Meine Probleme

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Meine Probleme

Beitragvon Sariana » Mi. 19.03.2014, 18:27

Hallo,
so dann fang ich mal an zu schreiben.
Ich bin mit 17 zu Hause ausgezogen und hab seitdem kaum Kontakt zu meiner Familie (Eltern und 2 Geschwister beide jünger).
Ab und an mal ne Sms aber mehr nicht. Letztes Jahr habe ich vom Tod meiner Oma und meines Onkels über Facebook erfahren. Einige Jahre davon von der Geburt meiner Nichte und der neuen Heirat meines Vaters. Auch über Facebook. Nach den Todesnachrichten über Fb war ich total sauer auf meine Familie und sie meinten ich bin ja selber schuld wenn ich mich auch so wenig melde...
Dies führte zum streit und Kontaktabbruch.

Vor einigen Wochen bekam ich einen Anruf von meinem Bruder das meine Mutter im Krankenhaus liegt und es nicht gut aussieht. Sie sei aber telefonisch erreichbar. Ich habe sie angerufen und wollte sie fragen was los ist. Sie meinte Nierenversagen aber das wird schon. Als ich fragte ob ich vorbeikommen soll hieß es: Nein, sie will mich nicht mehr sehen, ich war eh nur ein fehler und ich weiß genau das es zwischen uns nie eine Bindung gab...
Einige Tage später der anruf meines Bruders ob ich jetzt auf die Beerding komme oder nicht.
Das sie gestorben ist hat mir keiner gesagt.

Darauf hin hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Bin aber trotzdem weiter auf arbeit weil wir so einen extremen Personalmangel haben. Ich hab aber gemerkt das ich Eifersüchtig auf die Kinder war, wenn ihre Eltern so liebevoll mit ihnen umgegangen sind und ich nicht mehr so liebevoll mit den Kindern umgehen konnte.

Also bin ich zum Arzt und hab mich erst mal Krankschreiben lassen. 1,5 Wochen lang.
In der Zeit hab ich kaum geschlafen, kaum gegessen und bin ständig heulen zusammengebrochen. Also am ende der Krankenzeit wieder zum Arzt. Ich sagte ihm das ich hilfe brauche weil ich das allein nicht geregelt bekomm.
Er meinte: Mädel hack es ab, das Leben geht weiter. Dir kann da kein Therapolt weiter helfen.
Er hat mich noch ne Woche krank geschrieben und wieder heim geschickt.

Meine Chefin ist stink sauer weil ich ja gar nicht richtig krank bin. Meine Kollegen lästern hintenrum über mich. Ich hab schon einmal nen Job wegen Mobbing aufgegeben und hab nun angst das mir das wieder droht. (Ich weiß das weil eine Kollegin mir geschrieben hat).

Jetzt hab ich totale Panik wieder arbeiten zu gehen zum einen weil ich angst vor Chefin und Kollegen hab, (so das ich echt herzrasen und zitteranfälle bekomm wenn ich daran denke), dann weil ich schon das weinen anfange wenn ich nur daran denke wie lieb die Eltern zu ihren Kindern sind in der Bring und Abholsituation und weil ich einfach nicht weiß was ich jetzt tun soll.

Klar kann ich nicht ewig zu Hause sitzen und irgendwann muss es wieder weiter gehen. Aber ich weiß gerade einfach nicht wie. Und die Psychologen hier nehmen entweder gar keine Leute mehr auf oder so ab Herbst...

Bin total am Ende.
Sariana
 

Re: Meine Probleme

Beitragvon Sayuri » Mi. 19.03.2014, 18:57

Hallo Sariana,
erstmal wollte ich dich noch im Forum begrüßen :)
Du bist gerade wirklich in einer ziemlich doofen Situation, ich kann dich gut verstehen. Ich war während meiner Ausbildung auch öfter "krank", weil ich Bauchweh hatte, zur Arbeit zu gehen...ich wurde da auch gemobbt und nicht gemocht. Und jedes mal nach ein paar Tagen Auszeit hatte ich noch mehr Angst, wieder hinzugehen...
Wäre es denn möglich, dass du dir eine andere Stelle suchst?
Und was wäre denn mit einer stationären Aufnahme? Ich kenne mich nicht aus, aber da gibt es doch bestimmt Kliniken für Notfälle. Und da du ja momentan eh krankgeschrieben bist..?
Sayuri
 

Re: Meine Probleme

Beitragvon Sariana » Mi. 19.03.2014, 21:35

Bin schon dabei mir was neues zu suchen. Viel Auswahl hab ich hier nur leider nicht. An ne Klinik hab ich auch schon gedacht. Aber ich hab halt auch wahnsinnige Angst vor Krankenhäusern und ähnlichem. Bin auch ungern nachts nicht zu Hause.
Jetzt such ich mir erst mal nen anderen Arzt und hoffe der kann mir helfen.
Bin eben nur noch die Woche krank geschrieben.
Sariana
 

Re: Meine Probleme

Beitragvon Schlaflose Taube » Mi. 19.03.2014, 21:48

Es würde dir bestimmt nicht schaden, zum Psychologen zu gehen. Und wenn du das Gefühl hast, dass du das brauchst, dann tu es, auch wenn dein Arzt das anders sieht. (Es ist auch gut, dass du dir einen neuen Arzt suchst.) Ich weiß, es dauert manchmal ein paar Monate, bis man eine ambulante Terapie beginnen kann; und es ist ziemlich belastend, darauf warten zu müssen und nicht gleich das zu bekommen, was einem helfen würde, aber selbst wenn du lange warten musst: Vereinbare einen Termin, wenn du dich wirklich so schlecht fühlst. Wenigstens hast du dann den ersten Schritt gemacht und weißt, dass es irgendwann weitergehen wird.
Das mit deiner Familie ist ziemlich hart. Doch das dich der Tod deiner Mutter getroffen hat, zeigt ja in gewisser Weise, dass es da doch eine Bindung gegeben haben muss. Eine, die vielleicht nicht tief ist, aber zumindest so ist, dass dir ihr Tod nicht egal ist.
Darf ich fragen, warum du seit deinem Auszug kaum Kontakt zu deinen Verwandten hattest?
Ich wünsche dir viel Glück; auch bei der Sache auf der Arbeit. :troest:
Schlaflose Taube
 

Re: Meine Probleme

Beitragvon bulandus » Do. 20.03.2014, 17:10

Hallo Sariana,

das tut mir echt leid,wie das mit deiner Mutter gelaufen ist.
Das waren wohl echt harte Worte seitens deiner Mutter an dich,doch ich kann mir vorstellen,daß aus ihr Verbitterung und Groll gesprochen hat.
Vielleicht war sie auch enttäuscht,daß die letzten Jahre so wenig auch von deiner Seite gekommen ist.
Das soll kein Vorwurf sein,ich versuche nur,beide Seiten zu verstehen.

Mutter ist Mutter,auch wenn böse Dinge gesagt werden oder der Kontakt unterbunden war.
Zu den Eltern haben wir immer eine besondere Bindung,ob uns das passt oder nicht.

Ich für meinen Teil habe z.B.meinen Vater lange Zeit gehasst und verachtet.
Erst als er schwer krank und pflegebedürftig wurde und ins Heim mußte,konnte ich ihm endlich vergeben und die Liebe zu ihm spüren.
Das hat mir ein Stück weit Frieden mit meiner Geschichte gebracht.

Da mein Vater schwer dement ist,kriegt er nicht mehr viel mit.
Ich konnte mich aber nicht verabschieden von ihm und ihm auch nicht das sagen,was ich ihm schon immer mal sagen wollte.
Auf Empfehlung meiner damaligen Therapeutin habe ich ihm dann mehrere Briefe geschrieben.
Die Briefe mußte ich nicht abschicken,denn ich habe sie in erster Linie für meinen Seelenfrieden geschrieben.
Trotzdem hat es mich erleichtert.
Vielleicht kannst du ja auch einen oder mehrere Briefe,an deine Mutter gerichtet,schreiben.
Ich bin sicher,daß man als Familie,aber auch wir als Menschenwesen,alle miteinander verbunden sind,so daß Botschaften,die von Herzen kommen,auch immer den Empfänger erreichen.

Grüße,Bulandus
bulandus
 


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