Freund geht auf Abstand

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Freund geht auf Abstand

Beitragvon KappaExcelsior » Mi. 04.05.2016, 09:59

Hallo liebe Forums-Community.

Hab Momentan leider ziemliche Probleme mit einem Freund und hatte gehofft in diesem Forum Rat zu finden, da ich momentan am Rande der Verzweiflung bin.
Die Situation ist folgende:
Vor kurzem hat mir ein guter Freund diesen besagten Menschen vorgestellt, wegen dem ich nun hier schreibe... Am Anfang war er extrem schüchtern und zurückhaltend aber nach einigen Tagen, an denen wir öfters was unternommen hatten taute er langsam auf. Mein Freund erzählte mir, dass er sehr große Schwierigkeiten hat Anschluss zu finden und er deswegen immer bei ihm rumhängt oder alleine ist und hat mich gebeten mich ein wenig mit um ihn zu kümmern, da er 2 Tage nicht da sein konnte und nicht wollte, dass sein Freund sich allein fühlt. Also habe ich beide Tage komplett mit ihm verbracht. Wir hatten viel Spaß, haben viel geredet und ich hab ihn recht schnell ins Herz geschlossen. Er hat sich mir auch geöffnet und mir sogar Gehemnisse anvertraut die sonst niemand kannte. Wie der Zufall es so wollte hat er sich scheinbar in mich verliebt, was er mir dann einen Tag später gestand. Wir hatten zwar nen paar kleine Reiberreien zumal ich auch in einer Beziehung war und hab ihm deutlich gemacht, dass keine Aussicht darauf besteht, dass mehr als Freundschaft laufen könnte. Das war für ihn in Ordnung und er beteuerte immer wieder dass er mir sehr mag und dass er immer bei mir sein will. Wir haben uns super verstanden und jeden Tag recht viel geredet und ich hatte das Gefühl er wurde immer offener und vertraute mir mehr.
Dann hatten wir Streit und es drohte auseinanderzubrechen, weil er damit nicht umgehen konnte und alles wegwerfen wollte. Mein Kumpel hat ihm dann gut zugeredet und ihm gesagt, dass er endlich aufhören soll so depri zu sein. Danach war alles wieder super und er schien mich noch mehr zu mögen, sich mehr um mich zu bemühen und zu kümmern... Habe selbst sehr viele private Probleme aber durch die Zeit mit ihm habe ich wieder an Lebenswillen gewonnen, den Mut gefunden an mir zu arbeiten und er hat mich sogar überredet eine Kur zu machen, da mein gesundheitlicher Zustand sehr angeschlagen ist. Er hat mir sehr gut getan, was auch meiner Familie aufgefallen ist. Er war immer so super lieb aber plötzlich von einem Tag auf den anderen war er wie ausgewechselt.
Er sagte mir er sei müde und will sich am Liebsten hinlegen , weil der Tag zu stressig war aber er könnte ja nicht weil er noch am Computer spielen MUSS. Ich hatte mir Sorgen gemacht und ihm versucht zu sagen, dass es wichtiger ist, dass es ihm besser geht. Spielen kann er später noch. Dann später warf er mir plötzlich vor ich würde ihn verändern und dass er das eigentlich gar nicht will und dass er immer recht depressiv ist, aber er möchte die Energie nicht aufbringen fröhlich zu sein für mich und dass er damit nicht klar kommt dass alles sich so schnell verändert und vieles, was er selbst nicht will. Ich hab ihn mehrfach gefragt ob er mich noch mag aber er sagte, er mag mich genauso wie vorher, nur er will Ruhe haben und weiß nicht wie es weiter gehen soll. Und ich sitze hier auf heißen Kohlen und habe keine Antwort auf all meine Fragen. Ich weine jede Nacht weil er mir so unsagbar fehlt. Meine Ängste und Probleme sind seitdem auch wieder zurückgekehrt und ich habe wahnsinnige Angst ihn zu verlieren/dass er sich nicht mehr bei mir melden wird.
Ich würde so gern wissen, was in ihm vorgeht und warum er plötzlich so distanziert ist, denn ich habe eigentlich nichts falsches getan außer mich um ihn zu sorgen. Ich trau mich aber auch nicht ihm zu schreiben/anzurufen, weil ich Angst hab ich könnte ihn nerven. Er zieht sich immer mehr zurück und ich verstehe nicht wieso... Ich leide sehr unter der Situation, da ich auch nicht weiß wie ich mich grad verhalten soll.. Habe ich unbewusst vllt etwas falsches getan oder ist er einfach nur "merkwürdig" oder weiß mich nicht zu schätzen? Hoffe ihr seht vllt etwas, dass ich übersehen habe :(
Danke im Voraus für eure Hilfe

LG, Kappa
KappaExcelsior
 

Re: Freund geht auf Abstand

Beitragvon Kali » Mo. 16.05.2016, 06:04

Hallo Kappa,

so wie du es beschreibst, hast du nichts falsch gemacht.
Ich versuche dir nun einen Rat zu geben als eine, die sich schon unzählige Male urplötzlich von Freunden und Bekannten zurückgezogen hat.

Auf folgende Weise haben es ganz wenige dieser Menschen geschafft, weiterhin ein Teil meines Lebens zu bleiben:
-mir keine Schuldgefühle machen (zB sagen, dass ich mich mies/unfair verhalte etc.)
-nicht auf ein Treffen drängen
-mir wiederholt abgesagte Verabredungen nicht übel nehmen (zum Zeitpunkt der Planung hatte ich die Hoffnung, dass es mir dann schon besser geht) und außerdem keine große Sache draus machen!! (Die Scham nach der Absage ist schon so groß, wenn das einmal aufgebauscht wird, trau ich mich beim nächsten Mal nach einer schriftlichwn Absage nicht mehr die Reaktion zu lesen)
-ein offenes Ohr anbieten, aber das Gespräch nicht erzwingen
-mit mir locker in Kontakt bleiben, am besten per Mail oder WhatsApp etc., irgendetwas was keine sofortige Reaktion verlangt
-seeehr viel Verständnis haben und zeigen
-Geduld haben
-mir sagen, dass ich der Person wichtig bin
-mir sagen, dass ich mir alle Zeit der Wel lassen kann
-mir sagen, dass ich nicht aufgegeben werde und man mich mag egal mit was für Dingen ich mich rumschlage

Generell: bedräng deinen Freund nicht. Er kommt zurück, wenn es ihm besser geht. Sei dann für ihn da.

Du kannst natürlich auch meinen Rat gerne ignorieren und das Gegenteil von all dem machen. Ich kann ja auch nur schildern, was konkret bei mir funktioniert und weiß nicht ob sich irgendwas davon auf deine Situation anwenden lässt.

Das alles muss besonders schwer sein, da es dir selbst auch nicht gut geht. Das ist absolut verständlich, ich hoffe du findest dennoch einen Weg.


Alles Gute für eure Freundschaft und für dich,
Kali
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