Beitragvon Delfinchen » Sa Jun 17, 2017 11:49 am
Erst einmal stelle ich mich kurz vor. Ich bin 22 und wohne in einem 800 Seelendorf im Weser-Berg-Land, Niedersachsen. 8 Jahre lang vom Vater missbraucht (vom 5. bis 13 Lebensjahr). Aktuell mache ich ambulant eine Traumatherapie. Nur leider ist es so, dass Krisen sich immer dann anbahnen wenn meine Therapeutin für mich nicht greifbar ist.
Aktuell ist es so, dass ich eine Ausbildung mache in der man keine monatliche Vergütung erhält. Deswegen lag der Gedanke nah Schüler-Bafög zu beantragen. Deswegen bin ich gezwungen Kontakt zu meinem Vater aufzunehmen. Ich schickte also die Antragspapiere per Post zu ihm. Dann ging es los: Beim erstmal kam mein Brief zurück, er war verzogen. Ich zum Einwohnermeldeamt. Dann der zweite Versuch mit neuer Adresse. Ich hatte einen kurzen Brief geschrieben in dem steht, das ich eben diese Unterlagen brauche. Bei seiner Antwort lag dieser in kleinste Schnipsel zerrissen mit im Umschlag. Und ich sah sofort, dass außerdem noch einiges fehlte. Ich empfand, dass mit dem Brief als Grausamkeit mir gegenüber. Da ich mir nicht sicher war welche Unterlagen fehlt, habe ich das was ich hatte erstmal beim Amt abgegeben. Nach ein paar Tagen kam eine Liste vom Amt. Ich kopierte diese und schickte sie zusammen mit dem Formblatt, auf dem er Kreuze vergessen hatte, wieder zu ihm. Zurück kam dann nur das Formblatt mit dem Vermerk, ich hätte dieses blöde Kreuz auch selber machen können. Keine Spur von den Unterlagen die sonst noch fehlten (Rentenbescheid etc.). Da war ich schon nervlich total am Ende. Nicht nur, dass ich im Grunde gezwungen bin Kontakt mit diesem Menschen zu haben. Ich bekam Panik was ich machen soll, wenn ich nicht an diese Unterlagen komme und ich kein Bafög bekomme. Dass ich dann meine Ausbildung abbrechen muss, weil irgendwann meine Ersparnisse von denen ich mich momentan finanziere aus gehen. Das geht dann so weit, dass ich darüber nachdenke mich umzubringen oder vielmehr die Angst, dass ich so verzweifelt sein könnte, sodass ich keinen anderen Ausweg weiß.
Mein letzter Versuch war nun die Unterlagen aus dem letzten Jahr zu kopieren (da hatte ich diese nämlich bekommen) und diese mit dem Vermerk an ihn zu schicken, dass ich genau diese Sachen fürs nächste Jahr brauche. Jetzt ruft er hier bei mir die ganze Zeit an, gestern allein 11 Mal. Aber ich kann nicht an dieses Telefon gehen, jedes Mal wenn es klingt bekomme ich schreckliche Angst. Er nutzt die Macht die er wegen dieser Sache über mich hat aus.
Heute Morgen hat er auf den AB gesprochen. Er wäre es und ich solle mal als Telefon gehen. Ich möchte und kann einfach nicht mit diesem Menschen sprechen.
Am Montag habe ich einen Termin bei Violetta Hannover in der Hoffnung, dass sie einen Rat für diese Sache allgemein haben. Ob ich das in Zukunft über einen Anwalt machen kann und wer eventuell Anwaltskosten übernehmen kann. Oder halt was den Damen von Violetta sonst noch einfällt.
Mein Problem in diesem Moment ist, dass ich nicht weiß wie ich mit den Anrufen umgehen soll. Weiter ignorieren? Da habe ich irgendwie Angst, dass es später heißt ich wäre Schuld das ich die Unterlagen nicht bekommen habe. Denn ich bin mir nicht sicher wie viel Verständnis das Amt bei einer solchen Sache hat. Ob ich es allerdings schaffe ans Telefon zu gehen oder gar selber anrufen bezweifle ich stark.
Das Ganze geht jetzt schon seit Wochen und ich bin langsam echt am Ende.
Ich bedanke mich schon mal für jede Antwort.