Sorgen mit Mutter

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Sorgen mit Mutter

Beitragvon Cocoundwolke66 » Mo. 21.03.2016, 16:43

Hallo zusammen,
ich muss mir einfach mal meinen Kummer von der Seele schreiben und hoffe, nicht zu weit ausholen zu müssen..

Kurzum es geht um mein Verhältnis zur Mutter. Sie lebt alleine in einem betreuten Wohnen, ist 81 und mein Vater vor 6 Jahren verstorben, ich selbst bin 49.

Sie war schon immer SEHR egozentrisch, mein Vater konnte sich nicht dagegen durchsetzen und hat ihr alle Wünsche versucht zu erfüllen. Ergebnis : Es ist keinerlei Altersvorsorge da, trotz Beamtenpension. ALles Geld wurde verprasst, sie haben auch meinen Mann und mich bereits um Geld gebeten, was wir ihnen geliehen habe.
Sie meint nun seit 6 Jahren, ICH wäre immer rund um die Uhr für sie da, hätte nichts zu tun und würd enur bereit stehen für neue Aufträge etc. Das nimmt schon solche Ausmasse an, dass mein Mann ihr vor einigen Wochen verboten hat, mich für 3 Wochen anzurufen, da ich in Prüfungen stecke. Er befürchtete, dass ich zusammenbreche. Ich habe seit 2 Jahren keinen Job mehr (meine Bank wurde zerschlagen) und studiere.
Das ist sehr viel Arbeit, macht Spaß und ich kann auch nicht mehr zurück.

Das Verhältnis zu meiner Mutter war schon immer sehr angespannt, si ehat keinerlei Interesse für uns (wir haben keine Kinder). Als mein Mann ihr sagte, er hätte Angst um mich, hat sie ihn ausgelacht. Auch bei dem Pflegedienst und Nachbarn im betreuten Wohnen hat sie sich unbeliebt gemacht. Dazu muss ich sagen wir wohnen ca 200 km entfernt und können nicht einfach mal so eben dahin (das sieht auch keiner ein, in den Augen von Ärzten , Pflegediensten etc. muss man immer parat stehen). Ich bin auch seelisch gar nicht in der Lage, alleine Auto zu fahren.
Ich hab das Gefühl, es wird immer schlimmer, ich kann nicht mehr und bin mit den Nerve völlig am Ende. Wie kann man mit solch einer egozentrischen Peron überhaupt noch kommunizieren ? Ich weiß, wenn wir Ostern zu ihr fahren würden, würde der nächste Rausschmiss erfolgen (das hat sie schon ein paar Mal hinbekommen).
Ist das alles normal ??
Danke fürs Lesen und vielleicht weiß ja jemand einen Rat :?:
Cocoundwolke66
 

Re: Sorgen mit Mutter

Beitragvon Hannace » Mo. 21.03.2016, 17:41

Hi du,

Normal klingt das alles wirklich nicht, ihr fehlendes Mitgefühl für deine Situation macht es sicher nicht leichter.. Habt ihr schon mal daran gedacht für deine Mutter eine rechtliche Betreuung anzuregen? Due könnte sich dann, am besten jemand vorort, um die Kontakte mit Ärzten, dem Heim usw. und das finanzielle kümmern und dich somit ein wenig entlasten. Das geht allerdings nur mit Zustimmung deiner Mutter. Wäre das vorstellbar dass sie da ja sagt?

Bei Fragen zur gesetzlichen Betreuung stehe ich dir gerne zur Verfügung
Liebe Grüße
Hanna
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Re: Sorgen mit Mutter

Beitragvon Cocoundwolke66 » Di. 22.03.2016, 10:35

Danke Hanna !
Meine Eltern hatten vor mehr als 10 Jahren eine Vorsorgevollmacht getroffen, die mein Vater und dann mein Mann und ich unterschrieben hatten. Diese war wirklich "allumfassend".
Und da sich die Situation so zugespitzt hat, haben wir sie gegenüber meiner Mutter mündlich widerrufen und uns auch beim Anwalt ein bischen schlau gemacht.
Ich regele jetzt schon einige finanzielle Sachen, sehe aber, dass ich aufgrund der Entfernung keine weitergehende Betreuung übernehmen kann, denn sowohl mein Mann (er ist voll berufstätig und herzkrank), als auch in sind dazu nicht in der Lage. Wenn ich allein sehe, wie unflexibel Banken sind... Und dabei bin ich eigentlich Bankeirn.
Das schlimme ist, neben das absoluten Desinteresses und dass wir sofort "springen" müssen, das eben alles Geld weg ist und sie genau weiß bzw. ahnt, dass ich zahlen müsse. Was sie wohl eher nicht weiß ist, dass mein Mann "raus" wäre. Und dazu kommt noch, dass sie Ärzten usw. weiß macht, wir hätten seit Jahren keinen Kontakt zu ihr etc. DIese Ärzte rufen mich dann an und machen mich zur Schnecke, was mich an die absolute Belastungsgrenze bringt.
Wer würde denn eine Betreuung vor Ort übernehmen ? Ihre sogenanten "Freunde", die es in meinen Augen nicht sind, machen das sicherlich nicht.

Gruß CLaudia
Cocoundwolke66
 

Re: Sorgen mit Mutter

Beitragvon Hannace » Di. 22.03.2016, 19:13

Hallo du,
findet sich niemand im näherem Umfeld desjenigen der betreut werden soll wird ein sogenannter Berufsbetreuer bestellt, also jemand der beruflich die gesetzliche Betreuung übernimmt. Dabei kann man auch Wünsche äußern, z.b. jemand in der nähe, Mann/Frau etc. Bei Menschen mit geringem Einkommen übernimmt das Sozialamt die Kosten der Betreuung. Eine erste Anlaufstelle wäre das zuständige Betreuungsgericht, in BaWü beispielsweise die örtlichen Notare bei denen man sich auch beraten lassen kann. Die Betreuung selbst muss dann schriftlich dort angeregt werden, durch die Anregung wird das Verfahren zur Prüfung ob eine Betreuung notwendig und gewünscht wird in Gang gesetzt. Das Verfahren kann bei Unstimmigkeiten jedoch etwas länger dauern. Dabei würde deine Mutter vorgeladen werden, um sich zum sachverhalt zu äußern. Der gesetzliche Betreuer übernimmt dann alle besprochenen Aufgabenbereiche (Schriftverkehr, gesundheit, Aufenthalt oder finanzielles) sobald er bestellt wird. Er wäre dann der erste Ansprechpartner für alle Parteien und würde vermitteln. Hoffe die Infos bringen dir was :)

Berufsbetreuer müssen eine Schulung absolvieren und kommen häufig aus dem rechts- oder sozialem Bereich (Rechtsanwälte, Sozialarbeiter...)

Liebe grüße
Hanna
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Re: Sorgen mit Mutter

Beitragvon Coco66 » Di. 22.03.2016, 19:47

Hallo Hanna,

ja, das hilft mir sehr, auch wenn ich in NRW wohne..:-) Müsste ich ggf. erkundigen, wer das hier macht, ob z.B. auch Notare und ggf. einen Antrag auf Prüfung bei Betreuungsgericht stellen, aber dann gleich sagen, dass wir nicht als Betreuer in Frage kommen. Ich bin mir nämlich sicher, dass man nicht alles schriftlich erledigen kann.. Das schlimme ist nur, dass das Verhältnis zu meiner Mutter eigentich zerrüttet ist. Wir haben auch den Eindruck, dass der Pflegedienst, der im Haus mit dem betreuten Wohnen ist, sie loswerden will. Eben aufgrund ihres einnehmenden und egozenrischen Wesens..Gerade heute kam wieder ein Anruf, sie würde durchs Haus irren und die Leute verrückt machen etc.
Zum Glück hat mein Mann mit dem Hausarzt gesprochen, ich war dazu gar nicht in der Lage.
Ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben und hoffe, dass ich auch mal jemand helfen kann.
LG Claudia
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Re: Sorgen mit Mutter

Beitragvon Richi » Di. 22.03.2016, 22:18

Hallo Coco66
Ich habe oben Deinen Beitrag gelesen und finde es sehr bedauerlich, wie Du unter dieser Situation leidest. Ich glaube nicht, daß Deine Mutter sich noch ändern wird. Aus der Ferne würde ich Dir raten, den Kontakt auf ein Minimum oder vielleicht sogar auf Null zu reduzieren, wenn es Dir jetzt schon so schlecht geht und Du selber unter einer Erkrankung bzw. Störung leidest. Wie soll das denn nur gut gehen? Wenn Du stabil genug wärst und gesundheitlich nicht so angeschlagen, würdest Du besser für Dich sorgen können und Dich besser Abgrenzen können. Ich finde es bedauerlich, wenn Menschen sich derart aufopfern und sich dabei selber "zu Grunde" richten können. Im Grunde sollten Beziehungen, die Menschen über eine längeren Zeitraum kaputt machen können, so schnell wie möglich bendet werden. Es kann ja nicht sein, daß Du durch Deine Gutmütigkeit zum Verlierer wirst. Auch wenn es sich um Deine Mutter handelt, hat alles doch seine Grenzen. Die Frage ist dann nur, wie gehst Du mit einer veränderten (für Dich besseren) Situation um, die gewaltige Nachteile für Deine Mutter haben könnte. Beleidigungen und Beschimpfungen können die Folge sein. Hält Dein Gewissen es aus, oder würdest Du Dich mit Selbstvorwürfen quälen? Ich möchte Dich nicht mit diesen Fragen verärgern. Für mich stellt sich nur die Frage, ob man mit einer schwierigen Situation, mit schwierigen Entscheidungen und den daraus resultierenden Folgen, alleine zurecht kommt, oder ob man sich professionelle Hilfe holen muß. Vielleicht ist der negative "Höhepunkt" in dem Verhältnis zu Deiner Mutter noch gar nicht erreicht. Wie kannst Du Dich davor schützen? Bei Deinen Entscheidungen würde ich Dir raten, Deine eigene Gesundheit in den Vordergrund zu stellen, damit Du nicht noch weitere Jahre unter dem schlechten Verhältnis zu Deiner Mutter leiden mußt.
Ich glaube auch nicht, daß Du Dich um die Betreuung und Versorgung Deiner Mutter kümmern kannst. Das sollte in professionelle Hände gelegt werden.
Deine Energie solltest Du für Deinen Weg einsetzen, für Deine eigene Stabilität, Gesundheit und für Deine Zukunft. Es hat nichts mit Egoismus zu tun, denn wenn es mit einem Menschen nicht funktioniert, dann kann man es auch nicht erzwingen, egal wie man sich auch bemüht. Selbsterhalt und Selbstschutz sollten Dir sehr wichtig sein. Leider könnten andere Dich unter Druck setzen und Dir Vorwürfe machen, doch Du solltest die Zeit nutzen und lernen damit umzugehen. Wenn Du zerbrichst, dann wird man es Dir nicht danken.
Es tut mir Leid, wenn ich zuviel zu Deinem Beitrag geschrieben habe. Ich glaube mir wird in der Zukunft eine ähnliche Situation bevorstehen, darum sind es wohl so viele Gedanken zu Deinem Thema geworden.
Viele Grüße von Richi
Richi
 

Re: Sorgen mit Mutter

Beitragvon Coco66 » Mi. 23.03.2016, 10:18

Hallo Richi,

nein Du hast sicherlich nicht zuviel geschrieben, ich danke Dir !
Wir haben den Kontakt schon auf ein Minimum reduziert, weil es eben nicht anders geht. Ich hätte nur nie gedacht, dass sowas mal so schlimm werden würde. Ich bin zwar ein Einzelkind, wurde aber immer so erzogen, dass ich eben NICHt verwöhnt werde. Mein Mann mit seinen 2 Geschwistern und wesentlich weniger Familieneinkommen musste immer weniger zahlen als ich. Ich musste sgar fürs Wäschewaschen zahlen mit der Begründung, ich solle lernen mit Geld um zugehen. Das habe ich auch, nur meine Eltern haben ihr ganzes Geld verprasst und jetzt ist eben nichts mehr da. Ich glaube, das nagt am meisten an mir, und immer dieser Neid etc.
Ihr habt doch soviel usw. Dabei hab ich mit 47 meinen Job verloren und mein Mann muss sehr viel arbeiten und hat seinen Einsatz bereits mit einem Herzinfarkt bezahlen müssen. Er hat daraus gelernt und es geht uns auch gut, aber wir arbeiten bzw haben auch viel dafür getan, was meine Eltern nicht gemacht haben. UNd trotzdem immer dieses Anspruchsdenken und Gejammer,, ach die armen Beamtenpensionäre etc... Dabei habe ich nie so ein hohes Nettoeinkomme gehabt wie meine Mutter jetzt Pension bekommt....

Auch mein mann sagt mir ständig, ich solle für mich sorgen und z.B. Telefone abstellen. Mittlerweile mache ich das auch, sonst drehe ich durch...

Ich hoffe, Dir geht es so einer Situation besser, ich wünsche DIr alles Gute, LG Claudia
Coco66
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