kA was ich reden soll....Verschlossenheit

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kA was ich reden soll....Verschlossenheit

Beitragvon Hoffnungsvoll » Mi. 13.07.2016, 15:25

Ich war schon als Kind ruhig und habe mich nicht wirklich offen mitgeteilt. Überwiegend erfuhr ich wegen meiner ruhigen und verschlossenen Art Ablehnung. Die Lehrer machten sich Sorgen, weil sie meine ruhige Art nicht für normal hielten. Manche reden locker drauf los aber bei mir ist es eher so, dass ich einfach nicht weiß was ich erzählen könnte.

Ich komme mir in geselligen Runden echt blöd vor, weil ich die Stille und eher am zuhören bin. Was mir aufgefallen ist, dass ich mit anderen über Fragen kommuniziere. Es gab Momente da wurde ich z.b. gefragt was ich am Tag so gemacht habe und mir war es unangenehm, weil ich es für unwichtig hielt.

Ich vermute, dass es Momente in meiner Kindheit gab in denen ich meinen Eltern etwas sagte oder Aufmerksamkeit gewünscht hätte, aber ich bekam es vielleicht dann nicht in dem Maß indem ich es gebraucht hätte. So habe ich mich abgekapselt und die Dinge mit mir alleine ausgemacht.

Mich zieht es herunter das ich mich nicht so locker und offen mitteilen kann wie andere :(
Hoffnungsvoll
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Re: kA was ich reden soll....Verschlossenheit

Beitragvon Richi » Mi. 13.07.2016, 18:35

Hallo Hoffnungsvoll
Setze Dich bitte selber nicht so sehr unter Druck. Ich finde, es ist nicht wirklich schlimm, wenn man eher zu dem ruhigeren Teil der Menschheit gehört. Lass Dir hier ruhig Zeit. Du hast doch hier auch diee Möglichkeit einifges für Dich auszuprobieren. Es gibt hier ja auch Threads, wo man vielleicht nur ein Wort, einen kurzen Gedanken, eine kurze Momentaufnahme usw. reinschreiben kann. Es muß ja nicht alles so enorm "wichtig" sein. Vielleicht brauchst Du nur etwas Zeit und Übung. Ich glaube, daß Du bestimmt zu einigen Dingen des Lebens, Sachverhalten und Themen eine eigene Meinung hast. Es gehört schon manchmal etwas Mut dazu, seine Gedanken öffentlich kund zu tun. Doch wenn die ersten Ängste und Zweifel überwunden sind, wird es bestimmt etwas einfacher werden. Ich glaube nicht, daß Du hier im Forum dadurch viele negative Erfahrungen machen wirst. Vielleicht ist es ja auch ein gutes Gefühl und eine gute Erfahrung, wenn man sieht, daß dadurch nicht wirklich etwas schlimmes passiert, sondern man evtl. sogar postive Rückmeldungen bekommt. Menschen, die eine andere Meinung haben und einiges halt anders sehen, wird es immer geben, doch das ist eigentlich nicht so schlimm und sollte kein Problem sein.
Ich hoffe, daß Du für Dich einen Weg finden wirst, damit es Dir besser geht.
Dieser Thread von Dir ist doch schon einmal ein guter Anfang. :)
LG von Richi
Richi
 

Re: kA was ich reden soll....Verschlossenheit

Beitragvon loner » Mi. 13.07.2016, 21:44

Hallo Hoffnungsvoll,
Mir ging es auch lange so wie dir. Ich gehöre auch nicht zu den Extronertiere, die in dieser Gesellschaft einen klaren Vorteil haben. Ich habe aber auch schon gelesen, dass es Länder gibt, die zurückhaltende Persönlichkeiten sehr schätzen und auch Stellen, in denen solche Leute geschätzt werden.
Ich finde es wichtig, dass du dich akzeptierst, wie du bist. Ich habe mal gelesen, dass ungefähr ein Drittel introvertiert und zwei Drittel extrovertiert sind. Man geht schnell unter, wenn Leute sich in den Vordergrund drängen und die dollsten Geschichten erzählen. Das geht mir auch so. Ich habe aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass die Freundschaften, die so geknüpft werden eher oberflächlich sind und nicht lange halten.
Menschen, die dich nehmen, wie du bist und dich richtig kennen lernen, die werden zu wahren Freunden. Extrovertierte dagegen haben meist tausend Bekanntschaften und davon keine, die ernst ist.
Ich finde überhaupt nicht, dass du dir blöd vorkommen musst. Es gibt ja auch das umgedrehte, und das finde ich viel schlimmer - nämlich Leute, die in geselligen Runden nur am labern sind und dann auch noch peinliches Zeug erzählen. Da denke ich nur immer "oh Mann, halt endlich die Klappe!". Es ist mitunter auch sehr anstrengend, wenn einer nur redet.
Ich glaube, das muss auch nicht unbedingt mit deinen Eltern zutun haben. Vielleicht ist dein Typus einfach so und das ist ne ganz normale Sache.
Du kannst das aber auch trainieren, dass du offener und lockerer wirst. Wenn du zB generell sehr schüchtern bist, dann suche dir einen Nebenjob oder Ähnliches, wo du ständig präsentieren musst. Im Studium gibt es zB so Mentorenunterricht, und da ist der Mentor dann quasi ein Student der andere Studenten unterrichtet. So was ist eine super Übung, um lockerer zu werden. Auch Smalltalk kann man lernen. Und wenn du erstmal ein Gespräch angefangen hast, dann ist es leichter, es weiter zu führen. Da würde ich einfach mal nach Tips und Tricks googeln.
Ansonsten versuche ich immer den Leuten einen haufen Fragen zu stellen, wenn ich das Gefühl hab, ich muss mal was sagen. Ich frage dann nach aktuellen Sachen, die die Leute gerade beschäftigen könnten. zB wie das Studium läuft oder wie sie den und den Kurs finden. Was sie am Wochenende vorhaben oder sonstiges. Wenn du nicht sicher bist, ob sich die Leute für das, was du erzählen willst interessieren, dann musst du ja nicht gleich mit der gazen Story ins Haus fallen. Du kannst ja erstmal einfach in einem Nebensatz was erwähnen. Wenn nachfragen kommen, oder dich die Person aufmerksam ansieht bzw du das Gefühl hast, die Aufmerksamkeit ist bei dir, dann kannst du, denke ich, weiterreden.
Mach dir nicht so einen Kopf darum, ob die anderen das jetzt interessant finden oder nicht. Es ist meistens gar nicht so wichtig, was man sagt, weil die meisten ja einfach nur komunizieren möchten, egal über was. Und wenn du mit einer Sache anfängst, dann kann der andere vielleicht was dazu sagen und dann kommt alles ins Rollen. Außerdem sind Menschen wirklcih so verschieden und was der eine langweilig findet, findet der andere total spannend.
ganz liebe Grüße
loner
Wie einfach wäre das Leben, wenn sich die unnötigen Sorgen von den echten unterscheiden ließen. (Karl Heinrich Waggerl)
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Re: kA was ich reden soll....Verschlossenheit

Beitragvon MessiasDerStille » Sa. 30.07.2016, 23:30

Hallo Hoffnungsvoll.

Das so zu lesen macht mich echt traurig. Bei mir war das genau dasselbe. In der Grundschule haben wir immer in einer Runde erzählt, was wir am Wochenende gemacht haben, was wir zu Weihnachten bekommen haben usw. Ich fand es bei den anderen oft interessant, oft dachte ich auch selbst, wie langweilig, dass jemand erzählen muss, dass er das ganze Wochenende ferngesehen hat. Und das dachte ich auch mir von mir selbst. Wen interessiert sowas Unspektakuläres? Vor allem, wenn ich mit niemandem befreundet bin? Wen interessiert, was ICH gemacht habe? Ich habe nur erzählt, wenn ich aufgefordert wurde, und das Meiste mit viel Nachfragen und Auffordern.
Ich weiß bis heute nicht, was ich mit anderen reden soll. Wenn mich jemand fragt, wie ich heiße, wo ich wohne, wie alt ich bin, antworte ich meistens mit einem Wort und komme nicht mal auf die Idee, eine Gegenfrage zu stellen. Und selbst wenn, bleibt es immer bei dem "und du?". In größeren Runden (also, wenn ich mit mehr als 1 oder 2 Leuten Zeit verbringe) stehe ich meistens nur da und sage nichts. Ich wurde auch schon von Lehrern darauf angesprochen, ob alles okay wäre bei mir und sowas. Auch, wenn ich neue Leute kennen lerne, kommt kaum ein Gespräch zustande, weil niemand damit umgehen kann.

Ich denke, das kann mit vielem zusammenhängen. Zum einen hatte ich z.B. nie soziale Kontakte. Zum ersten Mal außerhalb meiner Familie war ich im Kindergarten in Kontakt mit anderen Kindern. Schon da fanden mich alle komisch und das hab ich auch gemerkt. Und ich wusste nicht, wie ich mit ihnen umgehen soll. So ging das dann auch weiter. Bis heute. Nur, wenn ich jemanden wirklich gut kenne und gut leiden kann und auch merke, dass er nichts Schlechtes über mich denkt, kann ich das besser. Aber wirklich locker plaudern kann ich selbst mit Alkohol nicht.
Dann kann ich mich daran erinnern, dass ich als Kind oft verbessert oder auch von meinen Eltern ausgelacht wurde, wenn ich ein Wort falsch ausgesprochen oder benutzt habe.
Vor allem meine Mutter wollte mich auch immer nach ihren Vorstellungen erziehen. Ich selbst sein durfte ich eigentlich nie, weil sie sagte "man fällt damit auf" und "dann gucken die Leute ja".
Ich wurde auch allgemein nicht dazu erzogen, selbstständig zu sein. Alles, was meiner Mutter die Hausarbeit erleichtert hat, ja, aber nicht sowas, wie zum Bäcker gehen, ohne dass meine Eltern dabei standen und kontrolliert und vor allem kommentiert haben, ob ich es auch richtig mache.
Die Bindung zu den Eltern spielt dabei eine wichtige Rolle, wie du siehst. Meine ist sehr schlecht. Vielleicht hast du auch Zurückweisung durch andere Kinder oder Lehrer erfahren. Aber mir geht es genauso und ich habe auch noch keine Lösung für das Problem gefunden, auch wenn ich ungefähr weiß, woher es bei mir kommt.
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Re: kA was ich reden soll....Verschlossenheit

Beitragvon Amylee » Mi. 03.08.2016, 22:14

Hallo mir geht es genauso, ich war schon immer eher ein Aussenseiter wegen meiner Verschlossenheit....ich war nicht richtig integriert aber auch nicht vollkommen draußen außer in der einen Schule wo ich gemobbt wurde, da war ich vollkommen draußen....ich habe mir immer die Mühe gemacht den Konntakt zu suchen , aber irgendwie wurde ich nie richtig gesehen , oder man hat mich abgelehnt....auch zu Hause bei meinen Eltern.....ich kann das sehr gut nachvollziehen.....heute hab ich immer noch schwierigkeiten aber nur fremden gegenüber.....eine Lösung ?...weis ich auch nicht richtig....einfach nicht aufgeben....und immer versuchen kontakt aufzunehmen, wenn einem danach ist....sei Kreativ....es gibt viele möglichkeiten sich auszudrücken , für mich ist das mein Leben. Hier im Forum , hast Du die Möglichkeiten auch Positive Erfahrung in diesem Bereich zu machen....ich wünsche das Du ein Weg für Dich findest deine Soziale Ängste ein wenig zu lindern....und das auch Du die Erfahrung machst das nicht alle Menschen Böse sind und es sehr wohl Menschen gibt die Intresse an dir als Mensch haben ....Gruß Amylee
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