Krebserkrankung

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Krebserkrankung

Beitragvon Shadowfighter » Di. 18.03.2014, 22:44

Hallo Ihr lieben

Bei mir wurde vor einigen Wochen eine selten Krebsart entdeckt.
Seither läuft alles aus dem Ruder, ich bin davor endlich, nach langer Zeit, aus der Klinik entlassen worde und habe mir geschworen, dass das das letzte Mal sein wird.
Nun stehe ich aber wieder vor einem Scherbenhaufen, Schule kann ich mich nicht mehr konzentrieren. Habe mir ein sehr gutes Zwischenzeugniss erarbeitet das ich nun Stück für Stück zerstöre, weil ich mich nicht auf die Prüfungen konzentrieren kann.
Die Familie habe ich informiert, der Kontakt ist aber nicht sehr eng und sie leben weit weg von mir. Auch die Schule weiss bescheid, kann mich aber nur bedingt entlasten. Alles läuft an mir vorbei, wie in einem Film. Alte Muster werden wiese bedrohlich verlockend.
Ich weiss nicht genau was ich nun von euch will, ich weiss nicht wieso ich das hier mitteile, wobei ich doch eigentlich immer eher ein stiller Lese im Forum bin, selten was Beitrage…

Ein so zerbrechlicher Neuanfang ist nun in Scherben zersprungen, aufgelöst.
Ich weiss nicht was ich tun soll und wünsche mir manchmal sogar, dass der Krebs mit einfach tötet.
Gekämpft um hier zu Enden. Ich habe kaum noch Kraft, weder körperlich noch psychisch, weiss nicht wohin…


Breche aber an dieser Stelle den Thread ab, ich hoffe es ist ok das ich das hier reinstelle, ansonsten löschen.


-Shadowfighter
Shadowfighter
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Mad-Ich » Mi. 19.03.2014, 10:39

Hallo shadowfighter,

klar ist sowas okay, es hier reinzustellen. Alles andere und niemand würde hier noch irgendwas schreiben wollen. (Einfach mal kackendreist die sehr wahrscheinliche Antwort der Boardleitung vorweggenommen)

Hmm, im Grunde musst du dir jetzt erstmal selber wichtiger sein. Schei... auf Schule. Die ist nicht so wichtig wie du denkst. Dein Leben ist viel wichtiger. Manchmal kommts einfach knüppeldicke, da muss man seine Prioritäten ändern. Klar ist total fürn Popo, wenn man für etwas sehr viel getan hat, aber leider gibts im Leben keine Sicherheiten, dass es so läuft wie vorgenommen. Ich such grad nach den richtigen Worten, aber komm nicht wirklich dran. Hmm, ich möcht jetzt nicht mit dir tauschen wollen, grad das Leben etwas auf die Reihe bekommen (hab kurz in deinem alten Thread nachgelesen über den langen Psychiatrieaufenthalt) und nun kommt die nächste Hiobsbotschaft.

Weißt schon wies weitergeht mit der Krebsbehandlung? Was jetzt erstmal wichtig ist und was auf dich zukommt? Und wieder fehlen mir grad die Worte. Ich tu mich grad schwer, sie offen auszusprechen. Sowas wie, magst dich dem Ganzen überhaupt stellen oder es einfach akzeptieren wie es ist und den nahen Tod in Kauf nehmen. Ich würd mir diese Frage selber stellen.

Leben um jeden Preis ... oh man, ich bin lieber still. Hab da ne etwas zu krasse Einstellung, um all das offen auszusprechen, da ich aus eigener Erfahrung weiß, wenn man nervlich runter ist, dann manches manchmal nicht gut kommt. Kenn dich nicht und kann nicht einschätzen, was dir hilft, was dir noch mehr Angst macht, als du sie jetzt sicher eh schon hast, hm?

Hmm, was mir hilft, mich dem Ganzen erstmal zu stellen, mir ganz genaue Informationen holen, aus medizinischer Sicht nichts mehr offen zu haben und dann einen Plan erstellen, Augen zu und machen. Auch wenn der Ausgang ungewiss ist, allein die Aufgabe an sich selber hält einen aufrecht, so dass man in kein zu tiefes Loch fällt.

Ich wünsch dir für die nächste Zeit wenigstens ab und an einen guten Moment und seis, dass du sie dir selber suchst. Und auch Verständnis für die jetzige Situation von Menschen in deiner Nähe und vor allem kompetente Ärzte.

Mad-Ich
Mad-Ich
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Shadowfighter » Mi. 19.03.2014, 18:07

Hey Mad-Ich

Erstmal danke für deine Antwort. Mir ist erst jetzt aufgefallen, das es echt nicht einfach ist, darauf zu antworten. Was soll man dazu schon sagen.

Ich weiss dass du im Grunde recht hast. Ich mache mir um Dinge Sorgen die momentan nicht primär sind. ich weiss nicht ob das daran liegt, dass ich meinem Leben bis anhieb nicht besonders viel Wert zugemessen habe, was die ganze Situation noch surealer erscheinen lässt. Wieso also jetzt darum kämpfen.

Die Ärzte sind sich uneinig, wie vorzugehen ist. Ich musste mit ja grad eine sehr seltene Tumorart aussuchen.
Wahrscheinlich wird zuerst operiert und gehofft das alles entfernt werden kann, doch selbst die birgt ein grosses Risiko, ausserdem wird wohl sehr viel Darm und Teile der Leber entfernt werden müssen. Was für Medikamente dann folgen und ob und wie eine Chemo ablaufen könnte ist alles unklar.
ich war heute nochmal bei einem Onkologen, wollte aber nichts hören von Prognosen, Behandlungsmöglichkeiten und Nebenwirkungen. Ich bin dort gesessen, völlig apathisch.

Du kannst mir nicht mehr Angst machen oder dazu eine "zu krasse Einstellung" erläutern. Anscheinend sind auch Krankheiten wie diese, trotz ihrer "Bekanntheit" ein Tabu, bzw. über bestimmte Dinge wird nicht geredet, die Reaktion ist oft die gleiche. Ich habe keine Angst vor dem Tod oder den Behandlungen an und für sich, doch ich will nicht stark eingeschränkt enden, da bevorzuge ich ehrlich gesagt den Tod. Diese Meinung würden viele auch verteufeln.

Nun, nochmal vielen Dank für deine Antwort und die Wünsche.
- Shadowfighter
Shadowfighter
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Mad-Ich » Mi. 19.03.2014, 19:08

Gut, ich kann das schlecht abschätzen, wie jemand auf zu direkte Worte reagiert, normal seh ich sowas sehr schnell und mach dann stop. Hier bin erstmal blind und will nicht gleich den Vorschlaghammer rausholen, ohne sehen zu können, was ich damit anrichte *hüstel*. Viele Menschen haben eben Angst davor jemandem zu nahe zu treten, nehmen manchmal zu viel Rücksicht, selbst vor kurzem am Samstag inner Klinik erlebt. Allgemein heißts meist, sie wollen jemandem, dems eh schon schlecht geht, nicht noch mehr aufregen. Mir gehts da ähnlich. Ist ne Gewissensfrage. Setz jemandem nen falschen Gedanken in ner sehr belastenden Situation in den Kopf, er reagiert im Affekt drauf und beendet es selber, dann bleibt beim Weiterlebenden immer die offene Frage im Raum, war ich jetzt schuld? Ist eben nicht einfach manches.

In der besagten Klinik lagen 2 Krebspatienten mit mir aufm Zimmer, der eine extrem in sich gekehrt, der andere nahms nach außen hin sehr locker, hatte aber auch schon ein entsprechendes Alter und erhofft für sich noch ein paar schöne Momente im Leben, da der Krebs schon streute. Aber sehr einfache Wünsche, wie z.B. ne Stör-Zuchtanlage zu besuchen. Hab ihn nen wenig erzählen lassen, ich denk, das tat ihm ganz gut. Selber über die Krankheit hat er aber nicht viel geredet, genausowenig wie über seine Kriegserfahrung im 2ten Weltkrieg. Nichtmal seinen Kindern was drüber erzählt um sie davor zu schützen.

Im Grunde, ja, doch, bleibt da eben die große Frage: Möglichst bald die ganzen OPs angehen, bevor der Krebs streut (falls ers noch nicht getan hat) oder passieren lassen, was eben passiert. Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Sterben tun wir alle, zu 100%. Dann die Frage, ob es da etwas gibt, für das es sich zu kämpfen lohnt. Denn der Weg, der vor dir liegt, wird alles andere als einfach.

Hmm, wenn mir die Ärzte noch ein halbwegs normales Leben in Aussicht stellen könnten nach den OPs , die dich erwarten, dann würd ichs wahrscheinlich machen lassen. Einfach weil das Leben eben doch nen paar schöne Momente haben kann, auch wenn man dafür manchmal sehr kämpfen muss, bis man sie wieder bewusst erlebt. Oder wenn sie mich weniger leiden lassen würden bis es zu Ende geht, dann würd ichs auch machen lassen.

Du hast so wie jeder andere nur das eine Leben. Mehr nicht. Ob danach noch was kommt, ich weiß es nicht. Denke nur, nach meinen Erfahrungen durch meine eigene psychische Krankheit, dass es das dann war. Kenn das Gefühl von Nebelschwaden im Kopf, keine Gefühle mehr, nicht mehr in der Lage zu denken, Sachen aufzunehmen, kein bißchen mehr in der Lage zu sein bewusst da zu sein. Und das ist nur ne Schutzreaktion vom eigenen Körper. Wenn der also nicht mehr ist, bin auch ich nicht mehr. Wenn mein Gehirn aufhört zu funktionieren, dann bin auch ich weg.

Ich mein, guck an was du in den letzten Jahren auf dich genommen hast in der vagen Hoffnung, dass es irgendwann doch zu einem halbwegs lebenswerten Leben führt. Dann war all das, was du in der Zeit ertragen hast für die Katz. Sicher gibt es keinerlei Garantien im Leben, du kannst die OPs nicht überstehen, der Krebs kann streuen, kann später wieder auftreten und das Ganze nochmal von vorne etc.

Einfach nur die Frage, versuchen oder aufgeben. Akzeptieren oder Kämpfen. Am Boden liegen bleiben und passieren lassen, was passiert oder mit Hilfe versuchen wieder hochzukommen.

Bist du dir selber wichtig genug um weiterleben zu wollen?

Hast du etwas, das dich im Leben hält?

Gibt es etwas, was dich in der schweren Zeit über Wasser halten kann, wenn du dich zu den Operationen entschließt?

Hast du noch die Kraft, all das auf dich zu nehmen?

Oder einfach noch das Beste machen aus der Zeit, die dir noch bleibt?

Ein paar Wünsche versuchen zu erfüllen. Irgendwas erleben, was man sich bisher selber verweigert hat. Mitnehmen was geht bis zum Schluss.

Fragen über Fragen, die da zwangsläufig kommen. Die dir niemand beantworten kann, außer du dir selber.

Dein Leben, deine Entscheidung.

Ich würd dir jetzt einfach in die Augen gucken, kurz nicken und nichts weiter sagen, würdest du mir grad gegenüber sitzen. Und abwarten was passiert.
Mad-Ich
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Vanilla » Mi. 19.03.2014, 19:43

Mir fehlen zwar leider auch grad die Worte, hoffe aber wirklich sehr, dass du den Kampf aufnimmst und dich
nicht aufgibst.
Selbst wenn der Krebs selten ist, gibt es vermutlich die Chance auf Besserung, wenn nicht gar Heilung.
Und selbst wenn die Chance gering sein sollte, wäre es immerhin eine Chance,es würde sich lohnen zu kämpfen.

Ich kann verstehen, dass die Diagnose dich getroffen hat wie eine Keule :(
Zwar habe ich nur MS, davon auch noch die ungünstigste Verlaufsform, aber dass ist wenigstens keine Erkrankung,
die zum Tod führen kann.
Trotzdem hat es mir erst mal den Boden unter den Füßen weggezogen, als ich 11/2011 die Diagnose bekam.

Meine Schwägerin hat auch vor 2/3 Monaten die Diagnose Krebs bekommen, eine Art, die sehr bösartig ist.
Ihre Chance beträgt 10%, aber auch das ist eine Chance, wenn auch gering. Sie hat den Kampf aufgenommen.
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

There is sugar on the radio
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Re: Krebserkrankung

Beitragvon Shadowfighter » Mi. 19.03.2014, 22:08

Hey Mad-Ich, Hallo Vanilla

Vielen Dank für eure Antworten.

Natürlich, Mad-Ich, verstehe das man da lieber nicht zu forsch ist.
ja nicht belasten, ja nicht noch aufregen. Ein Gedanke den ich nachvollziehen kann und doch sollte man einen nicht zu sehr in Watte packen. Jeder bewältigt es anders.
Meine Mutter will es nicht wahrhaben oder sie ist wirklich schon, was mich betrifft so gleichgültig. Mein Vater sieht es mit einer medizinischen Nüchternheit (selber Arzt) Flüchtete sich in Fachbegriffe und dergleichen. Das Gespräch endete damit "Du hast ja noch Glück, hätte man den später entdeckt…" - doch das hilft irgendwie auch nicht.
Schutz der Mitmenschen - ich habe lange damit gewartet es irgendjemandem zu sagen, bis es nicht mehr zu verheimlichen war. Häufig fallen die Reaktionen ähnlich aus. Sprachlosigkeit, Bedauern, die gleichen Floskeln.

"Du siehst trotz allem sehr gut aus.", meinte heute mein Chemielehrer, was sagt man da? "Danke, werde dem Krebs sagen, den wird's ärgern.", ein Spruch von Roher Gernhardt, n deutscher Autor der selber an krebs starb. (Schleichwerbung *hüst*). Manchmal kann ich mit fast schon grausamer Ironie und Sarkasmus auf diese Krankheit schauen und lache dem Tod ins Gesicht. Andere Momente bin ich einfach nur noch verzweifelt, kann nicht aufhören zu weinen. Doch die meiste Zeit unterdrücke und verdränge ich es immer noch, will es nicht wahrhaben. Bis Schmerzen, Einschränkungen oder nur eine Bemerkungen alles zurückholt. Eine Achterbahn die Kraft kostet, die ich nicht habe.

Ich habe bisher meine Kämpfe immer im Dunkeln ausgetragen, bis zum äussersten. Auch hier, doch muss ich mir eingestehen, das ist das erste mal in meinem Leben, dass ich mir eine intakte Familie zurückwünsche. Ein Ort der Geborgenheit, wo ich mich tragen lassen kann und das alles verarbeiten oder auch nur ein einziger Freund.
Doch da ist nichts, ich lebe für meine Ausbildung, halte mich an der Hoffnung nach Abi und Studium fest. Um später wenigstens zu versuchen diese Welt etwas besser erscheinen zu lassen. Kehre jeden Abend in eine leere Wohnung, Schule ein Alleingang…Wie soll man da eine Krebsdiagnose einordnen?

Ja Vanilla, die Chance ist da, egal wie klein. Habe ich die kraft mich an dieser festzuklammern oder sollte man doch irgendwann der Realität ins Auge sehen und sich einiges ersparen? Ab wann ist es "berechtigt" aufzugeben.

Am Ende ist es meine Entscheidung, egale was ich tue, ich trage die Konsequenzen.
"Sterben kann ich ja immer noch." - Ein Satz der mich auch in den vergangenen Jahren durch viele dunkle Tage brachte, wird er dieses Mal ausreichen?

Ich weiss nicht ob ich die Kraft dafür besitze. Ich weiss nicht, ob da noch etwas Lebenswertes wartet oder das ganze doch ein aussichtsloser, schmerzhafter Kampf wird, den ich schlussendlich verliere.
Ich weiss, dass ich alleine durch die OPs muss, dass kein Besuch da sein wird - vielleicht auch besser.
Doch, entscheide ich mich dagegen, könnte man Genießen? Niemand kann mir sagen wieviel Zeit ohne Behandlung bleibt, Jahre, Monate oder doch nur Wochen. Könnte ich diese Zeit geniessen, mit dem Wissen dass ich innerlich zerfressen werde…

Ich hoffe Antworten zu finden...


Danke ihr Lieben
- Shadowfighter
Shadowfighter
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon EwigeMutter » Mi. 19.03.2014, 22:27

Schwer dazu etwas Sinnvolles zu schreiben....ich bin auch ziemlich sprachlos.
Ich wünsche Dir Mut und Stärke,ich wünsche Dir, dass Du vielleicht doch Besuch bekommst und
während der Behandlung vielleicht nette Menschen kennenlernst und Dich nicht so oft alleine fühlst.
Es kann alles noch gut ausgehen, oft tut sich doch noch ein Weg auf.
Das Leben ist ein einmaliges Geschenk und ich denke,es lohnt sich darum zu kämpfen!
EwigeMutter
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Amon » Fr. 21.03.2014, 00:17

Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht!
Amon
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Mad-Ich » Fr. 21.03.2014, 12:00

Wie gehts dir mittlerweile shadowfighter? Hast für dich eine Antwort gefunden, falls ich fragen darf? Oder noch immer nur die Wand vor Augen?

Es gibt sicher Menschen in deiner räumlichen Nähe, die da mit dir richtig drüber sprechen könnten. Von Angesicht zu Angesicht. Ich find, sowas kann das Internet leider nicht adäquat ersetzen *kopfschüttel*. Nen Seelsorger oder jemanden vom Sozialdienst oder sowas in der Art und gemeinsam einen Plan entwickeln. Falls dus schaffst, andere soweit an dich ranzulassen. Manche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, teils ne 180° Kehrtwende, sonst gehts nur noch weiter und schneller auf den Abgrund zu.

Ich kenns von mir, so ganz alleine auf Antworten zu kommen, dauert meist sehr viel länger, man fühlt sich hilfloser, reagiert schnell mal über und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Nen direkter Ansprechpartner, der halbwegs menschlich ist, kann da sehr viel leisten. Wenn man es schafft, ihn an sich ranzulassen. Zu verlieren hast letztlich nix mehr, das es nicht einen Versuch wert wär, oder?

Sind grad alle Gedanken, die ich im Moment noch hätte. Die dir vielleicht noch ein wenig helfen oder auch nicht. Wenns an dir vorbeigeht, einfach überlesen.
Mad-Ich
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Shadowfighter » Fr. 21.03.2014, 12:55

EwigeMutter hat geschrieben:Schwer dazu etwas Sinnvolles zu schreiben....ich bin auch ziemlich sprachlos.
Ich wünsche Dir Mut und Stärke,ich wünsche Dir, dass Du vielleicht doch Besuch bekommst und
während der Behandlung vielleicht nette Menschen kennenlernst und Dich nicht so oft alleine fühlst.
Es kann alles noch gut ausgehen, oft tut sich doch noch ein Weg auf.
Das Leben ist ein einmaliges Geschenk und ich denke,es lohnt sich darum zu kämpfen!

Danke Ewige Mutter.

Amon hat geschrieben:Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht!

Danke Amon


Hey Mad-Ich

Ich stehe wohl immer noch eher vor der Wand, als das Klarheit herrscht. Werde in zwei Wochen (früher geht nicht) noch ein Kontrasmittel-MRI machen, auch wenn es keine Garantie dafür ist, die Metastasen weiter einzugrenzen, ein Versuch ist es Wert.
Vielleicht werde ich auch aus Affekt entscheiden.
Nehmen wir an ich lasse mich operiere, nehmen wir an ich überlebe die OP und der Befund der Gewebeuntersuchung ist positiv und sie können Metastasen eingrenzen. Das wäre der beste Verlauf, jedoch keine Garantie, nicht daran zu sterben. Auch wenn ich dann Jahrelang ohne Symptome und Befund die Kontrollen absolviere. Die Möglichkeit ist da, dass der Krebs dann immer noch in meinen Körper schlummert, doch aufgrund seiner Eigenschaften nicht nachgewiesen werden kann…naja, die Frage kann ich mir dann stellen, sollte alles so gut verlaufen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit bei 3% liegt. Sind es diese 3% Wert, die Risikoreiche OP zu absolvieren, die Rehaphase mit Schmerzen, wobei ich danach vielleicht doch nochmal durch Chemo muss und Medikamente die so starke Nebenwirkungen habe, dass schon Patienten abgebrochen haben und den Tod in Kauf nahmen.

Ich drehe mich wieder im Kreis.

Ja du hast recht. Es ist wohl hilfreich eine Beratungsstelle oder dergleichen zuzuziehen. Im Internet ist das wohl ziemlich schwierig. Aber ich sah das gerade als einzige Möglichkeit. Ich bin zurzeit noch immer in Therapie, habe es ihr erzählt. Doch sie erschien das irgendwie nicht ernst zu nehmen oder zu realisieren wie sehr mich das belastet. "Sie sind echt ein Pechvogel", und vergleich das ganze mit einem Geschwür…*seufz*

Ich muss sagen, dass ich zurzeit es nicht schaffe, einer Beratungsstelle oder dergleichen anzurufen…
Mit dem Versuchs hast du ein Stück weit recht, zu verlieren gäbe es wohl nichts…doch würde diese ganze Behandlung auch extrem viel Kraft, Schmerz und dergleichen kosten.
Was wird es aus meiner, vermeindlich stabilen psychischen Verfassung machen wird. Könnte ich zur Gefahr werden, selbst wenn die Therapie meinLeben verlängert oder rettet?

Ich breche hier wieder ab, Fragen über Fragen, jedes mal wenn ich darüber nachdenke, komme ich kaum auf eine Lösung.

Danke Mad-Ich!


-Shadowfigther
Shadowfighter
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Mad-Ich » Sa. 22.03.2014, 10:28

Ohje, also 2 Wochen erstmal in der Schwebe bis Genaueres (Kontrastmittel-MRT) feststeht. Kannst sowas einigermaßen ertragen, sonst würd ich dir ans Herz legen, um irgendetwas zur Beruhigung in den 2 Wochen zu bitten. Zumindest um schlafen zu können und weiterhin halbwegs nen klaren Kopf zu haben. Ich kenns nur von mir selber, wie mir manches im Leben schon arg den Schlaf geraubt hat und wie fertig sowas dann noch zusätzlich macht. Weil Kraft wirst so viel brauchen wie du bekommen kannst, egal für welchen Weg der 3 möglichen (passieren lassen, operieren oder selber beenden) du dich nun entscheidest. Nur ein wirklich gut gemeinter Rat: Sollte es letzter sein, behalt ihn für dich. Sonst wars das mit der Selbstbestimmung, sie werden für dich entscheiden und du kommst sehr wahrscheinlich unters Messer, ob du willst oder nicht. Manchmal im Leben darf man nicht ehrlich sein, auch wenn mans gern würde. Wobei, wär natürlich auch ne Möglichkeit, eben andere die Entscheidung treffen zu lassen.

Anders siehts aus, wenn du zu viel Angst vor der OP und allem Weiteren hast, deshalb nur es selber beenden vor Augen hast, aber doch noch die Hoffnung irgendwo in dir trägst, du könntest noch nen paar gute Momente, auch mit weniger Darm, Leber und der wissenden Ungewissheit in dir, obs nicht jederzeit wieder auftreten kann, im Leben haben, egal wie lang oder kurz es nun noch ist. Das weiß eh niemand genau. Vor ner Woche bin ich Nachts im Bad umgekippt und merk nun, dass ich doch noch immer nen bissl mehr auf mögliche Signale achte, teils auch öfter Nachts aufwache. Gucken, ob sich das wieder legt. Hätt ich Pech gehabt, wär unglücklich aufgeschlagen, wärs das schon gewesen, dann hätt ich alleine in meiner Wohnung gelegen. Eventuell hätt am nächsten Morgen der Pflegedienst nen Notruf abgesetzt, wenn ich nicht aufgemacht hätte, wärn trotzdem 4-5 Stunden Zeitfenster gewesen. Ich mein nur, das Leben kann manchmal so schnell vorbei sein, dass man eigentlich diese ganzen was wäre wenn, was passiert nun, hab ich noch ne Chance, ist es das wert, soll ichs auf mich nehmen, sinds die Risiken wirklich wert etc. Gedanken ziemlich außen vorlassen könnte. Es im Grunde wirklich nur um die Frage geht, willst du noch und wenn nein, bist dir wirklich zu 100% sicher? Keinerlei Zweifel mehr?

Ja, doch, bei wirklich genauerem in mich gehen gehts nur dadrum - willst du noch leben? Wenn irgendwas in dir ja sagt, wovon ich ausgehe, sonst würd dich die ganze Situation völlig kalt lassen, dann ist der Weg eigentlich klar. Oder? Was dann während des Weges passiert, passiert halt. In die Zukunft kann keiner blicken. Und man hangelt sich von Situation zu Situation, holt sich Hilfe bei Dingen, die man alleine nicht packt, verzweifelt manchmal, steht davor sich aufzugeben aber macht dann doch weiter, hat Hoffnungen das alles wieder gut wird, die einem manchmal brutal zerschlagen werden etc. So wie das Leben nunmal ist. Höhen, Tiefen gehören dazu. Ohne Tiefen könnt man die Höhen gar nicht wert schätzen.

Willst du noch Leben? Nur das. Einfach mal um den Wald so weit zu dezimieren, dass nur noch ein einziger Baum steht. Um den kannst rumgehen, kannst ihn anfassen, dich an ihn lehnen, in seinen Schatten setzen, dich von ihm entfernen und ihn im Gesamten bis zur Krone sehen. Dein sprichwörtlicher Baum des Lebens.

Mad-Ich
Mad-Ich
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Shadowfighter » Mo. 24.03.2014, 17:07

Danke Mad-Ich.

Viele Befürchtungen haben sich bestätigt. Bin rückfällig geworden, schaffe es nicht mal meiner Hausärztin anzurufen und ein Termin zu machen…geschweige den Nähen im Notfall.
Habe seit Tagen die Wohnung nicht verlassen. Es fehlt an Kraft für alles, jede Kleinigkeit ist zuviel verlangt.

Ich weiss das sich diese Spirale weiter runter drehen wird, wenn ich nichts tue.
Habe nochmal mit dem Onkologen telefoniert. Er konnte mir wirklich eine Zahl nennen. Bei Lebermetastasen, 30% Überlebenschance. Sind es diese 30% wert? Will ich noch leben?
es fällt mir schwer, meine Gedanken zu ordnen, es fällt mir schwer Sätze daraus zu formen, Sätze die Sinn machen. Flüchte mich in Blut und Schmerz.

Wahrscheinlich werde ich trotz allem die Therapie machen, mich operieren lassen. Wenn es mein Körper unter der Doppelbelastung aushält und überlebt soll es so sein, wenn nicht, nicht.
Hat diese Diagnose mich aber mich völlig aus der Stabilität geholt. Ich erinnre mich an die Klinik…ich will nicht mehr hin. Ich will nicht sterben, ziehe aber den Tod einem erneuten Aufenthalt vor. Ich hoffe ich muss mich nicht entscheiden. Sie werden die Wunde sehen, beim MRI spätestens. Ich weiss nicht was das heissen wird.

Ich will nicht sterben, so viel ist klar. Der Tod mach viel mehr Angst, wenn er einen bedroht, ohne dass man ihn unter Kontrolle hat. Ja, wie du sagst, man kann jederzeit sterben, vom Auto überfahren werden. Die Treppe runter fallen. Doch weiss man dann nichts von diesem nahen Tod, man weiss nicht, dass, wenn man die Treppe runter geht, dass man Stürzen wird und sich das Genick bricht. Ich hasse es die Kontrolle zu verlieren.
Der Hass wächst von Tag zu Tag, ich will mich nicht ansehen, will mir die Augen ausstechen um mich nicht sehen zu müssen. Habe aufgehört zu essen, vielleicht wird es dann erträglicher.

Ich schweife ab, entschuldigt. Weiss nichts mehr.
Ich sitze in einem Loch, wage es noch zu schreien, doch werde wohl bald verstummen.



Danke Mad-Ich



-Shadowfighter
Shadowfighter
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Mad-Ich » Mo. 24.03.2014, 20:38

Hmmm ... ich würd dir gern noch irgendwas sagen, ums erträglicher für dich zu machen, die ganze Situation. Aber da ist nichts, außer eben um Hilfe zu bitten. Vor Ort, bei Menschen die du kennst.

30% Chance, ich kenn da keine Statistiken, inwieweit man so etwas selber beeinflussen kann, obs zu viele gibt die einfach aufgeben, so wie es dir gerade geht. Obs Dinge gibt, wenn man sie konsequent durchzieht, die 30 zu ner 50 werden lassen können oder ähnliches.

Hilflosigkeit, die Kontrolle verlieren, nur noch zusehen zu können, was gerade passiert, davor hat fast jeder Angst und verschließt vor Tatsachen die Augen so lange es eben geht. In meinem Leben, meinem Empfinden von mir ist der Tod ziemlich fest verankert. Seit über 10 Jahren. Selbstaufgabe, ja, kenn ich auch zur genüge. Und dennoch mag ich das Leben irgendwie. Nicht immer, ich mag auch manches von mir nicht, wäre froh wenns nicht in mir ist. Aber als Mensch ist alles in jedem, was man sich so vorstellen kann. Es nichtmal zur Gänze von einem selber abhängt, für welchen Weg man sich entscheidet. Manchmal ist man hoffnungslos in sich selber verloren. Wird sich für den Rest seines Lebens fragen, warum hab ich das gemacht oder nicht gemacht. Egal für was du dich entscheidest, egal wie lange es noch dauert, die Fragen werden erst aufhören, wenn du nicht mehr bist.

Jede Situation verändert einen. Man kann sein ganzes Leben lang etwas vor sich hertragen, wie ich würde nie xyz, unmöglich, sowas geht gar nicht, jeder, der das macht ist ein schlechter Mensch. Dann ändert sich auf einmal etwas im Leben von diesen Menschen oder etwas in ihnen und auf einmal sind sie selber so, wie sie es sich nie hätten vorstellen können. Jeder halbwegs zur Vernunft begabte Mensch, der schon ein wenig Lebenserfahrung gesammelt hat, wird dem zustimmen. Mach dir also keinen Kopf, wenn es früher drum ging nicht mehr leben zu wollen und nun Angst vor dem Tod zu haben. Das zeigt nur, du lebst. Nur das. Was andere, die nicht oder noch nie in einer ähnlichen Sitaution waren, darüber sagen oder denken, ist völlig egal. Es geht hier nur um dich, um dein (weiter)Leben. Sei einfach mal egoistisch, nimm alles mit was du kannst, egal wies weitergeht. Jetzt muss ich mir nen paar Sachen verkneifen *zugeb*, sonst mach ich mich unter Umständen noch strafbar *hüstel*.

Im Grunde, tu was immer du meinst, tun zu müssen. Aber wirklich, ganz ganz ernst gemeint, sprich mit jemandem drüber. Jemandem der sich da besser auskennt als du und ich und alle hier im Forum. Zu verlieren hast nichts mehr. Es entgleitet dir eh. Ich würd wahrscheinlich auch nen arges Verhalten zeigen, wenn zu viele Gefühle mich nicht mehr rational sein lassen.

Keine Ahnung ob wir uns im echten Leben riechen könnten, ne Umarmung würd ich dir anbieten, auch wenn ich mit Nähe so meine Probleme habe. Falls sie dir helfen könnte es zumindest für einen Moment lang erträglicher zu machen. Falls, dann fühl dich einfach mal kurz gedrückt. Ich weiß, es ändert nichts, es ist nur für nen Moment sich nicht alleine zu fühlen. Hmm *seufz*.

Zu deiner Wunde, ich weiß nicht wies in der Schweiz aussieht, in Deutschland ist Selbstverletzung nicht wirklich ein Einlieferungsgrund für die Psychiatrie, je nachdem ob ne echte Eigengefährdung vorliegt oder nicht. Alles, was nicht wirklich das eigene Leben gefährdet, kann auch in einer Tagesklinik versucht werden zu behandeln. Weiß nicht, ob du so etwas schon kennengelernt hast. Dort ist man nicht alleine mit seinen Problemen, aber dennoch nicht "gefangen". Hat weiterhin sein Zuhause, man kann alleine sein, wenn mans will, kann gehen wenn man will, auch mal Zuhause bleiben, wenns gar nicht geht. Ich würd mich da einfach mal erkundigen, ob dir dieser Weg offenstehen könnte. Schon nicht alleine zu sein, nicht immer tiefer in den gedanklichen Strudel zu geraten, weil sich alles in dir auf den nahen, wahrscheinlichen Tod konzentriert, kann da zumindest ein wenig Erleichterung verschaffen. Und seis wenigstens mal ne halbe Stunde am Tag nicht dran denken zu müssen.

Bleibt aber nach wie vor deine Entscheidung, was du machst. Vielleicht nur nen schwacher Versuch von mir irgendwas zu finden, was dir helfen könnte, so ganz ohne dich wirklich zu kennen. Irgendwas, was dir wenigstens ein wenig Hilfe in Aussicht stellen könnte, dich aber nicht zu sehr in etwas zwängt, was dich noch zusätzlich belastet.

Guck, ich hatte jemanden während meines Psychiatrieaufenthaltes im Zimmer, der von stationär in die Tagesklinik kam, das erste Wochenende in seiner Wohnung sich seinen Handrücken aufschnitt, dann wieder 10 Wochen stationär dort war und danach wieder in die Tagesklinik kam. Der war schon Monate stationär dort (drogenbedingte Psychose), über 10 Jahre erkrankt, den haben se aber auch recht schnell wieder rausgelassen, trotz nem es kann immer wieder passieren. Einzig weil er gelernt hatte, wie er halbwegs stabil bleiben konnte (immer wenns zu viel wurd, hat er sich zurückgezogen, Hörspiele oder Musik gehört). Du weißt mittlerweile, wie es ist wieder stabil zu sein, was du dafür tun müsstest, also würd, sollte jemand meinen dass du stationär in die Psychiatrie müsstest, der Aufenthalt nicht mehr so lang sein wie beim letzten Mal.

Nutz einfach, was du nutzen kannst, um deine Situation etwas erträglicher zu machen. Probiers einfach aus, nimm mit was du bekommen kannst. Wenns keine Hilfe ist, versuch einfach was anderes. Quäl dich nicht noch mehr als es deine Situation eh mit dir macht, geh sie aktiv an. Lass den Weg dein Ziel sein, gehe, renne, humpel, krieche, lass dich vorwärts ziehen wenn nötig, aber bleib in Bewegung.

Lass dir die 30% nur eine Erinnerung sein, ist nur ne Statistik, eine blanke Zahl. Das Leben ist zu 100% tödlich, Überlebenschance 0%. Auch nur ne Zahl und dennoch nimmt man so vieles auf sich, hast du auch schon, wo es rein rational betrachtet ziemlich schräg ist, es nicht einfach zu beenden. Vor uns gabs so viele Lebewesen, nach uns wirds wahrscheinlich auch sehr viele noch geben, eine schier unvorstellbare Zahl von Leben. Im Grunde ist egal was, völlig egal. So viele Menschen, von denen nichts übrig blieb. So, als ob sie nie existiert hätten. Genau das ist der Tod.

Du bist nur solange du wie du noch atmest, wie dein Herz schlägt, du dich fühlen und empfinden kannst. Ist sehr schwer zu erklären grad, das ist für mich nur ein Empfinden, was ich ganz schlecht in Worte kleiden kann. Irgendwie einfach nur ein lebe, lebe solange es geht, nicht um jeden Preis, aber lebe solange du es noch selber kannst. Aufgeben, ja, darf man, jederzeit, denn das ist dein Leben. Das einzige, was du wirklich besitzt. Was dich wirklich ausmacht. Leben. Es nahm einen Anfang, es wird ein Ende nehmen. Versuch einfach das zu finden, was dir jetzt dein Leben erträglicher macht.

In der Situation, wie sie jetzt ist, warst du noch nie, also wirds nicht ausbleiben, einiges ausprobieren zu müssen. Aufgeben kannst immer noch, jederzeit an jedem Ort, solange du noch Kontrolle über deine Extremitäten hast.

Keine Ahnung, wie meist, ob dir diese Zeilen wieder auf irgendeine Art helfen. Lieg grad eh mit aufgestelltem Kopfteil im Bett, die Tastatur aufm Bauch und kann zurzeit auch nichts weiter machen, um mein Leben etwas zu verbessern, außer jede Menge Spaziergänge und Arztbesuche, bis mein Bein wieder okay ist. Ach, jetzt verlier ich grad selber etwas den Faden, ich geh mal draußen ne Runde drehn um keine Thrombose zu bekommen.

Mad-Ich
Mad-Ich
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Shadowfighter » Mi. 26.03.2014, 03:52

Um Hilfe bitten...so oft versucht, oft gescheitert. Ich muss sagen, momentan ist das Forum wohl am ehesten die "Anlaufstelle". Ich weiss das keine "professionelle Hilfe" ersetzt oder dergleichen, momentan kann ich mir aber nicht mehr abverlangen.

Ich will gar nicht erwähnen was in den letzten Tage noch Geschehen ist, es spielt keine Rolle.
Ich weiss nicht, ob diese 30% noch zu steigern sind, am ende auch unwichtig. Es ist nur eine Zahl, deich wohl nicht zuviel beimessen sollte. Wie du sagst, Mad-Ich.

Stimmt, man fragt sich sein Leben lang Dinge. Entscheiden muss man sich bei vielem früher oder später, das wäre wenn bleibt, wobei ich dem wohl wenig beimesse, jedenfalls nicht oft.
Wieso solltest du dich strafbar machen Mad-Ich?

Hilfe suchen, Hilfe suchen...jeden Tag versuche ich es von neuem, bisher ohne grossen Erfolg. werden sehen.
Danke für die Umarmung Mad-Ich, solche Dinge ändern viel, wenn auch nur für ein Moment.

Tagesklinik, ja am Ende ein vernünftiger Gedanke.Wobei am Ende nicht die Länge, sondern alleine die Tatsache der Behandlung mich abschrecken lässt. Ich weiss nicht wie sie auf die Schnitte reagieren werden, am Ende nicht wichtig. Es kommt wie es kommt. ich versuche aber immer noch zur Schule zu gehen, auch wenn ich seit ner Woche nicht mehr dort war.
Ich weiss nicht ob ich mich auf sowas wie eine Tagesklinik einlassen könne, da ich unabhängig von Tagesform auch zukünftig oft im Krankenhaus sein werde als sonst wo, wie werden diese Nächte? Was mache ich dort bei "Rückfalldrang"....

Mad-Ich hat geschrieben:Nutz einfach, was du nutzen kannst, um deine Situation etwas erträglicher zu machen. Probiers einfach aus, nimm mit was du bekommen kannst. Wenns keine Hilfe ist, versuch einfach was anderes. Quäl dich nicht noch mehr als es deine Situation eh mit dir macht, geh sie aktiv an. Lass den Weg dein Ziel sein, gehe, renne, humpel, krieche, lass dich vorwärts ziehen wenn nötig, aber bleib in Bewegung.
.....
Du bist nur solange du wie du noch atmest, wie dein Herz schlägt, du dich fühlen und empfinden kannst. Ist sehr schwer zu erklären grad, das ist für mich nur ein Empfinden, was ich ganz schlecht in Worte kleiden kann. Irgendwie einfach nur ein lebe, lebe solange es geht, nicht um jeden Preis, aber lebe solange du es noch selber kannst. Aufgeben, ja, darf man, jederzeit, denn das ist dein Leben. Das einzige, was du wirklich besitzt. Was dich wirklich ausmacht. Leben. Es nahm einen Anfang, es wird ein Ende nehmen. Versuch einfach das zu finden, was dir jetzt dein Leben erträglicher macht.

In der Situation, wie sie jetzt ist, warst du noch nie, also wirds nicht ausbleiben, einiges ausprobieren zu müssen. Aufgeben kannst immer noch, jederzeit an jedem Ort, solange du noch Kontrolle über deine Extremitäten hast


Das werde ich mir noch paar Mal durchlesen. Einige Mal, da so viel wahres drin steckt, dem ich gerade aber nicht zugänglich bin, mein verstand zu vernebelt ist...

Danke Mad-Ich, dass du immer wieder Geantwortet hast/Antwortest, das gibt mir mehr als du vielleicht denkst...



-Shadowfighter
Shadowfighter
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Mad-Ich » Mi. 26.03.2014, 13:17

Hi,

zu der Frage mit dem strafbar machen, es gibt halt auch Dinge, die man nutzen kann, die unters Strafgesetzbuch fallen, es einem aber erleichtern können, wenns dem Ende entgegengeht. Alles was in Richtung Sterbehilfe geht, eben auch nen Straftatbestand ist. Und solche oder ähnliche Dinge anderen zu schreiben, auch ne Gewissensfrage ist, wenn man den anderen nicht wirklich kennt. Ich kenn da eben meine Einstellung und wenn ich erstmal in gedanklicher Fahrt bin, auch so etwas als äußerbarer Gedanke einfach da ist. Wie gesagt, da hab ich neben der möglichen Straftat (aufrufen etwas ungesetzliches zu tun) eben auch nen Gewissen, dass mich davon abhält so etwas gänzlich offen zu sagen. Obs nun richtig oder falsch ist, kann mir keiner sagen, dass gehört alleine mir. Entschuldige also, wenn ich da nicht weiter drauf eingehen möchte. Ich hoff das ist okay für dich?

Ich will gar nicht erwähnen was in den letzten Tage noch Geschehen ist, es spielt keine Rolle.


Hmm, obs ne Rolle spielt musst du entscheiden. Wenn des irgendwo lassen willst, ob nun mit ner Antwort von mir oder einfach nur zuhören, damit dus nicht mehr nur in dir hast und sich die Gedanken drum kreisen, dann fühl dich frei mir einfach ne Persönliche Nachricht zu schicken. Und keine Angst mich mit irgendwas zu sehr zu belasten. Mein Bilder sehen im Kopf ist etwas arg eingeschränkt, kann mich also auch mit sehr krassem menschlichen Verhalten auseinandersetzen. Auch wenn mein Körper in letzter Zeit ehrlich gesagt mehr rebelliert als früher. Hat sich aber gottseidank wieder etwas gelegt. Genauso wie ich nen sehr starken Verdrängungsmechnismus mein eigen nennen kann. Und eben auch selber Erfahrungen habe, Narben von früher, nen Teil sogar bewusst in Kauf genommen habe um mir etwas erträglicher zu machen. Und ich da nen "sag niemals nie" ganz offen aussprechen muss. Wenns notwendig würde, dann würden wieder neue hinzukommen. Aber dazu muss schon einiges mittlerweile passieren, es auch von der Situation abhängt und wie ich mich grad fühle.

Zu den Schnitten und dem Reagieren der Ärzte, ich kenn da leider nicht das Schweizer Gesundheitssystem, ich kanns dir nur aus meinem letzten Psychiatrieaufenthalt sagen, dass ne jüngere Frau im Nebenzimmer sich toll die Arme verziert hat und nicht wirklich was passiert ist, als dem Personal Bescheid gesagt wurde. Es war nicht lebensbedrohlich, also wurds nur weiter beobachtet. Selbst die Klingen dazu hatte sie sich vom Personal erschwindelt (sich rasieren wollen). Am nächsten Tag hatte sie auch nur die Arme verbunden, sonst lief sie weiterhin frei durch die Station.

Ich denk jeder halbwegs vernünftige Arzt wird wissen, dass er daran nichts ändern kann, er aber auch im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben handeln muss. Sprich wenns dein Leben nicht gefährdet, da zu tief oder an der falschen Stelle geschnitten, dürft nicht viel passieren. Aber wie gesagt, weiß nicht wies in der Schweiz von den Gesetzen her ist. Da müsstest dich mal informieren, was du zeigen darfst ohne das was passiert und was man lieber für sich behält. Und im Grunde, solange man nicht entmündigt ist oder ne direkte Anordnung vorliegt, kann man auch entgegen ärztlichem Rat nen Krankenhaus jederzeit verlassen. Ist halt nen reines, sich innerhalb des gesetzlichen Rahmens bewegen. Und wenn man eben 2-3 Wochen was schauspielern muss, dann ist es eben so. Wär aber nichts für mich, ich versuch ehrlich zu sein, auch wenn man sich damit doch sehr oft selber nen Bein stellt. Ist mir bewusst, da muss ich noch an mir arbeiten auch mal bewusst lügen, wobei Halbwahrheiten, etwas bewusst ausklammern, auch ne Möglichkeit ist damit umzugehen. Erzählt man eben nur den Teil, bei dem man nichts negatives erwarten darf. Bei dir dann, ich musste einfach Druck abbauen, deswegen die Schnitte, um weiterhin mich klar mit meiner derzeitigen Situation befassen zu können und nervlich halbwegs stabil zu bleiben. Was es letztlich auch war, hm? Wär jetzt mein erster Gedanke, falls du zurzeit zu sehr durchn Wind bist, um da selber an gute Worte zu kommen.

Zu deinen Bedenken mit der Tagesklinik wenn du gleichzeitig ins Krankenhaus musst. Geh davon aus, dass die Ärzte im Krankenhaus nicht wirklich Ahnung haben, wenn etwas außerhalb ihres Fachbereiches liegt. Sie sind teils sehr spezialisiert und können auch schon gerne mal etwas missinterpretieren (vor kurzem erst wieder erleben dürfen *seufz*) und sich dann auch noch so verhalten, dass es für dich eine zusätzliche Belastung darstellt. Kommt aber immer auf den Arzt an, der grad da ist und ob er nen "narzistischer Fachidiot" oder doch menschlich geblieben ist. Im Grunde wärs wahrscheinlich sogar hilfreich, wenn jemand, der mit dem Krankenhaus in Verbindung steht, von deiner psychischen Erkrankung weiß, sie richtig einschätzen kann und bei Problemen jederzeit dazugeholt werden könnte. Das könnte dir dann ein wenig Sicherheit geben, so einen Rettungsanker zur Verfügung zu haben. Ob du ihn nutzen musst oder nicht, wär denk ich egal. Einfach das nutzen, was es dir einfacher macht. Aber erstmal nur Gedanken dazu, meine, so gänzlich ohne selber in deiner Situation zu sein. Kann also wie immer komplett an dir vorbeigehen. Dann wie gehabt einfach überlesen.

(Und ich tus nach wie vor, bewusst etwaigem Stress vorbauen. Nen, nimm mich nicht so wichtig, schon etwas Wind von vornherein aus dem Segel nimmt. Meine Strategie, wenn ich hier nur Worte habe um etwas zu sagen. Es fehlt eben einfach die Stimme, die Körpersprache, dein Reagieren auf meine reinen Worte. Da brauch ich das einfach *hüstel*.)

Zeit für nen kleinen Spaziergang.

Mad-Ich
Mad-Ich
 

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