mein leben ist so durcheinander...

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mein leben ist so durcheinander...

Beitragvon leer_im_kopf » Mi. 21.10.2015, 17:53

Hallo ihr Lieben,

ich habe mich hier vor einigen Tagen angemeldet und in den letzten Tagen einiges hier durchgelesen.
Nun möchte ich einfach ein bisschen von mir berichten, vielleicht gibt es ja hier welche, die das gleiche durchgemacht haben oder mir anderweitig Tipps geben können...

Ich hoffe, es wird kein allzu langer Text, ich versuche mich kurz zu halten.

Ich arbeite seit mehreren Jahren als Erzieherin, die letzten zwei Jahre waren überhaupt nicht schön. Ich habe mich jeden Tag in die Arbeit geschleppt und gedacht, das wird schon, nur noch ein paar Monate, dann wird alles besser (Arbeitsplatzwechsel im August wegen Vertrag)...
Hab mich also wirklich auf den neuen Kiga gefreut. Dann war er endlich da. Der Abschied. Trotz all der Differenzen fiel es mir trotzdem schwer... Einige Kollegen, die Kinder waren mir natürlich ans Herz gewachsen...

Als ich den Abschied dann hinter mir hatte, freute ich mich auf vier Wochen Urlaub. Und dann wollte ich im neuen Kindergarten durchstarten! Das hatte ich mir fest vor genommen...

Naja und dann wurde ich im Urlaub ziemlich stark krank. Hatte starken Husten, Fieber, Schnupfen, nach einigen Tagen war alles weg, bis auf den Husten und starke Lungenbeschwerden (Pfeifen und Röcheln v.a. in der Nacht).
Da fingen dann auch meine Schlafstörungen an. Jede Nacht wachte ich mehrmals auf, wegen Hustenanfällen, oft musste ich auf Toilette und mich übergeben.
War mehrmals beim Doktor, Lunge wurde geröntngt, Lungenfunktionstest wurde gemacht, Herz wurde überprüft, Blut abgenommen. Damals alles okay, außer leicht entzündete Blutwerte (Arzt vermutete wegen dem Infekt)

Ich sollte dann meine neue Arbeit beginnen und fühlte mich wirklich nicht in der Lage dazu. Fast drei Wochen krank gewesen, immer noch nicht wirklich gesund, immer noch Husten, jede Nacht mehrmals wach, höchstens zwei oder drei Stunden am Stück geschlafen.
Den ersten Tag schleppte ich mich hin.
Am zweiten Tag in der Früh bekam ich einen Heulanfall. Zum Glück war mein Freund da. Er versuchte mich zu beruhigen. So etwas habe ich wirklich noch nie erlebt und ich kann mir selbst nicht erklären, was da los war.
Ich zitterte am ganzen Körper, gleichzeitig war mir heiß, der Schweiß floss mir an Stirn und Rücken entlang und mir war kotzübel.
Ich ging trotzdem in die Arbeit.

Doch am nächsten Tag blieb ich zu Hause und wurde vom Arzt noch einmal für eineinhalb Wochen kankgeschrieben, da es mir wirklich dreckig ging.
In dieser Zeit wurde es etwas besser. Ich konnte etwas besser schlafen und die Lunge wurde auch wieder freier. Ich ging wieder in die Arbeit.
Aber wirklich, ich übertreibe nicht, jede Nacht(auch jetzt noch) wache ich mehrmals auf, habe ein krasses Engegefühl in Brust und Hals, als würde jemand auf mir stehen oder mich zusammen drücken, mir ist schlecht und ich liege dann oft fünf Minuten da, bis mir klar wird (also jetzt seitdem ich krankgeschrieben bin), dass ich ja nicht mehr in die ARbeit muss.
Davor war es extrem. Ich schlief oft nur bis 3 und lag dann bis 6 wach...

Die paar Wochen in der Arbeit haben mich kaputt gemacht. Das hört sich vielleicht komisch an, aber dadurch, dass ich keine Nacht mehr richtig schlafen konnte / kann, bin ich mit so einem schlechten Gefühl in die Arbeit gegangen..
Oft habe ich mich auf der Toilette versteckt und geweint. Es kam auf einmal, dass mir die Tränen kamen und ich bin normalerweise kein Mensch, der schnell weint.
Alles hat mich extrem gestresst und nervös gemacht. Ich war nur noch ein Nervenbündel und hatte das Gefühl, ich könne mich auf einmal nicht mehr auf das Wesentliche (die Kinder) konzentrieren. Oft hatte ich ein richtig heftiges Gefühl der Überforderung, was ich davor nicht hatte, gleichzeitig habe ich mich extrem gelangweilt, da nicht wirklich viel zu tun. Oft war es ein stundenlanges Zeit absitzen.
Ich habe mir dann oft Gedankden gemacht, dass ich doch froh sein kann, bei schönem Wetter mehrere Stunden draußen im Garten sitzen zu können und einfach nur den Kindern beim spielen zuzusehen... ABER das macht doch keinen SINN?! Ich sitze da ein paar Stunden, die Kinder spielen und ich denke nach. Das soll meine Arbeit sein?!
Jeder Tag war für mich unerträglich und schließlich hat mich mein Arzt krank geschrieben, nachdem er fest gestellt hat, dass es so nicht weiter gehen kann.
Ich kann nichts mehr essen. Ich habe jetzt in den letzten 7 Wochen stetig an Gewicht verloren. Jeden Tag ist es weniger auf der Waage. Und wenn ich esse, muss ich entweder danach aufs Klo oder ich spucke es wieder aus...
Das ist doch alles nicht normal. Ich mache mir langsam wirklich Sorgen... Heute wurde noch einmal ein großes Blutbild gemacht. Viellicht komt da etwas heraus.
Wenn nicht, ist es ja wohl wirklich psychisch, wie mein Arzt vermutet. Aber trotzdem, da muss ich doch was machen dagegen? Ich hab jetzt fast acht Kilo abgenommen!

Sorry, wenn ich so hin und her switche... Es ist so viel passiert, ich bin so durcheinander...
Habe gestern erfahren, dass ich ab Montag in eine Tagesklinik komme. Bin schon aufgeregt, freue mich zwar, weil ich merke, dass das daheim herumsitzen auch nichts ist, andererseits merke ich, wie es mich momentan anstrengt, überhaupt das Haus zu verlassen um einkaufen zu gehen. Ich ertrage momentan andere Menschen nicht wirklich.. Außer meinen Freund und meine Mutter.
Das alles macht mir Angst.
Ich erkenne mich nicht wieder. Seit ich klein war, war mir klar, dass ich mit Kindern arbeiten möchte, ich habe mich mit dem Beruf der Erzieherin 100 % identifizieren können und konnte mir nie vorstellen, etwas anderes arbeiten zu wollen.
Jetzt weiß ich nur noch, dass ich nicht als Erzieherin arbeiten möchte / kann.
Ich fühle mich nicht geeignet dafür...
Und dann denke ich mir wieder, dass ich mich nicht so anstellen sollte und dass das alles doch gar nicht so schlimm ist, aber sobald ich mir vorstelle, in den Kiga zu gehen, wird mir schlecht und dieses Engegefühl kommt wieder....

Danke fürs Lesen und sorry, falls der Text etwas zu lange ist...
leer_im_kopf
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Re: mein leben ist so durcheinander...

Beitragvon EwigeMutter » Mi. 21.10.2015, 19:51

Dein Körper sagt Dir mit jeder Faser, dass etwas nicht richtig läuft....
Vielleicht war es Dir bisher nicht bewusst, dass Du den falschen (Berufs-) Weg eingeschlagen hast.
Vielleicht bist Du auch auf anderen Gebieten nicht glücklich/zufrieden....?
Oft werden unterdrückte Gefühle oder innere Unzufriedenheit körperlich sichtbar.
Du solltest jetzt in der Tagesklinik versuchen herauszufinden, was Dich so krank macht.
Manchmal sind die Gründe dafür versteckt und müssen erst langsamin das Bewusstsein vordringen.
Wie ist Dein Verhältnis zu den Eltern, wie war Deine Kindheit?
Hast Du in der Vergangenheit vielleicht etwas Traumatisches erlebt, was jetzt nach außen dringen möchte?
Es ist gut, dass Du nun professionelle Hilfe bekommen wirst.
Ich wünsche Dir, das es Dir bald besser geht und Du den richtigen Weg für Dich findest.
Du musst Dir jetzt einfach ein wenig Zeit geben, um zu Dir zu finden.
EwigeMutter
 

Re: mein leben ist so durcheinander...

Beitragvon Soul » Di. 27.10.2015, 19:52

Aber in der vorherrigen Arbeitsstelle war es besser?

Ich kenne es ähnlich... im Laufe der Ausbildung war ich in einer Stelle, die mich psychisch fertig gemacht hat (bzw. die Chefin und die Rahmenbedingungen). Habe mich jeden morgen auf dem Weg zum Kiga übergeben müssen, bis 12 Uhr überhaupt nichts gegessen und dann nur minimal am Brot geknabbert. Ich weiß wie es ist, wenn es einem nicht gut geht und man dann mit 25 Kindern in einem Raum sein muss. Schrecklich, vorallem weil man ja auch noch ein schlechtes Gewissen bekommt, weil die Kinder das doch gar nicht verdient haben. :/

Könntest du dir denn vorstellen in einem anderen Bereich zu arbeiten? Unser Arbeitsfeld ist doch groß. Andere hast du im Laufe der Ausbildung bestimmt auch schon ausprobiert, oder betrifft es momentan alle Altersgruppen?
Soul
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