Hallo, ich hab mich hier vor 2 Jahren angemeldet, aber nie etwas geschrieben, keine Ahnung warum.
Vielleicht ist es aber jetzt an der Zeit.
Ich bin mittlerweile 20 und eigentlich steh ich auch irgendwie im Leben, hab ne gute Ausbildung und wohne mit meinem Freund zusammen.
Aber meine ganze Jugend bestand nur aus "trouble" und obwohl ich seit 2 Jahren in Therapie bin, schaffe ich es nicht, dass was ich meinem Therapeuten 2 Mal die Woche verspreche auch anzugehen.
Eltern sind seit ich 12 bin alkoholkrank, in der Schule oder sonst wo hab ich nie Anschluss gefunden und seit der Weiterführenden Schule wurde ich gemobbt, mit 13 ging das Saufen los und in dem Jahr wurde ich das 1. Mal missbraucht. (Internetbekanntschaft) Ich hab zwanghaft versucht aus der Einsamkeit heraus irgendwen zu finden, der mich liebt. Meine Eltern lieben mich, schon klar, aber zu der Zeit hatten die eine riesen Ehekrise, in Verbindung mit Alkohol jede Nacht blutige Streits, ich werde nie vergessen, wie ich ins Wohnzimmer reinstürmte und mein Vater meine Mutter würgte oder sie ne blutige Nase hatte.
Mit 13 fing dann auch schon das selbstverletzende Verhalten an.
So ging das dann eigentlich die ganze Zeit, zuhause sitzen, saufen, schneiden. Ich hatte allerdings einen Internetfreund, der mich aus dem ganzen Trott irgendwie rausholte, aber mich gleichzeitig komplett hörig und abhängig machte, weswegen ich komplett zerbrach als er den Kontakt zu mir abbrach (da war ich 16). Und natürlich nix draus gelernt ließ ich mich wieder auf jemanden ein, ich war so verzweifelt, dass ich mich auf ein Treffen einließ.
Ich wusste, auf was der Typ aus war, aber ich befand mich eh in einer suizidalen Phase und hoffte, dass er mir vielleicht irgendwas antun würde. Als diese Person dann vor mir stand, locker älter als mein eigener Vater, war es dann allerdings zu spät, Flucht-bzw wehrversuch misslang und so bekam ich meine zweite sexuelle "Erfahrung" dazu.
Bin danach einfach nach Hause gegangen, irgendwie und hab irgendwie weitergemacht. Großer Fehler.
Mittlerweile hab ich ne nette PTBS, Depressionen sowieso. Durch die Schulzeit extreme Angst vor Menschen (vorallem Mitarbeitern). Aber das schlimmste ist, die Vergewaltigung(en) kommen seit Monaten als Trauma zurück.
Mein Therapeut drängt mich zu einer Anzeige, aber ich glaube, dass ich vor Gericht keine Chance habe. Zumal ich mir selber die Schuld daran gebe. Ich hatte zwar schon ernste Rachepläne, diese auch fast durchgezogen, aber mein Freund sagte mir, wenn ich jemandem was antue, verlässt er mich.
Er ist sowieso nicht glücklich mit mir, ist ja auch schwer. Ewig Panikattacken, fingerbreite Narben überall auf mir, Flashbacks und dementsprechend wenig Sex kriegt er (freiwillig) von mir. Er ist mir auch schon mehrere Male (beinahe?) fremdgegangen.
Werde jetzt wohl wieder Medikamente nehmen.
Ich bin gespannt auf irgendwelche Ratschläge. Ich weiß ja, ich bin erst 20 und das Leben geht weiter, blabla, aber diese 20 Jahre haben mir ehrlich gesagt schon gereicht. Ich sehe eigentlich keinen logischen Grund weiterzumachen.
Danke fürs lesen.