Einseitige Liebe macht mich kaputt

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Einseitige Liebe macht mich kaputt

Beitragvon traene01 » Sa. 15.04.2017, 23:45

Ich weiss nicht wie lang der Text wird und weiss auch gar nicht ob er am richtigen Ort ist. Aber vielleicht gibt es ja doch den/die eine oder andere der/die sich die Zeit nimmt und mir danach irgendwie helfen kann.

Ich beginne am besten mit meiner Vorgeschichte. Vor gut 5 Jahren hatte ich schon mal Probleme mit svv. Dies hatte verschiedene Gründe.
Ich war damals nie bei einer richtigen Psychologin. Ich wurde von einer Schulsozialarbeiterin 'therapiert' und hatte 2-3 Termine bei meinem Hausarzt der eine psychologische Zusatzausbildung hat. Kaum hatte ich jedoch mit ritzen aufgehört dachte man halt dass es so eine 'Pubertätskrise' war due sich nun geklärt hat.

Mittlerweile bin ich 19 Jahre alt, mache eine Ausbildung zur Fachfrau Kinderbetreuung und hatte bisher eigentlich auch das ritzen unter Kontrolle.
Vor 3 Jahren habe ich einen Mann kennengelernt. Er arbeitete damals in einem Cafe in dem ich Stammkundin bin. Wir haben öfters miteinander geredet, mit jedem Gespräch habe ich gemerkt wie ich mehr interesse an ihm hatte und dachte ihm geht es auch so. Die Gespräche wurden teils wirklich persönlich und ich weiss z.B von seinen Reiseträumen, den Problemen in seiner WG damals und kenne seine Hobbies. Er hat interesse an meiner Zukunft gezeigt (Ausbildung, Zukunftswünsche,...) Ich sag immer: Er wollte Dinge wissen, die ich von meinem Busfahrer nicht wissen will. Weil es mich nicht interessiert. nun gut ich hab dem ganzen extrem viel Aufmerksamkeit geschenkt. Ich hab ihn damals auch auf Facebook angefragt und auch wenn es lange dauerte, hat er nach knapp 5 Monaten meine Anfrage angenommen... (Ich weiss es ist nur Facebook, aber dort nehme ich niemanden an zu dem ich keinen Kontakt will... )

Und dort habe ich ihm auch das erste mal geschrieben, worauf die Antwort kam dass er zu alt für mich sei. Ich habe ihm dann noch einen Brief geschrieben den ich ihm auch persönlich gegeben habe und indem ich ihm auch geschrieben habe dass von meiner Seite aus schon Gefühle da sind. Er meinte wieder nur dass er zu alt sei und es mit einem solchen Altersunterschied nicht klappen kann. Nun gut. irgendwann meinte er dann nur dass er nicht das gleiche für mich empfindet wie ich für ihn. Ich weiss, da hätte ich aufgeben sollen, habe ich aber nicht. Im Gegenteil. Ich habe immer weiter gehofft und habe ihm immer weiter geschrieben und mittlerweile habe ich das Gefühl das ganze hat sich wirklich schon fast zu einer Sucht entwickelt. Er hat sich dann jedes mal nachdem ich ihm geschieben habe für eine gewisse Zeit deaktiviert, mich aber nie gelöscht.

Im Juli 2016 hat er in dem Cafe gekündigt, im November 2016 hat er mir nochmal geschrieben. Im Nachinein hab ich erfahren dass er von einer guten Freundin dir einigermassen bescheid wusste und gemerkt hat wie sehr es mich belastet angeschrieben und darum gebeten wurde.

Da hat er mir geschrieben dass er kein Interesse hat, sich nicht mit mir treffen will und ich ihn vergessen muss indem ich keinen Kontakt mehr zu ihm habe.
Ich bin ja eigentlich nicht dumm. Aber ich war so besessen von dem Gedanken dass ich ihn irgendwie dazu bringen muss es zumindest zu probieren. Immer wieder hatte ich diese Zeit von damals im Kopf als er so interesse gezeigt hat. Immer wieder habe ich mir die Frage gestellt wie er allein durch eine Nachricht von mir sich so verändern und sein Interesse so abwenden konnte. Und noch dazu kam dass er von einer Freundin dazu gebracht werden musste mir zu schreiben. Er hat sich dann wieder deaktiviert und mich hat das ganze fertig gemacht. Ich habe es nur lange Zeit nicht gemerkt, weil ich immer nur ihn und die Hoffnung vor Augen hatte.

Ich hab mich zurückgezogen von allen, habe seit Monaten starke ein-und durchschlafprobleme, und in den letzten paar Monaten stark abgenommen was mich mittlerweile auch ins untergewicht getrieben hat, hatte neben meiner Ausbildung nur noch ihn und die Fragen im Kopf und gar nicht gemerkt wie tief ich bin. Irgendwann habe ich im ritzen einfach meine letzte Möglichkeit gesehen mit der Ungewissheit und dem Schmerz klarzukommen. Es ging mir nie darum Aufmerksamkeit von ihm oder jemand anderem zu bekommen, ich will auch nicht dass besonders er es jemals erfahren wird. Ich habe es einfach als letzte Möglichkeit gesehen den inneren Schmerz zumindest für eine Zeit verdrängen zu können.

Ich weiss mittlerweile dass es ein Fehler war, denn wenn man einmal angefangen hat kann man nicht mehr aufhören. ich bereue es auch und Fühle mich irgendwie schuldig allen gegenüber. Ich denke jedoch auch, dass man es wohl schon damals vor 5 Jahren genauer hätte therapieren sollen und es so vielleicht gar nie mehr dazu gekommen wäre.

Nun gut das ganze ist nun ziemlich genau 1/4 Jahr so, es hat sich auch nicht wirklich was gebessert.

Ich hab ihm dann vor 3 Wochen nochmal geschrieben, ihm meine Sicht erklärt, ihm aber gesagt dass ich ihn von nun an in Ruhe lasse und dass ich mich deaktiviere damit er es nicht wieder tun muss. Er hat es gelesen und ich mich deaktiviert...

Nur habe ich mittlerweile das Gefühl ich halte diese Situation nicht mehr aus. Mir ist ja eigentlich Bewusst dass das ganze nichts bringt. Aber er hat so einen grossen Platz in meinem Leben eingenommen und ich bringe ihn einfach nicht mehr weg. Er ist immer in meinen Gedanken. Ich hab noch x Fotos auf meinem Handy (Natürlich nicht Stalkerfotos, sondern solche die er auf Facebook hatte) und habe nocj x Briefe... und von diesen Sachen kann ich mich nicht trennen. Mir bleiben nicht mal schöne Erinnerungen. Das einzige was mir bleibt sind Schmerzhafte Erinnerungen an einen Mann der schon fast die Kontrolle über mein Leben hat.

Ein Freund von mir (und bekannter meiner Eltern) hat meine Wunden gesehen und mich darauf angesprochen. Ich hab mich ihm auch anvertraut, da er sowieso der einzige war der einigermassen Bescheid wusste. Wir waren auch schon beim Arzt, der hat mir pflanzliche Schlaf- und Beruhigungstabletten und eine ärztliche Verordnung zu einem psychologen gegeben.

Ich weiss jedoch nicht wie ich das ganze loslassen soll. Das ganze wurde in den letzten 3 Jahren wie eine Sucht nach ihm. Er gehört einfach in mein Leben, auch wenn ich nicht in seines gehöre und ich habe das Gefühl, er wäre der einzige der mir noch helfen könnte.

Was genau 'passiert' bei einer solchen Therapie?? Und vor allem wie soll eine psychologin es schaffen, dass ich irgendwann einfach nix mehr für ihn fühlen soll?? ich kann mir das nicht vorstellen.

Dazu kommt dass meine Eltern bei denen ich noch wohne weder von ihm noch vom rückfall wissen. Ich gehe jedoch am

Montag mit meiner Mutter in die Ferien. Es ist kein Badeurlaub, aber wir haben z.B ein Hotelzimmer. Die Wunden sieht man schon sehr stark. Da ich immer die Absicht hatte sie zu verstecken, sind sie so weit oben dass ich noch halblange ärmel tragen kann. Mit Shirts und Tops sieht man es jedoch. Das heisst ich muss es entweder meiner Mutter morgen erzählen oder schauen dass sie es nicht sieht. Nach den Ferien hätte ich eben den einen Freund der mir dabei helfen würde. Da er jedoch selber in den Ferien ist kann er morgen nicht.

Ich weiss jedoch nicht wie ich es ihr sagen sollte, da ich sie kenne und weiss dass es sie nur noch mehr belasten würde als es mich tut. Und ich will dass sie die Ferien geniessen kann. Da sie an Fibromyalgie leidet hat sie es sonst schon nicht immer einfach. Im Moment geht es ihr richtig gut und wenn ich es ihr jetzt erzähle bin am ende vielleicht ich verantwortlich dass es ihr wieder schlechter geht.
traene01
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Re: Einseitige Liebe macht mich kaputt

Beitragvon Mietz_x3 » Mo. 17.04.2017, 00:47

Heyho,hoffe du liest das noch.

Ich hatte eben schon was verfasst,das war aber der totale Roman,deshalb hier ne Kurzfassung.

Das mit dem Therapeut halt ich für sinnvoll,über das zu reden was einen beschäftigt kann wirklich helfen.

Zum SVV kann ich dir nur raten,sämtliche Klingen,Messer etc an ne Vertrauensperson,Eltern zb zu geben.
Falls Schneidedruck aufkommt,würd ich für den Fall ne Skillstasche zusammenstellen/Skillsliste ausdrucken(Google bringt gute Ergebnisse)

Wenn du mit deinem Arzt mal redest,könnte er dir auch n Beruhigungsmittel verschreiben,bsw Promethazin/Pipamperon ist sehr geläufig, beruhigt,hilft Gedanken zu sortieren etc(macht auch nicht abhängig,wie zb Benzos)

Was dein SVV betrifft,würd ich mit deiner Mutter drüber reden,erklären weshalb usw.Früher oder später bekommts eh jmd mit,daher würd ich raten es selbst anzusprechen.(find ich würds einfacher machen,aus eigener Erfahrung raus)

was das mit dem Typ angeht,kann ich dir nur raten,Bilder,Chats etc zu löschen.
Briefe usw würd ich auch nicht aufheben,verbrennen vlt.

mag sich jetzt seehr extrem anhören,aber ich hab in etwa die gleiche Situation durch.
Mir hat das damals sehr geholfen um loslassen zu können.

Ich weiß das es wirklich schwer wird,aber sich an Dinge zu binden und immer mit den Gedanken dran hängenzubleiben verschlimmert alles nur.

Kp ob das hilfreich ist, ich hoff ich konnt dir iwie helfen.

Liebe Grüße,Mietz
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