Weiß nicht weiter

Das Forum für Euren Kummer und Sorgen oder wenn Ihr über Eure Probleme schreiben wollt.

Weiß nicht weiter

Beitragvon Pinky » Fr. 13.11.2015, 18:01

Hallo,

ich weiß nicht an wen ich mich sonst wenden soll mit meinen Problem.

Seit Ende Oktober bin ich nun auf einer Dialysestation als Küchenhilfe eingestellt in Teilzeit. Das heißt für mich das ich nun Aufstockern bin neben Hartz 4. Bekommen habe ich den Platz da durch eine Freundin die schon 5Jahre dort ebenfalls als Hilfskraft arbeitet. Zu den Arbeiten gehört nicht nur die Küche,sondern auch das An- und Abbauen der verschiedenen Geräte, auffüllen von Materialien und Patientenplätze zB vorbereiten.

Eigentlich komme ich gut mit,aber trotzdem passieren mir immer wieder Fehler. Der Ton und Umang dort ist schonmal etwas rauer.

Obwohl ich mich im ganzen gut mit den Leuten dort verstehe und die Arbeit an sich mag,spüre ich das es mir mit jeden mal schwerer fällt dazu zu bewegen hinzugehen. Ich weiß selbst von mir das ich dazu neige mich von meinen Ängsten dann lieber daheim bleibe. Wäre meine Freundin nicht da wäre ich wahrscheinlich auch garnicht mehr dort.

Ich habe nicht nur Angst vor den Dingen dort,wie Fehler machen oder bestimmte Kollegen. Mir wird der Umgang mit Menschen auch immer unangenehmer,ich hasse es regelrecht vor die Tür zu gehen hinaus zum einkaufen oder Bahnfahren.

Wenn ich weiß das ich am nächsten Tag arbeiten muss,kann ich nicht schlafen. Schlafe ohnehin schon sehr schlecht. Fühle micht andauernd müde,mehr als Kraft und Antriebslos. Dabei hoffte ich das ich mit der Arbeit dort etwas mehr erreichen kann. Seit meiner Umschulungsabschluss zu Mediengestalterin 2014,hatte ich noch keinen Job gefunden und mit jeden Monat fällt es mir schwerer. Ich würde gerne Praktikums machen,aber das Amt gewährt mir nur 1Woche...höchstens 4Wochen wenn ich Glück habe.

Ich wollte einfach nicht weiter zu Hause sitzen, aber die Arbeit fällt mir immer schwerer. Ich bin nervös,unruhig und kann mich nicht konzentrieren. Werde schon von Kollegen belächelt wenn ich bei den Patienten mir aufschreiben muss was sie sich zu Essen wünschen...

Mit meiner Freundin sprach ich andeutend darauf,aber sie erschien mir irgendwie hilflos und nicht wissend was sie mir raten könnte. Meine Mutter würde mich nur als faul abstempeln. Ich sprach meine Hausärztin drauf an die mir Beruhigungstabletten verschrieb auf Pflanzlicher Basis. Doch das sie helfen spüre ich kaum. Sie meinte das es normal wäre,weil ich solange schon nicht mehr gearbeitet habe....dabei ist es schon immer so gewesen! Seit 10jahren...immer wenn ich in schule,arbeit war wurde ich noch kranker. Ich bin eh schon immer wieder krank,aber wenn ich noch in einer Beschäftigung bin wird es schlimmer.

Ich hatte auf einer kleinen Station mit einer Schwester zusammen arbeiten müssen,diese geht einen immer an und scheint Fehler regelrecht zu suchen. Mal sind die Laken nicht ordentlich und haben zuviele Falten,ein andermal liegt das Kissen nicht an richtigen Platz. Sie ging mich am 2.Tag so an das ich nahe am weinen war und gerade so zusammen reißen musste. Mir war sogar schlecht und schwarz vor Augen,das ich Angst hatte das wieder der Kreislauf schlapp macht.

Andauernd bin ich unter solchen Stress und fühle mich mit allen überfordert und hilflos,am liebsten würde ich alles hinschmeißen und irgendwo vergraben. Nur meinen zwei Katzen zuliebe versuche ich es,denn für mich selbst tue ich es nicht und habe ich es auch nie getan.

Oft bin ich nur am weinen,denn ich weiß das Aufgeben falsch wäre. Aber wenn ich schon die Haustür verlassen muss überkommen mich soviele Ängste...habe ich die Tür richtig abgeschlossen? Alle Fenster zu? Nochmal an der Tür zur Sciherheit gerüttelt?Alles ausgemacht?...manchmal bekomme ich dann solche Angst das ich zurück gehe und dann...dann kann ich mich nicht mehr überwinden den tag aus den Haus zu gehen...oder die Woche...gerade mal 1mal einkaufen die Woche,wegen Katzenfutter...für mich nehme ich dann eher beiläufig was mit...

Dabei habe ich auch Wünsche und Träume,hätte gerne eine größere Wohnung,lebe seit 10Jahren in einer 1Raum Wohnung auf 35qm. Hätte gerne wieder einen Hund oder gar eine Ausbildung in den Bereich...aber nun bin ich 30 und habe schon zwei Ausbildungen abgeschlossen...(erste war Verkäuferin,aber wegen rückenprobleme durfte ich nach 5Jahren Umschulen).

Ich weiß nicht weiter...ich will Arbeiten,aber gleichzeitig bin ich so überfordert und nervlich am Ende...
Pinky
Neues Mitglied
 
Beiträge: 4
Registriert: Fr. 13.11.2015, 12:23

Re: Weiß nicht weiter

Beitragvon kayako » Fr. 13.11.2015, 21:57

Hallo liebe Pinky :)

Mir kommt deine Situation aus meiner FSJ-Zeit im Krankenhaus bekannt vor.
Du bist noch gar nicht so lang da, hast also eigentlich noch Einarbeitungszeit und auch wenn es ungünstig ist, wenn man Fehler bei der Arbeit macht, so ist es doch menschlich und sollte besonders zu Beginn mit Verständnis angenommen werden.
Das Verhalten deiner Arbeitskollegen empfinde ich aus deiner Erzählung heraus als voll daneben.

Ich hatte 1 Jahr FSJ im Krankenhaus auf einer chirurgischen Station gemacht. Die Krankenschwestern waren solche kratzbürstigen Furien. Ich kam den ersten Tag dort an (ohne medizinische Ausbildung oder irgendwas, war davor mit meinem Abi fertig) und die haben vorausgesetzt, das ich weiß, wie der Stationsalltag abläuft, wie man Puls und Blutdruck misst, wie man IKM anlegt, in Akten einträgt etc.
Meist war es auch so, dass ich auf Station von a nach b schon fast gerannt bin, während die veehrten Krankenschwestern im Schwesternzimmer saßen und Kaffee getrunken haben.
Das ganze dort begann für mich schon ungünstig und wurde immer schlimmer bis ich mich dann freiwillg hab einweisen lassen. Nur über meine Leiche wäre ich dort nochmal hingegangen!

Ich hoffe ich kann dir wenigstens ein bisschen helfen, indem ich dir, abgeleitet von meiner Situation, sage, was ich heute anders machen würde, würde ich nochmal in eine solche Situation kommen.

- hast du als Einstand etwas ausgegeben? Kuchen gebacken oder sowas? Das kommt immer gut und auch wenn dich keiner darauf ansprechen wird, so setzt man es oftmals voraus. Menschen sind komisch. wenn nicht, bringst du einfach noch was mit, auch wenn die nicht gut zu dir sind. Wenn dich jmd. ärgert und sieht, wie du daran zerbrichst, wird er weiter machen. Versuche dich nicht in die Opferrolle herein drängen zu lassen, sondern sei noch überfreundlich zu denen.
- spreche im Team an, dass du eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchst, sage, dass du dir bewusst bist, dass du Fehler machst und aber nach größtem Bemühen versuchst, diese zukünftig zu vermeiden. Damit nimmst du denen ein wenig den Wind aus den "Guck, mal die hat wieder was falsch gemacht"-Segeln.

Ich weiß nicht ob dir das schon helfen würde.
Durch die belastende SItuation auf Arbeit wird natürlich dein Allgemein-Zustand noch schlimmer und i-wann geht es nicht mehr.

Ich möchte dir nicht vorschreiben was du zu tun hast und kann dir hiermit auch kein Lösungsrezept anbieten, aber ich hoffe, dass es dir ein wenig hilft.
kayako
 

Re: Weiß nicht weiter

Beitragvon EwigeMutter » Fr. 13.11.2015, 21:59

Ich kann nachvollziehen, dass Dir dieser Berufswiedereinstieg schwer fällt...Du hast kein Selbstbewusstsein und fühlst dich unzulänglich und unglücklich.
Aber wenn ich lese, dass Du erst seit Ende Oktober dort arbeitest, dann denke ich dass zwei Wochen eine zu kurze Zeit sind, um sich einzugewöhnen und zu wissen, wie man alles “richtig “ macht.
Es ist ganz normal,dass man am Anfang in einem neuen Job Fehler macht und unsicher ist!
Du musst versuchen, Dir die unsensible Kritik deiner Kollegin nicht zu Herzen zu nehmen.
Wenn sie so streng mit Dir redet dann sag doch einfach mal:“Frau XY, ich versuche alles gut und richtig zu machen, aber ich bin doch noch ganz neu hier und da klappt manches noch nicht so.....bitte zeigen sie mir doch noch einmal, wie ich es besser machen kann!“
Du musst mit den Leuten reden und nicht alles einfach so “einstecken“!
Kein Mensch ist perfekt und man darf sich nicht ungerechterweise kritisieren lassen.
Aller Anfang ist schwer....Versuche nicht aufzugeben.....wenn Du erstmal länger da bist, kann alles zur Routine werden und dann fällt es Dir leicht.
Lass Dich nicht von Deiner Angst besiegen, denn dann kann sie übermächtig werden und du traust Dir am Ende gar nichts mehr zu!
EwigeMutter
 

Re: Weiß nicht weiter

Beitragvon Atisha » Fr. 13.11.2015, 22:10

Nimmst du Medis gegen deine Ängste? Ich will auf keinen Fall dafür werben. Aber ich hatte mein Leben lang Ängste, ganz schlimme, habe mir nie etwas verschreiben lassen, jetzt erst mit über 40 und es hat mir geholfen, habe drei was ausprobiert und bin dann bei Venlafaxin 37,5 mg hängen geblieben. Meine bis in die Panik gehenden Ängste waren dann weg. Ich denke so eine Dosis geht noch, lasse dir zu Anfang nicht zu viel verschreiben, du kommst dann wieder schlecht runter. Gehe doch mal zum Psychiater und probiere was aus und sage denen du willst mit geringsten Dosen anfangen.
Atisha
 

Re: Weiß nicht weiter

Beitragvon Pinky » So. 15.11.2015, 12:38

Nein ich nehme keine Medis. Habe höchsten Baldrian in verschiedenen Formen (Kapseln,Tabletten oder Tee) verschrieben bekommen und einmal etwas gegen nervöse Störungen.
Ich habe mit der Kollegin und anderen dort gesprochen,doch die Kollegin sieht nicht ein etwas an ihren Verhalten zu ändern. Sie arbeitet dort seit Jahren und ist zu jeden so und die anderen halten es ja auch aus meint sie...
Meine Angst ist am stärksten am tag davor und am Morgen wenn ich mich zur Arbeit fertig mache. Mich belastet sowas immer so sehr das ich krank werde Erbrechen,Durchfall,Kreislaufprobleme. Bin ich Situationen mit der Kollegin ausgesetzt wo sie mich wieder runter macht kommt Panik bis Ohnmachstgefühl hinzu. Werde blass,bekomme keine Luft und will am liebsten aus der Situation nur noch fliehen bin aber wie versteinert. Die ersten tage mit ihr habe ich nur Blackouts und kann mich an kaum etwas erinnern.
Pinky
Neues Mitglied
 
Beiträge: 4
Registriert: Fr. 13.11.2015, 12:23

Re: Weiß nicht weiter

Beitragvon Andreas Fisch » Do. 19.11.2015, 08:28

ich weiß ja nicht wo du wohnst und in wie weit du dir vorstellen könntest , etwas zu ändern an deinem leben .
ich sag es mal so , ich lese dich und fühle sehr mit dir , da ich all diese Panik Attacken Ängste nur zu gut kenne . habe dahin gehend auch schon oft aufgeben und mich weg machen wollen , rein bildlich gesehen
es ist jedoch auch so das ich, seit ich mich mit mir selber auseinander setzte , eine Ahnung bekommen habe , wieso warum ich oft so reagiere, es ein furchtbar schwerer , langer Weg ist aus diesem Teufelskreis zu entweichen, und uns das Therapeuten gerne , ich sag mal verschweigen,
es für mich leichter wurde , dies zu akzeptieren , das es nicht von heute auf morgen funktioniert,
das es mir leichter wurde , als ich annehmen konnte das ich wie ich bin, nicht falsch auch nicht richtig bin , sondern einfach bin wie ich bin.
Gefühle da sind , und wenn z. b deine Mitarbeiterin so ist, es etwas mit dir macht , du ich sag jetzt mal Angst bekommst, und da sich, dann jeden morgen wenn du auf die Arbeit gehst, wieder deine Symptome zeigen , da du dich permanent dagegen wehrst , deine Gefühle zu zu lassen , so hört es sich zumindest für mich an .
Wenn Angst trauer schmerz da ist , ist es berechtigt , ist es so , Gefühle können wir nicht mit dem Verstand regeln , das sind wir . mit allem was da ist .
wir lernen können , nur als Einladung, kein musst du machen , ganz langsam auch mit Hilfe von therapeutischen Maßnahmen , lernen unsere Gefühle zu zu lassen und sie anzunehmen. langsam schritt für schritt, es ist ein Weg lang , steinig , doch daran glaube ich, ein Weg den wir, wenn wir mit einander gehen machbar wird.
Das ist für mich, egal was ist , wer es ist oder wie schlimm es ist ,. ein Weg in die Heilung , zumindest für mich .
Andreas Fisch
Neues Mitglied
 
Beiträge: 7
Registriert: So. 15.11.2015, 10:22


Zurück zu Probleme und Sorgen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste

cron