... ich sagte meinem Innersten wo es langzugehen hat, ich übernahm sozusagen die Führung ..., das ging zwei Stunden so, da merkte ich dann schon das meine Gedanken weggingen. Ganz beruhigt und friedvoll schlief ich ein. Seit diesem Zeitpunkt waren die mich jahrelang quälenden Gedanken restlos verschwunden. Das ist jetzt auch schon wieder Jahre her. Ich habe totale Ruhe im Kopf, wenn ich nichts denken will. Und die Meditation habe ich auch nie wieder gebraucht.
Atisha
 


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