Krebserkrankung

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Re: Krebserkrankung

Beitragvon Vanilla » Di. 13.05.2014, 17:04

Exymesia hat geschrieben:habe Shadowfighter in Wahtsapp
und sie ist im moment etwas erschöpft und fertig.. hat euch jedoch gelesen und möchte sich bedanken für die posts.

lg Exy

Danke für deine Info :kiss:
Ich denke viel an Shadowfighter und wünsche ihr von ganzem Herzen, dass sie Verbesserung, Linderung bekommt.
Sie ist eine tolle Frau :jawoll:
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

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Re: Krebserkrankung

Beitragvon Shadowfighter » Di. 20.05.2014, 22:28

Hallo Zusammen

Nun, ich lebe noch.
Wurde vor einigen Tagen entlassen. Nach Hause um zu sterben.
Nachdem die Medikamente nicht angeschlagen haben, sind Bestrahlung und Chemo die letzten Optionen.
ich hab mich gegen sie entschieden, liess aber die Bestrahlung vorerst weiter zu, ohne Erwartungen.
Medikamente wurden zunehmend abgesetzt, etliche Gespräche geführt. Notfallplan erstellt, Patientenverfügung und "Testament" (soviel besitze ich ja nicht).

Die Bestrahlung scheint trotz allem anzuschlagen, positive Prognosen sind noch nicht zu stellen. Jedoch schafft es mit Zeit, zeit die ich eigentlich nicht mehr hatte.
Nach einem langen Gespräch mit meinem Onkologen, wird die Behandlung nun fortgesetzt, aggressiver und radikaler als zuvor. Eine Medikamentendosis die so noch nie bei einem Fall wie meinem eingesetzt wurden.
Alles oder nichts. Die Risiken sind gross, jedoch erscheint inzwischen alles egal.

Es ist zu füg für Freude oder erneut sich auf das Leben einzustellen, ich stehe zwischen den Stühlen. Weiss nicht was noch erwarten oder glauben. Will nicht in Krankenhaus, liege als zuhause, das Leben und die Welt läuft an mir vorbei und ich neige zu destruktiven Verhalten, versuche den Drang zu unterdrücken. Verwirrt und müde.

Am Ende auch egal. Wollte nur sagen, ich bin noch da und lebe.



Passt auf euch auf - Shadowfighter
Shadowfighter
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Vanilla » Mi. 21.05.2014, 10:54

Pass auch du gut auf dich auf :cuddle:
Das ist eine schlimme Situation in der du bist.

Ein liebes, auch noch zu junges Familienmitglied ist auch
in dieser Lage. Kann nur noch palliativ geholfen werden.

Hast du Menschen, die dir jetzt bei stehen?
Ich denke immer an dich, bin hier für dich da :cuddle:
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
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Re: Krebserkrankung

Beitragvon Sayuri » Mi. 21.05.2014, 11:13

Hey Shadow,
ich freue mich, wieder was von dir zu lesen... aber der Grund ist nicht so toll :(
Ich drücke dir weiterhin die Daumen und werde an dich denken.
Sayuri
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Amon » Mi. 21.05.2014, 20:09

Ich denke auch an dich.
Amon
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Mirai » Mi. 21.05.2014, 20:13

Amon hat geschrieben:Ich denke auch an dich.


Ich ebenso. Weiß leider nicht, was ich dazu sagen soll, aber ich denke auf jeden Fall an dich! :cuddle:
Mirai
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Carmen » Mi. 21.05.2014, 20:15

Freue mich sehr, dass du nochmal schreibst... auch wenn der Inhalt eher bescheiden ist.
Wünsche dir viel Kraft (wie banal das klingt) und denke an dich. :cuddle:
Carmen
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Mad-Ich » Do. 22.05.2014, 06:14

Hmm, wenn wir nicht so weit entfernt voneinander wohnen würden, würd ich einfach mal vorbeikommen. Einfach so. Ich weiß nicht, da gibts auf diesem Wege nicht mehr viel, was ich dir noch schreiben könnte. Ja, einfach sprachlos. Ja, Mitgefühl, und ja, davon kann man sich nichts kaufen, das ändert nichts. Du wirst, wie so vieles andere, zu einer Erinnerung. Bist du schon geworden, wie all die anderen Menschen in meinem Leben, die ich wahrgenommen habe.

Weiß nicht, steh heut selber noch zu sehr neben mir, gestern der Tag war nicht gut. Ich werd dich nicht vergessen. Weiß nicht ob dir das was bedeutet.

Hmm ... ne, keine Worte mehr, zu leer.
Mad-Ich
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Shadowfighter » So. 01.06.2014, 21:18

Danke euch allen. Vielen Dank für die lieben Worte, ich versteh das es schwer ist, auf solche "Nachrichten" zu antworten, was soll man schon dazu sagen.$


Mir geht die Feinmotorik etwas verloren, merke das auch beim Tippen, wie ich öfter Tasten nicht erwische etc.
Naja, eines von vielen Anzeichen des langsamen Zerfalls. Dauerschwindel, kurze Strecken laufen, mehr geht nicht. Auch Zuhause nur noch mit Sauerstoffzufuhr, Schmerzmedikation nimmt zu, für mich selbst schwer zu begreifen, was sind Nebenwirkungen und was Anzeichen des Krebs. Nieren arbeiten nicht mehr, Dialyse ist absehbar.
Die Medikamente zerstören, so viel ist klar. Ich wechsle ständig zwischen Krankenhaus und Zuhause, versuche mir noch Refugien zu schaffen. Habe Goethe gelesen, Hesse arbeite an einer "Bucket List" ob ich die noch erfüllen kann, keine Ahnung, aber zu versuchen noch so viel Leben hinein zu packen.

Erlaube mir weiterhin zu schreiben, zu schrieben so lange es geht, so lange es "Sinn" macht und ich in der Lage bin. Ob das nun ein Thread des Abschiedes wird oder doch des Kampfes und der Wiederankunft. Es steht in den Sternen.

Sterben ist gar nicht so leicht.
Shadowfighter
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon kleeblatt123 » So. 01.06.2014, 21:24

Ich freue mich wirklich von dir zu lesen und ich wünsche mir dass es ein thread der wiederankunft wird...

ich schicke dir ein ganz großes kraftpaket für die kommende Zeit!!! :cuddle:
kleeblatt123
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon withoutwings » So. 01.06.2014, 21:30

Du bist hier sehr willkommen. Mit jedem deiner Worte. Wir begleiten dich gern, auf welchem Weg auch immer. Natürlich würde ich mir Leben für dich wünschen. Mitleid hilft dir nicht weiter und mit leiden können wir alle wohl auch nicht wirklich. Ich zumindest kenne es nicht und kann dir somit auch schlecht Tipps geben. Aber ich finde es bewundernswert wie du deinen Weg gehst. Nicht versinkst. Ich les dich.

Bewusst so krank sein und mit dem Tod ringen ist wohl wirklich nicht leicht. Den Schmerz kann man wohl kaum in Worte fassen.
Gibt es denn noch Menschen die dich begleiten ? Dir auch seelisch beistehen ?
Ich würde mir Schutz für dich wünschen...Schutz vor dieser unglaublichen seelischen Belastung, die wohl schlimmer ist, als die körperliche.

Dir trotz allem liebe Grüße hierlass und einen großen Topf voller Kraft.
withoutwings
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Shadowfighter » Fr. 06.06.2014, 10:42

Danke euch beiden!

withoutwings hat geschrieben: Gibt es denn noch Menschen die dich begleiten ? Dir auch seelisch beistehen ?
Ich würde mir Schutz für dich wünschen...Schutz vor dieser unglaublichen seelischen Belastung, die wohl schlimmer ist, als die körperliche.


Nun, schwer zu sagen. Fast jeder, der von solch einer Diagnose hört wird plötzlich Lammfromm, Menschen erscheinen aus Versenkungen, haben plötzlich liebe Worte, Interesse und Zuneigung parat...dahinter steht wohl keine Absicht und doch missfällt mir diese Reaktion sehr. Wer nun wirklich von meinem Zustand affektiert ist versucht natürlich ähnliches, doch viele scheinen überfordert oder versinken in eigenen Problemen wie meine Mutter zum Beispiel. Am Ende kann es mir niemand abnehmen, so viel ist klar. Wieviel Beistand gut wäre, keine Ahnung, am Ende kommen und gehen wir alleine.

Hatte gestern das erst mal Dialyse, gruslige Maschine. Erneut Untersuchungen, Blutwerte, CT....Die Ärzte sprechen plötzlich wieder von Op, streiten sich, es wäre die einzige Chance aus diesen Monaten noch Jahre zu machen, wieviele kann keiner sagen. Sie werden sich nicht einig, mein Onkologe will Palliativ weitermachen, der Chirurg will operieren. Ich sitze in diesem diesen Büro, werde vor die Wahl gestellt, was habe ich schon zu verlieren. Ich werde nicht angelogen, das Risiko auf dem Tisch zu sterben ist immens, geschweige den von den Komplikationen. Normalerweise würden sie abraten, keine OP, zu schwach der Organismus. Doch erscheint das Risiko angesichts meiner Situation, dem langsamen, unaufhaltsamen Zerfall, zu verblassen. Ob ich die OP wollte? Ich denke nicht nach, nicke. Lieber sterben, als meinem eigenen Tod zuzusehen, nicht über die kommenden Schmerzen nachdenken, über die Scham und die Problematik die ich aufgrund meiern Vergangenheit mitbringe...Hasse die Vorstellung von alle eisen Schläuchen, Kabeln und dergleichen die in mich reingesteckt werden...muss zuhören, sie erklären alles nochmal. Risiken, Tod, Folgen, Verfahren, Dauer...Nicht darüber nachdenken, ich will niht entscheiden und lasse es geschehen, Willige ein trotz höherer Chance zu sterben, als zu leben.

17.06 werde ich operiert, eine Woche bleibt um nochmal "zu leben" oder wie man das inzwischen noch nennen möchte. War es vernünftig?

Ich möchte euch allen nochmal danken, jedem einzelnen, dem ich auf meinen Weg hier begegnet bin. Jeder der mir einkurzes Lächeln auf die Lippen zauberte, eine Schulter zum anlehnen oder ein Ohr zum Zuhören anbot. Jeden Abend, da mich die Gespräche, das Lesen und die wenigen Beiträge meinerseits von Dummheiten abgehalten haben. Vielleicht wird diese Zeit bald Enden. Ich wünsche euch allen, das ihr das findet, was euch glücklich macht, ein gewissen Halt in dieser schnellen, unfassbaren Welt. Den Funken Glück, den ich nun nicht mehr finden werde. Ich hoffe trotz allem, euch allen, mit meiner Geschichte etwas mitgeben zu können, sich vielleicht doch einmal mehr für das Leben zu entscheiden. So grausam und unberechenbar manches erscheint, dahingestellt ob ein höherer Sinn dahinter liegt oder nicht, ist am Ende nur wichtig Momente zu schaffen, Momente des Lächelns, der Lieber, der Zuneigung, der Freude auch der Trauer, des Weinens...das Leben ist ein Balanceakt und eine Pralinenschachtel. Man jag eicht dem Glück und der Absoluten Erfüllung nach, sondern genieße den Weg, sonst verpasst man so einiges.
Shadowfighter
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Mad-Ich » Fr. 06.06.2014, 11:58

Wahre Worte. Und ich hoffe für dich, dass es noch Jahre werden und du dann den Mut findest, deine Worte zu beherzigen. Egal wie lang oder wie kurz es danach noch werden wird, dein Leben.

Verzeih einfach den Menschen, dass sie aus der Versenkung erscheinen. Die meisten werden einfach von ihrem Mitgefühl zu dir getrieben. Dem Gefühl dir irgendwie helfen zu wollen, dir etwas gutes zu tun, auch wenn es sich vielleicht nicht gut anfühlt, da sie lange Zeit eben aus deinem Leben verschwunden waren. Ich hab dazu mal nen Spruch gehabt *grübel* da versagt grad mein Erinnerungsvermögen ... verloren aber nicht vergessen? Menschen kommen und gehen im Leben, nur wenige bleiben länger? Öhm, ne, wie ging der nur? Ging da eigentlich nur drum, dass man zu so vielen keinen Kontakt mehr hat, aber die Erinnerung bleibt bestehen. Und die, die jetzt wieder auftauchen, erinnern sich wieder an dich, denn nun hören sie wieder von dir. Waren jahrelang kein Bestandteil mehr von deinem Leben. Nun trittst du wieder in deren Leben, dadurch, dass man über dich redet, sie davon hören, sich erinnern und hoffen, es dir irgendwo leichter zu machen. Es wissen einfach sehr viele was es heißt, so nah am Abgrund zu stehen. Und das sie dir nichts anderes geben können als ein wenig ihrer Zeit. Egal wie falsch es sich auch anfühlen mag. Vielleicht nimmt es dir ein wenig vom Schmerz, vielleicht bietet es auch nur nen wenig Ablenkung und Kurzweil. Greif einfach zu und lass es zu. Und wenn nur einer von 10en dir etwas gibt, das dir was bedeutet, dann war es das schon wert. Mag sich vielleicht sehr verblümt anhören, aber so ist das Leben. Die guten Momente machens erst lebenswert, egal wie selten sie auch sein mögen. Und man muss sie zulassen können, egal wie schwer das auch sein mag. Und ja, ich vergess das auch immer mal wieder gerne.

Nimm meinen Ersatzsozialbeistand gestern, die Chefin vom Ambulant Betreuten Wohnen hier in Völklingen. Wir haben uns sehr nett unterhalten die ganze Zeit, auch wenns nur nen kurzer Moment war, war er es dennoch wert gewesen ihn zu erleben. Auch wenns mir für nen Moment nicht leicht viel, extra jemanden zu bemühen, nur um mit mir einkaufen zu gehen (Fußgelenk verstaucht, wie schwer weiß ich noch nicht). Solche Momente mit mir völlig Fremden lass ich mittlerweile einfach zu. Loslassen können, ja, das gehört dazu. Das du es jetzt auch schaffst, egal wie es letztlich ausgeht, da hab ich nen großen Respekt vor. Den Strohhalm ergreifst, den sie dir hinhalten. Und ja, ich bin in meinem jetzigen Leben davon überzeugt, dass du das richtige damit tust. Und seis dann eben auf dem OP Tisch zu sterben. Das wäre ein gnädiger Tod. Einfach einschlafen und nie wieder aufwachen gegen wochen- oder monatelange Qual.

Ich wünsche dir, dass du in den nächsten Tagen noch einiges deiner Bucket List abhaken kannst, du dafür klar genug bist und so viel Kraft, wie es dafür braucht.

Jörg
Mad-Ich
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Carmen » Fr. 06.06.2014, 13:30

Liebe Shadow, ich wünsche dir sehr, dass wir uns nach dem 17.06. Nochmal schreiben.
Alles Gute. :cuddle:
Carmen
 

Re: Krebserkrankung

Beitragvon Vanilla » Fr. 06.06.2014, 15:04

Liebe Shadow, ich werde in Gedanken am 17.6. ganz fest an dich denken (nicht nur dann) und wünsche dir/mir auch,
dass alles positiv verläuft :cuddle:

Mir fehlen leider auch die Worte um auszudrücken, was ich dir gern sagen würde.
Aber ich glaube du weißt es auch so. Ich würde sehr gern hier noch lange mit dir schreiben :cuddle:
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

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