Mit meiner Mama wirds immer schlimmer!

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Mit meiner Mama wirds immer schlimmer!

Beitragvon Bones » Sa. 24.10.2009, 14:19

Hallöchen!

So heit war i wiedermal bei meiner Mum, weil ich eigentlich a bissale mit ihr ihren Geburtstag nachfeiern wollte. Ich klopfe an gehe rein, sie hat mich zuerst gar nicht gehört, saß so apatisch am Sessel, bis ich hallo sagte und sie dann hii, bist auch schon da.. hol mich hier raus aus dem Knast! Und ich sollte das Pflegegeld für sie beantragen, sie dann bei mir für ein paar Monate wohnen lassen, bis sie dann zu ihrem Bruder in die Obersteiermark zieht.

Fakt ist, der Bruder weis gar nix davon, und wird sie sicher auch nicht oben wohnen lassen ( auch wenn sie das Wohnrecht beim Haus hat), weil einfach schon zuviel passiert ist, und er ist auch schon a bissale senil und vergisst dies und jenes. zb. Schlüssel abziehen usw. und sie hasst ihn ja im Normalfall.

Naja ich kann sie doch auch bei mir nicht wohnen lassen, erstens bekomm ich Schwierigkeiten mit die Nachbarn, zweitens mit dem Vermieter, das könnte mich dann auch meine Wohnung kosten und vor allem ich müsste meinen Job aufgeben. Aber von was leb ich denn dann? Arbeitslose? Auch des Pflegegeld hilft da nicht wirklich, denn erstens brauch ich eine neue Wohnung, zweitens eine Beziehung kann i ma dann schenken, falls i wieder ane hab, und vor allem arbeiten gehen muss ich dann ja auch irgendwann wieder... und des geht bei ihr nicht, und vor allem i wüsst net ob ich die Nerven dazu habe, tag und Nacht für sie dazusein, egal wie sehr i sie gern hab.

Ich habe dem Heim zugestimmt, weil ich es als gute Einrichtung empfinde, die sich um ihre Patienten wirklich kümmern, und sie auch alles machen könnte wenn sie wollte, nur sie ist zu kontaktscheu dazu. Sie will nur noch raus, hat es überall schon probiert, Frauenheim, caritas ect. und keiner will sie nehmen, weil sie es ja wissen, das sie da oben hingehört.

Da sie aber das Geld vom Chef bekommt, und sie halt net wie früher ihre Pension bekommt sondern nur ein Taschengeld, will sie auch ständig an Geld rankommen, damit sie sich a Wohnung suchen kann. Sie war schon beim Sozialamt, Ams, Pensionsanstalt ( die geben ihr aber alle nixxi, wal eh alles ans Heim geht) und jetzt sogar bei da uni für Kriegsgeschädigte, das zeigt mir doch, wie sehr sie dort wegwill.

Naja das Heim ist in so an Kaff, da gibts erst a paar km weiter an Billa, neben ist a Gasthaus, und des wars auch schon. Ist mir klar das sie es da langweilig findet da sie als Stadtmensch dort nichts machen kann..., naja und da ich kein Auto habe ( im mom. ) kann ich mit ihr auch nichts unternehmen. Selbst wenn ich eins hätte ist nicht gegeben das sie erstens mitfährt, zweitens net wieder versucht so wie bei meinem ex seim Auto auf da Autobahn die Türen zu öffnen ( gsd Kindersicherung drin).

Zweitens wenn sie ihre Anfälle bekommt, und ich fahren muss ( bin net so sicher beim fahren, da ich erstens net so viel gefahren bin , zweitens schu länger net mehr gefahren bin) hab i keine Ahnung wie i drauf reagieren soll. Und da mein Ex nicht mehr mitkommt, kann ich ihr doch net anfach an neuen Fahrer vors Gesicht setzen, wer weis wie sie drauf reagiert. Schlecht, gut, Hasserfüllt, oder ob sie auf ihn losgeht.

Wal bei meiner Mum is des net so ohne, a wenn sie jetzt ihre Depot- Spritze bekommt, hat sie dennoch noch Ausfälle, und da sie eine Gefahr für sich und andere ist (schizophrenie und paranoider psychose, gepaart mit einer gründlichen Portion Aggressivität) muss man sehr aufpassen bei ihr.

Nja, alles in allem i weis net was i machen könnt, ich hasse es sie so traurig zu sehen, sie immer weinen zu sehen, wenn ich bei ihr bin, würd ihr sehr gerne helfen, aber i was net wie, der Sachwalter is auch fürn Hugo, und de beim Heim meinen ihr gehts ja eh gut, und sie ist zugänglicher als am anfang. Die werden des net zu hören bekommen was ich zu hören bekomme.

Bei mir in da Stadt gibts leider kein Heim mit psychologischer Betreuung, das ist das einzige leider, und ich finde es ist dreitausend mal besser sie lebt dort, als der Sachwalter schiebt sie in die Psychatrie ab. Denn das will ich auf keinen Fall. Sie kann vom Heim aus in die Stadt fahren, was sie auch ein paar mal die Woche macht, ab und zu kommt sie mich in da Firma besuchen, und wenn ich gerade Pause bekomme, geh i mit ihr schnell an kaffee trinken.

Sie ist ja nicht blöd so wie die meisten das glauben, nein sie hat nur eine Kranheit, die das Allgemeinleben bei ihr schwerer macht, als bei den meisten, und das wollen viele net verstehen. Auch aussenstehende Freunde von mir, die so nett sind sich mit ihrer Meinung zurückzuhalten, sie ist net dumm, oder behindert deswegen, sie ist auch nur ein Mensch, auch wenn viele meinen wie kannst du da des mit deiner Mum nur antun, vor allem was sie dir damals angetan hat... Sie is trotz allem mei Mum, und ich hab sie gern, auch wenns mit ihr schwierig ist, und i ma oft nächtelang den Kopf darüber zerbrich, wie ich es ihr angenehmer machen könnt.

Alzheimer ist doch einfacher wal irgendwann vergisst der Mensch so und so alles, aber des hat sie net, auch wenns viele so einstufen... ( ihr net das weis ich, aber i red von aussenstehenden Menschen, zb. Arbeitskollegen, da sie auch in da Firma aufgetaucht ist, wissen die ja einiges jetzt)

Irgendwie fühl i mi grad a bissi zerissen, hab kan Plan wies weitergehen soll, irgendwie will ich ihr ja helfen, aber i weis net wie...

Eigentlich hab ich dem Autofahren ja abgeschworen, da ich mit der Fahrschule und meinem Ex - Freund soviele Schwierigkeiten hatte, da alle meinten ja so und so... und des passt net und des... und ich immer nervöser und das fahren immer mehr hasste, statt mochte, aber ich habe vor, das ich es noch mal probiere, schon allein wegen ihr ( kann ja fahren mir fehlt nur die Praxis), damit ich wirkli vl irgendwas für sie tun kann.. vl a bissale a Ablenkung, fortfahren oder so.. oder sie wenigstens wieder öfter besuchen kann... (net nur einmal in zwa wochen, da i ka auto mehr habe, da i mit mein ex ausseinander bin)

Hach* alles in allem fühl i mi mies, obwohl ich ja eigentlich nur des beste für sie wollte, nur damit sie auch so halbwegs weiter normal leben kann, obwohl sie in betreuung ist.

Ich bin im Moment echt mit meinem Latein am Ende, und Licht am ende des Tunnels seh i a kans..


Danke fürs Herzausschütten

Lg bones
Bones
 

Re: Mit meiner Mama wirds immer schlimmer!

Beitragvon planb » So. 25.10.2009, 18:23

Ich habs (teilweise, is mir zu lang) gelesen und kann dir leider keinen Rat oder irgendeine Hilfe geben. Die Situation ist mir fremd und ich hoffe, dass ich niemals in so eine gerate. Alles Gute.
planb
 

Re: Mit meiner Mama wirds immer schlimmer!

Beitragvon Mulle » So. 25.10.2009, 20:06

ach bones, einfach hast dus nicht.
ich finde es sehr gut, das du dich von deiner mum nicht unter druck setzen lässt und dich in bezug auf den lebensaufenhalt klar abgrenzt. und das ist gut so! das sie immer wieder versucht aus dem heim zu wollen, ja, verstehen kann ich das auch. aber das heim ist das beste, was du ihr bieten kannst. und vor allem ist sie 24 stunden am tag betreut.
natürlich wird sie aus langeweile oder fernweh immer wieder gründe finden, woanders zu leben.....würden wir vielleicht auch, wenn wir wenig kontakt zu mitbewohnern haben.
wenn sie den verdacht auf einen alzheimer hat, so kannst du davon ausgehen, dass es im heim eh besser ist. ich arbeite seit nunmehr 5 jahren auf einer gerontopsychiatrischen station in einer akutklinik und wir versorgen ausschiesslich patienten mit demenz. in allen facetten und in allen stadien. glaube mir, bitte lass sie im heim. das konzentrations - und denkvermögen wird zunehmend schlechter, sie wird hilfe in orientierung, versorgung und später auch essen und trinken benötigen. das kann man zu hause nicht bewerkstelligen, wenn man nicht rund um die uhr an ihrer seite ist.
mache dir um himmels willen keine vorwürfe!!!!!!! du hast richtig gehandelt. sie sollte beginnen zu akzepieren und anzunehmen. das ist ein langwieriger prozess.
wenn du mehr über demenz wissen möchtest, so kontaktiere mich einfach. das ist kein problem.
Mulle
 


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