Komme nicht aus dem Mehrfamilienhaus

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Komme nicht aus dem Mehrfamilienhaus

Beitragvon gast573 » Sa. 05.03.2016, 02:46

Hallo!

folgendes Problem hatte ich vor ein paar Tagen:

Ein Freund von mir wohnt in einem großen Haus mit ganz vielen Etagen. Auf jeder Etage sind zwei Wohnungen. Dann gibt es noch auf jeder Etage, außer dem Erdgeschoss, eine Tür, die auf einen Betonweg führt. Dieser Betonweg führt dann zu einer dritten Wohnung, die etwas weiter weg liegt. Es ist eine Art Überführung. Diese Überführungen sind auf jeder Etage außer dem erdgeschoss und bestehen aus einem Betonboden und einer recht hohen Betonwand zum Schutz, dass man nicht runterfällt.

So ich war dann bei einem Freund zu Besuch. Er hatte extrem viel Alkohol getrunken und es war schon sehr spät. Er ist dann eingeschlafen und ich konnte ihn auch nicht mehr richtig aufwecken. Dann wollte ich nach Hause gehen. Ich bin dann zum Fahrstuhl und ins Erdgeschoss gefahren. Die Uhrzeit war nach Mitternacht.

Als ich dann im Erdgeschoss angekommen bin, bin ich zur Haupteingangstür und wollte sie öffnen. Normalerweise kann man die Tür von innen einfach nach außen drücken, aber von außen nicht öffnen.
So ich habe dann gegen die Tür gedrückt und gemerkt, dass sie nicht auf geht. Es wird irgendeine Person aus dem riesigen Mehrfamilienhaus (etwa 10 stockwerke) diese Tür wohl abends abgeschlossen haben.

Panik. Ich gehe dann die Stockwerke ab um noch jemanden zu finden, der noch wach ist. Das Handy meines Freundes war aus. Leider ist die wohnung nicht sehr hellhörig, so dass klopfen auch nicht viel bringt wenn man schläft. Die Klingeln sind ebenfalls außen am Haus angebracht, so dass ich auch nicth klingeln konnte. Ich habe dann also auf allen Etagen erstmal nach einer Person gesucht, die noch wach ist. Als ich dann aber nicht fündig geworden bin, bin ich runter auf diesen Betonkorridor.

Ich stand dann da auf der Betonüberführung, an der Seite war diese Betonwand als Geländer und habe dann runter geschaut. Es war im ersten Stock, die niedrigste Überführung, die da war. Unten an dem Haus ist eine recht hohe Erhebung aus Erde, die etwa 1 Meter hoch ist. Aber es war schon recht hoch und ich habe mich nicht getraut da runter zu sprigen.

Dann habe ich mir natürlich überlegt, was ich in so einer Situation tun kann:

1) Polizei anrufen oder Schlüsseldienst: eine Schlüsseldienst nummer hatte ich irgendwie nicht gefunden, lag vielleicht an der Uhrzeit. Bei der Polizei hatte ich bedenken, dass die mir dann das Aufbrechen der Tür in Rechnung stellen.

2) Meinen Freund anrufen: ging nicht, das Handy war aus.

3) Irgendwo klingeln habe ich dann gemacht, aber die Leute um die Uhrzeit haben schlafen. Es war nirgends mehr Licht an. Es hat aber keiner reagiert auf mein Klingeln. Wahrscheinlich haben sie gedacht das ist ein Einbrecher oder was weiß ich. In der Gegend wird oft eingebrochen.

4) Bei meinem Freund klingeln hat nicht gefruchtet

Da ich dann also wieder keine Lösung hatte, bin ich nochmal auf den Korridor aus Beton gegangen, also auf diese Überführung und habe mir nochmal überlegt zu springen. Aber ich hatte auch meine Laptoptasche dabei. Aber auch mit meinem Laptop hätte ich nicht schauen können, denn wlan hatte ich nicht. Da ich meinen laptop nicht kaputt machen wollte, habe ich davon abgelassen, zu versuchen, da runter zu springen.

Im Endeffekt war ich nur frustriert und ohne Ende am Brodeln. Ich war total am Brodeln und konnte aber nichts machen, ich musste die Situation so hinnehmen. Ich musste es aushalten, dass ich da die ganze Nacht im Treppenhaus und gegen meinen Willen eingesperrt bin. Das hat mich total rasend gemacht, vor allem weil ich am nächsten Tag auch raus musste irgendwann. Ich wollte unbedingt da raus und bin nochmal unten zur Haupteingangstür gegangen in der Hoffnung dass sie vielleicht doch noch aufgeht. Aber Pustekuchen. Ich war da eingesperrt und konnte nicht raus.

Am nächsten Morgen ist irgendwann dann der erste Mieter aus seiner Wohnung gekommen und hat mich mit großen Augen angeschaut was ich denn hier machen würde. Zum Glück konnte ich dann endlich aus dem Gebäude rausgehen.
Als ich draußen war, war ich auf der einen Seite sehr sehr froh endlich frei zu sein. Auf der anderen Seite habe ich mich aber auch tierisch geärgert darüber, dass das letzte Nacht passiert ist. Und was mich vor allem jetzt immer noch unheimlich ärgert ist, dass ich keine Möglichkeit hatte, die Situation für mich zu lösen. Ich war im Prinzip da eingesperrt und hatte keine Möglichkeit mich da aus dieser Situation zu lösen.

Hättet ihr bei einem Mieter irgendwo sturm geklingelt ? Was wenn trotzdem keiner aufgemacht hätte ?
Gibt es irgend eine Möglihkeit, sich bei solchen Situationen doch irgendwie zu befreien ?
Hättet ihr an meiner Stelle doch die Polizei angerufen oder die Feuerwehr, dass die da vielleicht ein kleines Sprungtuch holen und ich dann doch über diesen Betonkorridor runter springen kann ?
Aber ich meine das hätte doch bestimmt hunderte von Euros gekostet und ich habe nicht so viel Geld.
Ich habe mal gehört dass in großen Gebäuden die Türen unten eine Art Stift haben. Aber dann wäre die tür vielleicht die ganze nacht ausgehebelt gewesen und ich hätte ärger gekriegt ?

Ich weiß nicht, ob es überhaupt rechtens war dass die Tür unten zu war. Aber das spielte ja für meine Situation da auch keine Rolle mehr. Es geht mir eher daum, wie ich mich in so einer Situation verhalte.
Danke für eine Antwort

Freundliche Grüße
gast573
 

Re: Komme nicht aus dem Mehrfamilienhaus

Beitragvon Morgan » So. 06.03.2016, 21:30

Hallo Gast573,

ich denke Du hast Dich richtig verhalten. Es gibt immer Situationen im Leben, wo Du nichts machen kannst, denen Du hilflos ausgeliefert bist im Außen, so wie Deine Nacht.

Das einzige, was Du ändern kannst, ist Deine Einstellung oder die Ausgangssituation.
Wieso wartest Du bei Deinem Freund solange bis dieser einschläft? Wieso musste Dein Freund sich so betrinken, wenn Du doch zu Besuch warst?
Vermutlich legst Du das nächste Mal wert darauf, daß Dein Freund Dich zur Haustür bringt, damit dies nicht mehr geschieht, oder?
Soviel zur Ausgangssituation.

Deine Einstellung kannst du ändern, indem Du lernst: Alles bedarf nur Deines liebevollen Einverständnisses und alles wird sich in Wohlwollen auflösen. Falls Du mehr darüber wissen willst, lies Siddharha von Hermann Hesse.
Oder anders, was hat es Dir genutzt, daß Du Dich so darüber aufgeregt hast? Warum hast Du Dich nicht auf die Treppe gesetzt und geschlafen, nachdem Du festgestellt hast, Du kommst da nicht mehr raus?
Was hat Dich so an dieser Art von Hilflosigkeit aufgeregt?
Was ist die Ursache davon?
Finde die Ursache und Du kannst Deine Reaktion verändern, wenn Du dies willst.

Ich hoffe, ich bin Dir nicht zu nahe getreten, falls doch, vergib mir.

HG Morgan
Morgan
 


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