Tendenz negativ

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Tendenz negativ

Beitragvon Luna I. » Mo. 12.12.2005, 00:14

Tendenz negativ (Ein wager Ausdruck meiner Gedanken)

Es ist mal wieder an der Zeit: Ich erstelle einen Problem-Thread. Tue ich vielleicht viel zu selten, deshalb ist es für mich gerade sehr ungewohnt. Mich überkommt, gerade in letzter Zeit, immer mal wieder das Gefühl, nicht besonders genug zu sein und nicht genug leisten zu können. Ich weiß, ich war immer diejenige, die fest davon überzeugt war, dass in jedem etwas ganz Besonderes steckt, auch in mir, gleichermaßen wie in anderen. Manchmal glaube ich, Unmögliches leisten zu müssen, um Anerkennung zu bekommen. Ein gewisses Maß an Anerkennung braucht jeder, das ist klar. Nur hatte ich Zweifel diesbezüglich eher selten im letzten Jahr, aber nun sind sie wieder hier. Ich bin in letzter Zeit introvertierter geworden, besonders auf Grund meiner Stufen(Klassen)Kameraden, die mir deutlich ihre Abneigung gegen mich zeigten. Ich kam ins Grübeln, ob dieses gesunde Gefühl des Selbstbewusstseins, was in mir war, vielleicht unberechtigt ist. Rein logisch gesehen ist es das nicht, das ist mir klar. Aber durch einige Ereignisse in der letzten Zeit, ist mein Selbstbewusstsein getrübt worden. Ich merke, wie viele kluge Menschen es gibt und wie viel Konkurrenz. Was nützt meine Stimme? Ich sehe, dass es Menschen gibt, die das, was eigentlich meine Spezialität ist, viel besser beherrschen als ich. Und das ist ja nur die eine Seite: Talente, Begabungen, Passionen....Aber warum auch, warum sollte mein Standard nicht gut sein? , so frage ich mich dann in einem lichten Moment. Es ist doch genau DAS, was ICH erreicht habe. Und das ist gut so. Dann aber denke ich, dass ich noch mehr hätte tun müssen, um noch besser zu sein. Nicht alles geben ist für mich schlimm geworden. Das war es früher nicht.
Ich habe oft das Gefühl, nicht das rauslassen zu können, was in mir ist. Es geht dann immer so, dass die Leute in meiner Stufe kaum mit mir reden und wenn, dann fragen sie mich Belangloses. Ich kann nicht zeigen, WER und WIE ich wirklich bin. Deshalb verkaufe ich mich sozusagen falsch, bekomme falsche Rückmeldungen und verfalle in Melancholie darüber. Das ist ein Kreislauf.

Ich hatte am Wochenende ein Gespräch. Da hieß es, dass man alle Menschen ab 60 abknallen sollte, da sie dem Staat nichts bringen. Ebenso Behinderte. Als ich das hörte, verfiel ich in lodernde Wut und befand mich alsbald auch in einer heftigen Diskussion. Ich muss immer wieder erkennen, wie die Menschen den Kreis der Natur verlassen. Wenn ich schon höre, dass "DER STAAT" seinen Nutzen aus den Menschen ziehen will, wird mir schlecht. Was ist denn der Staat? Im Staat leben WIR! Wir sind Menschen. Zählen nur Statistiken? Zählt denn das Individuum nicht?
Ich sah am Wochenende einen Mongoloiden. Durch ihn wurde das Gespräch überhaupt entfacht. Ich bekam zu hören, "dass diese Menschen keine rechte Existenzberechtigung haben, da sie dem Staat keinen Nutzen bringen und eh nicht geistig auf der Höhe sind." (Krass ausgedrückt) Das Interesse des Einzelnen geht also unter. "Und was ist mit den Menschen, die das Kind lieben? Was ist mit dem Behinderten selbst? Wusstest du, dass Mongoloide meist sehr fröhlich sind?" Ich bekam zu hören, dass wegen dieser Menschen der Staat verarmt.

Dann hab ich diese Tage, an denen ich mich frage, was aus der Menschheit geworden ist. Tendenz negativ, würde ich sagen. Wenn ich diese Phasen habe, fällt es mir schwerer als normal, mich dem System anzupassen. Ich denke über die Grundsätze der Natur nach und die Menschen an sich. Ich kann nicht leugnen, dass es auch mich betrifft. Ich lebe auch in dieser Welt, auch wenn ich mir meine eigene kreieren kann. Leider muss auch ich mich den Gegebenheiten anpassen. Und dann - nun kommt der Knüller - wenn ich all das zusammen nehme; meine Zweifel, die gelegentlich auftreten (an mir selbst), wohl auch ausgelöst durch die Problematik der Gesellschaft, und dann die Erkenntnisse über das System an sich und darüber, dass ich auch mal an einer Uni sitzen werde und Studentenfraß bekomme, machen mir recht traurige Minuten. Es ist ein stückweit die Frage nach dem Sinn, die sowieso niemand beantworten kann, doch erhofft man sich auch nicht die Antwort auf diese Frage, sondern eher sucht man mit einem Blick in die Zukunft etwas zu erkennen, für das es sich jetzt schon lohnt zu leben/kämpfen.

Es kann die Neugier sein, die einen ständig fröhlich macht, ebenso wie die Sehnsucht. Beides ist mir nicht fern, auch immer in mir. (Es gibt nur die Trübungen, oben genannte) Es kann ein bestimmtes Ziel sein, ein Traum oder auch ein Plan,(der eh nie eintritt, aber egal). Aber wenn das Gemüt von solchen Gedanken umgeben ist, dann will auf einmal alles, wenn auch nur für einen kurzen Moment, grau und trist erscheinen.

Und dass man sich mit Tagträumen über Wasser halten muss, ist das der Sinn? Dass man sich in Neurosen flüchtet, weil man die Realität nicht erträgt?

Ich finde nicht alles schrecklich, nein, im Gegenteil, ich bin auf irgendeine Art und Weise ein fröhlicher Mensch. Ich gewinne leicht Freude aus den kleinen Dingen. Dennoch sind auch diese Gedanken in mir, die hoffentlich nicht gewertet werden: "Die hatte aber zu viel Zeit zum Nachdenken..." oder "Wenn sie sonst keine Probleme hat..." Doch sind das oben genannte Sachen, die auch mal das fröhliche Gemüt betreffen, früher oder später.

Das ist ein Bruchteil dessen, was in mir ist. Ich werde vielleicht noch mehr schreiben und würde mich über Rückmeldungen, Tips und Ratschläge freuen.

Luna
Luna I.
 

Beitragvon CrazyKiwi » Mo. 12.12.2005, 01:55

Es betrübt mich dich traurig zu wissen und zu hören, der Grund für deinen Eintrag ist auch nichts was einen fröhlich stimmen kann.
Und bevor ich ein Wort zum Inhalt dessen von mir gebe sei dir gesagt, dass du an dem was und wie du bist nicht zweifeln solltest! Ich glaube es zu wissen und auch andere hier tun dies vermutlich, denn selbst wenn es vielen Menschen um dich herum verschlossen bleibt, weil sie sich davor verschließen ändert es nichts daran, dass ein wunderbarer Mensch bist!

Warum wir uns an den Großen messen? Warum wir streben wir etwas an, von dem wir glauben es nicht erreichen zu können? Es mag unsinnig erscheinen, aber ich glaube dem ist bei weitem nicht so. Die einfeachere Seite ist zu erkennen wenn man die Menschheit als Ganzes betrachtet: Die Welt braucht oft Genies um voranzukommen, braucht Leute die quer denken, aber damit das Ganze stabil bleibt und all die besonders Begabten ihr Talent ausleben können braucht es eine breite Masse an normalen Leuten. Ohne die geht schlicht gar nichts.

Was aber für fast jeden und scheinbar auch für dich wichtiger ist, ist die Frage was es für den Einzelnen bedeutet. Zum einen gilt, dass einige Menschen oft besondere Talente haben, nehmen wir das bekannte Beispiel Einstein, er mag ein kluger Kopf gewesen sein, aber der "Preis" den er dafür zahlte ist etwas das wir nicht missen möchten. Für alle die es nicht wussten: Er war vllt ein Genie aber er war stets ein sozialer Blindgänger, nicht weil er schüchtern war oder ähnliches, er mochte Menschen scheinbar nicht sonderlich und was er mit seiner Frau anstellte... lassen wir das.
Weiter im Text, ein anderes Beispiel: Nimm an du eiferst einem Musiker nach, der zum Beispiel einfach göttlich Gitarre spielt (an wen denk ich da wohl? :wink: ) Ob du je so spielen wirst wie er, weiß man nicht, was er dir aber in jedem Fall gebracht hat ist ein Ziel auf das du hinarbeitest und aus der Übung und deinem eigenen Gespür kannst du durchaus etwas schaffen was zwar vllt nicht das gleiche ist aber dennoch auf seine Art und Weise ebenbürtig.
Des weiteren ist es oft gerade das alles ein wenig aber nichts perfekt können, dass uns hilft. In der Evolutionsgeschichte haben wir uns damit durchgesetzt, auf jedem Gebiet kann ein Tier uns schlagen aber wenn es um Vielseitigkeit geht sind wir ungeschlagen.
Ist vielleicht alles en wenig weit ausgeholt, kann man sagen, denn auch all das ist scheinbar keine Hilfe dem Rest der Welt zu zeigen wie du bist. Inhaltlich wäre es ja eigentlich egal ob sie nutzen von dem machen was du ihnen bieten könntest, aber natürlich kann man einige Dinge gerade um sie anderen zu zeigen, denn was ist ein Musiker ohne Publikum oder ein Lehrer ohne Schüler? Hier muss ich den negativen Unterton leider auch mit aufnehmen, mir scheint dass sich eigentlich kaum auf andere und deren Fähigkeiten verlassen wirdauch wenn es eigentlich zum Vorteil aller Beteilgter wäre. Oft bleibt nur auf eine Situation zu warten in der es sich sozusagen ergibt, dass jemand um Hilfe bittet und dein Talent nach außen hin Aufmerksamkeit findet. Manchmal kann es aber auch nicht schaden es anzubieten, um dabei mal ein Beispiel aus dem Alltag zu gebrauchen: Wiederholen und durchdenken des Unterrichtsstoffes vor einer Klausur. Dabei kann man einmal anderen ein wenig unter die Arme greifen und auch für einen selbst ist diese Art der Wiederholung oft sehr vorteilhaft.
Dennoch sei gesagt, dass es stets ein Angebot bleiben sollte aber auch nicht mehr, denn du hast für dich selbst wahrscheinlich wenig davon dich aufzudrängen. Wenn der Rest der Welt es nicht nutzt liegt die Schuld an denen die das Angebot ausschlagen und nicht an dir weil du nicht genug getan hast damit sie es annehmen.

So nachdem ich mich nun wirklich über die Maßen über das ausgelassen habe kommt der Rest... und hier kommen mir die Gedanken zu einem sehr großen Teil bekannt vor...
Das ich nicht der Meinung deines Gesprächspartners bin was die Behinderten angeht kannst du dir sicher denken und dass es scheibar noch viele Leute gibt die so denken ist wirklich ein Grund zur Sorge. Ich könnte mich jetzt auch noch zu Gründen auslassen, aber das ändert das Problem auch nicht, im Endeffekt liegt das Problem darin, dass diese Nörgler sich nicht in einen Behinderten hineinversetzen können, ganz kann das vermutlich sowieso niemand aber diesen Leuten fehlt jegliches Verständnis. Was bleibt uns nun damit umzugehen? Wir können uns zum einen immer noch für Behinderte einsetzen, in welcher Weise auch immer das sein mag aber vor allem dem Rest der Welt zum selbst denken animieren! Dazu braucht es echt meist nicht viel, einmal fragen "Was wäre wenn du beide Arme verlierst?" oder Artverwandtes und oft sehen diese Leute Behinderte in einem ganz anderen Licht... schade dass die Welt so selbstfixiert ist-.-
Damit bleibt die Frage nach dem Sinn... Mir geht es dabei wie dir und vielen anderen auch, Pläne, Träume... Ziele. Einige meiner kennst du ja sogar schon.
Dass man in Schwermut versinken kann, wenn man sich die Welt so ansieht ist leider nur allzu oft wahr (und nun kommt endlich mein )ABER zum einen ist es nötig und richtig sich Sorgen zu machen und zwar sehr. Denn würde wirklich jeder einach so tun was ihm in den Sinn kommt würde die Welt noch weit schlechter aussehen. Es hilt uns Dinge im Vorraus zu erkennen und auch sie dann wirklich zu genießen. Das Gefühl wenn die Anspannung von einem fällt, wenn das vor dem man Sorgen hatte geschafft ist, ist durchaus was wert.
So und nun muss ich einmal noch etwas in dem Raum werfen, dass leider viel zu sehr nach Klischee klingt... Wenn es Dinge in der Welt gibt die dich stören sollte es den Versuch wert sein sie zu ändern, ob für dich, deine Familie, Freunde oder deine Kinder oder wirklich für den Rest der Welt. "Ja klar, wir ändern die Welt, wenn es sonst nix is-.-" Klar klingt das hoch gestochen und wieviel man selbst bewegt mag einem vershwindend wenig erscheinen, aber wenn niemand anfängt wird es sicher nichts! Viel zu viele Menschen tragen heutzutag Scheuklappen, es braucht erst jemanden der sie abnimmt und dem Rest den Gedanken eröffnet, es ist ja nicht so dass sie es nicht verstehen, sie kommen nur nicht von selbst drauf.
Würd mich über Kommentare und Kritik freuen :wink:



Ich für meinen Teil denke, dass es wirklich etwas ist über das man mal nachgedacht haben sollte... würd mich freuen auch noch andere Bruchteile von dir zu hören.

Und Luna, Kopf hoch :cuddle:

Crazy Kiwi
CrazyKiwi
 

Beitragvon Gast » Mo. 12.12.2005, 18:56

du siehst dich selbst als klug? ich find das ein wenig überheblich, luna.

sorry

doris, nicht eingeloggt
Gast
 

Beitragvon Lingenia » Mo. 12.12.2005, 19:27

Text nich gelesen, zu lang, mach ich heut nacht ...
wollt nur sagen,
@doris: oder einfach ein bisschen selbstbewusst? ... wenn sie klug is, soll sie sich selber runter machen und sagen sie wär total blöd? ... mh
Lingenia
 

Beitragvon -ce- » Mo. 12.12.2005, 20:14

Also zunächst mal, ich und wohl viele hier, wir halten Luna durchaus für klug. Sollte sie dagegen wohl einwenden: Ach, Ihr wollt mir doch alle nur schmeicheln - in Wirklichkeit bin ich alles andere als das!? Sie hat es relativ leicht, zu einer objektiven Selbsteinschätzung zu finden, weil sie noch täglich, und sicherlich auch streng, bewertet wird. Erkenne Deinen Wert! Schon mal gehört, Doris?

Mit Deinen Sorgen hast Du zudem dem Kiwi seinen wahrscheinlich längsten - und durchaus kompetenten - Beitrag entlockt ...

Zu dem, was Dich bedrückt, Luna, wäre zu sagen, daß es einigermaßen traurig ist, wenn eine humanistische Erziehung, was es doch sein will, solche Geschwüre nicht ausgeheilt bekommt. Hättest Du diesen oder (gar) diese Schülerin weiter gefragt, wie die Lösung solchen Problems wohl aussehen könnte, wäre Dir wohl der Appetit vergangen, weil dann gemeinhin all das zitiert wird, was sich freibelassene Psychopathen in ihren Ämtern schon mal ausgedacht und höchst effizient praktiziert hatten.

Es ist dies eine besorgniserregende Parallele von durchaus intelligenten Individuen und nachgewiesenen Hohlschädeln, die alle dasselbe plärren. Aber genau das braucht solche Pest auch als Nährboden. Aber noch läßt es sich unterdrücken, was freilich nichts heißen muß.

Zur anderen Frage hättest Du diesem Dummchen erwidern können, der Staat verarmt ganz sicher nicht wegen der Sozialhilfeempfänger, sondern wegen gewissenloser Strolche an seiner Spitze und in den Spitzen der Wirtschaft, die, selbst Millionenjahresgehälter scheffelnd, in gegenseitig bestem Einvernehmen exorbitante Schulden angehäuft haben und dieses lustig weitertreiben, weiterhin, durch Massenentlassungen trotz Gewinnen, das Heer der Neuen Armen stetig vergrößern.

Aber all das sollte Dich, Luna, von Deinem Weg nicht abbringen - es reicht, wenn einige den gehen, damit nicht alles verkommt. Du fährst schon den richtigen Kurs. Du mußt nicht einfach mal so Deinen Wagen anhalten, rechts ran, Haube hoch, und nachsehen, ob alles noch in Ordnung ist, nur weil Du gehört hast, dieses oder jenes Teil könnte irgendwann mal kaputtgehen. Du machst das schon ganz richtig, daß Du Deine Stärke von innen heraus selbst erspürst.

Das mit Deinem schweren Stand da, tut mir leid für Dich. Aber vielleicht führt der Weg ja über Belangloses, bis sie Deine Kompetenz irgendwann einmal erkennen werden. Sicher braucht es Zeit. Du wirst im Leben noch so manche Konkurrenzkämpfe auszustehen haben, bis Du Deinen Platz gefunden haben wirst, wo Dich dann auch keiner mehr anpinkelt. Wer selbst noch wenig Signale aussendet, wird so schnell auch nicht entdeckt werden ...

mfg -ce-
-ce-
 

Beitragvon Luna I. » Mo. 12.12.2005, 23:18

Liebe Antworter!

Aus zeitlichen Gründen konnte ich heute nicht antworten, bin aber schon dabei, eine Antwort zu verfassen. Die Länge eurer Beiträge und die damit verbundene Mühe rührt mich sehr! Danke an alle...
Luna I.
 

Beitragvon Stella-cuore » Di. 13.12.2005, 00:16

Klug hin, ... Konkurenz her, ... besser als,... die Beste,...!
Was nützt das alles?
Ich halte mich übrigens auch für klug! .... auf meine eigene Art! ... obwohl ich kein Abitur habe! .... Allgemeinbildung = mangelhaft! .... Na und? (Blond bin ich übrigens auch noch! schulterlang!)
Ich habe meinen eigenen starken Bereiche wie jeder andere auch! ...
Den EIGENEN Weg zu gehen, das halte ich für klug! Die eigenen Stärken zu nutzen, ... und aus den Bedingungen, die bei jedem unterschiedlich sind, das Beste zu machen!.... um mit dem EIGENEN Leben klar zu kommen! ..... Dann erträgt man auch besser die Anderen (Dümmeren)

Zweifel nicht zuviel an dir Luna! Für das was du hier schreibst halte ich dich sicher für klug! ..... und wertvoll für das Forum bist du mit deinen Beiträgen allemal!
Liebe Grüße
Stella
Stella-cuore
 

Beitragvon Luna I. » Di. 13.12.2005, 18:48

Lieber Antworter Kiwi, Doris, Lingenia und -ce-!

Ich bin ganz begeistert von den Antworten, damit hätte ich nicht gerechnet! Erst einmal danke!

Ich gehe zunächst auf Doris' Kommentar ein:
Liebe Doris.
Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass ich mich klug finde. Ich meine aber Stellen entdeckt zu haben, aus denen du das ziehen könntest. Was ich eigentlich ausdrücken möchte ist, dass ich durchaus weiß, dass ich in verschiedenen Bereichen Talente habe, gewisse Begabungen. Dann meine ich entdeckt zu haben, dass in mir mehr steckt als viele sehen. Was ist daran arrogant, Doris? In diesen Aussagen steht lediglich, dass ich gern mehr von mir zeigen würde als ich kann. Jeder Mensch, auch du, hat etwas Besonderes in sich, eine Stärke und man muss diese erkennen, um sie ausleben zu können, bewusst. Und es gibt einen Unterschied zwischen Arroganz und Selbstbewusstsein. Dass du aus meinen Aussagen sowas rausgefiltert hast (es stand so nicht drin!) zeigt, dass du ein Problem auf der Ebene hast, was ich schon desöfteren feststellen musste. Ich hoffe, dass du das in den Griff bekommst.

@Teil der Obstschale (Kiwi):
Ich stimme dir zu, wenn du sagst, dass ohne Köpfe und Denker und einer Masse nichts gehen würde. Aber darum geht es mir im Wesentlichen ja nicht. Ich bin nicht neidisch auf große Denker oder sonst was, ich finde es generell bloß schade, dass die Masse Leute nicht annimmt, die mal nicht Small-Talk lieben. (NUR Small-Talk..anderes gibts hier kaum. Nicht, dass ich nicht oft genug Mist rede ;) )Und es ist einfach erniedrigend, vom Gefühl her, wenn man immer wieder zu spüren bekommt, dass man irgendwie draußen ist. Ich hätte damit nicht solche Probleme, wenn sich immer mehr meiner ehemaligen Freunde dem so hingeben würden. Mein Verstand sagt mir, dass ich nicht schlecht bin, aber das Gefühl ist ein anderes. Des weiteren finde ich denien Beitrag enorm schön geschrieben...aber, was kann ich daran ändern? Ich kann höchstens mich ändern, aber hast du einen Vorschlag?

@-ce-: Danke für die Verteidigung, ebenso wie Lingenia! Endlich mal wer, der das richtig einschätzen kann! Ich habe dem "Dummerchen" meine Meinung dargelegt, aber sowas kriegt man nicht klein, wie man weiß. Letztendlich nur ein Beispiel dafür, wie traurig doch alles sein kann. Soll man denn nun die Welt nicht mehr genau betrachten, oder ist man gleich dazu verdammt, negativ und traurig zu werden, wenn man dies tun? Meinst du wirklich, dass ich irgendwann meinen Stand finde und auch Freunde finden werde? Gleichgesinnte? Daran liegt mir doch so viel!

@Stella: Man merkt, dass du ein gesundes Selbstbewusstsein hast, was ich auch so an dir schätze. Ich danke dir für deine ermunternden Worte! Weißt du, wenn ich nach Hause komme, dann fühle ich, wie anders meine Gedankenwelt doch ist als die, von der ich gerade komme. Das kann doch nicht sein, dass meine Welt so anders ist?!?! Oder?? (Das ist nicht nur an Stella gerichtet...sondern an alle) Ich denke dann immer, dass es falsch ist, wenn ich mich hinsetze und Gedichte schreibe, Texte schreibe usw...eben weil es nicht angesehen wird...akzeptiert wird. Das ist es ja, dass ich diesen riesiegen Unterschied merke zwischen manchem im Leben und mir....und da wären ein/zwei Geichgesinnte, treue Freunde doch was wert...und nicht jemand, der beim nächstbesten wegrennt. (wie so oft in meinem Leben....)
Luna I.
 

Beitragvon Stella-cuore » Mi. 14.12.2005, 08:20

Liebe Luna,

wenn du sagst, dass du dich nach Gleichgesinnten sehnst, kann ich das sehr gut verstehen! Auch ich lebe seit einiger Zeit, ziemlich zurückgezogen, hier in meinem Schneckenhaus. Auch ich habe oft Zweifel daran, dass das so richtig ist........ fühle mich oft sehr einsam dabei!

Sicher durch die ungwöhnlichen Erlebnisse der letzten Jahre fühle ich mich auch oft "anders",..... ernster, nachdenklicher, .... und da gibt es auch in meinen Jahrgängen nur begrenzt Leute, die dass so verstehen, und mir meine Reaktionen nachsehen können........ Auch ich versuche viel mit Nachdenken, Lesen, Schreiben zu verarbeiten.... ist sicher auch ein Ersatz für Gespräche, weil dafür das richtige Gegenüber fehlt!

Du sagst selbst, dass du dich anderen Gegenüber "falsch" verkaufst, und damit ja auch keinen Erfolg hast...... Das kann es auch nicht sein....... und ich glaube auch nicht, dass du das nötig hast!

Ich glaube nicht, dass du DICH ändern solltest, ....... dann schon ehrer an manchen Stellen dein Verhalten, vielleicht auch an der Stelle!........ Du bist selbstbewusst und kennst deine Stärken. Vielleicht fehlt dir einfach noch die richtige Gelassenheit, dazu zu stehen, auch wenn manches von anderen mal kritisiert wird!

Liebe Grüße

Stella
Stella-cuore
 

Beitragvon Dark Soul » Mi. 14.12.2005, 11:53

Und hier nun mein Senf...(medium)

Es wird immer bessere geben. Daran gibt es keinen Zweifel.
Das positive daran: wir bemühen uns ständig um Verbesserung.
Wenn du in dem was du tust perfekt wärest und keine Konkurrenz fürchten musst, was hat es dann noch für einen Sinn?
Nehmen wir mal Boxen als Beispiel. Es gibt immer Kämpfe um den Gürtel. Immer wieder wird sich gemessen und dueliert.
Und irgendwann kommt einer und nimmt dem anderen den Gürtel ab.
Hier schließt sich der Kreis und es beginnt von vorne.

Das es so viel Abneigung und Ignoranz gegenüber anderen Menschen gibt ist ja auch nicht neu. Seien es Alte, Behinderte, Bessere, Schlechtere oder Aussenseiter.
Ich glaube die Menschen brauchen etwas wo sie ihren Frust auslassen können. Wir sind anders und so sehen wir die Dinge anders.
Warum bilden sich Cliquen? Warum lästern die dann über andere? Weil sie sonst nicht wissen wodrüber sie reden sollen. Nichtige Gespräche finden statt. Über etwas sinnvolles zu reden kostet den meisten zu viel Geisteskraft. Die haben sie nicht oder wollen sie nicht nutzen.
Aber wer lästert nicht? Über irgendetwas kann man sich immer beschweren.
Ich war immer ein Aussenseiter. Sei es weil ich von "drüben" bin/war oder weil ich nicht mit der Masse an sich geschwommen bin. Na und? Meine Freunde kennen mich so wie ich bin (halbwegs) und sie lassen sich auch mal über meinen Musikgeschmack aus. Meine Klamotten unterscheiden sich auch von ihren und trotzdem sind sie meine Freunde und wir machen viel zusammen...

Zweifel jedoch nicht an dir selbst. Sieh mal zurück und schau was du schon erreicht hast. Das hast du mit deiner Arbeit geschafft. Wozu du das alles brauchst liegt ganz allein an deinem Weg, welchen du gehen möchtest. Manchen ist das Wissen, welches man dadurch erhält, wichtiger als ein hochbezahlter Job danach. (Sofern der noch zu bekommen ist)

Lass dich bitte nicht von den Blicken und Aussagen deiner Mitschüler runterziehen. Du bist ein Individuum, sie nicht. Sie sitzen da in Gruppen. Jeder sagt das was er/sie meint das die anderen hören wollen. Zur Belustigung womöglich. Sie sind nicht mehr individuell. Du schon. Es ist bedenklich zu sehen wie weit so etwas gehen kann. An meiner Schule damals gings noch um einiges weiter. Schlägereien, Messerstechereinen. Teilweise sogar waren Lehrer involviert. Man hat schon gesehen welche Flügel man meiden sollte. Oftmals war die Bücherei der letzte Ort der Zuflucht.
Ich bin öfters durch die Schule gegangen, arrogant möchte ich sogar sagen. Habe die Menschlein bei ihrem Tun beobachtet. Wie sie Prügeln um zu imponieren, wie sie heimlich rauchen um etwas verbotenes zu tun, wie sie in der Halle in Gruppen zusammensaßen und nur drauf gewartet haben das eine andere Gruppe nur blöd rüberschaut.
Der Mensch ist ein einfaches Konstrukt. Braucht Aufmerksamkeit. Braucht Bestätigung. Allein fühlt er sich hilflos. Doch genau da kommt die Kraft her. Etwas allein zu schaffen. Von niemanden abhängig zu sein. Viele sehen das nicht oder können es nicht sehen.
Ich denke nicht das ich besser bin als irgendjemand. Ich bin nicht besser als du, oder dieser Mongoloide (manchmal wünsche ich mir sogar so sein zu können, um mich an einfachen Dingen zu erfreuen). Ich bin nicht besser. Ich bin nur ein chaotischer Perfektionist...
Niemand ist besser als jemand anders. Doch das begreifen die meisten nicht.
Nur weil man hier mal mehr weiß als jemand anderes?
Nur weil man etwas schneller umsetzen kann.
Ich bin vielleicht effektiver in meinem tun aber andere können das genauso gut und ich weiß es gibt bessere. Doch darin liegt auch ein Reiz, sich ständig weiter zu entwickeln.
Sonst hätten wir auch in unserer Höhle bleiben können.

Das wars erstmal...
Dark Soul
 

Beitragvon usedtobe » Mi. 14.12.2005, 21:42

Vielleicht kann dir mein Lieblingsbuch ein wenig bei dem Thema helfen. Mir hilft es normal in jeder Lebenslage. Ein Zitat:

Erich Fromm: Die Kunst des Liebens

(Im Grunde schreibt er vorher, dass der Mensch durch das Erkennen seines Ichs auch die anderen erkennt und sich so ein anderes Problem an Bord geholt hat, nämlich die Abgetrenntheit von eben diesen. Dadurch wir er einsam und verloren, deshalb sucht er Wege, sich wieder mit seiner Umgebung zu vereinigen...)

...die häufigste Lösung ist, für die sich der Mensch in der Vergangenheit wie in der Gegenwart entschieden hat, die Vereinigung, die auf der Konformität mit der Gruppe beruht...

Lg
usedtobe
usedtobe
 

Beitragvon Luna I. » Mi. 14.12.2005, 21:48

Danke danke...Antworten gibt's morgen!!! Ich bin im Stress und möchte mir Zeit für meine Antwort nehmen. Aber ich danke schon mal im Vorraus für die rege Teilnahme!

:cuddle:
Luna I.
 

Beitragvon Luna I. » Do. 15.12.2005, 15:46

Soooooo..

@DarkSoul: Danke für die ermunternden Worte! Wenn ich höre, wie du das handhabst, so kommt es mir vor, als wäre das Ganze doch zu meistern! (Daran zweifelte ich nie, wusste nur nicht wie) Und dass bei den Menschen die "Egalité" herrscht, also die Gleichberechtigung und Gleichheit, der Meinung bin ich auch. Dennoch kann man das im Verhalten der Menschen gegenüber jemandem nicht erkennen. Es kommt immer auf Sympathien und Antipathien an, so werden die Menschen behandelt. Einer, der viel Wissen hat, wird schlecht behandelt, weil er als Streber dargestellt wird etc....Wissen wir doch alle. Den Gedanken der Gleichheit kann man schwer verbreiten. Jeder wird dir sagen: "Ja, alle sind gleich..." aber niemand handelt danach! Das ist ein Unterschied! ;)

@Stella: Danke für die Aufheiterung, ich finde es immer sehr schön, was du schreibst. Ich meine mit dem falsch verkaufen, dass ich das unbeabsichtigt tue, weil ich eben mich nicht so rauslassen kann und vielleicht gegenüber manchen auch gar nicht möchte, weil ich weiß, dass es keinen Anklang finden würde. Das macht es wiederrum schwer, denn ich weiß jetzt nicht, ob es an meiner Art liegt oder daran, dass mich niemand kennt! ....
Zum Glück gibt es einige Wenige, die mich kennen und auch mögen oder schätzen!

@Usedtobe: Im Grunde schreibt er vorher, dass der Mensch durch das Erkennen seines Ichs auch die anderen erkennt und sich so ein anderes Problem an Bord geholt hat, nämlich die Abgetrenntheit von eben diesen. Dadurch wir er einsam und verloren, deshalb sucht er Wege, sich wieder mit seiner Umgebung zu vereinigen...)

Der Meinung bin ich ebenfalls! (sehr stark) "Wer andere kennt, ist klug, wer sich selbst erkennt, ist weise"...War noch bis vor Kurzem in meiner Signatur. Das Erkennen seines Ichs heißt, dass man andere besser verstehen kann. Ein Beispiel: Einer, der Depressionen hatte, kann einen, der Depressionen hat, besser verstehen als einer, der es noch nicht hatte. Aber das Einsehen der eigenen Persönlichkeit und somit auch das bessere Verständnis für andere, löst einen doch zwangsläufig nicht von selbigen ab?? Damit habe ich ein Problem. Hat das Fromm wirklich so geschrieben? Oder verstehe ich den Gedanken einfach nicht? Und wird er auf Grund dieser Trennung wieder den Kontakt zu den Menschen suchen? Das widerstrebt mir völlig. Kannst du das noch einmal erklären? Oder sucht er sich Wege, andere Wege, mit denen er wieder mit den Menschen zusammen kommt, von denen er losgelöst war wegen der Einsicht derer?

Luna
Luna I.
 

Beitragvon Dark Soul » Do. 15.12.2005, 17:55

Manchmal fühlt es sich arrogant an.
Doch das hat mich nie gestört.
Was andere sagen kümmert mich nicht.
Nur das was wichtige Personen von sich geben hat Relevanz.
Lass sie reden, tuscheln. Lass ihnen ihre Freuden, denn sonst besitzen sie nichts.
In ihren Zimmern sind sie ja doch allein. Und so haben wir etwas gemeinsam auch wenn sie es nicht wahrhaben wollen...
Dark Soul
 

Beitragvon Luna I. » Sa. 17.12.2005, 03:14

Ich werd's versuchen. Da ist wohl das Bisschen "Unselbstbewusstsein" in mir, was mir zu schaffen macht. Ich werde daran arbeiten, damit ich nicht immer an mir zweifle...

Vielen lieben Dank...

Luna
Luna I.
 

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