Sinn von irgendwas

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Sinn von irgendwas

Beitragvon Madara » Sa. 21.01.2017, 15:12

Hi ,
ich fühle mich seit einigen Jahren einfach vollkommen sinnlos.Ich bin erst 15 Jahre alt und ich weiß einfach nicht wohin mit meinem leben.Ich habe manchmal einfach momente in denen ich nicht weiß wofür ich eigentlich noch irgendwas tue.Ich gehe zur schule , um irgendwann zur uni zu gehen , um dann mein leben mit der arbeit zu verbringen aber warum?Wozu sollte ich das alles tun , wenn es irgendwann eh nicht mehr zählt , irgendwann stirbt jeder und wenn man nichts weltbewegenes geleistet hat wird man eigentlich immer vergessen.Was ist Geld , arbeit , Glück oder wissen dann noch wert?

Und wenn es einen Gott gibt und man nach dem tod in ein paradies kommt , dann kann man ja nur weiterhin die Ewigkeit nutzlos verbringen.
Mir fehlt es einfach an sinn von allem , selbst wenn die Existenz einen sinn hätte , was ist dieser sinn denn wert?
Ich wünschte mir ich würde gar nicht erst existieren , bin aber nicht suizidal , ich hätte zu viel angst davor zu sterben.

Weiß vielleicht irgendwer wie ich dieses gefühl überwinden kann?

Ich schreibe das hier ins forum , da ich mit niemandem darüber reden kann oder will, da ich möglichst versuche meine negativität für mich zu behalten.
Ich entschuldige mich für grammatikalische oder orthografische Fehler und auch falls ich es etwas unverständlich geschrieben habe aber ich wollte einfach mal meine Gedanken loswerden
Madara
 

Re: Sinn von irgendwas

Beitragvon DerWandler » Sa. 21.01.2017, 23:03

Naja, Sinn hat das Leben für alle nichts. Jedoch können viele Menschen (bzw. die meisten (?)) doch recht glücklich leben.

Mir fehlte auch "etwas" im Leben (und tut es evtl. immer noch) und versuchte bzw. versuche immer noch herauszufinden, was dieses "etwas" ist.

Gefühle sagen viel aus:
1) Ist das Gefühl immer da, dass das Leben sinnlos ist oder nur zu bestimmten Zeiten (z.B. Nachts in der Stille).
2) Du erwähntest etwas darüber, dass dich nach dem Tod niemand erinnern würde. Welche Gefühle hast du darüber? (Depressiv / traurig / ängstlich / etc.?) Mir z.B. macht der Gedanke überhaupt nichts aus. Das ist einer meiner geringsten Sorgen. Leider kann man dagegen wenig tun, denn nur die wenigsten sind so berühmt, dass spätere Generationen an sie denken. Und um ehrlich zu sein ist das nicht unbedingt ein Vorteil, denn tote Personen wissen nichts von ihrem Ruhm. Vielleicht jedoch ist das Ziel, schon zu Lebzeiten berühmt zu sein. Was genau wäre der Vorteil darin? Schöneres / Luxuriöses Leben, aber vielleicht denkst du, es würde dich zu einem großartigen Menschen machen? Du würdest mehr bedeuten? Da würde ich dagegen stimmen.
3) Du gehst noch zur Schule. Überfordert dich die Schule vielleicht etwas? Zu viel Stress?
4) Gibt es vielleicht sonst noch etwas, was dir "fehlt"?
5) Gibt es vielleicht Filme / TV-Serien / Bücher, die starke Emotionen in dir ausgelöst haben (evtl. auch einige Tränen herausgekitzelt haben oder zumindest beinahe)? Was genau war es, das diese Emotionen ausgelöst hat. Ich finde diese Methode sehr wirksam, denn in Filmen können wir das erleben, was wir in der Realität nie zu träumen wagen.
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Re: Sinn von irgendwas

Beitragvon loner » So. 22.01.2017, 12:16

Liebe Madara,
Ich habe mich in deinem Alter ganz ähnlich gefühlt, manchmal denke ich sogar jetzt noch so darüber. Es stimmt, nur ein Bruchteil der Menschen erschaffen etwas oder leisten etwas, das für die ganze Menschheit Bedeutung hat. Ich bewundere große Physiker, wie Newton oder Einstein, die noch heute und in alle Ewigkeit in aller Munde sein werden. Ich bewundere ihre Intelligenz und Art zu denken. Viele Wissenschaftlicher haben sogar schon in sehr jungen Jahren ihre Entdeckungen gemacht, und ich? Ich habe nichts derartiges erreicht.
Ich glaube unser Leben hat den Sinn gelebt zu werden. Es hat den Sinn, den du ihm selbst gibst. Den Wert, dem du ihm gibst. Auch "kleinere" Dinge können im Leben eines einzelnen anderen Menschen oder deinem eigenen Leben große Bedeutung haben. So, wie man zum Beispiel einem fremden Menschen, indem man ihm die Tür aufhält oder so, die Laune an einem schlechten Tag dauerhaft aufheitern kann. Das Leben besteht nicht nur aus großartigen Entdeckungen oder Kunst, sondern auch aus Zwischenmenschlichkeit und Liebe untereinander. Auch kleine Dinge zählen und haben einen Wert.
Vielleicht hilft es dir, ein Projekt zu starten. Etwas, was dich interessiert, was dir ein Ziel gibt und wo du dann am Ende etwas geschafft hast. Das kann alles mögliche sein. Wenn du kreativ bist, könntest du etwas künstleerisches machen, wenn du an Naturwissenschaften interessiert bist, dann könntest du zB ein Mappe erstellen zu einem Thema und ganz viel dazu herausfinden. Wenn du dich gerne bewegst, könntest du dir ein Tanzchoreograpfie ausdenken und tanzen lernen (Mit dem Internet kann man ja sich ja schon so einiges selbst beibringen). Wenn du die Dinge nicht sofort hinbekommst und dann total unzufrieden denkst, dass das alles blöd ist, dann gib nicht auf, sondern überlege, was du daran denn verbessern kannst und ändere das dann ab. Solange, bis du zufrieden mit deinem Ergebnis bist. Ich habe bei mir selbst schon oft festgestellt, dass wenn ich gezwungen war, Sachen für Schule/Uni zu machen ich dann doch irgendwann Gefallen daran gefunden habe und das Lernen mir sehr gut getan hat.
Ich hoffe, dir konnte das wenigstens ein bisschen helfen.
loner
Wie einfach wäre das Leben, wenn sich die unnötigen Sorgen von den echten unterscheiden ließen. (Karl Heinrich Waggerl)
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Re: Sinn von irgendwas

Beitragvon Oskar » Mo. 30.01.2017, 19:58

Das Leben ist ein Selbstzweck und ein jeder von uns hat darüber hinaus eine Chance etwas für die Nachwelt da zu lassen.
Eigentlich brauchen wir kein Sinn darin was wir unser Leben lang tun, es sei denn es geht uns im hier und jetzt so schlecht das wir ein "Warum?" brauchen um es zu ertragen.
Ich weiß in gewisser Weise schon was ich der Welt hinterlassen kann. Meine gesamte Familie hat mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen. Ich werde der Erste seit mindestens 2 Generationen sein der diese nicht an seine Kinder weiter gibt denn ich werde bis zum bitteren Ende Therapie machen. Damit durchbreche ich das was die Weltkriegstrauma und die Flucht mit meiner Familie gemacht haben.
Für die Gesellschaft hinterlasse ich hoffentlich noch ein paar gute theoretische Ansätze in der VWL und ein paar Menschen die ich für den Kampf für eine bessere Gesellschaft begeistern konnte. Vielleicht kann ich auch Teil einer Verbesserung sein die wir erstreiten können indem ich daran mitgewirkt habe. Einer von 100.000 zu sein die am Ende Hartz4 gekippt haben zu sein reicht mir. Ich habe auch schon Naziaufmärsche mit verhindert und bin dafür bis auf die Anklagebank gegangen. Ein bisschen was kann jeder hinterlassen.
Meinen Kindern direkt hinterlasse ich mein Studium. Sie werden keinen reichen Vater haben sondern einen der ihnen den Zugang zu Bildung ermöglicht weil er trotz Hauptschulempfehlung studiert hat. Bei mir zuhause sollen später Bücher stehen und meine Kinder sollen Musikunterricht nehmen können wenn sie wollen, wenn ich ihn nicht zahlen kann dann von einem Bekannten.
Dann werde ich dafür sorgen das meine Eltern später nicht Flaschen sammeln müssen obwohl sie immer gearbeitet haben und meinen Großeltern versuche ich so lange sie noch leben den einen oder anderen Wunsch zu erfüllen. Das reicht eigentlich auch schon. Wenn ich das alles schaffen kann dann habe ich genug erreicht.
Den Rest der Zeit sollte man damit füllen das man sein Leben so gestaltet das es Spaß macht.
Das kann manchmal dumpfer Hedonismus sein, manchmal die ungeheure Lust am Erkenntnisgewinn.
Ob du mit Freunden draußen bist und am nächsten Morgen verkatert am Bach mit ihnen aufwachst oder ob du zum Sport gehst und einfach Spaß daran hast. Geselligkeit ist immer etwas schönes.
Dann kann man aber auch für sich etwas erreichen, Wissen anhäufen um es weiter zu geben, das Gefühl die Welt wieder ein Stück mehr verstanden zu haben ist toll, aber auch das Gefühl wenn du etwas erlernt hast was du können möchtest. Vom Nähen über einen neuen Trick beim Fußball oder einfach ein Stück Wissen darüber wie etwas funktioniert.
Ein jeder schöner Moment, eine jede Erkenntnis die du gewinnst macht das Leben lebenswert.
Außerdem ist die Welt groß und schön. Es gibt so viel zu sehen, unser Leben ist zu kurz dafür um alles zu sehen. Fremde Kulturen und Landschaften, das exotische Essen
Zum Schluss kannst du noch die Spiele mitspielen die wir alle mitspielen. Schulabschluss, Uni, Erfolg haben eine Familie gründen und das eigene Fleisch und Blut groß ziehen so das sie es einmal noch besser haben als du und sich dann irgendwann auf die Rente freuen
Das du all das nicht sehen kannst ist traurig aber wird seine Ursachen haben denen du auf dem Grund gehen solltest. Man hat zu wenig Zeit auf Erden um traurig zu sein man sollte sowas ernst nehmen.

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Re: Sinn von irgendwas

Beitragvon loner » Di. 31.01.2017, 15:57

Oskar hat geschrieben:Ich habe auch schon Naziaufmärsche mit verhindert und bin dafür bis auf die Anklagebank gegangen.

:shock: :3xhoch: :applaus:


Oskar hat geschrieben:Sie werden keinen reichen Vater haben sondern einen der ihnen den Zugang zu Bildung ermöglicht weil er trotz Hauptschulempfehlung studiert hat.
:respekt:

Oskar, deine Worte wirken manchmal so schön positiv und heilsam auf mich :)
Vielleicht ist das Leben doch einfacher als man denkt, und wir denken zu viel.
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Re: Sinn von irgendwas

Beitragvon Ruby » Di. 31.01.2017, 16:50

loner hat geschrieben:Oskar, deine Worte wirken manchmal so schön positiv und heilsam auf mich :)
Vielleicht ist das Leben doch einfacher als man denkt, und wir denken zu viel.
Ja, das ist wirklich wahr. Ich lese die Texte von Oskar ebenfalls gerne.
Er wirkt auf mich sehr reif und reflektiert.
Manchmal auch richtig erfrischend. :D
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Re: Sinn von irgendwas

Beitragvon Oskar » Mi. 01.02.2017, 19:53

Ruby hat geschrieben:
loner hat geschrieben:Oskar, deine Worte wirken manchmal so schön positiv und heilsam auf mich :)
Vielleicht ist das Leben doch einfacher als man denkt, und wir denken zu viel.
Ja, das ist wirklich wahr. Ich lese die Texte von Oskar ebenfalls gerne.
Er wirkt auf mich sehr reif und reflektiert.
Manchmal auch richtig erfrischend. :D



Ach ich wünschte mir es wäre wirklich ich der diese Texte schreibt und nicht nur meine eine Seite die versucht mir selbst Mut zu zu reden.
Aber es ist gut das ich zumindest etwas weiter geben kann an andere Menschen
Ach was hätte ich für ein Leben wenn ich gesund wäre...
Mir geht es gerade wieder so dreckig... :cry: ...ich weiß nicht wohin damit...
hat irgendwer Zeit zu reden?
Also vlt im Chat?
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