Lebensentscheidung

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Lebensentscheidung

Beitragvon Woolmark » Mi. 23.03.2016, 22:43

Hallo Ihr Lieben

ich bin zur Zeit in einer sehr schwierigen Situation und weiss einfach nicht genau wie ich damit umgehen soll. Vielleicht könnt ihr mir einen Rat oder zumindest eure Meinung geben.

Ich bin 33 Jahre alt und meine Mutter ist seit einigen Jahren schwer krank. Sie lebt nach einem Schlaganfall in einem Pflegeheim und ist derzeit an das Bett gebunden. Neben einigen anderen Erkrankungen hat sie auch eine Krebserkrankung und die Ärzte haben schon vor Jahren gesagt, dass sie nichts mehr machen könnten. Wir, meine Schwester und ich, haben uns schon öfter auf den Moment vorbereitet, aber bisher hat sie uns immer eines besseren belehrt und ist noch immer da. Was unglaublich schön ist! Ihr Zustand ist zwar halbwegs stabil, aber eben stabil auf einem sehr niedrigen Niveau....

Meine Schwester und ich besuchen sie so oft wie möglich und sind da so gut es geht.
Sie hat auch noch einen Partner, der ebenfalls nach ihr schaut und viel Zeit mit ihr verbringt.

Nun ist es so, dass ich im letzten Jahr selbst eine schwere Krise hatte, privat und beruflich und dringend eine Veränderung vornehmen musste. Das habe ich dann getan und bin für ein halbes Jahr ins Ausland (USA). In dieser Zeit war ich einmal zuhause und habe meine Mutter besucht.

Nun bin ich zurück und muss eine Entscheidung treffen: ich habe eine Jobangebot, ein sehr interessantes und ich habe einen Freund dort, von dem ich meine, dass es etwas sehr sehr ernstes sein könnte. Er kann nicht zurück nach Deutschland wegen seines Jobs und wird noch ca. 2 Jahre dort sein. Eine Fernbeziehung ist auf diese Distanz beinahe unmöglich.

Ich stehe nun vor der Entscheidung, ebenfalls für 1 Jahr dorthin zu gehen. Sollte ich das machen, würde ich alle paar Monate zu meiner Mutter fliegen, sowie regelmässig mit ihr telefonieren und im Notfall würde ich sowieso den nächsten Flieger buchen. Aber ich wäre im Alltag nicht da (was ich bisher beschränkt war, alle 2 Wochen ca).

Ich würde diese Chance sehr gerne nutzen, sowohl beruflich, aber v.a. privat. Ich weiss aber, dass meine Mutter mich sehr vermissen würde und auch, dass es sein könnte, dass sie nicht mehr all zu viel Zeit hat, wie viel ist jedoch vollkommen ungewiss, es können wenige Monate sein, aber auch mehrere Jahre. Um ganz ehrlich zu sein, ist mehrere Jahre aber eher weniger wahrscheinlich.
Für mich bedeutet da sein nicht unbedingt physische Nähe, aber ich weiss, dass es für meine Mutter wichtig ist. Zumal sie natürlich auch nicht sehr vieles hat, was ihr Freude bringt.

Ich bin hin und hergerissen, da ich das Gefühl habe, das jetzt könnte meine Chance auf mein persönliches Glück sein. Aber ich möchte meine Mutter nicht im Stich lassen und auch wenn sie dies rational verstehen würde, emotional bin ich mir da nicht so sicher.

Meine Schwester kümmert sich, aber ich kann sie nicht bitten, noch mehr zu machen (aus verschiedenen Gründen). Und sie ist zudem der Meinung, dass ich es nicht machen soll, weil meiner Mutter nicht mehr viel Zeit bleibt und hat auch insgesamt nicht sehr gut auf meine Pläne reagiert.

Meine Mutter ist nicht alleine, es geht eher um die emotionale Unterstützung und da sie eine schwere Zeit hat, braucht sie viel davon.

Meine Mutter selbst hat mit gesagt, ich soll es machen, sie würde sich freuen, dass ich jemanden gefunden hätte und dass sei immer ein guter Grund zu gehen. Das sagt sie aus Liebe zu mir heraus. Ich weiss aber, dass es ihr schwer fallen wird und im Moment, da ich sie jede Woche besuche - hangelt sie sich von Besuch zu Besuch.

Ich möchte mich nicht entscheiden müssen, und habe in den letzten Jahren auch alles gemacht um für sie da zu sein, aber jetzt bin ich an einem Punkt, an dem ich das Gefühl habe, ich muss mich entscheiden.

Und würde ich dieses Entscheidung treffen, würde ich eventuell den Rückhalt meiner Familie verlieren (zumindest eines Teils), weil sie es nicht verstehen könnten.

Teilweise habe ich die Entscheidung schon getroffen und denke, wenn ich das Visum bekomme, gehe ich auch. Zumal es auch einfach eine einmalige Chance wäre. Aber immer wieder habe ich heftige GewissensbisseI, vielleicht weil ich im Grunde doch das Gefühl habe, es wäre falsch?
Ich weiss nicht, ob die Beziehung eine 2-jährige Fernbeziehung aushalten würde, zumal es nicht ganz so einfach ist, regelmässig in die USA zu reisen, besonders wenn man kürzlich erst längere Zeit dort war und sobald ich wieder einen festen Job hier habe, wäre ich natürlich auch nicht mehr flexibel. Vielleicht würde es klappen, vielleicht auch nicht. Aber selbst wenn es klappen würde, hätte ich dennoch das Gefühl, ich würde 2 Jahre verlieren, und auch ich werde nicht jünger...

Aber kann ich wirklich mein eigenes Glück über das meiner Mutter stellen?
Woolmark
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Re: Lebensentscheidung

Beitragvon Richi » Mi. 23.03.2016, 23:47

Hallo Woolmark
Es ist nicht so einfach, jemandem einen Rat zu geben, der evtl. größere Folgen haben könnte.
Leider ist es ab einem gewissen Punkt und Lebensalter im Leben erforderlich, für sich notwendige Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie schwer fallen. Früher war es einfach, da haben andere die Entscheidungen für einen getroffen, so brauchte man sich für Fehler keine Vorwürfe zu machen. Man konnte sogar anderen Vorwürfe machenn, wenn man nicht zufrieden war.
Heute bist Du eine 33 Jährige, erfolgreiche Frau, die leider für sich und ihr Leben Entscheidungen treffen muß. Die Zeiten der Abhängigkeiten sind vorbei. Würden alle Menschen so lange an der Seite ihrer Eltern ausharren und "gezwungen" sein, Rücksicht zu nehmen, wären die Katastrophen vorprogrammiert.
Wie lange soll es so weitergehen? Machst Du Dir später Selbstvorwürfe, wenn Du Deine verpaßten Chancen siehst? Wer soll dann dafür die Schuld tragen?
Es ist doch nicht richtig, sich von der Verwandschaft unter Zugzwang setzen zu lassen, Du mußt Dein Leben leben, daß ist das normalste der Welt. Auch das Menschen traurig sind, wenn sie sich trennen oder verabschieden müssen, ist völlig normal.
Wenn ich es deutlicher sagen darf, hat Deine Mutter ihr Leben gelebt, jetzt bist Du an der Reihe. Du hast Dir ja auch schon einen Plan gemacht, wie Du reagieren wirst, wenn sich der Zustand Deiner Mutter verschlechtern sollte, daß ist sehr erwachsen und verantwortungsvoll, finde ich jedenfalls.
Die schlechte Situation Deiner Mutter kommt ja ganz so plötzlich für Dich. Ich glaube, es ist nicht richtig, ihren Gesundheitszustand von Deiner Anwesenheit abhängig zu machen, doch das kannst nur Du entscheiden. Ich glaube nicht, daß du den Gesundheitszustand Deiner Mutter verändern kannst. Schon wieder mußt Du eine Entscheidung für Dich treffen. Die Frage, ob Dein persönliches Glück wichtiger ist, als daß Wohl oder Glück Deiner Mutter, würde ich mit einem lauten Ja beantworten.
In welchen Abhängigkeiten und verzwickten Familienkonstellationen Du lebst, kann man nicht aus der Entfernung beurteilen. Doch du scheinst Dir sehr viele Gedanken darüber zu machen, was andere von Dir denken. Mache bitte Dein eigenes Bild von Dir nicht davon abhängig.
Ich finde es richtig von Deiner Mutter, wenn sie Dich bei Deiner Entscheidung, Dein Leben zu leben, unterstützt. Hinein zu interpretieren, daß alles ganz anders ist, führt nicht weiter und bedeutet eigentlich Stillstand.
Ich wünsche Dir, daß Du Deinen weg finden wirst. Verluste und Trennungen gehören leider zum Leben dazu.
Viele Grüße von Richi
Richi
 

Re: Lebensentscheidung

Beitragvon Woolmark » Do. 24.03.2016, 00:12

Vielen Dank Richi für deine ehrlichen und netten Worte.

Ich weiss, dass ich die Entscheidung am Ende selbst treffen muss und auch weniger danach schauen sollte, was mein Umfeld darüber denkt. Nur da ich eben selbst immer wieder von Zweifeln geplagt werde, ist der Austausch wie beispielsweise hier ein wichtiges Instrument mir meiner Entscheidung sicherer zu werden.
Och würd mich daher auch sehr über weitere Meinungen und Gedanken freuen.

Mir ist auch bewusst, dass es wahrscheinlich nicht DIE richtige oder falsche Entscheidung gibt, da ich einfach etwas "aufgeben" muss.

Aber du hast auch Recht, dass diese Entscheidungen leider auch zum Erwachsensein dazu gehören.

Danke nochmals.
Woolmark
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Re: Lebensentscheidung

Beitragvon EwigeMutter » Do. 24.03.2016, 00:57

Du musst Dein Leben leben.... liebende Mütter, -egal ob krank oder gesund-, verstehen das und werden dich nicht dafür verurteilen.
Kauf ihr als Abschiedsgeschenk ein Laptop...dann skypet ihr zweimal die Woche.
EwigeMutter
 

Re: Lebensentscheidung

Beitragvon Casi » Fr. 25.03.2016, 10:54

Liebe Woolmark,

ist dir vielleicht schon mal der Gedanke gekommen, dass deine Mutter meint was sie sagt? Dass du es tun sollst, meine ich. In einer guten Beziehung verhält es sich doch so, dass man möchte, dass der andere glücklich ist. Und vielleicht kann deine Mutter ja besonders glücklich sein, wenn sie weiß, dass es dir gut geht. Stell dir mal vor du würdest nicht gehen. Deine Mutter würde sich vielleicht Vorwürfe machen, dass du dir so eine Chance wegen ihr entgehen lässt. Willst du, dass sie diese Bürde trägt? Vielleicht würde sie sich dann jedes mal schlecht fühlen wenn du bei ihr bist, weil sie weiß, dass dein Glück ganz woanders liegt.
Also mir als Mutter geht es jedenfalls so. Mein Sohn ist zwar erst drei Jahre jung, aber ich möchte nur das Allerbeste für ihn. Und eine Zeit lang war es leider das Beste für ihn nicht bei mir zu sein. Das war hart für mich, ja... Aber ich wusste, es ist das Richtige für ihn und das hat mich glücklich gemacht. Wie Richi das schon sagte, vermissen gehört dazu, aber deswegen kann man trotzdem glücklich sein.
Und was der Rest deiner Familie davon hält, nun ja, was soll man da sagen? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Menschen voller Missgunst meist nur Neider sind. Ich könnte mir vorstellen, dass deine Schwester einfach nur wütend darüber ist, dass du so eine Chance hast und die überhaupt erst die Wahl dich zu entscheiden. Das hat sie sicher nicht? Da kann man glaube ich keinen guten Rat geben. "Kann dir doch egal sein" ist ja so ein beliebter Spruch. Aber wenn es dir egal wäre, müssten wir ja nicht drüber schreiben ;-) also KANN es dir ja offensichtlich nicht egal sein. Aber vielleicht kannst du lernen damit umzugehen. Dir das nicht so zu Herzen zu nehmen. Es wird immer Menschen geben die argwöhnisch deine Entscheidungen beäugen und nicht einverstanden sind. Das passiert glaube ich dein Leben lang. Aber damit geht man eben mal besser und mal schlechter um.
So wie ich das lese, bist du aber sehr wohl im Stande, da irgendwann drüber zu stehen, auch wenn es dir gerade nicht möglich ist.

Ich habe übrigens eine Methode gefunden die Entscheidungsfindung für mich sehr zu erleichtern. Vielleicht kann das ja eine Option für dich sein:
Ich nehme mir Zeit, schließe meine Augen und visualisiere mir vor meinem inneren Auge zuerst Entscheidung Nr. 1. Ich stelle mir alles so genau wie möglich vor. In deinem Fall vielleicht die Wohnung von deinem Freund (?!), wie ihr zwei zusammen seid, dass du da zu deinem Job gehst, was du so im Alltag machst. Dabei versuche ich sämtliche Empfindungen genau zu spüren. Wie fühlt sich das an dort zu sein? Was machst du, wenn ein Anruf von deiner Mutter kommt? Wie fühlst du dich dabei?
Die Option muss bis zum Ende gedacht und gefühlt werden. Wenn du dann deine Augen öffnest, weißt du, wie sich diese Entscheidung anfühlen würde. Das Gleiche mache ich dann mit Option Nr. 2.
Wenn ich damit fertig bin, weiß ich oft ziemlich genau wo ich hin will. Und eine zusätzliche Portion Motivation gibt's da für mich oben drauf, weil ich ja genau weiß, wie sich dies und das anfühlen wird ;-)

Diese Methode funktioniert für mich und vielleicht kann sie dir auch helfen. Falls nicht, war es wenigstens ein Versuch :-)
Abgesehen davon tröstet mich der Gedanke, dass kaum eine Entscheidung im Leben ein "Für immer" bedeutet.

Ich wünsche dir, dass du die Entscheidung triffst, die sich für dich richtig und gut anfühlt und das du damit glücklich wirst.

Ganz liebe Grüße,
Deine Casi
Casi
 

Re: Lebensentscheidung

Beitragvon cats47 » Fr. 25.03.2016, 11:10

Ich habe mich bis zu ihrem Tod so an meine Mutter gebunden das ich nie ein
eigenes Leben geführt habe. Heute, mit 50, muß ich mir sagen ich habe
nie gelebt, habe keine Freunde, hatte nie eine Beziehung.
Für mich gab es immer nur sie.
Letztendlich mußt du die Entscheidung treffen. Hör auf dein Herz, lebe.
Ich bin mir sicher das sie möchte das du glücklich wirst.
Der Rest deiner Familie hat keinerlei Recht dich zu verurteilen.
cats47
 

Re: Lebensentscheidung

Beitragvon Gast » So. 27.03.2016, 22:52

Vielen Dank ihr Lieben für eure Antworten, das hilft mir sehr.

Ich denke was meine Schwester angeht muss ich mich auch emanzipieren. Aber ich Gründe weiss ich auch, dass sie mich liebt und auch möchte, dass es mir gut geht.

Was meine Mutter angeht ist es schon so, dass sie vermutlich meint, was sie sagt. Aber ich weiss natürlich auch, dass sie mich vermissen wird und dass telefonieren für sie nicht dasselbe bedeutet und dass meine regelmässigen Besuche etwas der Dinge ist, worüber sie sich freut und davon hat sie wirklich nicht viel. Und die Frage ist halt eben auch, wie viel Zeit wir zusammen noch haben. Aber das ist vermutlich etwas, was immer so ist mit den Eltern... Das ist der natürliche Lauf der Dinge.

Das mit dem Visualisieren werde ich gerne mal probieren, vielen Dank für den Tipp.
Und wenn ich nur schon grob damit beginne, weiss ich glaube ich auch schon in welche Richtung es geht...
Gast
 

Re: Lebensentscheidung

Beitragvon Kaffeepott » Do. 31.03.2016, 11:18

Moin, Moin Woolmark,

diese Entscheidung wirst Du allein tragen müssen ebenso, wie die eintretenden Konsequenzen.
Ziehe Dein Ding durch, denn nur Du musst Dir ins Gesicht sehen können.

Übrigens ist Dir klar, dass rund 2/3 aller eingegangenen Ehen wieder geschieden werden. Dieser
Faktor dürfte bei Partnerschaften noch weitaus höher sein.

Aber handeln musst Du und am einfachsten berufst Du dich auf die von Mama erteilte Absolution.

LG Kaffeepott :)
Wo der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.
Kaffeepott
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Re: Lebensentscheidung

Beitragvon Woolmark » Mo. 04.04.2016, 18:12

Hallo Kaffeepott

Danke für deine Meinung.

Und ja, dass ist mir tatsächlich klar. Ändert aber auch nichts daran, dass ich es nicht wissen werde, zu welchem Drittel ich gehöre, wenn ich es nicht versuche.

Und dass mit dem ins Gesicht sehen stimmt auch, dass ist ja leider das grosse Problem. Ich weiss, ich muss es am Ende alleine entscheiden und ich werde wohl erst in vielen Jahren wissen, ob es die richtige oder die falsche Entscheidung war. Wenn es die Falsche war, dann weiss ich auch nicht....ich denke, dann wird es mir helfen, wenn ich sagen kann, dass ich zum Zeitpunkt als ich die Entscheidung traf, der Meinung gewesen bin, dass es die Richtige war. Und ja, es hilft, dass meine Mutter mir die Absolution erteilt.

Aber das schlechte Gewissen wird bleiben und dass ist auch genau der Grund, weshalb ich hier gelandet bin. Aber es ist wahrscheinlich auch falsch von mir zu denken, dass ich so eine Entscheidung treffen kann, ohne daran zu zweifeln oder ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Denn letztlich - wenn ich es mache - entscheide ich mich schon irgendwie gegen meine Mutter.
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Re: Lebensentscheidung

Beitragvon Casi » Mo. 04.04.2016, 18:47

Liebe Woolmark,

ich möchte mich auch noch mal gerne zu Wort melden.

Über geschiedene Ehen und gescheiterte Beziehungen müssen wir wohl wirklich nicht reden, oder? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt und so. Wenn man solche Statistiken als Grundlage für Lebensentscheidungen nehmen würde, so würde die Menschheit bald nicht mehr existieren.
Abgesehen davon frage ich mich, wer denn bitte sagt, dass es ein "Für immer" geben muss. Beziehungen dauern so lange wie sie dauern. Im besten Falle nur so lange wie sie gut sind.

Verzeih bitte, das musste mal raus und ging im Grunde ja auch nicht an dich, liebe Woolmark, sondern an deinen Vorsprecher.

Wie du das schon ganz schön geschrieben hast Woolmark triffst du Entscheidungen ja immer nur momentweise. Also was jetzt gut ist kann ich 10 Jahren schon wieder schlecht sein. Aber das weiß man eben vorher nie. Nach bestem Wissen und Gewissen eben.
So sehe ich das auch im Hinblick auf alle Entscheidungen die ich "für" meinen Sohn treffe. Ich kann nur machen was ich für richtig halte. Ob es das im Endeffekt sein wird, wird sich wohl erst viel später heraus stellen.

Und das du dich gegen deine Mutter entscheidest, das sehe ich nicht so. Sehe es doch vielmehr als eine "Hin-zu"-Entscheidung als eine "Weg-von"-Entscheidung.
Denn zu etwas hin ist grundsätzlich produktiver als von etwas weg.

Ich wünsche dir weiter alles Gute und lass bitte auf jeden Fall von dir hören, wenn deine Entscheidung getroffen ist :D

Liebste Grüße,
Deine Casi
Casi
 

Re: Lebensentscheidung

Beitragvon LightYagami » Mo. 04.04.2016, 18:59

Hey hallo,

mal kurz gefragt: Hast du denn eine Tendenz, wohin dich dein Weg führen soll? Schon so ein bisschen Ahnung? Ohne gleich eine Entscheidung getroffen zu haben?

LG Light
LightYagami
 

Re: Lebensentscheidung

Beitragvon Woolmark » Di. 05.04.2016, 10:21

Liebe Casi

vielen Dank für deine Worte, du hast wirklich gute Ansätze und Sichtweisen, ich werde versuchen, dass ein bisschen mehr zu verinnerlichen.

Übrigens habe ich nochmal mit meiner Schwester geredet und es hat sich geklärt. Ich weiss nicht, ob ich etwas falsch verstanden habe oder es einfach ein nicht so gutes Gespräch damals war, aber sie meinte, sie wolle einfach dass ich glücklich bin :D und das ist auch genau das, was ich für meine Familie möchte.

@Light, wenn du fragst, wohin es mich führen soll, meinst du nun in Bezug auf diese beiden Varianten oder generell. Könnte ich frei entscheiden, würde ich gehen, ich habe richtig viel Lust, in den USA zu leben, den Job zu machen und natürlich auch mit meinem Freund zusammen zu sein. Wohin das führen würde, weiss ich nicht. Ich denke, zu etwas Gutem, ggf. auch in Richtung Familiengründung, wobei das nun nichts ist, was ganz konkret auf dem Plan steht. Was ich langfristig möchte ist, mich irgendwo niederlassen, eine Familie oder zumindest einen Partner haben, einen Job, der mich erfüllt und einfach ein einfaches Leben führen.

In Bezug auf meine Mutter würde ich mir wünschen, dass es ihr besser geht, dass sie noch ein paar Jahre hat, in denen es ihr gut geht und in denen sie ihre Zeit geniessen kann, keine Schmerzen hat etc. Aber im Moment sieht es nicht danach aus. Sie ist wirklich ein unglaublicher Kämpfer, aber irgendwann kann sie auch nicht mehr und gegen seinen Körper kann man am Ende auch nur begrenzt ankämpfen.

Meintest du das oder hattest du mit deiner Frage auf etwas anderes abgezielt?

Übrigens zum Thema Technik und so Kontakt halten: das stimmt, wir telefonieren auch fast täglich und ich habe ihr auch ein Tablet gekauft zum skypen. Aber das mit dem tablet funktioniert noch nicht so recht und Telefonieren mag meine Mutter nicht so sehr. Also wir haben schon andere Gespräche am Telefon als wenn ich bei ihr bin.
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Re: Lebensentscheidung

Beitragvon Woolmark » Di. 05.04.2016, 10:24

@Light: jetzt habe ich deinen Beitrag nochmal gelesen und hatte es vorhin glaub ich doch falsch beantwortet. Also, ich bin im Visumprozess und mache damit auch weiter. Ich kann mich dann noch immer entscheiden, dass ich es nicht mache, insbesondere falls sich der Zustand meiner Mutter weiter verschlechtern sollt. Wenn ich das Visum jetzt aber nicht beantrage, wird es schwer werden, es dann in 6 Monaten oder so zu beantragen (aufgrund des ganzen Prozesses, es ist generell nicht einfach ein Visum zu erhalten). D.h. im Moment habe ich schon die Tendenz es zu machen. Obwohl ich immer wieder starke Zweifel resp. Gewissensbisse habe.
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